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Titelbild "Loving Vincent" © Weltkino

Loving Vincent

Am 25. Mai erscheint Loving Vincent auf DVD und Blu-ray. Wir haben uns zum Heimkinorelease dieses stilistische Experiment angeschaut.

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TitelLoving Vincent
Jahr2017
ProduktionslandPolen, Vereinigtes Königreich
RegieDorota Kobiela, Hugh Welchman
DrehbuchJacek Dehnel, Dorota Kobiela, Hugh Welchman
GenreAnimationfilm, Biografie
DarstellerRobert Gulaczyk, Douglas Booth, Jerome Flynn, Saoirse Ronan, Helen McCrory, Chris O’Dowd, John Sessions, Eleanor Tomlinson, Aidan Turner
Länge94 Minuten
FSKab 6 Jahren freigegeben
VerleihWeltkino
Blu-ray Cover von "Loving Vincent" © Weltkino
Blu-ray Cover von „Loving Vincent“ © Weltkino

Allein die Idee ist brilliant: Die Produktion eines biografischen Filmes über Vincent van Gogh, gemalt im Stil seiner eigenen Bilder. Ein künstlerisches Experiment, das zumindest inszenatorisch aufgeht. Inhaltlich fokussiert man sich dabei auf die letzten Wochen im Leben des tragischen Künstlers und erzählt die Ereignisse fast schon kriminalfilmartig in Rückblenden. Worum geht’s genau?

Kurzinhalt

Ein Jahr nach dem Tod Vincent van Goghs taucht plötzlich ein Brief des Kunstlers an dessen Bruder Theo auf. Der junge Armand Roulin erhält den Auftrag, den Brief auszuhändigen. Zunächst widerwillig macht er sich auf den Weg, doch je mehr er über Vincent erfährt, desto faszinierender erscheint ihm der Maler, der zeit seines Lebens auf Unverständnis und Ablehnung stieß. War es am Ende gar kein Selbstmord? Entschlossen begibt sich Armand auf die Suche nach der Wahrheit.

Armand Roulin (Douglas Booth) in "Loving Vincent" © Weltkino
Armand Roulin (Douglas Booth) in „Loving Vincent“ © Weltkino

Loving Vincent – Visualität und Ästhetik

Über 100 Künstler aus aller Welt waren daran beteiligt, die Bilder van Goghs zum Leben zu erwecken. Mit sage und schreibe 65.000 (!) Einzelbildern ist Loving Vincent damit der erste vollständig in Ölfarben gemalte Film. Die Arbeit hinter diesem Projekt muss dabei schier unglaublich gewesen sein, doch der Aufwand war es wert. Die Früchte dieser Mühen sind als visuelles Meisterwerk im fertigen Werk zu erkennen.



Vincent van Gogh hatte einen einzigartigen Stil mit hohem Wiedererkennungswert. Diese spezielle, post-impressionalistische Art zu malen in einen Animationsfilm über den Künstler zu übertragen, ist ein hervorragender Einfall, der allein schon gelobt zu werden verdient. Dabei kann dieses stilistische Experiment hinsichtlich der Visualität und Ästhetik nur als geglückt bezeichnet werden. Anfängliche Befürchtungen, der Stil könnte in fließenden Bewegungen über die Dauer eines Spielfilms zu anstrengend sein, haben sich glücklicherweise nicht bestätigt.

Narrative Strukturen

Leben, Wirken und Sterben des Malers nicht einfach als chronologischen Abriss zu erzählen, stellt sich hierbei ebenfalls als Glücksgriff heraus. Loving Vincent begleitet geradezu kriminalfilmartig den jungen Armand Roulin, der sich von Vincent van Goghs Wegbegleitern die letzten Wochen im Leben des holländischen Malers erzählen lässt. In schwarz/weiß-gemalten Rückblenden erfahren wir aus unterschiedlichen Perspektiven die Ereignisse, die letztlich zum tragischen Tod des Künstlers führen sollten. Und schon bald beginnen auch wir zumindest ein wenig daran zu zweifeln, ob es sich tatsächlich um Selbstmord handelte.

Im letzten Drittel geht dem Flm jedoch ein wenig die Luft aus. Letztlich kann nur van Goghs Vertrauter und Arzt, Doctor Gachet, Licht ins Dunkle bringen, doch dieser lässt lange Zeit auf sich warten. Und so schleicht sich schließlich ein wenig Langatmigkeit in den Film ein, bevor er in den letzten Minuten einen traurig-schönen Abschluss finden kann.

Im Zug nach Paris, Szene aus "Loving Vincent" © Weltkino
Im Zug nach Paris, Szene aus „Loving Vincent“ © Weltkino

Musikalisch perfekt untermalt wird Loving Vincent vom wunderschönen Soundtrack Clint Mansells (Moon, Requiem for a Dream). Mansell hat es schon immmer verstanden, mit seinen gleichermaßen traurigen wie schönen Musikstücken ein Gefühl der Melancholie zu vermitteln. Ein Gefühl, das hervorragend zur tragischen Figur Vincent van Goghs zu passen scheint. Eine Parallele, die auch Regisseuren und Autorin Dorota Kobiela offenbar erkannte. Wie sie in einem Interview verriet, hörte sie Musik von Clint Mansell, während sie das Drehbuch zu Loving Vincent schrieb, und zeigte sich folglich mehr als erfreut, als er zusagte, auch für ihren Film den Soundtrack beizusteuern.

Fazit

Loving Vincent ist ein stilistisches Experiment, das zumindest inszenatorisch als geglückt betrachtet werden muss. Ein visuelles Meisterwerk, das aus über 65.000 ölgemalten Einzelbildern besteht und den einzigartigen Stil Vincent van Goghs hervorragend einzufangen versteht. Inhaltlich offenbaren sich zwar durchaus Schwächen, doch obgleich dem Film im letzten Drittel leider etwas die Puste ausgeht und sich ein wenig Langatmigkeit einstellt, fängt er in seiner Erzählweise und durch Clint Mansells wunderbaren Soundtrack ein Gefühl der Melancholie ein, das zum tragischen Leben van Goghs passt. Und so ist Loving Vincent vor allem eines: Ein würdiges Denkmal dieses einzigartigen Künstlers.

Unsere Wertung:

 

 

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