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Circle (2015)

Circle, nicht zu verwechseln mit der Hollywood-Buchverfilmung The Circle mit Tom Hanks und Emma Watson, ist ein minimalistischer Thriller, der viel über uns Menschen aussagt.

TitelCircle
Jahr2015
ProduktionslandUSA
RegieAaron Hann, Mario Miscione
DrehbuchAaron Hann, Mario Miscione
GenreDrama, Horror, Thriller
DarstellerMichael Nardelli, Carter Jenkins, Lawrence Kao, Allegra Masters, Julie Benz
Länge87 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihFilmBuff

Worum gehts in Circle?

50 Menschen erwachen in einem mysteriösen, kreisrunden Raum mit schwacher Beleuchtung. Nach einer kurzen Phase der Orientierung wird alle 2 Minuten einer oder eine von ihnen durch einen seltsamen Energiestrahl aus der Mitte des Raumes getötet. Das Pikante daran: Es gibt keine Möglichkeit, zu entkommen, und alle Beteiligten können abstimmen, wen es treffen soll.

Das Menschenexperiment in Circle

Wie die Plotbeschreibung es bereits andeutet, benötigt Circle keine Anlaufzeit und geht direkt in die vollen. Ruckzuck ist klar, dass die Uhr unerbittlich runter tickt und nach Ablauf ein Todesopfer unausweichlich gefordert wird. Die teilnehmenden Personen können die Wahl eines Opfers zwar verweigern, in diesem Fall trifft es jedoch einen zufälligen Menschen – sterben muss also immer jemand. Aber wer hat es verdient, zu überleben?

Im Mittelpunkt von Circle steht natürlich nicht die einfache Handlung. Es ist vielmehr eine psychologische und anthropologische Studie über den Menschen. Menschen, die lügen, um ihre Haut zu retten, Menschen, die sich für andere einsetzen und zum Opfer bereit sind. Menschen, die durch gezielte Beeinflussung ihren Willen mit und gegen andere durchsetzen wollen. Intrige und Lüge, Maskerade und Schwindel im Augenblick des bevorstehenden Todes. All das präsentiert uns Circle und gibt uns damit jederzeit Stoff, um über uns selbst und die Gesellschaft nachzudenken.




Warum es ausgerechnet 50 Teilnehmer bedarf, bleibt unklar und entpuppt sich sogar als massives Hindernis. Denn natürlich besteht keine Möglichkeit, sich an diese Masse an Charakteren zu gewöhnen. Während der Anfang noch mit der Etablierung des Systems und ersten Interpretationen des Geschehens glänzt, hängt Circle im Mittelteil stark durch. Zu viele unbekannte Personen müssen dran glauben, bis sich eine halbwegs markante Gruppe herausgebildet hat, die eine längere dauernde Diskussion führt und damit die wichtigen Kernthemen des Films bespricht. Der Thrill entsteht einerseits daraus, dass die Figuren unter Zeitdruck immer wieder neue Lösungsansätze entwickeln, die nach und nach verworfen werden, wenn sie nichts taugen.

Andererseits fesselt Circle vor allem im Finale mit der Frage: Stoppt das mörderische System, wenn nur noch ein Mensch übrig ist? Und wer sollte der oder die letzte sein? Eine Frau? Ein Kind?

Horror? Drama? Thriller?

Zwar ist dieser Menschenversuch ziemlich morbide, die beiden Regisseure Aaron Hann und Mario Miscione inszenieren ihren Debütfilm allerdings nicht als bluttriefenden Horrorfilm. Circle ist, was die visuellen Effekte angeht, geradezu zahm. So zahm, dass häufig sogar unklar ist, wen es nun gerade erwischt hat, weil die Kamera nie draufhält, wenn die Wahl gefallen ist. So ist das FSK-12-Rating zutreffend. Auch was die musikalische Untermalung angeht, ist Circle insgesamt ein minimalistischer Film, der wahrscheinlich auch aus Budgetgrüden so gut wie völlig auf Effekte verzichtet. Im Vordergrund steht einzig und allein die Ausgangsidee.

Können wir Circle weiterempfehlen?

Circle ist ein sehr gewagtes Filmexperiment. Mit voller Konzentration auf die einfache aber wirkungsvolle Prämisse blenden die Regisseure beziehungsweise Autoren Hann und Miscione alles weitere aus, um einen puren Thriller mit existenziellen, psychologischen und anthropologischen Fragen zu inszenieren. Die ganz große neue Erkenntnis gelingt ihnen dabei allerdings nicht. Ein Achtungserfolg ist dieser Film alle mal, da er jeden Zuschauer zur Selbstreflexion antreibt und ihn mit unangenehmen Schwächen der eigenen Art konfrontiert.

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Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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©FilmBuff

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