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    Monos – Zwischen Himmel und Hölle

    Bernhard Schmidvon Bernhard Schmid10. Juni 2020Keine Kommentare5 min Lesezeit
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    Der kleinwüchsige Ausbilder steht in Monos - Zwischen Himmel und Hölle mit einem Camcorder vor den aufgereihten Soldaten bestehend aus Teenagern.
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    In Monos – Zwischen Himmel und Hölle wird ein Haufen Teenager auf eine Tour de Force geschickt. Schnell wurden Vergleiche zu Apocalypse Now und Herr der Fliegen gezogen. Große Namen, doch kann der Abenteuerfilm von Alejandro Landes da mithalten?

    [su_youtube URL=“https://www.youtube.com/watch?v=CYIrUyw0uZ8″]

    Das Poster zu Monos - Zwischen Himmel und Hölle zeigt bläulich-türkisene Wolkenberge hinter sprühenden Funken und einem auf einer Grünfläche stehenden Reiter mit Pferd.
    Schon das Poster zu Monos – Zwischen Himmel und Hölle lässt die prächtigen Bilder des Filmes erahnen. © DCM

    Darum geht’s in Monos – Zwischen Himmel und Hölle

    In einer nicht näher bekannten Bergregion umgeben von Dschungel – irgendwo im Nirgendwo in Südamerika – trainiert ein kleinwüchsiger Ausbilder einen Rebellentrupp bestehend aus Kindern und Jugendlichen, die sich spartanische Namen wie Rambo, Bigfoot oder Boom-Boom geben. Er bringt ihnen militärische Übungen bei, bestimmt über ihre Rangordnung und sogar über das Privatleben der Teenager. Eine Ingenieurin – einfach „Doctora“ (Julianne Nicholson) genannt – wird von ihnen gefangen gehalten. Doch nach einem Selbstmord, der versehentlichen Tötung ihrer Milchkuh Shakira und einem Angriff des Militärs wird die Gruppe in den undurchsichtigen Dschungel getrieben. Die Differenzen zwischen den Truppmitgliedern werden größer, Verzweiflung und Aggression steigen.

    Der Weg ins Innere

    Wofür die Rebellen kämpfen? Unklar. Warum sie die Doctora gefangen halten? Nicht bekannt. Wer den Trupp angreift? Keine Ahnung. Monos verrät kaum etwas bis gar nichts über die politischen oder ökonomischen Hintergründe seiner eigenen Geschichte. Vielmehr lässt er den Wahnsinn für sich sprechen. Die Vergleiche zu Herr der Fliegen und Apocalypse Now – mit denen der Dschungel-Thriller auch beworben wird – liegen auf der Hand, auch Werner Herzogs Aguirre – Der Zorn Gottes kommt einem in den Sinn. Klar, Letzterer basiert genau wie Francis Ford Coppolas Meisterwerk auf Joseph Conrads Erzählung Herz der Finsternis. Und genau dahin begeben wir uns auch mit Monos. Der deutsche Titel-Zusatz „Zwischen Himmel und Hölle“ trifft es tatsächlich sehr gut: Wir befinden uns in einer himmlischen Landschaft, aber erfahren doch die Hölle.

    Bigfoot (Moisés Arias) steht in Monos - Zwischen Himmel und Hölle nachts, von gelbem Licht angeleuchtet zielend mit dem Sturmgewehr im Dschungel.
    Zur Tarnung schwarz gefärbte Haut, mit gelbem Licht angestrahlt vor Dschungel-Kulisse – Wer denkt hier nicht an Apocalypse Now? © DCM

    Immersive Realität

    Damit bewegt sich der kolumbianisch-ecuadorianische Regisseur Alejandro Landes augenscheinlich fort von seinen bisherigen, in der Realität verwurzelten Werken: Dem auf einer wahren Begebenheit beruhenden Drama Porfirio und der Dokumentation Cocalero über die Kampagne des langjährigen bolivianischen Präsidenten Evo Morales. Doch auch sein neuester Film fühlt sich real an. Angefangen damit, dass Kriege mittlerweile durch den Einsatz von Spezialeinheiten und Drohnen deutlich abstrakter geworden sind und meist fern von der eigenen Wahrnehmung stattfinden. Auch die Zusammenstellung aus professionellen Schauspielern wie Julianne Nicholson (I, Tonya) und Moisés Arias (Kings of Summer) und Laiendarstellern trägt seinen Teil dazu bei. Und dass der Zuschauer nie erfährt, für welche Seite oder welches Ziel die Gruppe kämpft, der wir stets folgen, zwingt ihn, sich an die Menschlichkeit der Figuren zu klammern, anstatt an eine Ideologie. Geht es überhaupt näher an den Kern unseres Wesens? Ist das nicht maximale Realität?

    Die Doctora sitzt in Monos - Zwischen Himmel und Hölle verzweifelt vor einem Funkgerät. Die Rebellentruppe versammelt sich um sie herum.
    Die Doctora (Julianne Nicholson) wird von dem Rebellentrupp gefangen gehalten. © DCM

    Die Entscheidung, vor Ort zu drehen, tut sein Übriges. Teilweise auf 4.000 Meter Höhe, teilweise im dichten Dschungel, teilweise in undurchsichtigen Flüssen. Auch das erinnert an Werner Herzogs greifbare Herangehensweise. Es ist schier unglaublich, wenn die Darsteller in die wilde Strömung eines reißenden Flusses springen, sich versuchen über Wasser zu halten und ständig nach Luft schnappen. Wenn die Jugendlichen um ein Lagerfeuer springen, ein dröhnendes Wummern aus den Boxen erklingt und das Feuer fast schon mittanzende Funken schlägt, spätestens dann entfacht Monos – Zwischen Himmel und Hölle eine ungeheure Sogwirkung. Und trotz des ruhigen und langsamen Erzähltempos hat der Film genügend Überraschungsmomente, um dauerhaft bei Laune zu halten.

    Beeindruckende Bilder und sagenhafte Sounds

    Die größte Stärke ist jedoch die audiovisuelle Wucht, mit der Monos den Zuschauer in den Kinosessel drückt. Seien es die absolut fantastischen Bilder von dunklen Wolkenbergen in der orangefarbenen Dämmerung und im rötlichen Morgengrauen. Seien es die umwerfenden Aufnahmen von zwei verschiedenfarbigen Flüssen, die ineinander münden. Oder sei es der atemberaubende Anblick von morgendlichen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die blätterreichen Äste des Dschungels bahnen. Bei den nicht enden wollenden traumhaften Bildern dürfte selbst der ein oder andere Starfotograf vor Neid erblassen. Monos ist allein schon visuell ein prachtvolles Filmexemplar, das sich in Sachen Bildgewalt wahrlich nicht hinter den großen Vorbildern verstecken braucht.

    Im Vordergrund sehen wir schemenhaft einen der (Kinder-)Soldaten stehen, Waffe und Schnaps in den Händen. Im Hintergrund erstreckt sich die schöne Berglandschaft bei Sonnenuntergang in Monos - Zwischen Himmel und Hölle.
    Die imposanten Bilder dürften die ein oder andere Kinnlade herunterklappen lassen. © DCM

    Dazu gesellen sich ein ebenso großartiger Soundtrack und ein phänomenales Sounddesign. Die zahlreichen Schüsse, die in der Gebirgslandschaft auch mal vor Langeweile abgefeuert werden, hallen leicht nach und klingen so extrem wuchtig. Ob das ruhige Plätschern des warmen Regens, das sanfte Rascheln der vielfältigen Flora, das leichte Wehen des Windes oder das voluminöse Dröhnen eines Motorbootes – selten waren die Sounds eines Filmes so radikal und dennoch vertraut. Hinzu kommt der charakteristische Score der wunderbaren Komponistin Mica Levi (Jackie: Die First Lady, Under the Skin), der erneut zwar sehr minimalistisch ausfällt, sich aber dennoch monumental anfühlt und den wahnsinnigen Geschehnissen eine gewisse Epik verleiht. Monos – Zwischen Himmel und Hölle ist dank seiner audiovisuellen Kraft also der optimale Film, um nach der Corona-bedingten Zwangspause den Kinosaal wieder für sich zu entdecken.

    Unser Fazit zu Monos – Zwischen Himmel und Hölle

    Alejandro Landes führt uns mit Monos auf eine Reise über Berge, durch den Dschungel und Flüsse – und in das Innere des Menschen. Bilder und Sounds entfalten schon früh einen Sog, der den Zuschauer hineinzieht und nicht mehr loslässt. Ein beeindruckendes Werk, das unbedingt auf großer Kinoleinwand bestaunt werden sollte.

    Monos – Zwischen Himmel und Hölle startet seit dem 04. Juni 2020 flexibel (je nach Bundesland und Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen) in den deutschen Kinos.


    © DCM

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