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John Connor (Edward Furlong) und der T-800-Terminator (Arnold Schwarzenegger) sitzen in "Terminator 2" auf einem Motorrad. Der Terminator hat eine Schrotflinte auf die Kamera gerichtet.

Top of the Decade: Die besten Filme der 90er

In der vierten Ausgabe unserer Reihe über die besten Filme eines Jahrzehnts widmen wir uns diesmal einer Dekade, die sicher noch vielen Lesern präsent sein dürfte. Hier sind die Top 10 Filme der 90er Jahre.

Neue Entwicklungen der Filme der 90er

Der Autor dieser Zeilen wurde selbst Anfang des besprochenen Jahrzehnts geboren. Daher sind es auch Filme der 90er, die ihn am meisten geprägt haben. Das Erscheinen von technischen Neuerungen wie immer leistungsfähigere Mobiltelefone und das allgemein verfügbare Internet erlebte ich hautnah mit. So manch einer wird sich sicher ebenfalls noch an die charakteristischen schrillen Geräusche erinnern, die damals noch beim umständlichen Aufbau einer Verbindung ertönten.

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Vieles ist seitdem geschehen. Die Welt ist immer schnelllebiger geworden und enger zusammengewachsen. In den 90er Jahren nahmen Digitalisierung und Globalisierung jedoch bereits einen unaufhaltsamen Charakter an. Viele Entwicklungen, die Ende der 80er Jahre einsetzten, wurden im folgenden Jahrzehnt zementiert. Auch auf politischer Ebene. Durch das Ende des Kalten Krieges endete die alte Blockrivalität von Ost- und Westmächten. Dies zeigte sich in den Actionfilmen der 90er Jahre durch eine Abkehr von alten Feindbildern und komplexere Konflikte.

Merkmale der Filme der 90er Jahre

Dir fortschreitende Digitalisierung machte sich im Filmgeschäft durch eine starke Zunahme von Computereffekten und den Einsatz von Digitalkameras und Postproduktion am Computer bemerkbar. Diese begannen zwar erst nach der Jahrtausendwende, altmodische Materialien und Effektmethoden zu verdrängen, eine derartige Entwicklung war jedoch bereits in den 90er Jahren absehbar. So erschien 1995 mit Toy Story der erste rein computeranimierte Disneyfilm, dem bald viele weitere folgen sollten.

Die meisten Filme der 90er jedoch setzten nach wie vor auf altbewährtes. Sie nutzten die neuen technischen Entwicklungen vorläufig nur in ergänzender Form. Analog und digital standen hier noch gleichberechtigt nebeneinander. Die 90er Jahre kann man so auch als Schwellenjahrzehnt beschreiben, das zwischen verschiedenen Strömungen stand. So wurde das Jahrzehnt sowohl vom Optimismus angesichts des politischen Tauwetters als auch einer Besorgnis und pessimistischen Weltsicht in Bezug auf das kommende Ende des Millenniums geprägt.

Während die Filmlandschaft endgültig vom Blockbusterkino beherrscht wurde und Disney, nach einer Flaute in den 80er Jahren, endgültig zum Branchenprimus im Bereich der Kinderunterhaltung wurde, wagte man gleichzeitig viele Experimente. Einflüsse aus Asien veränderten das Actionkino, während die meisten anderen Genres zunehmend einen postmodernen Charakter annahmen. Werke, die vor Zitaten aus vergangenen Epochen nur so überquollen, gerieten zu Kassenschlagern. Ihre Regisseure, wie Quentin Tarantino und Kevin Smith, wurden zu Superstars. Auch das Horrorgenre zeichnete sich durch eine starke Selbstreferenzialität aus.

Die 10 besten Filme der 90er

Da ich selbst vor allem dem Fantasy-, Sci-Fi-, Action- und Horrorgenre zugetan bin, stammen die meisten Filme dieser Liste auch aus diesem Bereich. Und freilich spielt viel Nostalgie in meine Bewertung mit rein. Schließlich habe ich mehrere Werke vor allem in jungen Jahren sehr häufig gesehen. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass mir eine möglichst vielfältige Zusammenstellung gelungen ist, mit der viele Leser meiner Generation auch übereinstimmen dürften.

Begeben wir uns also auf eine Zeitreise in die 90er Jahre.

10. Der König Der Löwen (USA 1994)

Der König der Löwen war der Film, der das Disney-Filmstudio nach einer kommerziellen Durststrecke in den 80er Jahren endgültig wieder in die Spur bringen sollte. Lose inspiriert von Shakespeares Hamlet erzählte er eine klassische Geschichte über Familie, Freundschaft und die Herausforderung, sich seiner Verantwortung zu stellen. Und übertrug dies alles auf die afrikanische Tierwelt. Beeindruckende Tricktechniken machten ihn zu einem visuellen Augenschmaus. Die Musik von Hans Zimmer und Elton John strotzt nur so vor Ohrwürmern und wunderschönen Melodien. Zwei Sequels für den Videomarkt und ein extrem erfolgreiches Bühnenmusical folgten. Zuletzt gab es sogar eine Realfilmadaption mit täuschend echt animierten Tieren. Aber an den Charme und Detailreichtum des originalen Films reichte kein nachfolgendes Werk mehr heran.

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9. Braindead (Neuseeland 1992)

Bevor Peter Jackson zu dem Mann wurde, der Der Herr der Ringe auf die Kinoleinwand brachte, galt er als Splatter-Guru. Zu verdanken hatte er es vor allem diesem Film. Sein drittes Werk Braindead ist eine absolut übersteigerte Horrorkomödie, die in Sachen Ekeleffekte und schwarzem Humor auch heute noch den Großteil ihres Genres in die Tasche steckt. Jackson fährt in knapp 100 Minuten einen Einfallsreichtum auf, wie ihn andere in ihrem kompletten Werk nicht zeigen. Dabei erzählt er gleichzeitig eine dann doch zu Herzen gehende Geschichte über ein naives Muttersöhnchen (Timothy Balme), das lernt, für seine Liebe über sich hinauszuwachsen und sich selbst zu behaupten. Nur eben auf eine sehr morbide Weise. Urkomische Slapstickeinlagen reizen fast durchgehend das Zwerchfell, während gleichzeitig äußerst unappetitliche Körper-Zerstörungen auf den Magen schlagen. Zum Schluss gipfelt Braindead im höchsten Kunstblut-Verbrauch der Filmgeschichte. Das Finale ist bis heute unerreicht.

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8. Terminator 2 – Tag der Abrechnung (USA 1991)

Mit seinem zweiten Beitrag zum von ihm begründeten Terminator-Franchise stellte James Cameron erneut unter Beweis, dass in seinen Händen auch Sequels zu Meisterwerken werden können. Mit Terminator 2 – Tag der Abrechnung übertraf er nicht nur den kultigen Erstling von 1983. Er schuf auch einen der besten Action-Filme der 90er Jahre. Arnold Schwarzenegger kehrt zurück in seiner Paraderolle als sprücheklopfender Android, wobei er diesmal die Seiten gewechselt hat. Linda Hamilton wurde mit ihrem zweiten Auftritt als Sarah Connor endgültig zu einer der wichtigsten weiblichen Actionikonen. Ihr Können stellte sie zuletzt wieder im sechsten Teil Dark Fate unter Beweis. Robert Patrick gibt einen bedrohlichen Antagonisten. Und Edward Furlong überzeugt in der Rolle seines Lebens als junger John Connor. Wuchtige Actionszenen, beeindruckende visuelle Effekte und der äußerst eingängige Score von Brad Fiedel machen den zweiten Terminator zum Pflichtprogramm für jeden Actionfan.

John Connor (Edward Furlong) und der T-800-Terminator (Arnold Schwarzenegger) sitzen in "Terminator 2" auf einem Motorrad. Der Terminator hat eine Schrotflinte auf die Kamera gerichtet.
Arnold Schwarzenegger als Terminator (r.) beschützt Edward Furlong als John Connor in „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“. © Studiocanal

7. Fight Club (USA 1999)

David Finchers Verfilmung des Romans von Chuck Palahniuk sorgte Ende des Jahrzehnts für eine gehörige Überraschung. Starbesetzt und mit beeindruckenden visuellen Spielereien versehen, floppte das Werk im Kino. Es entwickelte sich jedoch zum großen Erfolg auf Video und DVD. Öffentlichkeit und Kritik spaltet Fight Club bis heute. Man warf ihm Gewaltverherrlichung und faschistoide Tendenzen vor. Tatsächlich ist die grimmige Satire eine Abrechnung mit gnadenloser Kommerzialisierung und überholten Rollenbildern. Er führt eine perspektivlose Generation vor, die allzu leicht der Verführungskraft von Demagogen erliegt. Und wendet gleichzeitig kapitalistische Praktiken wie ausuferndes Product Placement gegen die Filmindustrie selbst. Durch häufiges Durchbrechen der Vierten Wand wird das Publikum dabei nie allzu sehr in Sicherheit gewiegt. Fight Club ist ein subversiver Kultfilm, der nichts von seiner Aktualität verloren hat.

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6. Dark City (USA, Australien 1998)

Nach dem fatalen Setunfall, der Brandon Lee bei den Dreharbeiten zu The Crow das Leben kostete, war Regisseur Alex Proyas zunächst künstlerisch gelähmt. Vier Jahre später gelang ihm mit seiner dritten Regiearbeit Dark City jedoch ein eindrucksvolles Comeback. Dark City ist einer der düstersten und tiefgründigsten Filme der 90er Jahre. Ähnlich wie in den ebenfalls Ende des Jahrzehnts erschienenen Werken Matrix, The Thirteenth Floor, Die Truman Show und eXistenZ erweist sich auch hier die Realität als nicht verlässlich, wobei Proyas die Frage nach der Zuverlässigkeit von Erinnerungen und deren Einfluss auf die Persönlichkeit eines Menschen stellt. Szenenbild, Beleuchtung und Kostüme verweisen auf frühe expressionistische Stummfilme und die Film-Noir-Ära Hollywoods. Rufus Sewell überzeugt als angeblicher Mörder mit Gedächtnisverlust und Kiefer Sutherland überrascht als zwielichtiger Arzt. Dark City ist Alex Proyas‘ gelungenstes Werk.

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5. Armee der Finsternis (USA 1992)

Sam Raimis Abschluss seiner Tanz-der-TeufelTrilogie opferte den Horror seiner Vorgänger fast gänzlich zugunsten von Humor und Action, kann jedoch gerade in diesen Bereichen glänzen. Bruce Campbell, das dritte Mal als Held wider Willen Ash Williams vor der Kamera, landet diesmal im Mittelalter und zeigt erneut vollen Körpereinsatz. Halsbrecherische Slapstick-Einlagen, wahnwitzige Stop-Motion-Effekte und schräge Metamorphosen machen dieses Fantasy-Horror-Spektakel unvergesslich. Die Endschlacht ist hervorragend inszeniert und kann sich mit vergleichbaren Belagerungsszenen wie in Der Herr der Ringe durchaus messen lassen. Und je nach Laune hat man als Zuschauer mit der Kinofassung und dem Director’s Cut auch die Wahl zwischen zwei gänzlich verschiedenen Enden. Armee der Finsternis ist der unblutigste, aber auch der unterhaltsamste Teil seiner Reihe.

Bruce Campbell blickt als Ash Williams in "Armee der Finsternis" grimmig in die Kamera und präsentiert seinen metallenen linken Arm. Filme der 90er
Ash Williams (Bruce Campbell) besorgt sich in „Armee der Finsternis“ einen Ersatz für seine verlorene Hand. © Koch Films

4. From Dusk Till Dawn (USA 1996)

Die erste Zusammenarbeit von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino kann zu den originellsten und unterhaltsamsten Filmen des Jahrzehnts gezählt werden. Was beginnt wie ein brutales, aber ernsthaftes Thriller-Roadmovie, wird in der zweiten Hälfte zu einer abgefahrenen Horrorkomödie mit überzeichneter Gewalt. George Clooney, den meisten damals nur aus Emergency Room bekannt, vollzog einen radikalen Imagewechsel als brutaler Gangster. Salma Hayek vollführt einen der erotischsten Tänze der Filmgeschichte und Harvey Keitel überzeugt als zweifelnder Priester. Weitere coole Performances gibt es von Juliette Lewis, Danny Trejo, Fred Williamson und Tom Savini. Ein äußerst atmosphärischer Hard-Rock- und Blues-Soundtrack, flotte Sprüche und surreale Vampirmasken runden das blutige, kultige Vergnügen ab.

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3. Lost Highway (USA, Frankreich 1997)

David Lynchs siebte Regiearbeit Lost Highway ist wohl einer der ungewöhnlichsten Filme der 90er Jahre. In seiner Serie Twin Peaks und dem 80er-Jahre-Kultfilm Blue Velvet hatte Lynch bereits scheinbare Kleinstadt- und Vorstadtidyllen durch eine unheilvolle Mystery-Atmosphäre dekonstruiert. In Lost Highway verließ er dabei auch die Pfade einer linearen Erzählung; ganz ähnlich wie in seinem Debüt Eraserhead. Bill Pullman liefert in diesem Psychothriller mit Elementen des Film Noir und des Horrorfilms eine herausragende Performance ab. Er spielt einen schizoiden Saxophonisten, der sich auf einen faustischen Pakt einlässt. Patricia Arquette überzeugt als Femme Fatale. Der düstere Soundtrack von u.a. David Bowie, Nine Inch Nails, Marilyn Manson und einer damals noch weniger prominenten Band namens Rammstein liefert die passende Untermalung zu den von Gewalt und Sex geprägten Bildern. Lost Highway ist ein verstörender Trip, der zahllose Interpretationen zulässt.

Patricia Arquette als Alice Wakefield blickt Bathazar Getty als Pete Dayton in "Lost Highway" an.
Patricia Arquette und Balthazar Getty in David Lynchs „Lost Highway“, einem der verwirrendsten Filme der 90er Jahre. © Studiocanal

2. Prinzessin Mononoke (Japan 1997)

Hayao Miyazakis episches Anime-Fantasymärchen erschien in Deutschland zwar erst im Jahr 2001, stammt aber eigentlich noch aus den 90er Jahren. Wie ich schon in meiner Rezension zum Film herausgearbeitet habe, kann man Prinzessin Mononoke zu den bedeutendsten Filmen des japanischen Trickfilmstudios Ghibli zählen. Zu einer mitreißenden Geschichte über einen verfluchten Prinzen kommen eine subtil transportierte Ökobotschaft und differenzierte Charakterzeichnung. Einem klaren Gut-Böse-Schema wird sich hier verweigert. Beeindruckende Animationen und mitreißende Musik machen den Film unvergesslich. Prinzessin Mononoke sollte dazu für zahlreiche westliche Zuschauer der erste Kontakt mit dem japanischen Animekino sein und trug viel zum Erfolg nachfolgender Werke bei. Miyazaki ist hiermit sein persönliches Meisterwerk gelungen.

Prinzessin Mononoke reitet auf einem Wolf im gleichnamigen Animefilm.
Die Titelheldin von „Prinzessin Mononoke“, einem der besten japanischen Animationsfilme. © Netflix

1. Das Fünfte Element (Frankreich 1997)

Frankreichs Regie-Wunderkind Luc Besson vereinte in seiner siebten Regiearbeit das Beste aus der amerikanischen und europäischen Filmwelt. Eine simple, aber mitreißend erzählte Geschichte über die Rettung der Menschheit, sympathische Charaktere, beeindruckende Effekte, eine detailverliebte und fantasievolle Ausstattung und ein wunderschöner Score machen Das Fünfte Element zu einem der besten Scienc-Fiction-Filme überhaupt. Herzstück des Films ist eine toll choreographierte Kampfszene, in der die junge Milla Jovovich grobschlächtige Aliensöldner aufmischt, während gleichzeitig eine blauhäutige Diva eine Arie singt und ihre Stimme dabei in immer wahnwitzigere Höhen schraubt. Bruce Willis, damals auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, zeigt viel Charme als Weltretter wider Willen. Gary Oldman gibt einen überdrehten Antagonisten und Chris Tucker sorgt als schriller Moderator für eine Menge Lacher. Das Fünfte Element ist ein Weltraummärchen mit Herz, bei dem wirklich alles stimmt.

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Honourable Mentions – weitere herausragende Filme der 90er Jahre aus den USA…

Natürlich sind die 10 Filme dieser Liste für mich nur die Speerspitze eines vor gelungenen Werken nur so überquellenden Jahrzehnts. Es gibt noch zahlreiche weitere Produktionen, die in Frage gekommen wären. Wie beispielsweise Matrix von den Wachowski-Geschwistern, Strange Days und Gefährliche Brandung von Kathryn Bigelow oder Alex Proyas‘ The Crow. Was gelungene Actionfilme angeht, waren die 90er Jahre daran wirklich nicht arm. Mit Stirb Langsam 2 und Cliffhanger von Renny Harlin, Face/Off von John Woo, Mission Impossible von Brian De Palma, Con Air von Simon West oder dem ersten Bad Boys und The Rock von Michael Bay brachte Hollywood einige der besten Filme des Genres hervor. Der erste und zweite Jurassic Park von Steven Spielberg können ebenso zu den gelungensten Leinwandspektakeln gezählt werden. Paul Verhoevens derbe Sci-Fi-Satire Starship Troopers erhitzte dazu die Gemüter.

Ralph Fiennes ist als Lenny Nero auf einem großen Bildschirm, der inmitten einer feiernden Menschenmenge steht, in "Strange Days", einem der unbekannteren Filme der 90er, zu sehen.
Ralph Fiennes (auf dem Bildschirm) in Kathryn Bigelows düsterer Zukunftsvision „Strange Days“. © Studiocanal

Wes Craven verpasste unterdessen mit dem selbstironischen Scream dem Horrorgenre eine Frischzellenkur. John Carpenter brachte mit  Die Mächte des Wahnsinns seine apokalyptische Trilogie zu einem selbstreflexiven Abschluss. Und Jonathan Demme und David Fincher schufen mit Das Schweigen der Lämmer resp. Sieben zu Beginn des Jahrzehnts zwei der verstörendsten Thriller der Filmgeschichte. M. Night Shyamalan legte mit dem brillant ausgetüftelten The Sixth Sense seinen gelungensten Horrorfilm vor. In selbigem zeigte Bruce Willis, wie auch in Terry Gilliams verwirrendem Twelve Monkeys, eine der besten Leistungen seiner Karriere. Dass in diesen Jahren auch noch größtenteils gelungene Parodien entstanden, zeigen die beiden Hot Shots!-Filme und die Nackte Kanone-Sequels. Quentin Tarantinos frühe Filme Reservoir Dogs, Pulp Fiction und Jackie Brown popularisierten derweil das „Kill-and-Talk“-Subgenre der Gangsterkomödie.

…und aus Europa und Japan

Auch britische Regisseure machten auf sich aufmerksam wie Guy Ritchie mit seinem Debüt Bube, Dame König, grAS, das in dieselbe Kerbe schlug. Oder Christopher Nolan, der mit dem vertrackten Following die Blaupause für seine späteren Mindfuck-Meisterwerke schuf. In Japan schockierte derweil Regie-enfant-terrible Takashi Miike mit brutalen Werken wie Audition und Dead Or Alive die Öffentlichkeit. Ende der 90er Jahre zeigte Tom Tykwer mit seinem energiegeladenen Was-wäre-wenn-Abenteuer Lola Rennt, dass auch mit dem deutschen Kino zu rechnen war. Und der französische Tausendsassa Luc Besson hatte zu Beginn des Jahrzehnts mit Leon Der Profi einen Achtungserfolg, der heute bei vielen als sein bestes Werk gilt. Geht es um familienfreundlichere Filme, so sorgten die anderen Disneyproduktionen der 90er Jahre, wie Aladdin, Hercules, Mulan und Tarzan für beste Unterhaltung.

Filme der 90er, die nicht berücksichtigt werden konnten

Sicher könnte man noch viele weitere Werke nennen. Einige werden sicher Mathieu Kassovitz‘ Hass, John Woos Bullet In The Head und Hard Boiled oder Takeshi Kitanos Boiling Point, Sonatine und Hana-Bi vermissen. Was jedoch bei diesen als Meisterwerken angesehenen Filmen lediglich daran liegt, dass ich sie noch nicht sehen konnte. Wie auch viele andere Werke, die hier nicht genannt wurden, aber sicher für manche ebenfalls als beste Filme des Jahrzehnts gelten. Dennoch hoffe ich, dass mir hiermit ein umfassender und möglichst vielseitiger Querschnitt der Filme der 90er Jahre gelungen ist. Und viele mit meinen Begründungen übereinstimmen werden.

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