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Verborgene Schönheit

Howard Inlet war ein lebenslustiger, charismatischer und sehr erfolgreicher Firmeneigentümer. Nach dem Tod seiner Tochter hasst er das Leben und droht in einen Abgrund zu stürzen. Doch seine Freunde und Kollegen wollen um ihn kämpfen.

TitelVerborgene Schönheit
Jahr2016
ProduktionslandVereinigte Staaten
RegieDavid Frankel
DrehbuchAllan Loeb
GenreDrama
DarstellerWill Smith, Edward Norton, Keira Knightley, Michael Pena, Naomie Harris, Jacob Latimore, Kate Winslet, Helen Mirren
Länge94 Minuten
FSKAb 6 Jahren freigegeben
VerleihWarner Bros. GmbH

Tod – Zeit – Liebe
„Diese 3 Dinge verbinden alle menschlichen Wesen auf der Erde“

Nach dem Ausflug ins Reich der Superschurken (Suicide Squad), widmet sich Will Smith wieder den Dramen, die es ihm in den letzten Jahren offensichtlich angetan haben.

Es geht um Howard Inlet (Will Smith), Gewinnertyp und lebensbejahender Werbefachmann, der gleichzeitig die Mehrheit an der Agentur hält. Nachdem seine junge Tochter gestorben ist, fällt er in eine tiefe Depression, die ihn völlig zu verschlingen droht.

Er spricht mit niemandem mehr, die einzige Art der Kommunikation sind seine Briefe, die er an den Tod, die Zeit und die Liebe schreibt. Seine 3 Mitarbeiter und Freunde Clare (Kate Winslet), Whit (Edward Norton) und Simon (Michael Pena) versuchen alles um ihm zu helfen, nicht ganz ohne Eigeninteressen.

So soll er sich z.B. einer Selbsthilfegruppe anschließen, die von „Madeleine“ (Naomie Harris) geleitet wird. Aber sie gehen auch einige recht unkonventionelle Wege um die Mauer um Howard zu durchbrechen. Es entwickelt sich ein Kampf gegen die eigenen Gefühle jedes Einzelnen. Und jeder von ihnen muss bis an seine Grenzen gehen.

Der Streifen ist gespickt mit Oscar-Kandidaten (Will Smith, Edward Norton & Keira Knightley), Oscar-Preisträgern (Kate Winslet & Helen Mirren) und jungen, talentierten Schauspielern. Hier fahren die Produzenten (die sich bereits für Spotlight) verantwortlich zeigten, ganz große Geschütze auf. Und das merkt man dem Film in jeder Sekunde an. Alles was die Protagonisten rüber bringen wollen, wirkt echt. Hier sind sie der Kontrast zum Drehbuch, das zum Teil seltsame Dinge hervorbringt.

Als Schauplatz des Dramas dient das winterliche New York. Das hat optisch zum einen etwas ruhiges und schönes, andererseits aber auch etwas trauriges und tristes an sich. In sofern passt das Setting recht gut zu der Vision des Regisseurs.

Weitere wichtige Plätze sind die Agentur von Howard, die sehr einladend, hell und freundlich gestaltet ist, sein Zimmer, das im Gegensatz dazu an Deprimiertheit kaum zu überbieten ist und die Räumlichkeit der Selbsthilfegruppe, die ebenfalls eher abschreckt als anlockt. Allerdings spielt bei letzterer wieder die Anziehung und Nähe zur Therapeutin Madeleine eine ausbalancierende Rolle.

Ein gefühlvoller Film braucht einen dazu passenden Soundtrack. Und den hat „Verborgene Schönheit“ auch bekommen. Zu jeder Emotion gibt es die passende musikalische Untermalung. Auch die Kameraarbeit ist sehr schön gemacht und wie oben beschrieben sind die gegensätzlichen optischen Reize perfekt gesetzt.

Die Besetzung des Streifens war ursprünglich komplett anders geplant, unter anderem waren Hugh Jackman, Jason Segel und Johnny Depp im Gespräch. Auch der Regisseur wurde geändert. Thematisch befasst sich das Machwerk mit einem top aktuellen uns sehr heiklen Thema. Der Depression. Sie kann in unterschiedlich starken Ausprägungen auftreten und mit jedem Individuum etwas völlig anderes anstellen, denn jeder reagiert anders. Bei Howard ist es sicher eine schwerere Art und das zu zeigen und dabei auch das Umfeld mit einzubeziehen ist sehr interessant und wichtig.

Die Atmosphäre des Films ist zuerst ein wenig chaotisch und man findet nicht sofort hinein. Einiges am Drehbuch wirkt ein wenig aufgesetzt, konstruiert und manchmal sogar übertrieben. Jemand, der mit gefühlsbetonten Filmen nichts anfangen kann, sollte den Streifen besser meiden. Man muss sich voll und ganz darauf einlassen, um ihn wirken zu lassen, da er teilweise sehr verworren ist und den Zuschauer erst einmal fragend sitzen lässt.

Gespielt sind alle Rollen hervorragend! Der Soundtrack ist sehr gut, die Stimmung passt einfach. Für meinen Geschmack wurde hier nur versucht einen Tick zu viel hinein zu packen, was den Film an manchen Stellen etwas ruckeln lässt und man kurz „aufwacht“ und sich fragt was da gerade passiert.

Die Entwicklung zum Ende hin, das Gefühl, das vermittelt wird und die gelungene Identifikation mit den Charakteren jedoch, sind allesamt Punkte, die „Verborgene Schönheit“ zu etwas Besonderem machen. Kein Mainstream-Kino sicherlich, aber für einen gemütlichen Abend zu zweit, oder auch alleine, allemal einen Klick in die Videothek wert!

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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2 Kommentare

  • Nun habe ich diesen Film endlich gesehen. Emotional nimmt es einen natürlich sehr mit und man folgt der Story artig, glaubt an die Geschehnisse. Ok ein Film, der die Trauer verarbeitet, denkt man nickend.

    Am Ende des Filmes ist man doch sehr überrascht, was die Geschichte und Erlebnisse von Howard einem wirklich sagen. Man ( Ich!) braucht ein paar Minuten …läßt den Film Revue passieren, um ihn dann in einem anderen Licht zu sehen. Da steckt mehr drin, als der Trailer preis gibt!

    Oder geht es nur mir so?