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    Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit

    Christopher Hanekvon Christopher Hanek15. Mai 2020Keine Kommentare7 min Lesezeit
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    Suskun rennt schreiend in den Kampf, während um ihn herum Erde aufwirbelt, Deliler - Sieben für die Gerechtigkeit
    Suskun (Batın Uçan) kämpft mit ganzem Einsatz für das Osmanische Reich. © Koch Films
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    Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit ist ein Film aus der Türkei, der in epischer Game–of–Thrones-Manier versucht, das Himmelfahrtskommando einer kleinen, osmanischen Elitetruppe cineastisch einzufangen. Ob Regisseur Osman Kaya dieses Unterfangen gelungen ist, erfahrt Ihr im Folgenden!

    [su_youtube URL=“https://www.youtube.com/watch?v=2u6ncptmCro“]

    Cover zu "Deliler - Sieben für die Gerechtigkeit"
    Das Blu-Ray-Cover zu Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit. © Koch Films

    Die glorreichen Sieben – Die Handlung von Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit

    Vlad III. Drăculea (Erkan Petekkaya) trägt den Titel eines Woiwoden und ist somit Herrscher über die Walachei. Das gen Westen expandierende Osmanische Reich unter Sultan Fatih Memet (Rüzgar Aksoy) entsendet einen Botschafter, um mit dem Herrscher zu verhandeln. Nachdem Vlad III. jedoch merkt, dass diese Verhandlungen auf die Unterwerfung seines Landes hinauslaufen, lässt er den Botschaftern hinrichten und sagt dem Sultan den Kampf an.

    Fatih Memet beauftragt daraufhin seinen Untertan Baba (Yetkin Dikinciler), Vlad umzubringen und die von ihm verübten Gräueltaten zu rächen. Baba weiß, an wen er sich für solch einen Auftrag zu wenden hat: die Deliler. Eine kampferfahrene Truppe aus sieben Männern, die dem Treiben Vlads ein Ende setzen wollen…

    Dracula lässt grüßen – Die Hintergrundgeschichte von Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit

    Der Begriff „Deli“ (Mehrzahl „Deliler“) bedeutete im Osmanischen so viel wie „Verwegener“, „Tollkühner“ oder auch „Wahnsinniger“. Dabei handelte sich im 16. und 17. Jahrhundert um einen kleinen Verband berittener und kampferprobter Soldaten, meist provinziellen Ursprungs, der wie berauscht in den Kampf gegen alle Feinde des Osmanischen Reiches zog. Dabei trugen sie die Felle von diversen Wildtieren, Schwert und Keule sowie die markanten Schwingen eines Raubvogels, der ihrem Anführer das Aussehen eines Erzengels verlieh.  Von eben solch einer kampfhungrigen Spezialtruppe handelt der Film Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit.

    Zentrale Hauptfigur ist zudem Vlad III. Drăculea, was übersetzt „Sohn des Drachen“ bedeutet und im Rumänischen auch als „Sohn des Teufels“ verstanden wird. Denn Vlad III. erlangte nicht nur aufgrund seines Widerstandes gegen die Westexpansion des Osmanischen Reiches Berühmtheit, sondern auch wegen seiner ihm nachgesagten Grausamkeit. Seiner angeblichen Vorliebe für Hinrichtungen durch Pfählen brachte ihn den Beinamen „der Pfähler“ ein. Die Gräueltaten, von denen einige Quellen berichten, fanden auch im restlichen Europa Anklang, sodass gemeinhin angenommen wird, dass der mordende Woiwode der Walachei Vorbild für Bram Stockers Literatur-Vampir Dracula war. Sowohl Vlads Widerstand gegen die Osmanen als auch seine ihm nachgesagte Grausamkeit dienen im Film als zentrale Motivation für die Deliler, in den Kampf zu reiten.

    Vlad III. hält einem blutüberströmten Mann, der neben ihm kniet, ein Messer an die Kehle, Deliler - Sieben für die Gerechtigkeit
    Vlad III. (Erkan Petekkaya, links) ist für seine Grausamkeiten bekannt. © Koch Films

    Gekonnt in Szene gesetzt

    Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit ist klar erkennbar als Historien-Epos inszeniert. Er trieft nur so vor Heldentum und Aufopferungsbereitschaft: Still schweigende und mürrisch wirkende Krieger ziehen voller Tatendrang in den Kampf, um den Feind des Reiches zur Strecke zu bringen und seinen Gräueltaten ein Ende zu bereiten. Was nach einer einfachen Rezeptur klingt, muss nicht immer ein schmackhaftes Gericht nach sich ziehen. Doch Osman Kaya weiß das Drehbuch gekonnt in Szene zu setzen. Dabei gelingt ihm zwar kein unvergessliches Werk, das die Jahrhunderte überdauern wird, doch kurzweilige Unterhaltung aus dem Historien-Genre ist gegeben.

    Allen voran punktet Deliler mit seinen Landschaftsaufnahmen. Der Film versucht, real zu wirken und setzt nur auf wenige Computeranimationen. Stattdessen fängt die Kamera immer wieder die einzigartige Landschaft des Balkans und der Walachei ein: Die Weiten und die Vielfalt des Landes werden lediglich von den reitenden Deliler durchschnitten und ergeben ein stimmiges Szenenbild, das an andere großen Epen à la Der Herr der Ringe erinnert.

    Vier Deliler rennen brüllend über ein Schlachtfeld
    Voller Tatendrang und Kampfeslust laufen die Deliler dem Feind entgegen. © Koch Films

    Auch die Kostüme tragen ihr übriges dazu bei: Mit authentisch anmutender Kleidung, die an Mittelalter-/ Fantasy-Erzählungen aus der Welt von Game of Thrones erinnert, wird der Zuschauer in eine Welt voller fremdartiger Fantasie und historischer Nachstellung versetzt. Darüber hinaus sind die Kampfszenen stimmig koordiniert. Die Schwertkämpfe wirken aus einem Guss und es wird nur wenig geschnitten; stattdessen ruht die Kamera oft genug auf dem Gezeigten und spart dabei selten an Brutalität. Auch hier erinnert das türkische Werk an Serien wie Game of Thrones. Gepaart mit einigen „Replay-Szenen“ im Anschluss an einen Kampf bietet der Film unterhaltsame Momente.

    Die Schattenseite der Unterhaltung

    So gut die Landschaften in Szene gesetzt sind, haben sie dennoch ein Manko: die Animationen. Die Elemente, die dem Computer entstammen, sind zwar ansehnlich, aber klar erkennbar. In den meisten Fällen handelt es sich um Schlösser und Burgen. Solche Gebäude, die man heutzutage durchaus gut erhalten wiederfindet, sind auch als reale Kulisse nutzbar. Doch, wenn der Computer zu Hilfe gezogen wird, dann sollte dem Zuschauer ein Bild geboten werden, dass Realität und Animation miteinander verschwimmen lässt. Dies geschieht in Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit leider nicht. Die Bauten stechen wie schlecht animierte Grafikfehler aus der Landschaft hervor und geben dem gekonnt in Szene gesetzten Film eine unansehnliche Schattenseite.

    Die schauspielerische Leistung der Darsteller ist solide und kann sich auch im direkten Vergleich mit anderen Historien-Epen sehen lassen. Ebenso ist die Synchronisation des Films grundsätzlich gelungen. Einzig beim Auftritt diverser Nebendarsteller hört der Zuschauer eine leichte Monotonie der Stimmen. So wirken manche Dialoge gestellt und aufgesetzt. Diese halten sich jedoch in Grenzen und mindern die Unterhaltung nur in seltenen Momenten.

    Alaca steht mit einem brennenden Stück Holz einer Gruppe Plünderern gegenüber
    Das Dorf von Alaca (Nur Fettahoğlu) ist den plündernden Soldaten Vlads zum Opfer gefallen. Nun muss sie versuchen, sich zu behaupten. © Koch Films

    Das Problem mit der Historie

    Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit ist aus cineastischer Sicht durchaus unterhaltsam. Die historischen Aspekte wirken jedoch ein wenig verzerrend. Der Film ist türkischen Ursprungs und erzählt von ruhmreichen, osmanischen Deliler, die gegen den blutrünstigen Vlad und die aufständische Walachei in den Kampf ziehen. Die Prise Verherrlichung, die mit diesem Pathos einhergeht, ist so leicht erkennbar wie die CGI-Effekte des Films. Deliler erinnert in dieser Hinsicht an diverse US-amerikanische Verfilmungen des Zweiten Weltkriegs oder vergleichbaren anderen Werken, die den Schmieden eines allzu oft national gestimmten Historien-Kinos entstammen.

    Doch diese Ansicht erfolgt erst bei genauerem Hinsehen. Deliler schafft es, diese „Problematik“ geschickt zu umgehen, indem er sich zwar als Historien-Epos ausgibt, aber aufgrund der Game–of–Thrones-Manier die realen Aspekte verschleiert. Die Welt, die Figuren und Kampfszenen wirken wie ein Fantasy-Schauspiel, mit einem Hauch von Mittelalter-Spektakel. Der unterhaltende Wert rückt somit in den Vordergrund und lässt nur den aufmerksamen Zuschauer Fragen stellen.

    Suskun rennt schreiend in den Kampf, während um ihn herum Erde aufwirbelt
    Suskun (Batın Uçan) kämpft mit ganzem Einsatz für das Osmanische Reich. © Koch Films

    Unterhaltsam ohne Mehrwert – Mein Fazit zu Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit

    Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit versucht, sich als Historien-Epos mit Film-Größen wie Der Herr der Ringe oder Gladiator zu messen. Die Landschaftsaufnahmen sind gekonnt von der Kamera eingefangen, die Kostüme wirken authentisch und die Kampfszenen sind gelungen in Szene gesetzt. Die cineastische Darstellung osmanischer Geschichte mag für den ein oder anderen Zuschauer fremd und geheimnisvoll wirken; nicht zuletzt, weil der Antagonist des Films vermutlich als Vorlage für den weltberühmten Vampir Dracula herhielt. Aus jener Motivation des Geheimnisvollen holt Deliler seinen Unterhaltungswert. Das Werk wirkt wie eine fantasievolle und fiktionale Erzählung, eingebettet in realen Begebenheiten.

    Doch auch wenn Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit kurzweilige Unterhaltung bietet, fehlt es dem Werk an Mehrwert. Es ist eben kein Game of Thrones und auch kein Der Herr der Ringe. Die Konkurrenz, in die das Werk tritt, ist einfach zu übermächtig. Zu sehr stechen negative Aspekte wie schlechte Computereffekte und dürftige Nebendarsteller hervor. So bleibt unter dem Strich ein unterhaltsamer Historien-Film aus einem Teil der Welt, der vielen Zuschauern fremd sein dürfte. Das Werk wird in naher Zukunft das Schicksal der Deliler teilen und in Vergessenheit geraten; nicht mehr, als eine Fußnote in der Geschichte…

    Deliler erscheint am 20. Mai 2020 auf DVD und Blu-ray!


    © Koch Films

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