Die erste Staffel der Serie Midnight Sun von den Die Brücke – Machern überzeugt durch Brutalität, Geschichte und tollem Schauspiel. Lest hier unsere Rezension.
Titel | Midnight Sun |
Jahr | 2016 |
Produktionsland | Schweden |
Regie | Måns Mårlind, Björn Stein |
Genre | Serien, Krimi |
Darsteller | Leïla Bekhti, Gustaf Hammarsten, Albin Grenholm, Jakob Hultcrantz Hansson, Jessica Grabowsky, Richard Ulfsäter, Oscar Skagerberg, Jeremy Corallo, Karolina Furberg, Sofia Jannok, Göran Forsmark, Peter Stomare |
Länge | 8 Folgen mit je ca. 55 Minuten Laufzeit |
FSK | ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Studiocanal |
Handlung
Ein Mann erwacht, gefesselt an die Rotorblätter eines Hubschraubers, die sich zu drehen beginnen … Eine erbarmungslose Mordserie im Licht der Mitternachtssonne in Kiruna, am nördlichsten Ende von Schweden, versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken.
Die französische Polizistin Kahina Zadi (Leïla Bekhti) reist ins abgelegene Kiruna im Norden von Schweden, um den brutalen Mord an einem französischen Staatsbürger aufzuklären. Zusammen mit dem schwedischen Staatsanwalt Anders Harnsek (Gustaf Hammarsten) wird sie mit einem Geflecht aus Lügen und weiteren mysteriösen Mordfällen konfrontiert. Bald wird den beiden klar, dass dahinter eine zehn Jahre alte Verschwörung steckt, in die viele der Dorfbewohner verstrickt sind. Ein skrupelloser Serienmörder treibt sein Unwesen und ist ihnen immer einen Schritt voraus…
Preisgekrönt und erfolgreich
Midnight Sun ist das neueste Werk der Macher von Die Brücke. Die Miniserie wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Publikumspreis für die Beste Serie auf dem weltweit größten Serienfestival SeriesMania und überzeugte beim TV-Debüt in Schweden mit einem Marktanteil von 40% über 1,8 Mio Zuschauer.
Midnight Sun vereint klassische „Nordic Noir“ – Elemente mit einem landschaftlich beeindruckenden Setting und historischen Infos über die Stadt Kiruna und Schwedens Ureinwohnervolk der Samen. Umgeben wird die Story von einer mystischen Grundstimmung, welche hervorragend zur Kulisse und der Handlung passt.
Der Handlungsstrang selbst ist vielschichtig und versucht, viele Themen unterzubringen. Von Korruption über Rassismus bis hin zum Umweltschutz ist wirklich alles zu finden. Rein informativ betrachtet, hat der Zuschauer dadurch natürlich einen großen Mehrwert. Inszenatorisch jedoch wirkt die Handlung teilweise etwas überfrachtet und verliert dadurch an manchen Stellen leider den roten Faden.
Midnight Sun bietet brutale spektakuläre Mordfälle
Dafür überzeugt Midnight Sun mit spektakulär inszenierten Morden, exzessiver Darstellung von Brutalität und Verbrechen und einer bombastischen Landschaft. Die Sonne in Kiruna geht im Sommer nicht unter, jedoch umgibt das kleine Städtchen eine erstickende Düsternis und dieser Kontrast ist einfach fantastisch.
Die Verbindung der Mordfälle zu den Samen bringt die genau passende Zutat zur Rahmenhandlung. Die Samen sind das bisher einzige in Europa anerkannte indigene Volk. Trotzdessen fühlen sie sich stark unterdrückt und versuchen, für ihre Traditionen und Rechte zu kämpfen. Mit ihren indianerähnlichen Bräuchen passen Sie perfekt ins Raster. Teilweise wurde auf Schauspieler mit samischer Herkunft zurück gegriffen, was das Ganze herrlich authentisch wirken lässt.
Schauspielerisch war das teilweise sehr anspruchsvoll. Während Hauptdarstellerin Leïla Bekhti etwas steif und überzeichnet wirkt, weiß Gustaf Hammarsten mit einem lockeren sympathischen Spiel überzeugen. Die Nebenrollen um Peter Stomare wissen auch fast ausnhamslos zu überzeugen. Besonders Göran Forsmark und Oscar Skagerberg haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Unsere Wertung:
32 Bewertungen | 23 Bewertungen |
© Studiocanal
Wenn man sich mit nordischen Filmen und der Geschichte der Samis etwas auskennt, spielt diese Serie schon weit oben mit. Wunderbar eingefangene Bilder und Landschaften, rauhe Charaktäre und eine faszinierende Story. Mich hat es voll mit genommen. Jetzt ist die Serie „ Die Brücke“ auf Platz 2 gerutscht. ?