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In einem dunklen Raum ist ein Transformer, ein Roboter, der sich in ein Auto transformieren kann, zu sehen. Eine Szene aus Transformers: Aufstieg der Bestien

Transformers: Aufstieg der Bestien

Wer schon immer wissen wollte, wie sich ein Transformers-Film ohne Michael Bay anfühlt, bekommt ab dem 08. Juni 2023 die Gelegenheit, es herauszufinden. Dann startet mit Transformers: Aufstieg der Bestien der mittlerweile siebte Film des Franchises. Wir verraten euch, ob sich das Lösen eines Kinotickets lohnt.

TRANSFORMERS - AUFSTIEG DER BESTIEN Trailer German Deutsch (2023)

TitelTransformers: Aufstieg der Bestien (OT: Transformers: Rise Of The Beasts)
Jahr2023
LandUSA
RegieSteven Caple Jr.
DrehbuchJoby Harold, Darnell Metayer, Josh Peters, Erich Hoeber, Jon Hoeber
GenreAction, Sci-Fi/Fantasy
DarstellerDominique Fishback, Antony Ramos, Dean Scott Vazquez, Luna Lauren Velez   Voice-Cast: Michelle Yeoh, Pete Davidson, Colman Domingo, Peter Dinklage, Ron Perlman, Peter Cullen, John DiMaggio
Länge127 Minuten
FSKFreigegeben ab 12 Jahren
VerleihParamount Pictures
Das Kinoplakat zu Transformers: Aufstieg der Bestien zeigt im Vordergrund einen roboter-ähnlichen Affen, hinter ihm in blau-rot steht ein großer Roboter. Dies ist Optimus Prime
Das Kinoplakat zu Transformers: Aufstieg der Bestien
© Paramount Pictures Germany 2023

Die „Handlung“ von Transformers: Aufstieg der Bestien

New York City, 1994: Im Stadtteil Brooklyn lebt der Ex-Soldat Noah (Anthony Ramos) zusammen mit seiner alleinerziehenden Mutter (Luna Lauren Velez) und seinem kleinen Bruder. Das Geld ist knapp, Noah ohne Job und sein Bruder benötigt ärztliche Behandlung, ohne eine Krankenversicherung zu haben. Daher gerät Noah in zwiellichtige Kreise seines Kumpels Reek (Tobw Nwigwe), der ihn zu einem Autoklau während einer High-society-Gala überredet. Doch als der Porsche plötzlich ohne Noahs Zutun losfährt, mit ihm spricht und sich schließlich zu einem gigantischen Roboter transfomiert, ahnt Noah noch nicht, welcher Gefahr nicht nur er, sondern bald die gesamte Menschheit ausgesetzt ist. Denn Optimus Prime (Stimme im Original: Peter Cullen) und seine Autobot-Kompanen um Mirage (Pete Davidson) und Bumblebee wollen die Künste des Teilzeitdiebes für ihre Zwecke nutzen und im archäologischen Zentrum auf Ellis Island ein Artefakt der Transformers entwenden. Dabei kreuzen sich ihre Wege nicht nur mit der Archäologin Elena Wallace (Dominique Fishback), sondern auch mit den Decepticons wie Scourge (Peter Dinklage)…

Soft Reboot, Legacy Sequel- was genau ist Transformers: Aufstieg der Bestien?

Nach fünf Transformers-Filmen unter der Regie Michael Bays waren die Box-Office-Ergebnisse nicht mehr so großartig. Transformers – The Last Knight spielte nur knapp 600 Millionen Dollar weltweit ein und das Spin-Off Bumblebee blieb mit knapp 470 Millionen Dollar ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Und so dauerte es gute fünf Jahre, bis nun Transformers: Aufstieg der Bestien versucht, an alte Erfolge anzuknüpfen. Dabei baut der Film lediglich auf dem erwähnten Spin-Off auf, während die Ereignisse aus den fünf Vorgänger ignoriert werden. Der so vollzogene Soft Reboot, in dem gleichzeitig alte Autobot-Bekannte wie Optimus Prime auftauchen, geht einher mit neuen Gesichtern im Cast.

Und um es vorweg zu nehmen: Von all den Dingen, mit denen die Macher:innen daneben liegen, ist der Cast das größte Dilemma.  Denn Anthony Ramos und Dominique Fishback agieren derart ausstrahlungslos und ohne Chemie miteinander, dass es fast schon schmerzt. Zugegeben – die jeweiligen Hintergründe der Figuren könnten kaum klischeehafter und uninspirierter sein: er der Ex-Militär mit fehlender Zuverlässigkeit, sie die Archäologin, die einmal etwas Tolles entdecken will. Da fällt das Gegenanspielen gegen die Figurenzeichnung aus der Mottenkiste sichtlich schwer. Die hingeklatschten Backstorys, auch eher als Drehbuch-Pflichtübung absolviert, holt da ebenfalls wenig heraus.

In einem dunklen Raum ist ein Transformer, ein Roboter, der sich in ein Auto transformieren kann, zu sehen. Eine Szene aus Transformers: Aufstieg der Bestien
Mirage, im Original von Pete Davidson gesprochen, ist das Bindeglied zwischen Autobots und Menschen © Paramount Pictures Germany

Auf der Transformers-Seite ebenfalls Ebbe

Nicht ganz anders sieht dies auf der Seite der Alien-Auto-Roboter aus. Denn auch ein Optimus Prime, im ersten Film noch charismatisch-erhabener Autobot-Anführer, grunzt nur noch Kommandos und Exposition heraus. Wenn Elena sagt, sie sehe in Optimus, dass er es nur gut meine und seine Familie beschützen will, ist dies bloße Behauptung. Denn beide Figuren hatten nicht einen Moment oder eine Szene zusammen, welche diese Einschätzung andeuten oder rechtfertigen würde. Auch ein Bumblebee ist im Vergleich zu vorherigen Franchise-Einträgen eine Blechdose ohne eigenen Character.

Und auch, wenn das Duo Noah/Mirage in Ansätzen so angelegt scheint, wie Sam Witwicky/Bumblebee in den Teilen 1-3, fühlt man deren Verbindung nur sehr rudimentär. Da muss man schon beide elektronisch blau leuchtenden Augen zudrücken. Immerhin liefert der Film einige neue Roboter-Gesichter, doch auch dort kann sich eigentlich nur die von Michelle Yeoh im Original gesprochene Airazor ein wenig in den Vordergrund drängen. Worin ein weiteres Ärgernis des Films besteht, erfahrt ihr im nächsten Absatz.

Das Transformers Cinematic Universe

Es gehört seit der Dominanz des MCU zum guten Blockbuster-Ton, auch nur die kleinste Spannung durch ironische Sprüche aufzulockern. Auf diesen Zug springt auch Transformers: Aufstieg der Bestien auf. So werden gleich eine Handvoll Szenen, denen ein wenig Spannung innewohnen könnte, krampfhaft und ohne Timing durch bemüht wirkende Sprüche aufgelöst. Es scheint fast, als würde der Film dem ehemaligen Trend hinterherlaufen. Die fehlende Chemie seines menschlichen Duos wirkt sich hier ebenfalls negativ aus.

Auch eifert man in einem weiteren Aspekt dem Comic-Universum nach. Denn Konsequenzen scheint es hier ebenso wenig zu geben wie bei Marvel. Wenn Figuren ohne große Emotionen von der Bildfläche verschwinden, ahnt man meist schon, dass dies nicht die letzte Begegnung sein wird. Man scheint sein Publikum nicht sonderlich belasten zu wollen mit einer Art von Fallhöhe oder Mitfiebern. Zudem ist die fast schon Franchise-obligatorische MacGuffin-Suche weder spannend noch sonderlich originell. Was genau wofür gesucht und benötigt wird, ist nur dazu da, um von Ort A nach B zu gelangen. Und auch einige Einfälle der fünf (!!!) Autor:innen wirken zusammengeschustert und wie lästige Pflichtübungen, seien es kurze Motivationsreden oder vermeintlich tief schürfende Backstorys. Insgesamt fehlt es an mutigen Drehbucheinfällen und es überwiegt das Sicherheitsdenken, wie es in großen Franchises üblich ist.

Sicherheit hat Vorfahrt

Das Prinzip Safety first ist letztlich sogar akustisch wiederzufinden. Denn die Zuschauer:innen sollen auch ganz sicher wissen, dass wir uns im Jahr 1994 befinden. Deswegen finden sich im Sountrack scheinbar die „Bravo Hits – Best of Hip Hop der Neunziger“ und  im Fernsehen wird O.J. Simpson gerade dem Richter vorgeführt. Ansonsten ist das Zeitcolourit begrenzt auf die fehlende Smartphone- oder Handynutzung und so richtig spürt man als Betrachter:in gar nicht, dass man nicht in der (Film-)Gegenwart ist. Und auch die kleinen Neuerungen wie affen-ähnliche Transformers servierte man vorab in den Trailern und der Poster-Kampagne, so dass auch ja keine Überraschungen aufs Publikum warten. Ob der Film auch etwas Positives liefern kann? Lest selbst.

CGI auf hohem Niveau

Etwas überraschend und damit absolut positiv müssen die computergenerierten Transformers bewertet werden. Der Film sieht, was das CGI angeht, in weiten Teilen  besser aus,  als es manch ein Blockbuster der vergangenen Monate tat. Einzig im Zusammenspiel zwischen echten Menschen und Transformer oder den Schauspieler:innen vor Green Screen kann man leichte Schwächen der Technik erkennen. Wer von den Bilderstürmen eines Michael Bay eher überfordert war, darf dank Creed II-Regisseur Steven Caple Jr. aufatmen. Zwar geht der unverkennbare Look und Stil komplett verloren und Transformers: Aufstieg der Bestien sieht aus wie jeder andere Blockbuster. Doch statt Bays visuellem Overkill erlebt man einen Film ohne unnötige Längen oder infantilen Fäkalhumor. Und auch, wenn der Film vor allem beim Epilog nicht rechtzeitig den Absprung schafft, ist er kurzweilig und recht stringend erzöhlt.

Unser Fazit zu Transformers: Aufstieg der Bestien

Wenig Mut, wenig Neues und viel Standard liefert Steven Caple Jr. mit seinem Franchise-Beitrag. Die Bay-typischen Explosionsfunken bräuchte es dringend, doch das Feuerwerk auf der Leinwand fällt bedeutend schmaler und weniger erinnerungswürdig aus, obwohl 200 Millionen Dollar investiert wurden. Die neuen Gesichter hat man nach dem Kinobesuch ebenso vergessen wie die Geschichte. Wenigstens knallt es ab und an recht ordentlich, ohne eine erinnerungswürdige Szene zu bieten. Letztlich verhält es sich mit dem siebten Film der Transformers-Reihe wie mit dem Besuch beim Currywurst-Stand: Man weiß, was man kriegt, es schmeckt irgendwie und macht kurzzeitg satt, auch wenn es früher irgendwie leckerer war.

Transformers: Aufstieg der Bestien startet am 08. Juni 2023 in den deutschen Kinos.

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 5. Juni 2023 um 8:17 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 0:13 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

© Paramount Pictures Germany 2023

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