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Top 10: Die besten Jake Gyllenhaal Filme | Von Donnie Darko zum neuen Patrick Swayze

In diesem Monat kommt mit Road House ein irgendwie skurriles Remake direkt zu Amazon. Und irgendwie passt es aber auch zur Entwicklung in der Filmografie von Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal. Wir haben uns das zum Anlass genommen, aus diesem Oeuvre die besten Einträge herauszupicken. In unserer Top 10 der besten Jake Gyllenhaal Filme seht ihr, wie wandlungsfähig er ist.

Road House - Offizieller Trailer | Prime Video

Jake Gyllenhaal – Unberechenbar wie kein anderer

Der Kalifornier wurde 1980 geboren und eigentlich war im die Filmkarriere schon in die Wiege gelegt: Mutter Produzentin, Vater Regisseur, auch die Schwester Schauspielerin und wenn man dann noch Jamie Lee Curtis zur Patentante hat, gibt es eigentlich keine Chance nicht irgendwann selbst im Hollywood-Zirkus zu landen. Dementsprechend hat Jake dann bereits im Jugendalter erste Rollen ergattert, ehe ihm der wirkliche Durchbruch mit der Titelrolle in Donnie Darko gelang. Im Anschluss verlief die Karriere zwar stetig erfolgreich, aber in punkto Rollenwahl ließ sich der Darsteller nie wirklich festnageln. Dadurch wurde er zu einem vielseitigen, vor allem aber auch risikobereiten Wandler zwischen der Blockbuster- und Arthaus-Welt.

Kritiker würden sagen, er sei sich für nichts zu schade, worauf ihnen entgegnet würde, dass genau in seiner Chamäleon-Art seine Stärke liegt. Ähnlich eines Christian Bale hat auch Jake Gyllenhaal immer wieder für Rollen auch körperlich extreme Veränderungen in Kauf genommen. Mal war er, wie in Southpaw oder nun bald wieder in Road House zu sehen, als muskelbepackter Brecher allein schon physisch eine Erscheinung, mal hungerte er sich dutzende Kilos runter, um den Wahnsinn einer Figur (Nightcrawler) auch optisch zu vergegenwärtigen.

In letzter Zeit hat er immer wieder fast schon groteske Rollen übernommen und für fragwürdige Performances am Rande des Overacting auch mehr Kritik denn je anhören dürfen. Doch das scheint an dem Akteur vollkommen abzuprallen. Er macht was er will, worauf er Lust hat, egal ob Serie oder Film. Allein in diesem Jahr werden weitere Titel in seine Filmografie kommen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und damit bleibt sich der Star glücklicher- und paradoxerweise treu. Fast wäre er einst Batman anstatt Christian Bale und dann Superman anstatt von Brandon Routh geworden, aber im Nachhinein war es wohl ein Glücksfall, dass ihm diese ganz große Rollen verweigert wurden, denn so kann man ihn in jedem neuen Werk wieder nahezu unvoreingenommen neu entdecken.

Donnie Darko (2001)

Noch 8 Tage, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden bis Donnies Welt untergeht. Oder? © StudioCanal

Als eines nachts das Triebwerk eines Flugzeugs in das Haus der Familie Darko fällt, verändert sich alles. Der Teenager Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) hat diesen bizarren Unfall nur überlebt, weil er in dieser Nacht einmal mehr schlafgewandelt ist. Er ist schon länger bei einer Psychiaterin in Therapie und nimmt auch Medikamente, um seine labile Psyche zu heilen. In seinen Träumen taucht seit neustem nämlich Frank, ein Mann in einem gruselig aussehendem Hasenkostüm, auf und erzählt ihm, dass die Welt an Halloween untergehen wird. Und als wäre es nicht schon so schwer genug ein Teenager zu sein, zwingt Frank nun Donnie noch dazu, Verbrechen zu begehen, während er schläft…

Unser Autor Sascha hat sich dem Film schon ausführlich gewidmet und zieht in seinem Artikel das Fazit: Donnie Darko funktioniert auch nach 20 Jahren immer noch genauso gut wie früher. Die Kinofassung ist völlig zurecht ein Kulthit und die Kombination aus Coming of Age-Drama und Science Fiction/Mystery-Film funktioniert gut wie nirgends anders. Mit dafür verantwortlich sind nicht nur ein hervorragender Soundtrack und eine tolle Besetzung, allem voran der junge Jake Gyllenhaal, sondern auch die komplexe und mitreißende Geschichte. Sie regt zum aufmerksamen zuschauen, rewatchen und Nachdenken an. Es ist auch heutzutage noch ein Film, über den es sich lohnt, zu sprechen, zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, und genau das macht ihn zum Kult.

End of Watch (2012)

End of Watch - Trailer deutsch / german HD

Der Film beginnt mit einer Verfolgungsjagd mit anschließendem Schusswechsel in South Central Los Angeles. Die beiden beteiligten Polizisten, die Officers Brian Taylor (Gyllenhaal) und Miguel Zavala (Michael Peña), sind eng befreundete Partner beim Los Angeles Police Department. Taylor, ein ehemaliger U.S. Marine, filmt ihren Alltag zum Missfallen seiner Kollegen und Vorgesetzten für ein Studienprojekt.

Mit Training Day hat Regisseur David Ayer einst einen unkonventionellen Cop-Thriller erschaffen, der bis heute viele Fans hat, obwohl Ayer im Anschluss vermutlich nie wieder so gut war. Einmal jedoch hat er noch geschafft zu beweisen, dass dies keine Eintagsfliege war und das war mit dem Found-Footage-Polizeifilm End of Watch. Hautnah ist man als Zuschauer mit dabei, spürt das Adrenalin von Gyllenhaal und Peña und ist in einem Film, der etliche Jahre vor VR und Co. kam mitten im Geschehen. Die Story war dabei natürlich recht formelhaft, aber Gyllenhaal konnte einerseits in der Kombination mit Peña auch einmal als Teamplayer glänzen und andererseits beweisen, dass ihm Budget und Anspruch erstmal zweitrangig sind, wenn eine originelle Idee sein Interesse weckt.

Jarhead (2005)

2005 war ein besonderes Jahr in der Laufbahn von Gyllenhaal. Denn nachdem er zuvor mit zwei RomComs und seinem Ausflug ins Blockbuster-Geschäft bei The Day After Tomorrow eher verhaltene Resonanz für sein Schauspiel erhielt, wagte er sich in diesem Jahr gleich in zwei Bereiche vor, für die amerikanische Gesellschaft äußerst sensibel ist. Das war zum einen das Antikriegsfilm-Genre mit der Verfilmung des autobiografischen Jarhead – Willkommen im Dreck. Der Film spielt vor dem Hintergrund des ersten Irak-Kriegs Anfang der 90er. Sergeant Sykes (Jamie Foxx), Anführer eines Marine-Platoons und dessen Scharfschützen Swoff (Gyllenhaal) haben soeben das Ausbildungscamp verlassen. Ihre Einheit bereitet sich unter extremen Bedingungen auf den eigentlichen Kriegseinsatz vor. Der Tagesablauf gliedert sich in die elementaren Bausteine Gewehrputzen, Schießübungen, Briefe lesen, Hydrieren, Dehydrieren, Schlafen und Masturbieren. Als der lang erwartete Einsatz kommt, gilt es, am Leben und bei Verstand zu bleiben.

Jarhead war seinerzeit ein wichtiger Beitrag, der die Sinnhaftigkeit des ersten Irak-Einsatzes und von Kriegen generell herrlich zynisch hinterfragte und gleichzeitig in einer Zeit herauskam, in der die USA weiterhin im Nahen Osten sehr aktiv Missionen absolvierte. Die schwarzhumorigen Untertöne gepaart mit der Art wie Gyllenhaal und Co. durch ihr Spiel den Heldenmythos der GIs dekonstruierten, ging auf. Der damals Mitte 20-Jährige mit kahl rasiertem Schädel ist bis heute ein Bild, das im Gedächtnis bleibt und die Botschaft immer noch gut transportiert.

Brokeback Mountain (2005)

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Nachdem er sich also in einem „Soldatenfilm“ versuchte, ging es für Gyllenhaal mit Brokeback Mountain in eine ganz andere Form von Reflexion mit archetypischen Männlichkeitsbildern. Wyoming, 1961: Die Cowboys Jack (Gyllenhaal) und Ennis (Heath Ledger) werden auf Brokeback Mountain als Schafhirten engagiert. Zwischen beiden entwickelt sich schnell mehr als nur eine tiefe Freundschaft – sie verlieben sich ineinander. Doch angesichts der engen Moralvorstellungen und herrschenden Konventionen bleiben ihnen nur getrennte Wege. Während Ennis die junge Alma (Michelle Williams) heiratet und fortan versucht, ein geregeltes Familienleben zu führen, lassen Jack die Erlebnisse nicht los.

Die Jahre vergehen, Ennis und Alma leben mit ihren zwei kleinen Töchtern unter einfachen Verhältnissen, und Jack heiratet die Texanerin Lureen Newsome (Anne Hathaway). Wieder vergehen einige Jahre, auch Jack ist mittlerweile Vater, doch seine Ehe ist nichts weiter als oberflächliches Geplänkel. Lureen sorgt als erfolgreiche Karrierefrau für das Einkommen und ihre Eltern können Jack nicht ausstehen. Da entscheidet er sich zurück zu seiner einzigen Liebe, Ennis, zu gehen, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Aber die Gesellschaft zwingt die beiden Liebenden dazu, ihre Gefühle nur geheim auf Brokeback Mountain auszuleben.

Als „Schwuler Cowboy Film“ verschrieen und mitunter auch just nach Release parodiert, hatte dieser Film keinen leichten Stand als er damals erschien. Nichtsdestotrotz brachte es das Liebesdrama mit dem mutigen Setting seinerzeit auf mehrere Oscar-Nominierungen und Auszeichnungen. Unter anderem war auch Gyllenhaal für seine sensible Darbietung hier sein bisher einziges Mal nominiert. Es war seine womöglich feinfühligste Darbietung und das Zusammenspiel mit Heath Ledger wird auch in vielen Jahren noch für Gänsehaut sorgen.

The Sisters Brothers (2019)

THE SISTERS BROTHERS | Official Trailer

Bleiben wir doch kurz im Western-Bereich und springen 13 Jahre in die Zukunft. Und auch wenn es sich ebenfalls um einen Film im Westen der USA handelt, ist The Sisters Brothers doch gerade zu das komplette Kontrastprogramm zu Brokeback Mountain. Auch hier stehen zwei Männer, diesmal Brüder, im Mittelpunkt: Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed) soll sterben. Auftraggeber hinter diesem geplanten Mord ist der mysteriöse wie mächtige Mann, der nur unter dem Namen „Der Kommodore“ bekannt ist. Dessen Handlager Eli (John C. Reilly) und Charlie Sisters (Joaquin Phoenix) sollen diesen Befehl ausführen.

Während Charlie dem Whiskey und dem Töten  zugeneigt ist, kommt der nachdenkliche Eli auf dem Weg zu ihrem Ziel ins Grübeln. Viel Zeit bleibt allerdings nicht zum Zweifeln, denn die Reise der beiden Brüder wird immer wieder von blutigen Begegnungen unterbrochen. Denn ihr Kontaktmann Jim Morris (Gyllenhaal) ist Hermann ebenfalls auf den Fersen und scheint den beiden Brüdern stets einen Schritt voraus.

Genau genommen sind es im Neo-Western ja die beiden titelgebenden Brüder, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Doch ein weiteres Mal hat auch hier Gyllenhaal mit einer Rolle am Rande zum Overacting dem Ganzen auch seinen Stempel aufgedrückt. So bleibt neben den Schießereien, der berüchtigten Spinnen-Szene und der Dynamik Reilly-Phoenix seine Darbietung lange im Gedächtnis.

Nightcrawler (2014)

Nightcrawler - Trailer (deutsch/german)

Wie in der Einleitung beschrieben, ist Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis für Gyllenhaal womöglich körperlich fast noch anspruchsvoller gewesen, als sich für die muskelbetonten Rollen die Kilos draufzupacken. Hier spielt er Lou Bloom, einen Kleinkriminellen in Los Angeles, der seine ganz eigene Vorstellung vom American Dream hat. Mit dem Traumjob will es für ihn nicht so richtig klappend nach einer intensiven erfolglosen Jobsuche ist er so verzweifelt, dass er, bewaffnet mit einer Kamera, als freier Mitarbeiter Bilder von Unfällen, Verbrechen, Mord an einen lokalen TV-Sender verkauft.

Nachdem seine Beiträge bei der Chefredakteurin Nina (Rene Russo) gut ankommen, stürzt er sich immer weiter in die Unterwelt von L.A. auf der Suche nach sensationellem und schonungslosem Bildmaterial, bei dem niemand wegsehen kann. Chaos und menschliches Leid werden in dem halsabschneiderischen Blut-und-Tränen-Business des „Nightcrawling“ in bare Münze umgerechnet. Angetrieben vom Drang nach Anerkennung steigt Lou mit immer zwielichtigeren Methoden weiter in den Abgrund – und droht bald selbst als pikante Schlagzeile zu enden.

Allein durch seine Erscheinung und seinen psychotischen Blick konnte einem Gyllenhaal in diesem Film damals schon das Fürchten lehren. Für viele war es damals ein Affront, dass er nicht mindestens für den Oscar nominiert wurde. Und tatsächlich hätte er es wohl verdient gehabt, denn mit dieser manischen Performance zeigte er nochmals ganz neue Facetten, die man ihm in derart nicht zugetraut hat. Der Thriller ist ein kleines Meisterwerk dank Gyllenhaals Leistung.

Southpaw (2015)

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Boxer Billy „The Great“ Hope (Gyllenhaal) ist amtierender Halbschwergewichts-Champion und hat alles: Ruhm, Geld und eine wunderbare Familie. Nachdem er zum vierten Mal erfolgreich den Weltmeistertitel verteidigt hat, beginnt seine Frau Maureen, die über den neugewonnenen Luxus und das Wohl der Familie wacht, sich Sorgen um seine Gesundheit zu machen. Gegen den Willen seines Managers Jordan Mains verordnet sie ihm eine Kampfpause. Doch dann kommt Maureen bei einem tragischen Zwischenfall und Billy verliert den Boden unter den Füßen.

Auf dem Tiefpunkt angekommen, wendet er sich an den Trainer Tick Wills, der ihm helfen soll, seine Boxkarriere fortzusetzen. Zwar hat der Ex-Profitrainer selbst ein Alkoholproblem, jedoch unterstützt er ihn in seinem Kampf zurück in ein geregeltes Leben. Während Billy für ein professionelles Comeback, kämpft er auch um das Sorgerecht für seine Tochter, die sich bei seinen Besuchen im Heim immer mehr vom Vater distanziert.

Die Story von Southpaw ist die Blaupause eines Sportdramas mit Comeback-Fokus und schlug ihrerzeit in die Kerbe von Creed und Co. Doch die ungewohnt körperliche Performance von Gyllenhaal gepaart mit der Musikvideo-artigen Inszenierung, überzeugenden Fights und funktionierendem emotionalem Anker, haben den Film dann doch zu einem starken Beitrag zur Vita des Hauptdarstellers gemacht. Dank der intakten Figurendynamik und der Präsenz des Protagonisten überstrahlte das Boxer-Melodram sämtliche Genre-Klischees.

Nocturnal Animals (2016)

Nocturnal Animals - Trailer #2 german/deutsch HD

Eines Tages erhält Galeristin Susan (Amy Adams) Post von ihrem Ex Edward (Gyllenhaal). Der war ein junger Schriftsteller mit großen Plänen, als sie ihn verließ. Seit 20 Jahren hat Susan nichts mehr von ihm gehört, nun hat er ihr ein Manuskript mit dem Titel Nocturnal Animals geschickt. In der Geschichte geht es um Tony Hastings (ebenfalls Gyllenhall), der mit seiner Frau und Tochter India auf einem Highway in Texas unterwegs ist. Die Familie wird von einer Gruppe Männer um Ray Marcus (Aaron Taylor-Johnson) bedrängt, die beiden Frauen werden schließlich entführt. Tony und der Sheriff Bobby Andes (Michael Shannon) versuchen, Laura und India zu finden, bevor ihnen etwas passiert – spätestens jetzt ist Susan im Sog von Edwards Roman. Die Geschichte verflechtet sich immer stärker mit ihren persönlichen Erfahrungen.

Der etwas sperrige und mitunter verkopfte Film von Modedesigner und Teilzeit-Regisseur Tom Ford brachte uns Gyllenhaal in einer Doppelrolle. Der Film ist mit seinen verschwimmenden Ebenen kein leichtes Unterhaltungsprogramm und kassierte auch gemischte Kritiken bezüglich der Adaption des zugrundeliegenden Romans durch Ford. Was jedoch nicht wegzudiskutieren ist, ist der Sog, der in erster Linie durch das einnehmende Spiel von Amy Adams, aber eben auch Gyllenhaal, entsteht.

Es steckt viel Symbolik in diesem Thriller, die der Deutung offen steht. Das Ganze ist aber ästhetisch makellos eingefangen und, wie geschrieben, durch einen herausragenden Cast getragen, aus dem hier Gyllenhaal ausnahmsweise auch einmal nicht aufgrund seines Aus-der-Reihe-Tanzens heraussticht, sondern weil er es schafft vor allem in der Roman-Ebene emotional tiefgründig zu spielen. Erst durch ihn wird der ansonsten unterkühlte Thriller greifbarer.

Zodiac (2007)

ZODIAC: Die Spur des Killers Trailer German Deutsch (2007)

Der junge Journalist Robert Graysmith (Gyllenhaal) arbeitet als Karikaturist für den San Francisco Chronicle, wo der „Zodiac-Killer“ mit seinen verschlüsselten Botschaften für helle Aufregung sorgt. Der Killer verlangt, dass seine Chiffren gleich am nächsten Tag auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt werden, ansonsten würde er einen Amoklauf beginnen. Graysmith lässt der Killer keine Ruhe. Sogar in seiner Freizeit recherchiert er zu den Rätseln. Während die Jäger des Killers – etwa Starreporter Paul Avery (Robert Downey Jr.), und die Inspektoren David Toschi (Mark Ruffalo) und William Armstrong (Anthony Edwards) – nach und nach aus dem Rennen scheiden, gibt Graysmith die Jagd nicht auf. Langsam wird die Suche nach „Zodiac“ zu einer Besessenheit.

Zodiac – Die Spur des Killers beruht auf einem wahren Fall: zwischen 1968 und 1969 ermordete der „Zodiac-Killer“ nachweislich fünf Menschen im Raum San Francisco, zwei weitere Opfer überlebten. In zahlreichen, teilweise kodierten Briefen nahm der Mörder Kontakt mit der Presse sowie der Polizei auf und verhöhnte seine Verfolger. Gyllenhaal spielte auch hier wieder einen Mann auf dem Sprung zu Besessenheit und wurde damit der Antipol zu den eher rationalen Figuren von Downey Jr. und Co. Gleichzeitig war er damit das emotionale Herz des ansonsten sehr dokumentarischen David-Fincher-Werks.

Stronger (2018)

Der unermüdliche Jeff Bauman (Jake Gyllenhaal) wird als Symbol einer verwundeten Stadt gefeiert. © StudioCanal

Jeff Bauman (Gyllenhaal) ist ein Durchschnittstyp, der bei seiner alkoholkranken Mutter wohnt. Er ist bemüht, seine Langzeitfreundin Erin (Tatiana Maslany) nach der inzwischen dritten Trennung zurückzugewinnen. Um ihr zu imponieren, bastelt er ein Banner, mit dem er sie beim Boston-Marathon anfeuern will. Während Jeff an der Ziellinie wartet, wird er von einem jungen Unbekannten beinahe umgerannt. Gleich darauf explodieren dort zwei Sprengsätze und reißen zwei Menschen in den Tod und verursachen rund 260 Verletzte. Unter ihnen: Jeff, der nach dem Aufwachen im Krankenhaus feststellen muss, dass ihm beide Beine amputiert werden mussten. Trotzdem ist er noch fähig, dem FBI eine Beschreibung des Täters zu geben, welcher nach landesweiter Fahndung gefasst werden kann. Er entwickelt sich zur Symbolfigur der Stadt Boston. Doch gleichzeitig fühlt er sich immer wenig wohl in der Rolle eines amerikanischen Helden

In unserer Kritik zum Film schreibt der Autor zum Spiel von Gyllenhaal: Obwohl Jeff nach außen hin die Situation erstaunlich gut zu meistern und zu akzeptieren scheint, dabei auch immer wieder trockenen Humor beweist – z.B. wenn er sich einmal mit „Lieutanant Dan“ aus Forrest Gump vergleicht – so gehen ganz andere Momente förmlich unter die Haut. Wenn Jeff in der – natürlich alles andere als barrierefreien – Wohnung seiner Mutter immer wieder stolpert, zusammenbricht, seine Schmerzensschreie auf dem Boden der Tatsachen erstickt. Gyllenhaal gelingt es hier mit Bravour, sein wahres Innenleben offenzulegen und mit seinem intensiven Spiel zu berühren.


What’s up next?  What ever the F*** he wants!

Road House – ab 21. März bei Prime im Streaming-Abo © Amazon Studios

Man hätte selbstverständlich noch Prisoners, Brothers oder auch Okja nennen können und auch Gyllenhaals kurzer Ausflug in die Fantasy-Welt von Prince of Persia darf nicht unerwähnt bleiben. Ein weiteres Mal war es auch bei dieser Zusammenstellung schwierig, sich auf die 10 vermeintlich wichtigsten Filme zu beschränken. Aber auch das ist nur eine Momentaufnahme, denn der Star ist auch heute erst Mitte 40 und damit stehen womöglich noch mehrere Jahrzehnte und Dutzende Rollen vor ihm und vor seinen Fans. Irgendwann wird er einen Oscar bekommen, darauf legen wir uns fest!

Ob das allerdings schon im kommenden Jahr sein wird, ist eher zu bezweifeln, denn die nächste Rolle ist wieder eine der Marke „Ich mach, worauf ich grad so Bock hab. Denn Jake Gyllenhaal wird im März das Erbe von Patrick Swayze in Road House antreten und damit, wie erste Kritiken nach der Premiere nahelegen kein Oscar-Material aufbieten.

Die nächsten Projekte sind ebenfalls schon in der Mache, unter anderem die bierernste Apple-TV+-Gerichtsserie Aus Mangel an Beweisen, die nach Road House mal wieder einer 180-Grad-Wende gleicht. Im Anschluss steht dann womöglich die lang angekündigte Verfilmung des Tom-Clancy-Shooters The Division an und neben einer weiteren Zusammenarbeit mit Guy Ritchie wird der Workaholic auch für die zweite Staffel des Netflix-Hits Beef gehandelt. Und wer weiß, vielleicht kommt es ja auch zu einem Mysterio-Comeback in einem baldigen MCU-Projekt.


Und jetzt fragen wir euch: Was sind eure Lieblingsfilme mit Jake Gyllenhaal? Waren sie in dieser Liste dabei?

Wir sind gespannt auf eure Favoriten!

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 22:11 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 11. November 2022 um 5:00 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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