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    A Beautiful Day

    Heikovon Heiko17. März 2018Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Joe (Joaquin Phoenix) versucht Nina (Ekaterina Samsonov) in Sicherheit zu bringen in "A Beautiful Day" © Constantin Film
    Joe (Joaquin Phoenix) versucht Nina (Ekaterina Samsonov) in Sicherheit zu bringen in "A Beautiful Day" © Constantin Film
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    Nachdem A Beautiful Day bereits im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere feierte und dort mit dem Preis für das beste Drehbuch und für den besten Schauspieler ausgezeichnet wurde, startet der Film am 26. April 2018 endlich regulär in den deutschen Kinos.

    Offizielles Filmplakat zu "A Beautiful Day" © Constantin Film
    Offizielles Filmplakat zu „A Beautiful Day“ © Constantin Film

    Der Plot: Spirale der Gewalt

    Der traumatisierte Kriegsveteran Joe (Joaquin Phoenix) verdient sein Geld damit, minderjährige Entführungsopfer aufzuspüren und zu befreien. Als er von einem New Yorker Senator den Auftrag erhält, dessen Tochter Nina (Ekaterina Samsonov) aus einem Bordell zu befreien, gerät Joe in ein politisches Komplott, in dem Skrupel nicht auf der Tagesordnung stehen. Auf einem Terrain, das er nicht kennt und zwischen Gegnern, die ihm an Macht weit überlegen sind, muss Joe nun um sein Leben kämpfen – und auch Nina will er nicht zurücklassen.

    Hintergrund

    A Beautiful Day basiert auf der Novelle You were never really here des amerikanischen Kolumnisten Jonathan Ames. Bei diesem Namen wird der ein oder andere Leser vermutlich aufhorchen. Richtig, es handelt sich um den gleichen Jonathan Ames, der sich für HBOs Comedyserie Bored to Death verantwortlich zeichnete, in der Jason Schwartzman (Grand Budapest Hotel) als erfolgloser Schriftsteller in der Midlife-Crisis als Hobbydetektiv eine neue Berufung findet. Mit Bored to Death hat A Beautiful Day allerdings fürwahr nur wenig zu tun. A Beautiful Day ist dreckig, roh und brutal. Die Vorlage ist dabei ohnehin lediglich eine 99-seitige, etwas längere Kurzgeschichte, die Regisseurin und Drehbuchautorin Lynne Ramsey (We need to talk about Kevin) adaptierte und in ihrem Sinne erweiterte.




    Nichtsdestotrotz kommt A Beautiful Day auf eine Laufzeit von „nur“ 90 Minuten. In Zeiten, in denen gefühlt fast jede Neuerscheinung mindestens 2 1/2 Stunden zu gehen hat, bietet Ramseys Buchverfilmung eine überraschende wie auch erfrischende Kürze. Dabei reichen ihr diese 1 1/2 Stunden auch vollkommen aus, um ihre Geschichte zu erzählen. Hier wird einerseits nichts künstlich in die Länge gezogen, andererseits ebensowenig gehetzt. Ganz im Gegenteil! Trotz seiner Knappheit nimmt sich der Film viel Zeit zur Einführung. Daran kann man sehr gut sehen, worauf Ramsey den Fokus ihres Werkes gelegt hat. Es geht hier nicht darum, schnellstmöglicht zu potenziellen Actionszenen vorzurücken. Ebensowenig möchte sie die politischen Verstrickungen des Handlungsverlaufs in den Mittelpunkt stellen. Nein, stattdessen ist es in aller erster Linie die Hauptfigur Joe, die in all ihren Facetten den Schwerpunkt von A Beautiful Day darstellt.

    Joe (Joaquin Phoenix) bewaffnet sich mit einem Hammer in "A Beautiful Day" © Constantin Film
    Joe (Joaquin Phoenix) bewaffnet sich mit einem Hammer in „A Beautiful Day“ © Constantin Film

    A Beautiful Day als Charakterstudie

    So mag der Film zwar auf den ersten Blick als klassischer Thriller erscheinen, stellt sich jedoch schon relativ bald als ganz und gar unklassisch heraus. A Beautiful Day ist vor allem eine Charakterstudie eines gebrochenen Mannes, der sich von klein auf mit Gewalt, Missbrauch und anderen Übeln der menschlichen Existenz konfrontiert sah. Diese Erfahrungen haben ihn zu der Person gemacht, die uns im Film begegnet. Ein Mann voller Schmerz, sowohl physisch, jedoch insbesondere psychisch vom Leben gezeichnet. In kurzen Flashbacks können wir nur erahnen, was Joe erleben musste, doch diese kurzen Einblicke in die Vergangenheit genügen, um ein Bild des Leides zu erzeugen, das ihn in der Gegenwart permanent verfolgt und quält.

    Lynne Ramsay gab an, dass sie schon während ihrer Arbeit am Drehbuch an Joaquin Phoenix dachte – und das merkt man dem Film deutlich an. Ich kann mir wirklich keinen passenderen Darsteller für die Rolle vorstellen. In einer Szene zieht sich Joe mit blutverschmiertem Gesicht in Nahaufnahme einen Zahn heraus und beginnt, fast schon wahnsinnig zu lachen. In einer anderen wiederum bricht er zusammen, als alle mentale Last auf ihn einstürzt. Muss ich noch mehr sagen? Joe hat in A Beautiful Day nicht viele Redezeilen, sein Charakter ist naturgemäß eher wortkarg. Aber Phoenix hat eine so unfassbare Präsenz, die dem Zuschauer während der gesamten Laufzeit des Films vollkommen ins Mark trifft.

    Joaquin Phoenix als Joe in "A Beautiful Day" © Constantin FIlm
    Joaquin Phoenix als Joe in „A Beautiful Day“ © Constantin FIlm

    Wäre A Beautiful Day bereits im vergangenen Jahr in die Kinos gekommen, hätte sich Gary Oldman (ausgezeichnet für seine Rolle in Die dunkelste Stunde) zweifelsohne größere Sorgen um seine Oscar-Chancen machen müssen. Wir müssen also gar nicht erst darüber sprechen, wie verdient Phoenix‘ Auszeichnung als Bester Darsteller bei den Filmfestspielen in Cannes gewesen ist.

    Audiovisuelle Ästhetik, beklemmende Atmosphäre

    Inszenatorisch zeigt sich Lynne Ramsay in A Beautiful Day sichtlich vom Film Noir beeinflusst. Joe fährt wiederholt durch das regennasse, nächtliche New York, sein Gesicht häufig durch den Rückspiegel gefilmt. Außerhalb des Autos ziehen dabei die Leuchtreklamen des pulsierenden New Yorks vorbei. Sie und ihr Kameramann Thomas Townend erschaffen von Beginn an eine beklemmende Atmosphäre, während der unerwartete Einsatz fast schon melancholischen Humors zumindest vereinzelt für Entlastung sorgen kann.

    Maßgeblich zur Stimmung trägt der Soundtrack von Radiohead-Mastermind Jonny Greenwood bei. Teilweise dezent die kommenden Einstellungen vorbereitend, dann wiederum mit treibenden Elektrobeats die Handlung untermalend, bildet die Musik in ihrer mitunter fast schon disonanten Komposition das perfekte Gegenstück zum Gesehenen.

    Joe (Joaquin Phoenix) rettet Nina (Ekaterina Samsonov) in "A Beautiful Day" © Constantin Film
    Joe (Joaquin Phoenix) rettet Nina (Ekaterina Samsonov) in „A Beautiful Day“ © Constantin Film

    Die Gewalt wird im Film, anders als etwa im stylischen Actionthriller John Wick, nicht ästhetisiert. In A Beautiful Day ist sie roh und brutal. Bemerkenswerterweise wird sie von Lynne Ramsay weniger als inszenatorisches Mittel eingesetzt, als es zu erwarten gewesen war. Die Kamera hält in der Regel nicht drauf, die Brutalität lässt sich dennoch stets erahnen. Dies kann regelrecht als eine Art roter Faden der Inszenierung betrachtet werden. Die Gewalt wird ebenso angedeutet, wie es die Vergangenheit der Hauptfigur oder der politische Sumpf wird. Der Rest ist Sache des Zuschauers.

    Fazit

    A Beautiful Day ist ein Schlag in die Magengrube, der den Zuschauer in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele führt. Der Film ist dabei nur augenscheinlich ein Thriller und muss vielmehr als Charakterstudie eines gebrochenen Mannes gesehen werden, der die Übel der menschlichen Existenz in ihren verschiedenen Ausprägungen wiederholt erleben musste. Joaquin Phoenix spielt die sowohl physisch als auch psychisch gezeichnete Hauptfigur mit einer unfassbaren Präsenz, die den Zuschauer über die volle Laufzeit packt und tief erschüttert. Lynne Ramsay verzichtet weitgehend auf Actionszenen und erzeugt durch Bild und Ton eine beklemmende Atmosphäre, in der Gewalt nicht als Stilmittel eingesetzt wird, aber Teil der harten Realität ist. Dass die Brutalität dabei in der Regel gar nicht im Fokus der Kamera liegt, passt zu einer allgemeinen Inszenierung, bei der vieles nur angedeutet, aber stets ausreichend verdeutlicht wird.

    © Constantin Film

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