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Werner sitzt in einer Pfütze während Eckat ihm böse guckend einen Auftrag zuteilt, Werner - Beinhart! © Constantin Film

Werner – Beinhart!

Mit Werner – Beinhart! beginnt das erste Kapitel des Werner-Film-Franchises. Auch wenn nicht jeder den Film um Werner und Konsorten gesehen hat, machte sich Werner-Schöpfer Brösel mit „Beinhart“ dennoch überregional einen Namen. Ob der Film nach 30 Jahren immer noch für Lacher sorgt, erfahrt ihr im Folgenden!

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TitelWerner – Beinhart!
Jahr1990
LandDeutschland
RegieNiki List (Realfilm), Gerhard Hahn und Michael Schaack (Animation)
DrehbuchErnst Kahl
GenreKomödie, Zeichentrickfilm
DarstellerRötger Feldmann, Meret Becker, Ludger Pistor, Johannes Silberschneider, I Stangl, Otto Sander, Klaus Büchner, Andi Feldmann, Karl-Otto „Kulle“ Westphal, Ernie Reinhardt, Eva Mattes
Länge93 Minuten
FSKab 6 Jahren freigegeben
VerleihConstantin Film
Blu-Ray-Cover zu Werner - Beinhart! © Constantin Film
Das Blu-Ray-Cover zu Werner – Beinhart! © Constantin Film

Beinhart wie’n Rocker – Die Handlung von Werner – Beinhart!

Comic-Zeichner Brösel (Rötger Feldmann) steckt in einer Schaffenskrise. Er hat einen Vertrag unterschrieben und ist einem geldgierigen Produzenten einen Film schuldig. Um seine Einfallslosigkeit zu überwinden, verspricht er dem Rumpelstilzchen (Meret Becker), ihr einen Wunsch zu erfüllen, wenn sie ihm hilft. So erhält Brösel einen magischen Stift, der seiner tiefsten Kreativität Ausdruck verleiht.

Brösel zeichnet Alltagssituationen des Handwerkers und Motorrad-Enthusiasten Werner (Stimme: Klaus Büchner), der zusammen mit seinem Kollegen Eckat (Stimme: Karl-Otto „Kulle“ Westphal) für Meister Röhrich (Stimme: Andi Feldmann) arbeitet. In verschiedenen Situationen schlägt sich Werner mit Gasflaschen, widerspenstigen Rohren, lautstarken Krankenschwestern und peniblen TÜV-Angestellten herum. Die Comics scheinen wie gemacht für einen Film und bringen den erhofften Erfolg. Doch beinahe hätte Brösel den Grund für seine plötzliche Kreativität und den geschlossenen Pakt vergessen…

Werner sitzt in einer Pfütze während Eckat ihm böse guckend einen Auftrag zuteilt, Werner - Beinhart! © Constantin Film
Die Arbeit auf einer Baustelle ist auch für Werner (links) nicht immer einfach. © Constantin Film

Wer ist Werner?

Rötger Werner Friedrich Wilhelm Feldmann, besser bekannt unter seinem Alias Brösel, gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Comic-Zeichner. Bereits mit Anfang 20 ging er seiner Leidenschaft des Comiczeichnens nach, sodass 1978 erstmals die Figur Werner auf der Comic-Bildfläche erschien. Nur wenige Jahre später wurde der erste Werner-Comic-Band veröffentlicht, dem bis 2018 insgesamt 12 weitere folgen sollten.

1990 erschien mit Werner – Beinhart! der erste Werner-Film im Kino. Diesem folgten mit Werner – Das muß kesseln!!! (1996), Werner – Volles Rooäää!!! (1999), Werner – Gekotzt wird später! (2003) und Werner – Eiskalt! (2011) noch vier weitere Filme. Der Erfolgszug der berühmten Comic-Figur und seines Schöpfers war nicht zu bremsen. Auch wenn der letzte Film vergleichsweise wenig erfolgreich war, ist die Popularität Werners bis heute geblieben.

Humor der (sehr speziellen) Sonderklasse

Werner – Beinhart! ist allen voran eines: Humorvoll! Der Film hat keine tiefgehende Handlung, genau genommen ist die Handlung sogar recht belanglos. Aber Werner – Beinhart! ist einer der wenigen Filme, bei denen der Zuschauer der Handlung nahezu keinerlei Beachtung schenkt. Denn das Werk ist ein einziger Sketch, ein Comic, eine Ansammlung bewegter Bilder, die von eigenem und unvergleichlichem Humor zeugen.

Das Geniale am Humor ist seine Eigenart und Natürlichkeit. Denn der Witz liegt weniger in absichtlich witzigen Äußerungen, sondern vielmehr im Gewöhnlichen und beinahe Belanglosen: Die Sätze an sich, die Worte und allen voran die Vertonung sind bis heute ohne Vergleich. Sobald der 1. FC Süderbrarup gegen Holzbein Kiel auf dem Wochenmarkt zum Fußball antritt und das Snüffelstück gebraucht wird, sprechen die Worte für sich. Die Albernheiten, die mit den Figuren einhergehen, gehören oft zu den Kategorien „Slapstick“ und „Flachwitz“, aber eben das ist die Stärke von Werner – Beinhart!.

Meister Röhrich guckt fragend in eine Toilette, die überläuft, Werner - Beinhart! © Constantin Film
Meister Röhrich leitet zwar ein Sanitärunternehmen, allerdings stellen manche Situationen auch ihn vor eine Herausforderung. © Constantin Film

Als einziger Hinweis sei gesagt, dass es dem Humor von Werner – Beinhart! einer gewissen Universalität entbehrt. Denn hierbei handelt es sich teilweise um Fäkal-Humor der allerfeinsten Sorte, der in einigen Szenen als grenzwertig empfunden werden darf. Zartbeseitete, die diesen Humor lieber hinter verschlossener Badezimmertür lassen, sollten lieber die Finger von diesem Klassiker lassen. Alle anderen dürfen sich an einem Stück Filmgeschichte erfreuen.

Songs, die ins Ohr gehen

Neben seinem einzigartigen Humor bietet Werner – Beinhart! beste musikalische Unterhaltung. Denn was würde besser zu einer schleswig-holsteinischen Filmfigur passen als der Vorzeige-Song einer schleswig-holsteinischen Band? Torfrock bot für Werner – Beinhart! einen Song, der bis dato auch außerhalb der Filmlandschaft bekannt ist. Sobald die Zeilen „Beinhart wie’n Rocker, Beinhart wie’n Chopper“ erklingen, wissen die meisten Zuschauer was folgen wird. Das obligatorische Ploppen eines Bierverschlusses zwischen den Zeilen gesellt sich von ganz allein in die Köpfe der Hörer.

Ikone, Pop-Kultur, Bölkstoff

Werner ist nicht nur eine Filmfigur, Werner ist eine Lebensart, eine „Gesinnung“. Wenn auch nicht im Großen und Ganzen, aber wenigstens im Charakter. Wer Werner – Beinhart! gut findet, sagt viel über sich aus. Diejenigen, die Werner witzig finden, haben einen sehr flachen, trockenen und teils einfachen Humor, der sich auch für die humoristische Fäkal-Sektion nicht zu schade ist.

Die schleswig-holsteinische Schnut ist eine Sache für sich. Für die einen ist sie ein fremder Dialekt, der Erinnerungen und Vorstellungen an entfernte Regionen weckt; für die anderen ist sie ein Stück Heimat, die nicht nur Humor verspricht, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit.

Jeder, der Werner – Beinhart! etwas abgewinnen kann und sei es eben „nur“ die Sprache, wird sich früher oder später selbst dabei ertappen, die Figuren zu zitieren. In einem Gespräch über Werner – Beinhart! werden Sätze wie „Ich guck‘ mal eben in die Flasche wie spät das ist“ und „Tut das Not, dass der hier so ‚rumoxidiert?“ nicht fern sein.

Meister Röhrich sitzt in einem Toilettenhäuschen und guckt sich ein Magazin mit freizügigen Frauen an, Werner - Beinhart! © Constantin Film
Meister Röhrich freut sich, zur Abwechslung mal ungestört zu sein. Doch mit der Ruhe soll es bald vorbei sein. © Constantin Film

Die Sache mit dem Realanteil in Werner – Beinhart!

Die unterhaltenen Momente von Werner – Beinhart! sind die Zeichentrickszenen. Diese werde jedoch des Öfteren von Realteilen unterbrochen, da sich die Handlung des Films im Vordergrund mit Brösel und der fiktiven Schaffensgeschichte von Werner beschäftigt. Die gezeichneten Alltagsabenteuer von Werner, Röhrich und Co. sind die Momente, die dem Film seine Einzigartigkeit verleihen. Die realen Szenen sind meist weniger witzig und wirken manchmal gar ein wenig störend; vor allem, weil Brösel alles andere als ein guter Schauspieler ist und seine Zeilen wirken als seien sie einer Daily-Soap entnommen. Einzig am Ende des Film hat das Werk auch seine Stärke im Realteil gefunden. Denn wenn geheiratet wird, macht man eben eine Flaschbier auf.

Werner ist Kult – Mein Fazit zu Werner – Beinhart!

Werner – Beinhart! ist ein Stück Filmgeschichte. Vielleicht kein Teil globaler Kinokunst, aber regional unverwechselbar. Der Film bleibt einzigartig, weil sein Humor in der Sache selbst liegt. Die Witze sind überzogen und anzüglich, geben sich aber dennoch natürlich. Selbstverständlich ist das nicht jedermanns Sache und somit kann Werner – Beinhart! eine gewisse universelle Filmkunst abgesprochen werden.

Werner – Beinhart! ist zwar ein Werk, das sehr einfach gestrickt ist, kaum Handlung hat und schauspielerisch eher im durchschnittlichen Reality-TV zu verordnen ist. Dennoch hat fast jeder von dem Werk und dem Song gehört. Allein das Wissen um diese Zeichentrick-Legende spricht für sich. Werner ist Teil einer filmischen Pop-Kultur und weit mehr als ein Charakter. Der Film ist Kult.  Er hat Humor und dieser ist nicht nur einfach, sondern auch einfach gut. Und wer sich jetzt denkt „Ja, ja, weiß ich doch“, der weiß auch, was die Antwort sein wird: „Ja, ja“ heißt … .

Werner – Beinhart! ist seit dem 05. März 2020 in der Werner-Box auf Blu-Ray erhältlich!

Unsere Wertung:

 

 

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