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    Startseite » Onward: Keine halben Sachen
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    Onward: Keine halben Sachen

    Onnovon Onno1. März 2020Keine Kommentare5 min Lesezeit
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    Ian (Tom Holland) und Barley (Chris Pratt) gemeinsam im Auto
    Beitragsbild © The Walt Disney Company Germany
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    Ohne Magie, aber mit ganz viel Fantasie, haut Pixar mit Onward: Keine halben Sachen endlich mal wieder frische Ideen auf Kino-Leinwand. Erwartet uns hier der nächste Klassiker der Edel-Animationsschmiede? 

    [su_youtube URL=“https://www.youtube.com/watch?v=Zpoi6dwiNBc“]

    Kinoposter zu Onward: Keine halben Sachen
    Kinoplakat zu Onward: Keine halben Sachen © The Walt Disney Company Germany

    Magieloses Fabelreich 

    Faul sind sie geworden, die Fabelwesen aus der Welt in Onward: Keine halben Sachen. Einst war sie von Magie durchflutet, doch diese zu meistern war sehr aufwendig. So ist diese über die Jahre von technischen Errungenschaften verdrängt worden und das einstige Fabelreich gleicht nunmehr unserem gewöhnlichen Alltag. In diesem Szenario erlebt Ian (Tom Holland) seinen 16ten Geburtstag und bekommt einen Zauberstab von seinem verstorbenen Vater vermacht, welcher für ihn und seinen älteren Bruder Barley (Chris Pratt) bestimmt ist. Magie existiert doch noch und mittels Anleitung können die beiden so ihren Vater für einen Tag ins Reich der Lebenden lotsen. Blöd nur, dass während der Zauberanwendung der dringend benötigte Phoenix-Stein zerbricht. So haben bis dato nur die Beine des Vaters den Weg hinübergeschafft. Die beiden machen sich umgehend auf den Weg, um einen neuen Phoenix-Stein zu besorgen. Denn sie wollen die wenige Zeit natürlich mit ihrem vollständigen Vater verbringen. 

    Onward: Keine halben Sachen als fantastischer Mix 

    Eine Fabelwelt mit unsere technologisierten Welt zu kombinieren ist jetzt keine wirklich neue Idee, wenn man mal zu dem deutlich ernsteren Bright hinüberschielt, bietet für Pixar aber einen bunten Spielplatz um sich erneut kreativ auszutoben. Und das macht die preisgekrönte Animationsschmiede auch gleich auf routinierte Art und Weise. Schon in den ersten Minuten bekommt man die Welt vorgestellt, welche mit vielen Details aufwarten kann, welche man wohl alle erst nach mehrmaligen Schauen vollständig entdecken kann. Von Fast-Food-Ketten im Fantasy-Design über Polizei-Zentauren bis hin zu Harley-fahrenden Elfen bekommt allerhand kreative Spielerein zu dem Setting geliefert. Ausgereizt wird das vorhandene Potential aber nicht vollends. Denn ziemlich schnell fokussiert sich der Film auf seine Geschichte und engt damit seinen kreativen Rahmen deutlich ein. Das hatte Disney beispielsweise in Zoomania seinerzeit deutlich charmanter und kreativer gelöst.

    Ian (Tom Holland) und Barley (Chris Pratt) beschwören Onward: Keine halbe Sachen ihren verstorbenen Vater.
    Ian (Tom Holland) und Barley (Chris Pratt) beschwören ihren Vater ins Reich der Lebenden. © The Walt Disney Company Germany

    Ein Augenschmaus ist die Welt in Onward: Keine halben Sachen dennoch und Pixar lässt gekonnt seine technischen Muskeln spielen, ohne dabei die großen Aha-Momente zu liefern. Viel mehr entsteht von Beginn ein stimmiger Flow, der während seiner Heldenreise immer wieder an die Serie Trolljäger aus dem Hause Dreamworks erinnert. Denn ähnlich charmant ist hier die Figurenzeichnung gelungen und liefert mit dem komplett gegensätzlichen Brüderpaar einen liebenswerten Ankerpunkt. Dabei sorgt besonders Ians älterer Bruder Barley für nerdige Referenzen an das Thema Rollenspiele und gibt der Heldenreise mit seinen questgetriebenen Handlungen die entsprechende Struktur. Denn natürlich ist der Einstiegspunkt einer solchen Reise stets der Besuch eines Mantikors, zumindest hat er es so in seinen unzähligen Rollenspielrunden verinnerlicht. Die Macher haben wohl auch einige Erfahrungen aus solchen Spielrunden einfließen lassen, denn technologisch hat das alles den Charme der 80er Jahre, was sich beispielweise an der Nutzung von Kassetten ablesen lässt. 

    Fokus auf die Familie 

    Die Herleitung der Welt, wie sie in Onward: Keine halben Sachen gezeichnet wurde, hat mit der Bequemlichkeit der Technologien einen gesellschaftskritischen Kern, der Pixar-untypisch aber leider gar nicht weiter ausgespielt wird. Er dient lediglich als Aufhänger für das Szenario und verpufft dann recht schnell wieder, was wirklich schade ist, da dieser Aspekt durchaus weitere nette Seitenhiebe ermöglicht hätte. So fungiert die Welt hier wirklich nur als bunte Spielwiese und Mantel für die emotionale Familiengeschichte. Denn diese steht trotz aller Fantastereien klar im Fokus. Der Verlust des Vaters, der sich stark auf die Beziehung zwischen den Brüdern auswirkt und sie ein Stückweit entzweit ist jetzt kein besonders innovativer, aber dennoch emotionaler Aufhänger für den Film. Hier kommt auch die ganze Erfahrung des Studios zum Tragen, welches gerade im letzten Drittel routiniert die entscheidenden Knöpfchen drückt, um den Zuschauer zu Tränen zu rühren.

    Auf ihrer Reise müssen Ian (Tom Holland) und Barley (Chris Pratt) in Onward: Keine halben Sachen einige Herausforderungen bestehen.
    Auf ihrer Reise müssen die Brüder einige Hürden überschreiten. © The Walt Disney Company Germany

    Ein Effekt, den sich der Film böse formuliert am Ende ergaunert, aber nicht wirklich erarbeitet hat. Denn dafür ist der emotionale Part zwischen den Brüdern trotz aller Bemühungen zu oberflächlich gestaltet. Nicht falsch verstehen, Onward: Keine halben Sachen macht Spaß und auch die Figuren und ihre Beziehungen zueinander sind charmant ausgearbeitet. Die hochwertige und bekannte Pixar-Klasse fehlt dann aber doch und so wirkt das alles viel mehr routiniert, als leidenschaftlich umgesetzt. Dafür bedient sich Dan Scanlon (Monster Uni) in seinem zweiten Pixar-Film aber sämtlicher hauseigenen Formeln und legt so letztlich einen durchschnittlichen, aber eben nicht großartigen Pixar-Film aufs Parkett. Dazu fehlt es dann trotz vieler Ideen an Eigenständigkeit, Herz und Raffinesse. Doch ein durchschnittlicher Pixar-Film ist noch lange kein schlechter und so bekommt man mit Onward: Keine halben Sachen dennoch einen guten und spaßigen Animationsfilm für die ganze Familie geliefert. 

    Mein Fazit zu Onward: Keine halben Sachen 

    Das ist ein charmanter Mix aus Fabelwelt und Moderne, den man in Pixars neuestem Streich geboten bekommt. Auch wenn diese Idee kreativ nicht vollends ausgeschöpft wird, ist sie ein buntes und frisches Vehikel für ein unterhaltsames Abenteuer voller Quests und verloren geglaubter Magie. Der Humor und die Referenzen an das Fantasy- und Rollenspielgenre lockern die im Kern emotionale Geschichte angenehm auf. Routiniert werden hier die richtigen Knöpfe gedrückt und Abläufe geboten, die neben all den Spaß auch die ein oder andere Träne entlocken sollen. Das alles ist durchaus charmant inszeniert, doch in der oberen Pixar-Liga spielt Onward: Keine halben Sachen beileibe nicht mit. Dafür ist der Streifen zu routiniert runtergespult und dafür fehlt auch die vom Studio durchaus bekannte Genialität. Dennoch macht der Film richtig Spaß und ist ein unterhaltsamer Animationsfilm für Groß und Klein.  


    ©Disney

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