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    Startseite » No Hit Wonder
    Drama Filme Komödie Musik

    No Hit Wonder

    Stefan Brüningvon Stefan Brüning31. Oktober 2025Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Florian David Fitz sucht zusammen mit Nora Tschirner in No Hit Wonder nach dem ganz großen Glück. Ob sie es finden, erfahrt ihr im Kino. Ob ihr nach der Sichtung glücklich sein werdet, erfahrt ihr hier.

    No Hit Wonder – Die Story

    Daniel hat danebengeschossen. Er wollte mit einem großen Knall abtreten, stattdessen liegt er auf der Geschlossenen und darf nicht raus. Er war mal ganz oben – Olympiastadion, 10.000 Feuerzeuge im Abendwind, alle haben seinen Song gesungen. Mittlerweile ist er ganz unten – nicht einmal das Dschungelcamp will ihn jetzt noch haben. Das Einzige, was ihm bleibt, ist dieser verfluchte Song, dem er alles verdankt und der ihm gleichzeitig alles genommen hat. Dr. Lissi Waldstett forscht über Glück. Besser gesagt, sie forscht nur, wenn sie nicht gerade Bettpfannen auf der Geschlossenen ausleeren muss. Denn mit ihrem Forschungsthema wird man nicht reich – Glück ist keine Kassenleistung. Sie braucht einen Clou, etwas, das Aufmerksamkeit bringt. Als Daniel auf ihrer Station aufwacht, sieht Lissi ihre Chance und macht ihm unter der Hand ein fragwürdiges Angebot: Sie hilft ihm, wenn er ihr hilft. Alles, was er tun muss, ist, mit ihr eine Gruppe einsamer Menschen glücklich zu machen. Ausgerechnet durch Singen. Und so stolpern Daniel und Lissi unverhofft in ein Abenteuer. Jeder denkt, er habe den anderen in der Hand. Sie verhaken sich ineinander, erpressen sich gegenseitig, verlieren sich in der Gruppe liebenswürdiger Außenseiter und … ja … irgendwie singen sie alle um ihr Leben.

    Wo man singt, da lass dich nieder. © Warner Bros. Pictures Germany

    Das Glück der Ahnungslosen

    „Because I’m Happy“, trällerte einst Pharrell Williams und landete nach „Get Lucky“ einen weiteren Welthit. Anders als Williams ist Daniel (Florian David Fitz) das Glück jedoch nicht hold. Seine Sangeskarriere ist im Sand verlaufen – und darüber ist er alles andere als glücklich. Nach einem Selbstmordversuch landet er in einer Klinik, wo er auf die Glücksforscherin Lissi (Nora Tschirner) trifft. Beide können sich anfangs nicht leiden, müssen aber zwangsläufig zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen. Wer jetzt noch nicht weiß, wie die nächsten 100 Minuten ablaufen, hat noch nie eine deutsche Komödie gesehen – und zählt damit wohl zu den glücklicheren Menschen dieser Erde.

    Formatradio

    Autor und Hauptdarsteller Florian David Fitz bedient sich derselben Mechanismen wie kommerziell erfolgreiche Radiostationen. Er setzt auf die Hits der 80er, 90er – und das Beste von heute. Letzteres muss man, wie bei den dahindudelnden Rundfunkstationen, in dicke Anführungszeichen setzen, denn die filmischen Entwicklungen der vergangenen zwei Jahrzehnte werden geflissentlich ignoriert und Innovationen kurzerhand von der Setliste gestrichen. Nichts darf die Erwartungshaltung oder den Wiedererkennungswert zerstören, sonst verweigert unser denkfaules Hirn die Ausschüttung der wohlverdienten Dosis Glückshormone. Die Geschichte verläuft exakt nach den Genreregeln und feuert die geforderten Plot-Punkte mit präzisem Timing ab. Nach der Einführung der Figuren folgen die ersten Annäherungsversuche, dann das unvermeidliche Zerwürfnis und schließlich die obligatorische Versöhnung im Schlussakt.

    Berechnendes Blendwerk mit Doppelmoral

    Natürlich wird dabei auf eine perfekt austarierte Mischung aus Humor, Romantik und Gefühl geachtet, um die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe zu halten, ein Potpourri an Emotionen zu erzeugen und Irritationen zu vermeiden. Obendrauf gibt es noch ein paar Drama-Elemente, die einerseits die Laufzeit strecken und andererseits einen Hauch von Anspruch suggerieren sollen. Doch jede angedeutete Gesellschaftskritik ist nicht mehr als ein Halbsatz. Dank No Hit Wonder wissen wir nun, dass Glück keine Kassenleistung ist, Hasskommentare Menschen Schaden zufügen und sich nicht jeder einen Pflegeplatz leisten kann – vielen Dank für diese tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Sozialsystemen. Dass Fitz es bei diesem schematischen und glattgebügelten Drehbuch auch noch wagt, ein Hit-Baukastensystem zu kritisieren, ist allerdings ein deutliches Anzeichen von Realitätsverlust.

    Hinzu kommt eine verquere Moralvorstellung und eine erschreckend biedere Weltsicht. Alle Menschen sind ausnahmslos nett, solange sie nicht im Showbusiness arbeiten oder eine leitende Position innehaben. Deswegen werden beispielsweise Drogenexzesse bei Letztgenannten verteufelt, während Regisseur Florian Dietrich sie bei den Sympathieträgern als verbindendes Ereignis inszeniert. Dass ein Trinkgelage während einer Therapiemaßnahme und im Beisein einer Minderjährigen stattfindet, ist dabei genauso unerheblich wie das anschließende Fahren unter Alkoholeinfluss.

    Elaha „Pitcht perfekt“ ihre Idee © Warner Bros. Pictures Germany

    Platter Popstar…

    Da Struktur und Gefühl scheinbar wichtiger sind als der Inhalt, überrascht es nicht, dass Figuren und Story völlig austauschbar bleiben. Der Selbstmordversuch des Hauptcharakters ist nur Mittel zum Zweck: Im weiteren Verlauf der Geschichte spielt er keine große Rolle mehr und dient auch nicht zur Charakterisierung. Ebenso gut hätte man ihn wegen Urinierens in der Öffentlichkeit zu Sozialstunden verdonnern können, ohne dass sich der Ablauf der Geschichte oder der obligatorische Sinneswandel der Figur verändert hätte. Wenigstens hat Fitz beim Schreiben darauf geachtet, dass der Protagonist nach einem Kopfschuss und einem Sturz aus mehreren Metern sein blendendes Aussehen behält, ansonsten hätte sich Nora Tschirners Figur wohl kaum in ihn verliebt. Seiner vor altbackenen Klischees triefenden Figur fehlt es nämlich an unverwechselbaren Eigenschaften oder inneren Werten. Stattdessen verkauft er uns emotionale Erpressung und Übergriffigkeit als charmant-witzige Eigenart.

    … trifft auf blasse Backroundsänger:innen

    Nora Tschirner spielt wie gewohnt das leicht verpeilte und bindungsscheue Love-Interest. Ihre Furcht vor Nähe hängt diesmal mit einem lang zurückliegenden, aber angeblich sehr prägenden Ereignis zusammen. Dieses wird jedoch genauso schnell abgehandelt und austauschbar inszeniert wie der Handlungsstrang um ihre „wichtige“ Forschungsarbeit. Fitz hat kein Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit ihrem Trauma, sondern möchte lediglich fehlende Tiefe kaschieren. Da auch sie gerne zu erpresserischen Maßnahmen greift, hat sie zumindest eine Gemeinsamkeit mit Daniel.

    Die weiteren Chormitglieder sind kaum mehr als schmückendes Beiwerk. Ihr Klinikaufenthalt liefert eine bequeme Begründung für ihre Dauerpräsenz, aber sie bringen wenigstens etwas Wohlklang in ein ansonsten seelenloses Konsumprodukt. Der Umgang mit ihren schwerwiegenden Krankheiten ist allerdings sehr problematisch. Sie werden bagatellisiert, sollen fehlende Figurenzeichnung ersetzen oder lediglich oberflächliche Betroffenheit erzeugen. Schwer depressive Menschen sind laut Drehbuch einfach nur traurig und brauchen zur vollständigen Genesung lediglich ein paar Freunde, etwas Musik und eine Wandtattoo-Weisheit. Für das schnulzige Finale wird zu allem Überfluss auch noch ein weiterer Suizid-Versuch und eine Alzheimererkrankung instrumentalisiert. Diese Szenen werden von einem passenden, aber völlig belanglosen Soundtrack begleitet, der wahlweise die Emotionen der Figuren erklärt oder gezielt die Gefühle des Publikums manipulieren soll. Das ist nicht nur berechnend, sondern schlichtweg ekelhaft.

    © Warner Bros. Pictures Germany

    Unser Fazit zu No Hit Wonder

    1.5 Vergebene Chance

    Wer auf den einschlägigen Pop-Radiostationen die bis zum Erbrechen wiederholten Hits immer noch begeistert mitsingt, sich über die verrückten Morningshow-Moderatoren kringelig lacht und Tränen in den Augen hat, wenn ein offensichtlich gefühlsmanipulierender Beitrag läuft, wird an No Hit Wonder seine wahre Freude haben – auch wenn hier nicht alle zehn Minuten der Name und der Slogan einer Sendestation genannt wird. Der Rest hat nach der Sichtung dasselbe flaue Gefühl im Magen wie One-Hit-Wunder Daniel nach einer Nacht voller Koks, Alkohol und Groupies.

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    Stefan Brüning

    Stefan ist in der Nähe von Wolfenbüttel beheimatet, von Beruf Lehrer und arbeitet seit Mai 2024 bei Filmtoast mit. Seit seiner Kindheit ist er in Filme vernarrt. Seine Eltern haben ihn dankenswerterweise an Comics und Disneyfilme herangeführt. Bis zu seinem 8. Lebensjahr war es für ihn nicht nachvollziehbar, wie man Realfilme schauen kann. Aber nach der Sichtung des Films Police Academy und natürlich der Star Wars- Filme hat sich das geändert. Natürlich waren in seiner Kindheit auch die Supernasen, die Otto- und Didifilme Pflichtprogramm, denn worüber sollte man sonst mit den Anderen reden? Deswegen mag er einige dieser Filme bis heute und schämt sich nicht dafür.

    Stefan setzt sich für die Erhaltung der Filmwirtschaft ein. Sei es durch Kinobesuche, DVD/ Blu- Ray/ UHD oder Streaming, je nach dem welches Medium ihm geeignet erscheint. Sein filmisches Spektrum und seine Filmsammlung hat sich dadurch in den letzten 30 Jahren deutlich erweitert, weswegen er sich nicht auf ein Lieblingsgenre festlegen kann.

    • Stefan Brüning
      https://www.filmtoast.de/author/stefan-bruning/
      Playdate
    • Stefan Brüning
      https://www.filmtoast.de/author/stefan-bruning/
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