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Dark (Netflix)

Dark – In Winden, einer deutschen Kleinstadt mitten im Nirgendwo, ist nichts so, wie es sein sollte. Selbst der Lauf der Zeit spielt hier verrückt.

TitelDark
Jahr2017
ProduktionslandDeutschland
RegieBaran bo Odar
DrehbuchBaran bo Odar, Jantje Friese, Martin Behnke
GenreSerie, Mystery, Drama, Krimi
DarstellerLouis Hofmann, Oliver Masucci, Jördis Triebel, Maja Schöne, Karoline Eichhorn, Sebastian Rudolph
Länge44 bis 56 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Die Darstellerriege der Serie "Dark (Netflix)" in bester Laune © Netflix
Die Darstellerriege der Serie „Dark“ in bester Laune © Netflix

Darum geht es in Dark

Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nur eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige…“ – Albert Einstein

Mit diesem Zitat beginnt Dark und fasst die Grundidee gut zusammen. Denn bereits in den ersten Minuten wird dem Zuschauer klar, dass etwas Seltsames in Winden geschieht. Ein Mann, Michael Kahnwald, erhängt sich und hinterlässt einen Brief. Auf dem Umschlag kann man lesen, dass dieser erst Monate später am 4. November 22:13 Uhr geöffnet werden soll.

Es kommt zu immer mysteriöseren Vorfällen: ständiges Lichtflackern, Massensterben von Vögeln und das spurlose Verschwinden eines Jugendlichen. Die Polizei tappt im Dunkeln. Als dann ebenfalls der kleiner Junge Mikkel im Wald verschwindet, gerät die kleine Stadt langsam in Panik. Verzweifelt begibt sich Ulrich Nielsen, Polizist und Vater von Mikkel, auf die Suche und findet dabei die Leiche eines unbekannten Kindes, welches schwere Verbrennungen an den Augen hat. Bereits vor 33 Jahren verschwanden Kinder im Wald, welche niemals gefunden werden konnten. Die Vergangenheit scheint sich zu wiederholen. Doch nicht nur die Mysterien müssen gelöst werden, sondern auch die persönlichen Geheimnisse und Intrigen. Nichts ist so, wie es sein sollte. Und jeder hat ein Geheimnis.

Ich belasse die Zusammenfassung absichtlich relativ vage, da ich nichts vorwegnehmen möchte. Je weniger man weiß, desto spannender ist die Serie…

Jonas (Louis Hofmann) und Martha (Lisa Vicari) kommen sich näher © Netflix
Jonas (Louis Hofmann) und Martha (Lisa Vicari) kommen sich näher © Netflix

Kritik

Dark ist die erste Netflix-Serie, welche komplett in Deutschland produziert wurde. Ich muss zugeben, dass ich deutschen Produktionen sehr kritisch gegenüberstehe. Es fehlt mir die Leidenschaft, Kreativität und Originalität. Insbesondere im Vergleich mit starken Serien wie „Breaking Bad“ oder „Game of Thrones“, welche das sogenannte Goldene Zeitalter des Fernsehens eingeleitet haben, schneiden wir nicht gut ab. Irgendwie haben wir nie den Anschluss gefunden. Aber mit „Dark“ ist der deutschen Produktion ein Überraschungshit gelungen. Es ist die erste deutsche Serie, die sich traut, unkonventionelle Wege zu gehen.

"Dark" lebt von einer düsteren Stimmung (Schauspieler: Andreas Pietschmann) © Netflix
„Dark“ lebt von einer düsteren Stimmung (Schauspieler: Andreas Pietschmann) © Netflix

Nicht nur einmal wird „Dark“ mit „Stranger Things“ verglichen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Nicht falsch verstehen, ich habe beide Serien sehr genossen und es gibt einige Parallelen (verschwundene Kinder, Lichtflackern, geheimnisvolle Unternehmen). Aber „Dark“ ist um einiges düsterer und ernster. Hier steht mehr Drama und Krimi im Vordergrund. Für mich ist es die erwachsenere (aber nicht automatisch bessere) Serie, da sie einen komplexeren und unkonventionelleren Ansatz verfolgt. Dabei bleibt die Serie durchgängig sehr spannend.

Winden wird bildgewaltig und gekonnt in Szene gesetzt: die düsteren Höhlen, der schier endlose Wald, die unheilvoll auftauchenden Türme des Atomkraftwerk. Allein der Vorspann ist grandios gemacht und ich muss zugeben, dass ich ihn nicht einmal überspringen wollte. Die Kinematographie ist unglaublich gut. So auch die Musik. Am Anfang ertönen düstere Klänge und ziehen sich durch alle 10 Folgen. Wobei man es mit dieser spannungsgeladenen Musik teilweise zu gut gemeint hatte und es mir persönlich zum Schluss zu viel wurde. Perfekt eingesetzt wurden melancholische Lieder, welche die jeweiligen Szenen schön ergänzten.
Loben muss man ebenfalls den Cast. Die Schauspieler können zum größten Teil überzeugen,wobei ich insbesondere Louis Hofmann, welcher Jonas Kahnwald verkörpert, erwähnen möchte.

Louis Hofmann in der Rolle des Jonas Kahnwald in der Serie "Dark" © Netflix
Louis Hofmann in der Rolle des Jonas Kahnwald © Netflix

Mein Fazit zu Dark

Die Serie ist nicht für jedermann gedacht. Im Lauf der Zeit kommen immer seltsamere Dinge ans Licht und dabei wird die ganze Sache nicht weniger kompliziert. Man muss aufpassen, sonst verliert man schnell den Anschluss. „Dark“ ist nicht die zugänglichste Serie. Das könnte den einen oder anderen Zuschauer abschrecken, aber Mystery-Liebhaber werden hier auf ihre Kosten kommen. Selbst wenn man die eine oder andere Überraschung hat kommen sehen, bietet die Serie auch nach dem Ende der ersten Staffel viel (eventuell zu viel) Raum zum Grübeln. Da heißt es nun geduldig sein und auf die zweite Staffel warten, welche bereits von Netflix bestätigt wurde. Oder man macht es so wie ich und guckt die erste Staffel nochmal und stellt unzählige Theorien auf. Ich zumindest kann die zweite Staffel kaum erwarten.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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