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    Startseite » Brahms: The Boy II
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    Brahms: The Boy II

    Onnovon Onno5. Juli 2020Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    Der Junge Jude (Christopher Convery) sitzt Stuhl an Stuhl mit der Geisterpuppe Brahms in deren Anwesen.
    Beitragsbild zu Brahms: The Boy II © Koch Films
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    Die Puppe mit dem berühmten Pianisten-Namen ist zurück. In Brahms: The Boy II versucht sie erneut für grusligen Horror zu sorgen und sucht ihr nächstes Opfer heim. Ob sich die Fortsetzung für einen schaurigen Abend auf der Couch anbietet, erfahrt ihr hier.

    [su_youtube URL=“https://www.youtube.com/watch?v=149CbP-B5rg“]

    Das Blu-ray-Cover zu Brahms: The Boy II zeigt, wie das Gesicht der Geisterpuppe regungslos in den Himmel schaut, ein Insekt kriecht aus dem Mund.
    Blu-ray-Cover zu Brahms: The Boy II © Koch Films

    Meine Puppe, mein bester Freund

    Nach einem traumatischen Raubüberfall in den eigenen vier Wänden suchen die Eltern Liza (Katie Holmes) und Sean (Owain Yeoman) zusammen mit ihrem Sohn Jude (Christopher Convery) ihr Heil auf dem Land. Denn ihr Sohn spricht seit dem Vorfall nicht mehr und isoliert sich immer weiter von seinen Eltern. Die Familie zieht aus London in das Gästehaus des Heelshire-Anwesens, ohne von dessen dunkler Vergangenheit zu wissen. Dort entdeckt Jude eine vergrabene Puppe, die er kurzerhand mit nach Hause nimmt. Anfangs sind seine Eltern begeistert, denn dadurch scheint es ihm wieder besser zu gehen. Doch merkwürdige Vorfälle und Äußerungen mehren sich. Jude fängt an, die Puppe Brahms zu nennen und hat Regeln für den Umgang mit dieser aufgeschrieben. Was anfangs wie kindliche Fantasie klingt, wird schnell bitterer Ernst und die Familie muss sich neuen, noch dunkleren Ängsten stellen.

    Einmal Horror-Klischees zum Mitnehmen bitte

    Mit The Boy hat Genre-Regisseur William Brent Bell 2016 einen beachtlichen Boxoffice-Hit hingelegt und konnte dabei trotz konventioneller Horror-Elemente für eine Überraschung sorgen. Denn der Erstling überzeugte mit einem wendungsreichen Ende, das durchaus Eindruck hinterlassen konnte. Wie es die letzte Einstellung bereits andeutete, ist die Geschichte um Brahms noch lange nicht auserzählt und so lässt es sich William Brent Bell nach dem Erfolg des ersten Teils nicht nehmen, diese fortzuführen. Nun schickt er eine traumatisierte Familie in die Fänge der Puppe und lenkt den Fokus dabei auf den kleinen Jungen Jude. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen Kind und Puppe eröffnet dabei eine zusätzliche, aber auch ziemlich ausgelutschte Dimension. Denn nun jongliert man mit zwei ziemlich abgenutzten Horror-Klischee-Bällen, ohne auch nur den geringsten Hauch von Innovation. Letzteres lieferte der Vorgänger immerhin noch im Finale, doch davon ist hier keine Spur mehr.

    Die Mutter Liza (Katie Holmes) mustert die auf dem Sofa sitzende Geisterpuppe Brahms sehr skeptisch in deren neuem Anwesen.
    Die Mutter Liza (Katie Holmes) merkt, dass mit Brahms irgendetwas nicht stimmt. © Koch Films

    Brahms: The Boy II strotzt nur so vor Horror-Klischees und lauwarmen Jump-Scares, weshalb sich wohl nur absolute Genre-Neulinge gruseln dürften. Zu vorhersehbar und zahm sind die „Schockmomente“ und Enthüllungen. Richtig mitfiebern kann man mit der Familie auch nicht, da die Drama-Elemente rund um Jude zu platt und oberflächlich gestaltet sind. Sie wirken viel mehr wie eine Erklärungsagenda, die man abhakt, um die Handlung voranzutreiben. Eine wirkliche Tiefe und damit einhergehende Verbindung mit dem Horror erreicht man nicht. Da ist man beispielsweise von einem Hereditary Lichtjahre entfernt. Zudem ist es fast schon eine Frechheit, wie man sich von der Ausgangslage des Vorgängers entfernt. Denn der Weg, den man hier einschlägt, führt diesen regelrecht ad absurdum – ärgerlich.

    Hübsch anzusehen

    Irgendwie fühlt sich Brahms: The Boy II wie ein Ableger des Conjuring-Universums an. Und damit meine ich die Spin-Offs wie The Nun, Llorenas Fluch oder eben die Puppendame Anabelle. Denn ähnlich zahm und formelhaft wird auch hier agiert und auf Horror-Schonkost gesetzt. Doch ähnlich wie die aufgezählten Genre-Kollegen, kann auch Brahms: The Boy II lediglich an der optischen Front punkten. Denn hochwertig sieht das Ganze auf jeden Fall aus und die Kamerafahrten durch das Heelshire-Anwesen lassen durchaus brauchbare Horror-Atmosphäre aufkeimen. Genutzt wird das aber wie schon erläutert leider nicht, da die Handlung nie abseits von ausgetretenen Genre-Pfaden wandelt. Aber das hindert die Macher nicht daran, schon einen Ausblick für einen weiteren Ableger zu geben, womit uns wohl mal wieder ein Horror-Franchise ins Haus steht, dass so munter wie unnötig ausgeschlachtet wird – ein weiteres Horror-Klischee.

    Unser Fazit zu Brahms: The Boy II

    The Boy war zwar voll von Horror-Klischees, konnte aber kurzzeitig aus den Konventionen ausbrechen. Das traut sich Brahms: The Boy II zu keinem Zeitpunkt. Von der ersten Sekunde an durchstreift man als Zuschauer eine gängige Jumps-Scare- und Geisterbahn-Parade, die zwar hübsch aussieht, aber keinerlei Überraschungen oder Spannung bietet. Das Setting sorgt zwar für ein stimmiges Ambiente, nur steht dem das simple Drehbuch im Weg, welches lediglich ausgelutschte Genre-Elemente herunterleiert.

    Der Film ist seit dem 11.06.2020 digital und seit dem 25.06.2020 auf DVD, Blu-ray und 4K-UHD erhältlich. Zudem ist auch ein Doppelpack mit dem ersten Teil erschienen.


    © Koch Film

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