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Das Gold

Paramount+ hat sich mit Das Gold eine BBC-Produktion für den deutschen Markt gesichert. Die Miniserie handelt von wahren Begebenheiten, hat einen namhaften Cast und schwimmt auf der True-Crime-Welle. Ist sie aber auch gut genug, um von uns eine Empfehlung zu erhalten?

The Gold | Trailer - BBC

TitelDas Gold (OT:The Gold)
Jahr2023
LandUK
RegieLawrence Gough, Aneil Karia
DrehbuchNeil Forsyth
GenreSerien (Krimi)
DarstellerHugh Bonneville, Jack Lowden, Dominic Cooper, Charlotte Spencer, Tom Cullen, Emun Elliott, Sean Harris, Ellora Torchia, Stefanie Martin
Länge6 Folgen mit je 50-60 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren freigegeben
StreamingdienstParamount+
Jack Lowden als Kenneth Noye In Das Gold
Jack Lowden als Kenneth Noye In Das Gold © Paramount+

Das Gold – Die Handlung der Miniserie

Die auf wahren Ereignissen basierende Geschichte der Serie Das Gold beginnt am 26. November 1983: Sechs bewaffnete Männer brechen in ein Lagerhaus am Londoner Heathrow Airport ein und stolpern über Gold im Wert von 26 Millionen Pfund. Als Brink’s-Mat Robbery ging der Fall in die britische Kriminalgeschichte ein – man sprach damals vom Verbrechen des Jahrhunderts. Am Diebstahl der Goldbarren hingen zahlreiche Folgen für verschiedene Wirtschaftsunterfangen. Eine Kontroverse wurde entfacht, durch die auch einige ihr Leben verloren.

Historische Begebenheit mit Thriller-Potenzial

Superlativen laden dazu ein, verfilmt zu werden. Der hier dramaturgisch nun aufbereitete „Jahrhundertraub“ ist dementsprechend eine „low hanging fruit“, Aufmerksamkeit ist so einer Produktion gewiss, da auch viele potentielle Zuschauer:innen das Ereignis noch selbst miterlebt haben dürften. Und auch, dass sich BBC diesem Unterfangen angenommen hat, stimmt von Beginn an optimistisch, dass auch die Serienversion zu fesseln weiß, hat die altehrwürdige TV-Schmiede doch schon jahrzehntelange Erfahrung im Verfilmen von wahren Geschehnissen gesammelt. Gleichzeitig ist aber immer auch ein Risiko dabei, mit solchen Adaptionen entweder die Wirklichkeit zu sehr zu biegen, damit es ins Skript passt oder zu akkurat abzuhandeln, sodass es kaum noch Unterschiede zu einem Dokumentationsformat gibt.

Das sind 3 Tonnen pures Gold.

Einen Fallstrick meistert Das Gold aber ohne jeden Zweifel mit Bravour und das ist die Illusion tatsächlich in den 80ern in England stattzufinden. Die Frisuren, die Autos, aber auch die politische Situation, die sämtliche Entscheidungen beeinflusste, die Hierarchien bestimmte und sich auf die Art der Medienberichte auswirkte – all das ist authentisch und macht die Serie zu einem mehrstündigen Zeitfenster etwa 40 Jahre in die Vergangenheit.

Eine Kettenreaktion nationaler Tragweite mit Darstellern internationaler Güte

Was den Raub so besonders machte, waren nicht nur die Dimensionen monetärer Gattung, sondern auch, welchen politischen wie wirtschaftlichen Rattenschwanz die ganze Eskapade nach sich zog. All das packen die Macher in diese Miniserie – und haben damit die ideale Länge gefunden. Ob die Seite der Ermittler, der Journalisten, der Räuber oder der Politiker, keine davon kommt zu kurz, viele Charaktere haben eine anständige Präsenzzeit, um auch mit einer Backstory ausstaffiert zu werden, die Motivationen näher erläutert. Das ist an den wenigsten Stellen zwar etwas, was man so noch nie gesehen hat, aber im Gesamtbild ist es stimmig umgesetzt und der Bedeutung des Falles angemessen.

… und die Verbrecher kennen uns.

Das große Verkaufsargument ist aber ohne jeden Zweifel der Cast der Miniserie. Die Britinnen und Briten, die hier beteiligt sind, haben fast ausnahmslos Hollywood-Meriten vorzuweisen und bringen reichlich Fans an diesen Stoff heran, der womöglich sonst dem ein oder anderen auf dem Papier zu trocken erscheint. Jack Lowden hat schon in Slow Horses einige der besten Szenen gehabt und ist auch hier sympathisch und doch mit allen Wassern gewaschen. Dominic Cooper ist zwielichtig und aalglatt, Hugh Bonneville eine Wucht in Verhören und Verhandlungen und so weiter und so fort. Darstellerisch kann man keinem etwas vorwerfen. Zum Glück schlägt auch keiner über die Stränge, was dem wahren Ereignis unwürdig wäre. Da die Figuren aber allesamt doch recht „normale“ Menschen waren, gibt es keinen richtig großen Szenendieb. Auf diese Bodenständigkeit muss man sich einstellen.

Dominic Cooper als Edwyn Cooper
Dominic Cooper als Edwyn Cooper © Paramount+

Wer sollte sich Das Gold nicht entgehen lassen?

An der ein oder anderen Stelle so absurd, dass man sich an den Kopf fassen wird, wenn man bei der Recherche liest, dass es tatsächlich genau so gewesen ist, ist Das Gold eine tolle Aufarbeitung eines Falles, der Geschichte geschrieben hat. Wer beispielsweise die Serie 6 Days über die Belagerung der iranischen Botschaft in London mochte oder mit der Serie The Serpent etwas anzufangen wusste, der wird die Gangart hierin wieder erkennen und erneut gut reinkommen. Darüber hinaus ist die Miniserie etwas für Heist-Movie-Fans oder Bankraub-Geschichten mit sympathischen Gangstern à la Hundstage mit Al Pacino.

Wie verschiebt man 3 Tonnen Gold?

Die Thriller-Elemente kommen auch nicht zu kurz, sodass man auch als Fans von britischen Krimi-Produktionen hier getrost einsteigen kann. Bodyguard oder Line of Duty sind mit Sicherheit keine schlechten Referenztitel. Und abschließend kann die Serie mit dem typischen britischen Charme und dem schrulligen Witz, den man von der Insel gewohnt ist, punkten, wie es aktuell auch Slow Horses schafft.

Unser Fazit zu Das Gold

Das Gold ist eine authentische und dennoch kurzweilige wie spannende Aufbereitung eines spektakulären Kriminalfalls. Dabei hat die Serie einen Sog, der dafür sorgen wird an einem Stück durchzuschauen und nebenher noch Recherche über die historischen Hintergründe zu betreiben. Es mag nicht der spannendste Thriller aller Zeiten sein, aber wenn man die Darsteller gerne sieht und sich für derartige Formate begeistern kann, dann lohnt es sich die etwa fünf Stunden zu investieren.

Das Gold: Die komplette Miniserie ist ab dem 14. September komplett bei Paramount+ zu sehen.

Unsere Wertung:

 

 

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