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Dwayne Johnson (l.) und Jason Statham (r.) in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Fast & Furious: Hobbs & Shaw

Fast & Furious: Hobbs & Shaw ist das erste Spin-off der mittlerweile 18 Jahre andauernden The Fast and the Furious-Filmreihe. Unter der Regie von David Leitch (Atomic Blonde, Deadpool 2) geht es abermals um nicht weniger als die Rettung der Welt. Ob die rasante Mischung aus Action, Komödie und Thriller überzeugen kann, lest ihr in unserer Rezension.

TitelFast & Furious: Hobbs & Shaw
Jahr2019
LandGroßbritannien, USA
RegieDavid Leitch
DrehbuchChris Morgan, Drew Pearce
GenreAction, Thriller, Komödie
DarstellerDwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba, Helen Mirren, Vanessa Kirby, Eiza González, Cliff CurtisEddie Marsan, Viktorija Faith, Teresa Mahoney, Joe Anoa’i, Stephanie Vogt
Länge135 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures International Germany GmbH
Das Kinoplakat zu Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Das Kinoplakat zu Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Worum geht’s in Fast & Furious: Hobbs & Shaw?

Eine Geheimorganisation bedroht die Menschheit. Sie will einen Super-Virus stehlen und diesen dazu nutzen, eine Weltordnung nach ihren Vorstellungen zu erschaffen. Um das zu verhindern, müssen ausgerechnet die Streitvögel Luke Hobbs (Dwayne „The Rock“ Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) zusammenarbeiten. Denn Deckards Schwester und MI6-Agentin Hattie (Vanessa Kirby) hat sich den Virus injiziert, damit er nicht in die falschen Hände gerät.

Ein Kampf gegen die Zeit und gegen den kybernetisch veränderten Supersoldaten Brixton (Idris Elba) beginnt und führt die drei durch die halbe Welt.

Hobbs und Shaw müssen zusammenarbeiten in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Dwayne Johnson (l.) und Jason Statham (r.) in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Das Personal

Seit Fast & Furious Five ist Dwayne „The Rock“ Johnson in seiner Rolle als DSS-Agent Luke Hobbs fester Teil des The Fast and the Furios-Frachises. Jason Statham als Ex-Soldat Deckard Shaw feierte in Fast & Furious 6 sein Debüt. Im Spin-off Fast & Furious: Hobbs & Shaw besetzt das ungleiche Paar nun zum ersten Mal die Hauptrollen. Und grundsätzlich kann man beiden keine Vorwürfe machen. Die verbalen Schlagabtäusche sind sauber gespielt und machen teils durchaus Spaß. Zudem werden die eventuell vorhandenen altersbedingten Defizite in den Kampfszenen (Statham ist Jahrgang 1967 und Johnson nur fünf Jahre jünger) durch geschickte Schnitte überspielt.

Als Antagonist tritt, zum ersten Mal in der Serie, Idris Elba (Der Dunkle Turm, The Wire) als Brixton auf den Plan. Und leider merkt man seiner Performance an, dass er mit der Rolle des gefühlslosen Super-Soldaten zu jeder Zeit heillos unterfordert ist. Da hätte das Drehbuch von Chris Morgan und Drew Pearce seinem Charakter gerne etwas mehr Fleisch geben können.

Die vierte Hauptrolle wird durch die zuletzt aus Mission Impossible: Fallout bekannte Vanessa Kirby gespielt. Als Deckards Schwester Hattie mimt sie eine MI6-Agentin und hat als potenziell dem Tode geweihte Trägerin des Virus die schauspielerisch vielleicht anspruchsvollste Aufgabe der vier Genannten.

Ansonsten hat Fast & Furious: Hobbs & Shaw noch zwei Gastauftritte in der Hinterhand, die ich an dieser Stelle aber nicht spoilern möchte. Nur so viel sei gesagt: Einer dieser beiden Überraschungen ist definitiv eines der wenigen Highlights des Films! Doch bevor wir zur Qualität des Films an sich kommen, schauen wir uns zur Einordnung kurz das Franchise an sich an.

Vanessa Kirby in einer der Kampfszenen in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Hattie (Vanessa Kirby) weiß sich zu wehren in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Das Franchise

Der erste Film des The Fast and the Furious-Franchises stammt aus dem Jahr 2001 und war für die drei Hauptdarsteller Paul Walker, Vin Diesel und Michelle Rodríguez ein Karriereschub sondergleichen. Bei einem Budget von rund 38 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von über 200 Millionen US-Dollar war der damalige Sommer-Hit auch noch ein riesiger wirtschaftlicher Erfolg. Da war es nur logisch, dass mit 2 Fast 2 Furious nur zwei Jahre später der zweite Teil in den Startlöchern stand. Der Rest ist Kinogeschichte. Und egal wie man zu dem Franchise steht, an den Kinokassen waren alle Teile große Erfolge. Fast & Furious 7 rangiert mit einem Einspielergebnis von über 1,5 Milliarden US-Dollar sogar unter den zehn erfolgreichsten Filmen aller Zeiten.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das erste Spin-off das Licht der Welt erblickt. Ganz so wie es zuletzt mit Bumblebee im Rahmen des Transformers-Franchises überraschend gut funktioniert hat. Doch während dieser, auch laut vielen Kritikern, ein Schritt in die richtige Richtung war, kann man das von Fast & Furious: Hobbs & Shaw wahrlich nicht behaupten. Warum? Das klären die folgenden Kapitel.

Idris Elba als der Schurke in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Idris Elba als Brixton in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Lohnend oder überflüssig?

Zugegeben, für ihren hohen Grad an Realismus waren die filmischen Vorgänger von Fast & Furious: Hobbs & Shaw noch nie bekannt. Doch in diesem Film wird der Bogen das ein ums andere Mal nicht nur überspannt, sondern regelrecht zum Bersten gebracht. Suspension of disbelief ist das Stichwort und genau das findet man zuhauf an allen Ecken und Enden.

Beispielsweise wenn zwischen zwei der Hauptfiguren ein lautstarker Kampf in einem Geheimdienstbüro entfacht, und das niemand merkt. Obwohl alle Räume des Büros vollverglast sind. Und drumherum zig Leute ihrer Geheimdienst-Arbeit nachgehen. Oder wenn die aus der Serie bekannte Lachgas-Einspritzung zum Einsatz kommt, damit ein Auto vor dem Fall in den Abgrund gerettet wird. Während es nur noch mit den beiden vorderen Reifen den Boden berührt. Sandigen (!) Boden. Oder auch wenn sich Shaw durch einen engen Gang voll mit feindlich gesinnten Soldaten kämpfen muss. Und dabei einen Scherz nach dem anderen reißt, während die Soldaten brav einer nach dem anderen in den Kampf eingreifen und sich vermöbeln lassen.

Da stellt man sich schon mehrfach die Frage nach der Zielgruppe des Films. Ein Jugendlicher, der vielleicht das erste oder zweite Mal einen Film im Kino sieht, kann vielleicht darüber hinwegsehen. Alle anderen erinnern sich aber in nahezu jeder Disziplin an bessere Vertreter der Zunft. Verfolgungsjagden sah man zuletzt in Baby Driver viel spannender und schlicht besser inszeniert. Kampfsequenzen, ob mit Waffen oder puren Fäusten, bot zuletzt John Wick 3 auf einem schwindelerregend hohen Niveau. Und wer eine Rahmenstory rund um Geheimdienste und Verrat braucht, der ist bei Mission Impossible: Fallout deutlich besser aufgehoben. Fast & Furious: Hobbs & Shaw fehlt schlicht das Alleinstellungsmerkmal, um qualitativ überzeugen zu können.

Spektakuläre Actionszenen in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Es geht spektakulär zur Sache in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Leider wird es nicht besser

Hinzu kommt, dass es einem Film mit derart brachialen Kämpfen und dermaßen vielen Kills nicht gut zu Gesicht steht, wenn er auf Teufel komm raus auf PG-13 (also eine US-Freigabe ab 13 Jahren) eingestuft werden will. Es wirkt schlicht unglaubwürdig, wenn trotz intensivem Schusswaffengebrauch so gut wie nie Blut zu sehen ist. Klar, damit wollte man die Zielgruppe maximieren. Das geschieht allerdings in dem Fall zum Leidwesen des Filmerlebnisses.

Den vollkommenen Overkill an Wahnsinn erlebt man dann aber im Finale. Denn spätestens im letzten Viertel des mit 135 Minuten viel zu langen Films wird der letzte Rest Glaubwürdigkeit über Bord geworfen und die Story dreht vollkommen frei.

Oh, Story. Dass man die mit der Lupe suchen muss, mag ich dem Film nicht ankreiden. Dass das wenig Vorhandene allerdings komplett, und ich meine wirklich komplett, in den Trailern gespoilert wird, ist allerdings grob fahrlässig.

Jason Statham als Shaw in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures
Shaw räumt auf in Fast & Furious Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Mein Fazit zu Fast & Furious: Hobbs & Shaw

Selbst als Sympathisant des The Fast and the Furious-Franchises fällt es mir schwer, Fast & Furious: Hobbs & Shaw positive Aspekte abzugewinnen. Außer den teils launigen Schlagabtäuschen zwischen Johnson und Statham, einem großartigen aber leider sehr kurzen Gastauftritt und dem ein oder anderen schönen Effekt bleibt nicht viel übrig. Außer einer hanebüchenen Story und einer recht beliebigen Inszenierung von David Leitch. Eine Empfehlung maximal für Hardcore-Fans der Reihe oder von einem der Hauptdarsteller.

Fast & Furious: Hobbs & Shaw ist ab dem 01. August 2019 im Kino zu sehen!

Unsere Wertung:

 

 

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