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    Startseite » The Neon Demon
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    The Neon Demon

    FilmFreundvon FilmFreund10. Januar 2018Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    In The Neon Demon ist Schönheit nicht Alles. Sie ist das Einzige. Doch überzeugt Nicolas Winding Refns Bilderreigen neben den virtuosen visuellen Effekten auch auf inhaltlicher Ebene?

    Die Story von The Neon Demon

    Die wunderschöne und schüchterne Jesse (Elle Fanning) ist mit ihren gerade einmal 16 Jahren alleine nach Los Angeles gezogen, um dort als Model Beschäftigung zu finden. In dieser harten Branche sieht man sich als Model zwar stets mit harter Konkurrenz und widrigen Umständen konfrontiert, dennoch scheint Jesse guter Dinge. Immerhin ist sie unglaublich hübsch und vor allem jünger, als die meisten ihrer Konkurrentinnen und somit weitaus interessanter für die großen Agenturen und Fotografen. Mit ihren unschuldigen und verschreckten Rehaugen scheint sie jeden um ihren Finger wickeln zu können. Sehr schnell wird ihr Talent von einigen hohen Tieren in der Branche bemerkt und ihr Aufstieg in dieser oberflächlichen Welt nimmt ihren verhängnisvollen Lauf. Doch einige skrupellose Neider gönnen Jesse den rasanten Erfolg nicht und trachten nach Vergeltung. Wie viel sind sie und Jesse für den Preis der Schönheit bereit zu opfern?

    The Neon Demon – Ein phsychedelischer Bilderreigen

    The Neon Demon ist psychedelisches und abstraktes Eyecandy par excellence, wie es in der Form nur Refn kann. Ein zugleich lebhafter, wie auch morbide anmutender Bilderreigen voll purer Ästhetik, Eleganz & grandios unterkühltem Schauspiel wird entfesselt und lässt einen nicht mehr los. In jeder einzelnen seiner Kameraeinstellungen ist The Neon Demon paralysierend und durch die Stille oder treibende und wummernde Bässe perfekt und einnehmend unterstrichen. Cliff Martinez beeindruckt hier mit seinem fast schon sphärisch wirkenden Elektro-Soundtrack und entfesselt eine faszinierende Wirkung. Zudem ist die Beleuchtung in jeder einzelnen Szene schlichtweg virtuos, einzigartig und zu jeder Zeit bis ins kleinste Detail durchdacht. Hier wurde, wie auch schon in Drive, ein weiteres Mal audiovisuelle Perfektion geschaffen.

    Ungeheuer berauschend und wunderschön

    Regisseur Nicolas Winding Refn wirft den Zuschauer, wie auch die Figur der Jesse, absolut unbeschrieben und nichts ahnend in diese abscheuliche und gleichzeitig berauschende Welt und kehrt vor allem visuell düstere Abgründe nach außen. Elle Fanning (Wo steckt Sidney Hall) besticht hier geradezu in der Rolle der zum verzweifeln schönen Jesse. Es ist mitten im Winter. Jessy betritt den Raum und sie ist wie die Sonne. Der Wechsel zwischen ihrer süßen Schüchternheit, den extremst narzisstischen Zügen, Angst und Arroganz gelingt ihr in nur wenigen Sekunden mit Bravour. Eine unglaublich wandelbare und verführerische Darstellerin. Ihre natürliche, unberührte und unnahbare Schönheit lässt alle um sie herum verzweifeln. So, wie es auch der Film selbst tut. Doch auch Jena Malone, Abbey Lee und Bella Heathcode überzeugen hier voll und ganz mit einem ähnlich unterkühltem und erschreckendem Schauspiel.

    Demontage und Hingabe an Schönheitsideale zugleich

    Nicolas Winding Refn, der in der Vergangenheit selbst häufig für die Modebranche gearbeitet hat, sagte selbst: „Schönheit ist eine Währung, deren Wert ständig steigt. Im Laufe der Zeit ist sie aber immer kurzlebiger geworden, während unser Schönheitswahn immer extremer wird. Diese Besessenheit kann zu einer ganz besonderen Form des Wahnsinns führen.“ Und es gelingt ihm, diesen Wahnsinn hervorragend darzustellen. In einzigartigen und mustergültigen Bildkompositionen dekonstruiert er überspitzt das Modelsein und den Narzissmus selbst und weist dabei zum einen die vorhandenen Schattenseiten auf, frönt aber auch zugleich ebendieser Hingabe. In The Neon Demon wohnt man einem erschreckenden Trip bei. Nein, nicht bloß beiwohnen: Man geht wehrlos in diesem grandiosen Kunstwerk auf.

    Mein Fazit zu The Neon Demon

    Refn erzählt die Geschichte in The Neon Demon vor allem durch die brillante, eindrückliche Optik und lässt dem geneigten Zuschauer dabei einen ziemlich großen Interpretationsfreiraum. Manch einer zieht einen klaren roten Faden und schlüssige Erklärungen in einem Film gewiss vor und wird mit dem Streifen hier absolut nichts anfangen können und ihm guten Gewissens Style over Substance vorwerfen. Ist man jedoch gewillt sich auf reinste, visuelle Stimulation einzulassen, wird man an The Neon Demon großen Gefallen finden können. Oder sich, so wie ich, hoffnungslos in ihn und seine Bilder verlieben.

    © Koch Films

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