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    Startseite » Train Dreams
    Drama Filme Historienfilm

    Train Dreams

    Jan Wernervon Jan Werner30. Oktober 2025Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    TRAIN DREAMS - (L-R) Gladys Oakley (Felicity Jones) and Robert Grainier (Joel Edgerton). © Netflix
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    Train Dreams ist die neue Regie-Arbeit vom Autor von Sing Sing. Ein Westerndrama, das so gar nicht ins Netflix-Programm zu passen scheint, aber ist das ein schlechtes Omen?

    Das erzählt Train Dreams

    Train Dreams nach der Novelle von Denis Johnson porträtiert den Tagelöhner Robert Grainier (Joel Edgerton). Grainier lebt im Amerika des frühen 20. Jahrhunderts, einer Zeit des beispiellosen Wandels. Er verliert schon früh seine Eltern und wächst umgeben von den majestätischen Wäldern des Pazifischen Nordwestens heran. Hier hilft er dabei, das Schienennetz des Landes auszuweiten und arbeitet mit Männern zusammen, die so einzigartig sind, wie die Landschaft, in der sie leben. Nach einer zarten Romanze heiratet er Gladys (Felicity Jones). Gemeinsam bauen sie sich ein Zuhause auf, obwohl er durch seine Arbeit häufig von ihr und der gemeinsamen kleinen Tochter getrennt ist. Als sein Leben eine unerwartete Wendung nimmt, findet Grainger Schönheit, Grausamkeit und eine neue Bedeutung in den Wäldern und Bäumen, die er gefällt hat. 

    Joel Edgerton und Kerry Condon in Train Dreams © BBP Train Dreams. LLC./Netflix

    Netflix‘ Award-Season-Programm

    Es hat sich inzwischen so eingespielt, dass der Streaming-Marktführer im Frühjahr seine Mainstream-Geschosse rausballert – in diesem Jahr unter anderem The Electric State – und im Herbst dann eher die Originals an der Start bringt, denen bei etwaigen Preisverleihungen potenziell Chancen beigemessen werden. So kamen nun schon Frankenstein, House of Dynamite oder Ballad of a Small Player, die – nach dem Netflix-Wunsch – im Vorfeld Chancen dafür mit sich brachten. Das manifestiert sich natürlich auch darin, dass diese Titel jeweils zumindest kurz auch in Kinosälen zu genießen waren.

    Mit Train Dreams kommt innerhalb dieser Riege nun der mutmaßlich größte Underdog. Doch wer im vergangenen Jahr Sing Sing gesehen hat, wird dieses Nachfolgeprojekt auf jeden Fall ebenfalls schon auf dem Schirm gehabt haben.

    Eine Ode an den alten amerikanischen Geist

    Allein schon das Seitenverhältnis – fast quadratisch – ist Indiz für die Andersartigkeit dieses Film im Streaming-Zeitalter. Ein Voice-over kehrt die Gedankenwelt unseres verträumten, aber von Schicksalsschlägen gezeichneten, naiven Protagonisten allwissend nach außen. Train Dreams ist ein wirklich außergewöhnlicher kleiner Charakterfilm mit episodenartigem Aufbau, einer mal mehr, mal weniger klaren Symbolebene und einer Stellvertreterfunktion, um einem Typus von Mensch zu huldigen, die es kaum noch gibt – weil sie fast sprichwörtlich zu gut für diese Welt sind.

    Verpackt wird diese Zeitreise in traumartige, malerische Bilder, fast immer mit statischer Kamera fotografiert, immer wieder mit ganz eigentümlichen Blickwinkeln bereichert. Wenn hier fast zeitlupenartig Bäume umstürzen, dann weiß man natürlich, dass dies eine Metapher sein soll – doch es sieht schlicht wunderschön aus, sodass man auch als Zuschauer hier in die leicht melancholische Träumerei einstimmt, die dieses Drama umweht. Auch die Farbpalette verstärkt diesen Charakter eines Traums, pastellfarben, grün-blau-lastig, sich in bunten Himmelspanoramen verlierend.

    Joel Edgerton lernt die Realität kennen und wird hart von ihr geprüft

    Und dann erzählt dieser Drama eben nicht nur diese symbolhafte Geschichte, sondern vor allem die von Robert Grainier, der dem Wandel jener Zeit in all seiner Wucht ausgesetzt ist, wobei man stets das Gefühl hat, der arme, einfach Mann weiß gar nicht recht, wie ihm geschieht. Mit seinem fast kindlichen Weltverständnis weckt er unweigerlich Erinnerungen an einen Forrest Gump. Doch bisweilen ist Train Dreams dann doch weniger mit dem Zemeckis-Klassiker zu vergleichen als mit Tim Burtons Big Fish. Ein Mann wird über Jahre und Jahrzehnte vom Leben von der einen Prüfung zur nächsten geschickt, er verliert die Menschen, die ihm am wichtigsten sind, steht wieder auf und gibt nie irgendwem anders die Schuld an seinen Schicksalsschlägen – fast biblisch, ohne aber irgendwie religiös unterfüttert zu sein.

    Joel Edgerton spielt einfach grandios! Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, obwohl sich manchmal die ganze Welt gegen ihn verschworen zu haben scheint. Sein Robert Grainier fragt recht spät im Film: „was, wenn man nichts mehr zu geben hat?“ Aber er resigniert nicht, verliert nicht die Hoffnung, dass „etwas“ irgendwo, irgendwann kommen wird. Das zeigt Edgerton dann in der fast zittrig-wispernden Sprechweise oder mit seinem Mienenspiel, wenn er sich in seinen Träumen von den Schicksalsschlägen verliert.

    Joel Edgerton als Robert Grainier © BBP Train Dreams. LLC./ Netflix

    Train Dreams ist ein kleiner, aber enorm aussagekräftiger Film über eine kleine Zeitperiode, in der an diesem besonderen Flecken Erde ganz außergewöhnliche Gesetzmäßigkeiten zu gelten schienen. Damit erinnert das Westerdrama von Clint Bentley in den verträumten Momenten an Kelly Reichardts First Cow, in seiner Schonungslosigkeit dann wiederum eher an Jane Campions The Power of the Dog. Diesen Streifen in dieser Riege aufzuzählen, sollte dann auch abschließend klarmachen, für wen er gemacht wurde.

    © Netflix

    Unser Fazit zu Train Dreams

    4.0 Stark

    Ein Mann erlebt in einem Zeitraum von etwa 50 Jahren einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Doch er lässt sich immer weiter treiben und findet weniger Sinn als Akzeptanz. Das ist in Teilen zutiefst traurig, dann wieder hoffnungsfroh und symbolhaft, aber zu jeder Zeit einfach wunderschön anzusehen. Train Dreams ist das Anti-Netflix-Kino, das ironischerweise ausgerechnet dort im Katalog landet - und das wiederum passt zur Botschaft dieser kleinen Perle.

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    Jan Werner

    Daheim in Oberfranken und in nahezu allen Film- und Serienfranchises, schaut Jan mehr als noch als gesund bezeichnet werden kann. Gäbe es nicht schon den Begriff Serienjunkie, er hätte bei über 200 Staffeln im Jahr für ihn erfunden werden müssen. Doch nicht nur das reine Konsumieren macht ihm Spaß, das Schreiben und Sprechen über das Gesehene ist mindestens eine genauso große Passion. Und so ist er inzwischen knapp fünf Jahre bei Filmtoast an Bord und darf hier seine Sucht, ähm Leidenschaft, ausleben. Die wird insbesondere von hochwertigen HBO- und Apple-Serien immer wieder aufs Neue angefacht und jeder Kinobesuch hält die Flamme am Lodern. Es fällt Jan, wie ihr euch bestimmt wegen der Masse an Geschautem vorstellen könnt, schwer, Lieblingsfilme, -serien oder auch nur Genres einzugrenzen. Er ist und bleibt offen für alles, von A wie Anime bis Z wie Zack Snyder.

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