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    Startseite » Kneecap
    Drama Filme Musik

    Kneecap

    Kenan Hasicvon Kenan Hasic23. Januar 2025Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    Die fiktive Biografie der gleichnamigen irischen Hip-Hop-Gruppierung Kneecap avancierte im vergangenen Jahr zum Publikumsliebling bei Filmfestivals und räumte zahlreiche Preise ab. Doch kann das Ensemble um Michael Fassbender auch bei einem breiteren Publikum ähnliche Begeisterung hervorrufen?

    Key-Art zu Kneecap © 2024 Atlas Film GmbH

    Kneecap – Die offizielle Handlung

    Als Liam Ógs Partynacht in einem Verhörraum der Polizei endet, hilft Irisch-Lehrer JJ, der für die englisch-sprechende Polizistin dolmetschen soll, ihm nicht nur dabei, das LSD aus seinem Notizbuch zu verstecken. Die darin enthaltenen Texte von Liam Óg und seinem Kumpel Naoise über Drogen, Sex und den Widerstand gegen das britische Establishment werden mit ein paar Beats aus JJs Garage zu einer ungeplanten Welle, die ganz Belfast überrollt. Doch Polizei, Politik und Paramilitär haben alle ihre eigenen Gründe, den Erfolg der Band im Keim ersticken zu wollen. Zwischen Radioboykotten und Brandanschlägen geraten die drei chaotischen Jungs ins Kreuzfeuer und werden unverhofft zum politischen und rebellischen Symbol einer ganzen Generation.

    Das Jahr der verspielten Musik-Biopics

    Der visuelle Stil von Kneecap liefert ein weiteres Beispiel dafür, wie Musik-Biopics versuchen, sich mit originellen Ansätzen voneinander abzuheben. Regisseur:innen und Produzent:innen benötigen mehr als nur einen bekannten Namen aus der Musikbranche, um sich deutlich zu positionieren. Robbie Williams lässt sich in Better Man von einem CGI-Affen in einem Musical darstellen, während Pharrell Williams sein Leben in Piece by Piece als einen bunten Lego-Fiebertraum inszeniert. Kneecap wagt nicht ganz so drastische Schritte.

    Das Langfilm-Debüt von Rich Peppiatt zeigt sich visuell frech und abwechslungsreich – genau wie seine drei Protagonisten. Peppiatt inszeniert nicht nur die Entstehungsgeschichte der Gruppe und den zeitgenössischen politischen Kontext mit beeindruckender Leichtigkeit, sondern setzt auf unterschiedliche Kamerafahrten, durchdachte Einstellungen und sogar Animationen. Er passt sich der unbändigen Energie seines Darstellertrios an und serviert die Philosophie der „Scumbagery“ auf einem narrativen Silbertablett. Das Debüt ist chaotisch, bleibt dabei aber stets souverän und überzeugt durch handwerkliches Geschick. Das Musikdrama versteht es, die Energie aus jeder Szene herauszukitzeln – und das in sensationeller Manier.

    Eine Geschichte über die Macht der Sprache

    Bereits in den ersten Momenten machen Regisseur Peppiatt und die Darsteller Móglaí Bap und Mo Chara deutlich, was Kneecap antreibt und worauf der Film seinen Schwerpunkt legt: die Macht der Sprache, deren erzwungene Politisierung und ihre Befreiung. Hip-Hop steht in oberflächlichen Debatten oft in Verruf, verantwortlich zu sein für den Niedergang von Hochsprache, die Verrohung der Jugend sowie die Glorifizierung von Gewalt und Exzessen. Doch Sprach- und Kulturwissenschaften haben längst erkannt, dass Subkulturen wie der Hip-Hop wichtige Einblicke in Sprachwandel und gesellschaftliche Dynamiken bieten. Rap-Texte finden mittlerweile sogar ihren Platz im Schulunterricht.

    Der Film thematisiert die Verdrängung der irischen Sprache durch die Regierung, sodass in Belfast hauptsächlich britisches Englisch gesprochen wird. Kneecap, sowohl die Formation als auch der Film, stellt sich dem entgegen und nutzt Musik, um ein deutliches Statement gegen das Establishment zu setzen – indem sie die irische Muttersprache in ihre Texte einfließen lassen. Die Inszenierung der Rebellen aus der Arbeiterklasse verleiht dem Werk eine besondere Nahbarkeit. Gleichzeitig wird Hip-Hop als ein modernes Mittel der Rebellion dargestellt, das den Geist des Punk aufnimmt und weiterträgt. Szenen wie erste Aufnahmesession, leere und volle Konzerte sowie die Auseinandersetzung mit künstlerischer und sozialer Identität verleihen dem Ganzen eine beeindruckende Energie und eine Tiefe, die sich von anderen Genrevertretern distanziert.

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    Ein filmischer Kopfnicker

    Herzstück ist die natürliche Chemie zwischen dem ungleichen Trio. Das Zusammenspiel von Bap, Chara und DJ Próvai funktioniert von der ersten Sekunde an und liefert zahlreiche humorvolle Highlights. Die Tatsache, dass die echten Mitglieder der Gruppe mitspielen, sorgt dafür, dass die Beziehungen authentisch wirken. Das gemeinsame Ziel sowie die individuellen Unterschiede der Protagonisten schaffen eine beeindruckende Dynamik, die von Themen wie Liebe, Familie und Identität untermauert wird.

    Würden diese Stärken konsequent ausgespielt, könnte man die Genese eines künftigen „Instant Classic“ begleiten. Doch leider bremsen überdramatisierte Momente, die sich zu konstruiert und filmisch anfühlen, die Erzählung aus. Insbesondere Michael Fassbender, der als vermeintlich verstorbener Vater Arló auftritt, wirkt wie ein Fremdkörper. Sein Handlungsstrang fügt der Geschichte nur wenig hinzu und fühlt sich oft wie ein unnötiges dramaturgisches Element an. Eine entscheidende Szene mit ihm im Finale verdeutlicht die Schwächen, die den ansonsten lebendigen Film an manchen Stellen ins Stocken bringen.

    Ein Trio voller Power © 2024 Atlas Film GmbH

    © 2024 Atlas Film GmbH

    Unser Fazit zu Kneecap

    4.0 Stark

    Energiegeladen, provokant, laut und mit jeder Menge Spaß bringt Kneecap das fiktive Vermächtnis der gleichnamigen Gruppe an sein Publikum. Das Stück ist leicht zu mögen, da es nicht nur unterhalten will, sondern auch eine klare Botschaft formuliert. Er gibt Zuschauer:innen, die mit der Formation bisher nichts anfangen konnten, einen gelungenen Einblick und dürfte viele dazu animieren, Songs wie "H.O.O.D" ihrer Playlist hinzuzufügen. Insgesamt ein Crowd-Pleaser par excellence, wie gemacht für einen unterhaltsamen Kinoabend. Mit etwas Glück könnte sogar eine Oscar-Nominierung als "Bester fremdsprachiger Film" herausspringen. Ein Musikfilm, der mehr bietet als viele andere Beiträge seines Genres.

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