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Vampire in Brooklyn

In Vampire in Brooklyn sucht Plappermaul Eddie Murphy als fieser Blutsauger in New York seine Braut. Ob die Horrorkomödie aus heutiger Sicht punkten kann, erfahrt ihr im Folgenden!

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TitelVampire in Brooklyn
Jahr1995
LandUSA
RegieWes Craven
DrehbuchEddie Murphy, Charles Murphy, Vernon Lynch, Chris Parker, Michael Lucker
GenreHorror, Komödie
DarstellerEddie Murphy, Angela Bassett, Allen Payne, Kardeem Harrison, John Witherspoon, Zakes Mokae
Länge102 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihParamount
Ein verschmitz dreinblickender Eddie Murphy und eine hingebungsvolle Angela Bassett auf dem Cover von Vampire in Brooklyn
Lange hat’s gedauert – Vampire in Brooklyn auf Blu-ray © Paramount Pictures

Vampire in Brooklyn – Handlung

Nachdem seine Sippschaft in der Karibik beinahe gänzlich ausgerottet wurde, ist der Vampir Maximilian (Eddie Murphy) der Letzte seiner Art. Um die Blutlinie aufrecht zu erhalten, sucht er nach einer Gefährtin und kommt deshalb nach New York. Denn hier lebt die Halb-Vampirin Rita Veder (Angela Bassett), die letzte Hoffnung seines Geschlechts. Doch die schöne Polizistin weiß nichts von ihrer Abstammung. Um sie zu bezirzen, richtet er sich mit Hilfe des Kleinkriminellen Julius (Kardeem Harrison), den er in einen Ghoul verwandelt, in Brooklyn ein. Allerdings hat er in Ritas Partner Detective Justice (Allen Payne) einen gut aussehenden Konkurrenten. Der gerissene Blutsauger muss deswegen tief in die Trickkiste greifen, um ihn auf Distanz zu halten, damit er freie Bahn hat, seine Herzensdame zu umgarnen…

Eddie Murphy als Bösewicht

Die Horror-Komödie Vampire in Brooklyn ist bis heute sicherlich ein Unikum in der Filmographie von Eddie Murphy. Der Comedy-Star spielt hier das erste und einzige Mal eine Hauptfigur, die nicht positiv besetzt ist. Denn hingegen zu vorangegangenen Rollen in Boomerang und Ein ehrenwerter Gentleman macht seine Figur keine Wandlung durch, sie erhält keine tiefgreifenden Erkenntnisse, die ihn seine Handlungen reflektieren lassen und ihn zu einen besseren Menschen machen. Und wie auch? Murphy spielt hier schließlich einen Vampir, einen fiesen, von sich selbst eingenommenen Blutsauger. Von seinem Look und seinen Gestus her passt das im ersten Moment auch sehr gut. Das Problem an der Sache ist freilich, dass er damit einen guten Antagonisten, einen Bösewicht abgibt, dem es aber an einem Gegengewicht fehlt.

Allen Payne als Det. Justice, der hier den Nebenbuhler gibt, nimmt leider nur eine Nebenrolle ein. Erst im letzten Drittel darf sein Charakter richtiggehend das Ruder übernehmen, und das nur sehr kurz. Als Objekt der Begierde zwischen diesen beiden Männern bleibt Angela Bassett als Rita keine große Möglichkeit, um sich heldenhaft hervorzutun. Denn es geht eben darum, dass sie von Vampir Maximilian manipuliert und verführt wird, um ihre vampirische Seite zu wecken. Also konzentriert sich die Handlung über weite Strecken auf Eddie Murphy als Vampir, der leider keineswegs liebenswerte Seiten an den Tag legt und auch nicht die Tragik seiner Figur zu betonen weiß. Er ist der letzte seiner Art und Rita seine letzte Hoffnung. Als Zuschauer aber könnte einem das kaum egaler sein.

Eine unentschlossene Mischung

Der Film offenbart eine etwas indifferente Mischung verschiedener Bausteine. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich der Komiker Eddie Murphy, der sein Talent bei verschiedenen Gelegenheiten auch ausspielen darf. Als Vampir selbst gibt er sich arrogant und abschätzig, aber wenn Maximilian sich verwandelt und in andere Rollen schlüpft, zum einen den Kleinkriminellen Guido und zum anderen den Prediger Pauly, wird es tatsächlich wirklich witzig. Diese wenigen Szenen bilden dann auch die Highlights des Films. Demgegenüber steht die Verführung Ritas zu ihrer vampirischen und damit auch vorgeblich bösen Seite. Das allerdings krankt dann daran, dass Rita zwar komische Träume hat und sich immer mehr zu dem Vampir hingezogen fühlt, aber keine wirkliche Veränderung durchläuft. Die abgeschlossene Wandlung wird nicht durch ihr Handeln verdeutlicht, sondern einfach nur durch ein Vampir-Make up, das sie im Finale des Films aufträgt.

Sowieso scheint der Horror-Part von Vampire in Brooklyn eher unterentwickelt. Zumeist dienen diese Elemente nur als Aufhänger für ein paar kurze Lacher, etwa einem Running Gag mit Kardeem Harrison als Ghoul, der im Laufe des Films allmählich verschiedener Körperteile verlustig geht. Wirklich unheimlich wird es eigentlich nur in zwei Szenen, die Ritas Mitbewohnerin betreffen. In der einen verführt der galante Maximilian diese und tötet sie anschließend, und in der anderen entdeckt Detective Justice ihre Leiche, die der Blutsauger in luftiger Höhe auf ein Häuserdach drapiert hat. Insgesamt gibt sich Vampire in Brooklyn aber viel zu zahm, um einen richtigen Kontrast zu den teils makabren Gags zu erzeugen, wie auch den Figuren die Tiefe fehlt, um sie richtig ernst zu nehmen.

Hinter den Kulissen

Ein Grund des Scheiterns dieses Films liegt wohl in der Eitelkeit Eddie Murphys selbst begründet. Er hatte wohl Angst davor, sein Publikum mit einer Rolle als Bösewicht zu verschrecken, zumal sein Stern gerade zu sinken drohte. Ein ehrenwerter Gentleman war in den US-Kinos gefloppt und auch Erfolgsgarant Beverly Hills Cop III blieb zumindest hinter den Erwartungen zurück. Tatsächlich war Vampire in Brooklyn der Sargnagel auf seiner langen, erfolgreichen Karriere bei Paramount Pictures, die ihren Exklusiv-Vertrag nach 12 Jahren auslaufen ließen. Für den Comedy-Star aber entpuppte sich das als ein Glücksfall, konnte er doch im nachfolgenden Der verrückte Professor bei Universal wieder an alte Erfolge anknüpfen. In dieser mehr seichten Komödie baute man dann verstärkt auf Murphys Talent, stark maskiert verschiedene Charaktere zu verkörpern.

Der Streit hinter den Kulissen über die Ausrichtung von Vampire in Brooklyn jedenfalls ist im fertigen Film klar zu erkennen, die Gründe dahinter sind allerdings nicht eindeutig zu klären. Charles Murphy, der mit seinem Bruder Eddie am Drehbuch mitschrieb, gab in einem Interview an, dass eigentlich ein ernsterer Horrorfilm geplant war. Erst der als Regisseur verpflichtete Horror-Veteran Wes Craven soll die Idee einer Horror-Komödie an die Brüder herangetragen haben.

Craven selbst, der kurz darauf mit Scream – Schrei! seinen größten Erfolg feiern sollte, sprach schon kurz nach der Veröffentlichung des Films davon, welche Schwierigkeiten er mit seinem Star beim Dreh gehabt hätte. So soll Eddie Murphy sich geweigert haben, die Verletzlichkeit seiner als letzten Vampir eigentlich tragischen Figur herauszuarbeiten, da er der Meinung war, dass seine Fans ihn nur als souveränen Charakter akzeptieren würden. Aber es half nichts, der Film floppte in den USA und kam erst mit anderthalb Jahren Verspätung in die deutschen Kinos.

Unser Fazit zu Vampire in Brooklyn

Alles in allem ist diese Horror-Komödie sicherlich kein Stinker im herkömmlichen Sinne, aber Vampire in Brooklyn offenbart sich letztlich als weder Fisch noch Fleisch. Die Handvoll gelungener Gags können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film das durchaus vorhandene Potenzial fahrlässig verschenkt. Beinharte Fans werden sicherlich trotzdem ihren Spaß daran haben, denn langweilig wird es kaum. Auch bleibt man in der deutschen Fassung von einer allzu flapsigen Synchronisation verschont, die ja beispielweise Eddie Murphys Regie-Debüt Harlem Nights von 1989 verunstaltet hat. Eine glatte Empfehlung kann man hier nun nicht aussprechen, auch wenn sich Sammler und Fans sicherlich über das eigentlich längst überfällige HD-Upgrade freuen werden.

Der Film erschien von Universal Pictures am 03. Dezember 2020 auf Blu-ray!

Unsere Wertung:

 

 

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© Universal Pictures

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