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    Startseite » Punisher: War Zone
    Filme

    Punisher: War Zone

    Thomas Hortianvon Thomas Hortian15. März 2020Keine Kommentare5 min Lesezeit
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    Mehrere bewaffnete Gangster haben ihre Waffen gezückt in Punisher: War Zone
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    Punisher: War Zone mit Ray Stevenson war der damals schon dritte Versuch, Marvels brutalen Vigilanten erfolgreich auf die Leinwand zu hieven. Wie sich das blutige Spektakel heute noch schlägt, erfahrt ihr in unserer Rezension![su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=0XVO7t_ReL8″]

    Ray Stevenson schaut grimmig aus auf dem Cover von Punisher: War Zone
    BD Cover der Uncut-Edition © Sony Pictures Home Entertainment

    Worum geht es bei Punisher: War Zone?

    Frank Castle (Ray Stevenson), auch als Punisher bekannt, stürmt eine Feier des einflussreichen Mafia-Bosses Cesare und ballert dabei ihn und den größten Teil seiner Sippschaft über den Haufen. Der skrupellose Billy Russoti (Dominic West) kann allerdings in eine Recycling-Anlage fliehen. Der Punisher kann ihn dort stellen und in einen Glaszerkleinerer schmeißen. Allerdings überlebt der Gangster mit entstelltem Gesicht. Außerdem hat Frank im Eifer des Gefechts den Undercover-Cop Nicky Donatelli erschossen, weswegen sich jetzt dessen Partner Budiansky (Colin Salmon) an seine Fährte heftet.

    Russotti nennt sich von jetzt an Jigsaw, da sein Gesicht sich nicht mehr rekonstruieren lässt. Er holt seinen Bruder Loony Bin Jim (Doug Hutchison) aus dem Irrenhaus und sinnt nach Rache. Doch zuerst interessiert er sich für das Geld, dass Donatelli für ihn waschen sollte. Dadurch geraten dessen Witwe Angela (Julie Benz) und ihr Sohn in Gefahr, denen Frank sich wegen seines Fehlers verpflichtet fühlt. Budiansky hat sich inzwischen in die „Punisher“-Task Force zu Detectiv Soap (Dash Mihok) versetzen lassen und rückt Frank gefährlich nah auf die Pelle…

    Ray Stevenson legt mit dem Gewehr an in Punisher: War Zone
    Der Punisher hat sein Ziel immer im Auge © Sony Pictures Home Entertainment

    Die Kunst des Tötens

    Das erste Verkaufsargument dieser mittelmäßig budgetierten Comic-Verfilmung der deutschen Regisseurin Lexi Alexander (Hooligans) ist sicherlich der hohe Gewaltgrad. Blut spritzt, wo es nur geht. Es werden Leute erschossen, gepfählt, Leiber zerfetzt und Gesichter zerquetscht; es wird bestraft, was der Munitionsvorrat hergibt. Dass das ganze Weltbild des Punishers dabei moralisch hochgradig fragwürdig ist – geschenkt. Denn die ganze Angelegenheit sieht derart künstlich aus, die Tode der vielen Bösewichte aseptisch und wie vom Fließband, das kann man beim besten Willen zu keiner Sekunde ernst nehmen. Allerdings hinterlässt das ganze Blutbad auch keinen sonderlich großen Eindruck. Irgendwann nimmt man den Berg an Leichen, der sich hinter dem Antihelden in Punisher: War Zone türmt, nur noch achselzuckend zur Kenntnis.

    Die Dunkelheit, in der sich Frank Castle als Punisher bevorzugt bewegt, und die blutige Spur, die er hinterlässt, stehen dabei in einem derben Kontrast zu der bonbonbunten Ausleuchtung der meisten Sets. Das verstärkt die Künstlichkeit des Gezeigten noch einmal enorm, was sicherlich auch beabsichtigt ist. Dafür nimmt es dem Film aber auch jegliches Gefühl der Bedrohung, eigentlich sogar komplett die Spannung. Die Welt hinter dieser farbenfrohen Fassade ist merklich nur Schwarz und Weiß. Es gibt ausschließlich Täter oder Opfer. Und natürlich Täter, die zu Opfern werden, weil sie dem Punisher vor die Flinte laufen.

    Dominic West hält den Kopf von Doug Hutchison
    Die durchgeknallten Brüder sind wiedervereint © Sony Pictures Home Entertainment

    Leere Hülsen statt Charaktere

    Das größte Problem von Punisher: War Zone ist sicherlich, dass die Figuren, die in seiner Comic-Welt agieren, kaum lebendig scheinen. Ray Stevenson stapft, ohne eine Miene zu verziehen, durch die Reihen der Fieslinge, die er richtet. Wenn er dann mal Emotionen zeigen soll, etwa in Rückblenden oder in der Interaktion mit Witwe und Sohn Donatellis, scheint der Brite komplett überfordert, entlockt seiner Mimik kaum eine Gemütsregung. Auch gibt der Film nicht einmal den Anflug einer Andeutung nach, dass Frank Castle vielleicht scheitern könnte. Es liegt natürlich in der Natur des Punishers, dass er stur sein Ding durchzieht. Es sind immer die Leute, die ihm helfen, die für ihn einstecken und sterben müssen. Und diese Figuren sind hier kaum mehr als Funktionen, weswegen Dramaturgie und Spannungsaufbau nicht zünden wollen.

    Würde das clowneske Verhalten, dass Dominic West und Doug Hutchinson als soziopathisches Duo an den Tag legen, nicht in einem derart starken Kontrast zum mienenlosen Spiel des Punishers stehen, Punisher: War Zone wäre eine Schlaftablette, trotz der ganzen Action. Beide dürfen hier vom Leder ziehen, dass die Schwarte kracht, und haben deswegen auch die besten Szenen für sich gepachtet. Wirklich gelungen ist vor allem die Szene, in der sie, mit Stars & Stripes im Hintergrund, vor die verschiedenen Gangs treten und eine große Rede halten, um sie für den Kampf gegen den Punisher zu rekrutieren. Das finale Aufeinandertreffen der Kontrahenten verläuft dann überraschend folgerichtig, aber auch seltsam unspektakulär und wenig befriedigend.

    Das Bild einer Fabrik mit Neonschriftzug, Leute bewegen sich davor am Zaun
    Alles so schön bunt hier © Sony Pictures Home Entertainment

    Unser Fazit zu Punisher: War Zone

    Nur vier Jahre nach The Punisher mit Thomas Jane erwies sich dies sicherlich eine undankbare Aufgabe für Lexi Alexander, zumal man bei Sony nach dem letzten Flop deutlich sparsamer im Budget war. Die Entscheidung, alles auf eine Karte zu setzen und den Fans das comiceske Blutbad zu bieten, das sie sich von dem Stoff erhofften, ist im Grundgedanken so falsch nicht gewesen. Allerdings hakt es dafür an allen anderen Ecken und Enden. Die grellen Primärfarben, das allzu künstliche Blutbad und nicht zuletzt die vollkommen uninteressanten Nebenfiguren knirschen als grober Sand im Getriebe. Auch Ray Stevenson kann dem Punisher nicht die versteckten Facetten entlocken, die diese Figur ausmachen. Es ist dieses Mal nur der vollkommen übertrieben blutigen Action und den Antagonisten Dominic West und Doug Hutchison zu verdanken, dass Punisher: War Zone zumindest nicht langweilig ist.

    Wer einfach nur auf blutige Comic-Action steht und sich um Spannung und Moral nicht schert, wird sicherlich seinen Spaß mit dem Film haben können. Inhaltlich gleicht die Scheibe von Sony der damaligen Erstveröffentlichung mit Spio/JK-Siegel, nur dass hier nun die deutsche Tonspur in korrekter Tonhöhe enthalten ist. Wer den Film also haben möchte, kann hier jetzt bedenkenlos zugreifen.

    Seit dem 12. März ist die ungeschnittene Fassung auf DVD und Blu-ray erhältlich!


    © Sony Pictures Entertainment

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