Jürgen Vogel in Der Mann aus dem Eis als Ötzi auf Rachefeldzug.
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No data available.Die Handlung in Der Mann aus dem Eis
In den Ötztaler Alpen der Jungsteinzeit spielend, erlebt der Zuschauer eine packende Geschichte um einen Mann, der alles verloren hat. Während sich Kelab auf der Jagd befindet, wird sein Dorf angegriffen. Die Eindringlinge töten alle, die sie vorfinden, und entwenden das „Tineka“ – ein Objekt von hohem rituellem Wert. Bis auf sein Neugeborenes überlebt auch Kelabs Familie den Angriff nicht. Er macht es sich zur Aufgabe, seine Familie und sein Volk zu rächen.
Historischer Bezug zum Ötzi-Fund
Im Jahr 1991 wurde in den Ötztaler Alpen eine eingefrorene Mumie aus der Steinzeit gefunden. Sie erhielt den Spitznamen Ötzi. Er hatte typische Gerätschaften wie Pfeil und Bogen bei sich und laut Röntgenaufnahmen steckte eine Pfeilspitze in seinem Körper. Aus diesen groben Anhaltspunkten wurde nun eine Geschichte entwickelt.
Ganz sicher, die hier entstandene Geschichte basiert auf ein paar Anhaltspunkten. Insgesamt musste sie aber natürlich sehr ausgeschmückt werden, um einen Film zu füllen. Ich ärgerte mich anfangs etwas, dass man für diesen Film unbedingt Ötzi als Aufhänger nehmen musste. So ist es doch recht offensichtlich nur zu Marketingzwecken. Aber je länger ich mich damit beschäftige, umso spannender finde ich das Szenario.
Es ist eine uns unbekannte Zeit, die mehr oder weniger nur auf Funden basierend in unseren Geschichtsbüchern existiert. Daraus aber eine so fesselnde und einnehmende Story zu entwickeln, fordert mir dann doch Respekt ab.
Jürgen Vogel schultert Der Mann aus dem Eis allein
Ein Film, in dem nicht gesprochen wird, benötigt unbedingt einen starken Hauptdarsteller. Der Mann aus dem Eis hat diesen mit Jürgen Vogel gesucht und gefunden. Mir würde kein prädestinierterer deutscher Schauspieler für diese Rolle einfallen. Die wenigen Dialoge im Film erfolgen in einer späten rätischen Sprache, die wir nicht verstehen. Eine Übersetzung wurde, dies wird eingangs erwähnt, bewusst unterlassen, um Authentizität zu wahren.
Doch Jürgen Vogel schafft es, den Zuschauer allein mit Mimik und Gestik komplett in seinen Bann zu ziehen. Die Verzweiflung, die Trauer, die Wut, alles kann vom Zuschauer unmittelbar gespürt und nachempfunden werden. Jede noch so kleine Handlung durch Kelab wirkt allein durch Mimik und Gestik selbsterklärend. Eine wirklich tolle Umsetzung dieser Idee.
Bekannte Filme als Vorreiter zu Der Mann aus dem Eis
Zum Vergleich kann man hier wirklich viele Filme nennen. Als erstes kam mir Apocalypto in den Sinn. Keine übersetzten Worte, ein Dorf wird brutal überfallen, der Überlebende sinnt auf Rache. Natürlich hatte Apocalypto ein deutlich höheres Budget und mit Mel Gibson einen begnadeten Regisseur, aber Der Mann aus dem Eis schafft es, aus seinen kleinen Mitteln viel rauszukitzeln.
Dann haben wir natürlich The Revenant, welcher vor allem durch seine Darstellung der rohen animalischen Natur funktioniert, dazu noch eine Rache thematisiert. Zu guter Letzt wäre noch Das finstere Tal zu erwähnen. Eine ebenfalls deutsche Produktion, mit einem wortkargen und tristen Gewand, dabei jedoch toll bebildert und in Szene gesetzt.
Zu guter Letzt möchte ich auch noch kurz ein Spiel nennen. in „Far Cry Primal“ kämpft man in der Steinzeit gegen Mammuts, Säbelzahntiger und brutale verfeindete Stämme. Wem dieses Spiel Spaß macht, der sollte sich der man Aus dem Eis unbedingt ansehen, umgekehrt ebenso.
Die Natur als zweiter Hauptdarsteller
All diese Zutaten lassen Der Mann aus dem Eis zu einem einmaligen Erlebnis werden. Die Natur und der Mensch kennen hier kein Erbarmen. Der Film ist nichts für Zartbesaitete. Die düsteren und rauen Landschaftsaufnahmen lassen den Zuschauer mit offenem Mund im Kinosaal zurück. Es ist beeindruckend, mit welcher Schönheit und zugleich Brutalität und Tristesse die Alpen hier dargestellt werden. Die Tonspur mit den hochgepegelten Naturgeräuschen tut ihr übriges.
Fazit
Der Mann aus dem Eis ist eine Perle aus heimischen Gefilden. Regisseur Felix Randau und Hauptdarsteller Jürgen Vogel haben hier etwas Großartiges geschaffen. Ein Film, der beim actionsüchtigen Kinogänger sicher kein Anklang finden wird, aber das Herz eines wahren Filmliebhabers höher schlagen lassen wird. Versprochen!
Unsere Wertung:
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