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Marc fotografiert © Universal Pictures

Willkommen in Marwen

Steven Carell (Vice, Crazy Stupid Love) flieht als traumatisiertes Gewaltopfer in eine aus Puppen erschaffene Traumwelt. Seit dem 28.03.2019 läuft das etwas andere Drama Willkommen in Marwen von Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft, Forrest Gump) in den deutschen Kinos.

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TitelWillkommen in Marwen (OT: Welcome to Marwen)
Jahr2018
ProduktionslandUSA
RegieRobert Zemeckis
DrehbuchRobert Zemeckis, Caroline Thompson
GenreDrama
DarstellerSteve Carell, Leslie Mann, Janelle Monáe, Eiza González, Gwendoline Christie, Diane Kruger, Merritt Wever
Länge115 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures
Filmplakat © Universal Pictures
Das Filmplakat zu Willkommen in Marwen © Universal Pictures

Das Spiel mit Puppen als Therapiewerkzeug

Marwen ist ein kleines belgisches Dorf, welches Mark Hogancamp (Steve Carell) in seinem Garten in Miniaturform nachbaut. Angesiedelt im zweiten Weltkrieg, kreiert er mit verschiedenen Puppen eigene Geschichten, in denen er als Hauptfigur agiert. Umgeben von Frauen, die aus seinem realen Umfeld inspiriert sind, nimmt er den Kampf gegen eine Gruppe von Nazi-Schergen auf. Diese eigentümliche Spielerei dient als Therapie für Mark, denn er wurde vor Jahren brutal zusammengeschlagen und lag im Koma. Seine motorischen Fähigkeiten und sein Erinnerungsvermögen haben darunter gelitten und ein normales Leben ist für ihn nur noch schwer möglich. So rettet er sich in seine Fantasiewelt und bannt seine Miniaturerlebnisse auf Fotos.

Gewöhnlich ist anders

Eine ungewöhnliche und auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte bekommt einen ungewöhnlichen Film. Ein Drama aus der Standard-Abteilung Hollywoods ist Willkommen in Marwen mit Sicherheit nicht. Das wird schon allein in den ersten Minuten deutlich, wenn man Steve Carell in Miniatur-Puppen-Form in einer Luftschlacht begleitet. Mit ordentlichem CGI-Einsatz wurde die Miniatur-Welt zum Leben erweckt und die Geschichten damit greifbar. Ähnlich wie in Sucker Punch wechselt man immer wieder zwischen Realität und Fantasiewelt. In letzterer geht es auch ordentlich rabiat zur Sache, denn das Kriegsszenario sorgt für so manche Schusswechsel und abhandengekommene Plastikgliedmaßen.

Flucht aus der Realität © Universal Pictures
Marc entflieht immer wieder der realen Welt © Universal Pictures

Doch nicht nur in der Fantasiewelt ist Willkommen in Marwen ungewöhnlich, auch in der realen Welt fühlt sich das Drama eigenwillig an. Das liegt vor allem an Mark, dem Protagonisten des Films. Er ist beileibe kein Sympathieträger und sorgt mit seinem befremdlichen Verhalten für so einige unangenehme Situationen. Das zeigt sich in seinem alltäglichen Verhalten und dem Umgang mit den ihm vertrauten Frauen, steigert sich aber, als er mit Nicol (Leslie Mann) eine neue Nachbarin bekommt. Diese findet mit ihrer empathischen Art Zugang zu dem verschlossenen Mark, entlockt ihm dabei aber so manche Stalker-Allüren. Befremdliche Momente wie ein vergeigter Heiratsantrag sorgen für Fremdscham und Kopfschütteln. Einen leichten Weg geht man mit dieser Figur sicher nicht und bewegt sich dabei auf ganz eigenen Pfaden.

Flucht in die Fantasiewelt

Willkommen in Marwen rumpelt mit seiner Fantasiewelt tosend auf die Leinwand und behält diesen ungelenken Stil auch in seinen dramatischen Momenten. Während die Fantasieebene greifbar gemacht wird, gelingt das mit der realen Welt nicht. Denn die Geschehnisse rund um Marc und dessen Verhalten wirken sehr holprig. So wird zwar dessen Diskrepanz mit der realen Welt spürbar gemacht, zugänglich für den Zuschauer ist das aber beileibe nicht. Man hegt stellenweise ebenfalls den Wunsch, wieder in die Fantasiewelt abtauchen zu können, um dem ungewöhnlichen Treiben von Marcs Leben entgehen zu können.

Marc ist der Held © Universal Pictures
Marc ist in seiner Fantasiewelt der strahlende Held © Universal Pictures

Die Figurenzeichnung von Marc ist sehr unkonventionell und Steve Carell beweist mit dessen Darstellung einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit. So eigenbrötlerisch und befremdlich hat man den Mimen selten gesehen. An seiner Seite glänzt die charismatische Leslie Mann als geerdeter Ruhepol in der eigenwilligen Geschichte.

Mein Fazit zu Willkommen in Marwen

“Das ist mal was anderes”, war mein erster Gedanke, als ich aus dem Kinosaal kam. Robert Zemeckis beweist mit Willkommen in Marwen Mut für das Ungewöhnliche und widmet sich einmal mehr einem eigenwilligen Außenseiter. Während man seinerzeit Forrest Gump aufgrund seiner liebenswerten Art ins Herz schloss, gelingt das mit Marc zu keiner Sekunde. Dafür ist die Figur zu befremdlich und weckt kaum Mitgefühl. Auch wenn das gewollt ist, erschwert das die Wirkung der dramatischen Sequenzen ungemein. Ähnlich wie Marc wollte ich dann auch immer wieder in die liebevoll designte Fantasiewelt abtauchen. Willkommen in Marwen ist wie sein Protagonist ein eigenwilliger Außenseiter, bei dem das Publikum Eigeninitiative beweisen muss, um mit ihm warm zu werden.

Unsere Wertung:

 

 

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