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    Startseite » Cyrano
    Filme

    Cyrano

    Kenan Hasicvon Kenan Hasic24. Februar 2022Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Auf dem Bild ist ein sitzender Cyrano de Bergerac zu sehen, der in seinem Schreibzimmer an Gedichten arbeitet - Cyrano
    Cyrano Photo credit: Peter Mountain © 2021 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. All Rights Reserved.
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    Mit Cyrano inszeniert Regisseur Joe Wright (Woman in the Window) eine weitere Verfilmung des berühmten Versdrama aus dem Jahr 1897. Peter Dinklage schlüpft in die Schuhe von José Ferrer und Gérard Depardieu. Ob er diesem Erbe gerecht wird, erfahrt ihr in unserer Kritik!

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    Auf dem Plakat sieht man einen fokussierten Cyrano de Bergerac und innerhalb seines Körpers sind die tanzenden Christian und Roxanne zu erkennen - Cyrano
    Das Plakat zu Cyrano © 2022 Universal Pictures International

    Die Handlung von Cyrano

    Cyrano handelt vom gleichnamigen Offizier und Dichter. Er  ist seiner Zeit und Genossen voraus, begabt am Degen und in der Dichtkunst, beeindruckt er nicht nur Teile des Volks, sondern zieht sich die Abneigung der Mächtigen auf sich. Stets zu seiner Seite, zur Unterstützung, steht die schöne Hofdame Roxanne (Haley Bennett). In diese hat sich Cyrano (Peter Dinklage) auch verliebt, doch glaubt aufgrund seines Äußeren, dass sie seine Liebe nicht erwidern würde. Als sie ihm beichtet, dass sie sich in den jungen Kadetten Christian (Kelvin Harrison Jr.) verliebt hat, beschließt Cyrano, diesem zu helfen, indem er in Christians Namen Liebesbriefe an Roxanne schreibt…

    Auf dem Bild ist eine freudige Roxanne zu sehen, die sich glücklich über die Briefe zeigt, die durch ihr Zimmer fliegen - Cyrano
    Roxanne spürt die Liebe in der Luft. © 2022 Universal Pictures International.

    Staubige Adaption ohne neue Anstriche

    In der heutigen Kinolandschaft sollte die Frage gestellt werden, inwieweit eine erneute Adaption eines Stücks des späten 19. Jahrhunderts für ein modernes Publikum relevant sein könnte. Adaptionen von Cyrano existieren bereits seit Jahrzehnten. Schon im Jahr 1922 erschuf die Stummfilm-Ära mit Pierre Magnet die erste Inkarnation des Dichters mit Cyrano de Bergerac. Mit Der letzte Musketier, die 1950er Version des Dramas, gewann José Ferrer einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Für ein modernes Publikum schlüpfte Gérard Depardieu 1990 in die Rolle des Cyrano de Bergerac. Selbst im deutschen Kino inszenierte Aron Lehmann mit Das schönste Mädchen der Welt eine moderne Interpretation des Stücks für eine jüngere Generation. Und in Vorhang auf für Cyrano wagte man einen amüsanten Blick auf die Entstehung des Stücks.

    Jetzt stellt sich die Frage, ob Joe Wirghts Version der vielfach adaptierten Geschichte einen neuen Blick für das Publikum offenbaren kann? Die Antwort fällt negativ aus. Wright verpasst seinem Film einen sehr ästhetisch ansprechenden Look – Dynamische Kamerafahrten, anspruchsvolle Kostüme, ansprechende Musikeinlagen und authentische Architekturen, wodurch er das historische Zentrum in Noto auf Sizilien in das Paris des 18. Jahrhunderts verwandelt. Jedoch verpasst Wright es, seine Verfilmung thematisch an unsere Zeit anzupassen, sondern bleibt sehr strikt am Original. Es ist dieselbe Geschichte, die man bereits häufig auf der Bühne und der Leinwand erzählt bekommen hat. Die 2021er Version von Cyrano wirkt dadurch sehr staubig, wie ein Relikt vergangener Zeiten, als würde man eine verschollene Restauration, nicht eine neue Adaption ins Kino bringen.

    Auf dem Bild ist ein zufriedener Cyrano zu sehen, der seinen Brief an Roxanne hält - Cyrano
    Peter Dinklage als verliebter Dichter Cyrano. © 2022 Universal Pictures International

    Ungenutztes Potenzial im Cast

    Die fehlende Aktualität macht sich vor allen in der Interpretationen der Darsteller:innen bemerkbar. Dabei wäre das Potenzial vorhanden. Durch das Casting des kleinwüchsigen Darstellers Peter Dinklage würde sich eine zusätzliche Ebene seines Charakters ergeben. Zwar wird die Kleinwüchsigkeit von Cyrano im Film erwähnt, aber entwickelt sich nie zum wirklichen Teil des inneren Konflikts. Dass Roxanne nie einen Kleinwüchsigen in dem Dichter sieht, aber dieser sich anhand der gesellschaftlichen Normen und Erwartungen an Männern beeinflussen lässt, würde seine Unfähigkeit, Roxanne seine Liebe zu gestehen, viel kraftvoller erscheinen lassen, als es im mit Kitsch aufgeladenen Finale des Films letztendlich vollzogen wird.

    Roxanne ist ebenfalls eine Figur, deren Charakterisierung nur in oberflächlicher Natur durchscheinen mag. Haley Bennett verleiht ihrer Interpretation viel Wärme, Herz und Energie, aber leider nur im Schatten der männlichen Protagonisten. Ihre Persönlichkeit scheint nie durch, wir erfahren nur wenig von ihr, ihre Liebe zu Christian/Cyrano ist die einzige treibende Kraft in ihrem Charakter, ihre Naivität erscheint dabei unverständlich, wo sie doch trotz ihrer Verliebtheit eine belesene und kultivierte Person zu sein scheint. Welch Subversion wäre es, wenn das Publikum mehr von ihrem Leben erfahren würde, wie sie Liebe definiert, welche Literatur und Poesie ihren Charakter formen und wie eine eigene Entscheidung in diesem Liebesdreieck mehr Nachvollziehbarkeit für das Publikum geben? Letztendlich wird der Fakt ignoriert, dass sowohl Christian, als auch Cyrano sie dauerhaft belügen. Roxannes Eigenständigkeit, Charakterentwicklung und das subversive Potenzial werden für eine Handlung geopfert, die im Jahr 2022 mehr erzählen könnte, als eine altbackende Liebesfantasie.

    Auf dem Bild sehen wir Cyrano, der seinen Brief an Roxanne vor ihr und ihrer Kammerzofe hinter seinem Rücken verheimlicht - Cyrano
    Cyrano spielt ein doppeltes Spiel der Liebe mit Roxanne. © 2022 Universal Pictures International.

    Ein Abgesang auf die Liebe

    Das Thema Liebe steht bei Cyrano Vordergrund, welches verbal durch Gedichte und Musikeinlagen unterstützt wird. Die Songs samt Tanzeinlagen werden gekonnt vom gesamten Cast choreographiert und gesungen. Die musikalische Unterstützung erfolgt durch Aaron und Bryce Dessner, die auch schon die Musik für das gleichnamige Theaterstück, welches 2018 uraufgeführt wurde, produziert haben. Die Songtexte stammen von Matt Berninger, Frontmann und Sänger der Indie-Rock-Band The National. Das weiß insgesamt zu überzeugen und schafft Abwechslung, wenn die Geschichte an einem bestimmten Punkt angelangt ist. Als wirklich einprägsam erweist sich letztendlich kein Song, überzeugen kann aber „Someone to Say“, den Peter Dinklage kraftvoll vorträgt.

    Trotz der musikalischen Liebeserklärungen, fühlt sich das Thema Liebe ebenfalls sehr veraltet behandelt an. Der Film redet über den/die Auserwählte:n, von der Liebe auf dem ersten Blick und der Machtlosigkeit und Ohnmacht, in welche man vor Verliebtheit fallen kann. Liebe ist hier etwas, das von den Protagonist:innen begehrt wird, ein Wunsch, der sich noch nicht erfüllt hat, der eine Sinn im Leben, der noch fehlt. Wie schon zuvor erwähnt, verfällt sie der klassischen Liebesformel, aber erhält nie die Gelegenheit über die Liebe zu reflektieren, wirklich zu sagen, was sie begehrt, sondern die Liebe ist auch in Cyrano etwas Absolutes.

    Verpasste Chance zur Novellierung

    Hätte hier auch nicht das subversive Potenzial ausgeschöpft werden können, Liebe als etwas Radikales und Politisches zu verstehen? Hätten Roxanne und Christian nicht mehr Entscheidungsmacht über die Liebe erhalten können? Christians Charakter wird in eine fremde Liebesgeschichte reingeworfen, er glaubt an eine Liebe, die sich nie wirklich als echtes Gefühl erwiesen hat. Das Publikum soll nun die Gefühle und Entscheidungen aller nachvollziehen. Einzig bei Cyrano ist es nachvollziehbar, warum er fühlt und warum er über Roxanne denkt, was er denkt. Hätten diese Gedanken und Spielräume nicht dennoch auf der anderen Seite ähnlich viel Tiefgang verdient? So kann es passieren, dass das Publikum das Interesse verliert, sobald Cyrano de Bergerac als Figur nicht mehr greifbar ist.

    Auf dem Bild verstecken sich Cyrano und Christian vor Roxanne, die auf dem Balkon auf eine Liebeserklärung von Christian wartet - Cyrano
    Cyrano und Christian verbergen ihr doppeltes Spiel vor Roxanne. © 2022 Universal Pictures International

    Unser Fazit zu Cyrano

    Cyrano gibt eine visuell und schauspielerisch kompetente Adaption des bekannten Stoffes wieder. Peter Dinklage, Haley Bennett und der restliche Cast liefern für das Material gute Performances ab. Das Paris des 18. Jahrhunderts wurde durch wunderbare Schauorte glaubhaft rekonstruiert. Letztendlich fehlt es der Geschichte an Mut, Joe Wrights Cyrano liefert wenig Neues, bleibt thematisch auf der Strecke. Darüber täuschen auch nicht die dynamischen Kamerafahrten und die teils tollen Gesangs- und Tanzeinlagen hinweg. Es rechtfertigt insgesamt keine neue Verfilmung dieses altbekannten Stoffes, das gab es alles schon einmal. Ein modernes Publikum könnte am Ende sehr müde wirken, weil doch gerade im vergangenen Jahr mit In the Heights oder Tik..Tik..Boom musikalische Filme veröffentlicht wurden, die mehr zu sagen haben und ein breites Publikum begeistern können. Cyrano liefert am Ende weder das eine, noch das andere.


    © 2022 Universal Pictures International

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