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    Startseite » Only God Forgives
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    Only God Forgives

    Marco Schilkevon Marco Schilke11. März 2022Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Ryan Gosling mit geballten Fäusten bereit zum Kampf - Only God Forgives
    Julien ist bereit zum Kampf - © Tiberius Film
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    Nach dem hochgelobten Film Drive (2011) schlägt Nicolas Winding Refn mit Only God Forgives eine etwas andere Richtung ein. In Cannes kam das allerdings nicht gut an und der Film wurde sogar ausgepfiffen. Ob die Schelte gerechtfertigt war oder Refn nur missverstanden wurde, erfahrt ihr in unserer Kritik!

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    In großen Neonlettern umkreist der Titel das Bild eines Drachen - Only God Forgives
    Das Cover des Mediabooks © Tiberius Film

    Die Handlung von Only God Forgives

    Der nach Thailand geflüchtete Amerikaner Julian (Ryan Gosling) betreibt gemeinsam mit seinem Bruder Billy (Tom Burke) einen Box-Club in Bangkok, der allerdings nur als Fassade für Drogenhandel dient. Billy vergewaltigt und tötet eine 16-jährige Prostituierte, worauf ihr Vater Choi ihn zu Tode geprügelt. Crystal (Kristin Scott Thomas), die Mutter der beiden, kommt darauf nach Thailand und fordert von Julian Rache für den Verlust ihres Sohnes. Dieser bringt von Choi in Erfahrung, dass der pensionierte Lt. Chang (Vithaya Pansringarm), der nun inoffiziell das Gesetz in der Unterwelt von Bangkok regelt, ihn gezwungen hat, Billy zu töten. Außerdem hat er ihm dafür, dass er seine Tochter auf den Strich gehen ließ, einen Arm abgeschlagen. Die Auseinandersetzung mit Chang wird für Julian zur Höllenfahrt…

    Ryan Gosling sitzt auf einer Eckcouch in der mit rotem Neonlicht ausgeleuchteten Nachtbar und starrt vor sich hin - Only God Forgives
    Julian harrt der Dinge, die da kommen © Tiberius Film

    Die Marke NWR

    Nicolas Winding Refn arbeitet oftmals mehr als ein Künstler, denn Regisseur im klassischen Sinne. Only God Forgives und auch der darauf folgende The Neon Demon (2016) spiegeln dies wider und repräsentieren auch ihn als Person. Spricht man vom dänischen Regisseur, spricht man inzwischen auch von der Marke NWR. Und die steht für Oberflächlichkeit, Egoismus, Stilwillen, Liebe und auch Gewalt. Mit seiner Farbenblindheit hat Nicolas Winding Refn einen ganz eigenen Look geprägt und auch perfektioniert.

    Der Filmemacher hatte sich mit kontroversen Werken wie Pusher (1998) und Bronson (2008) internationale Reputation erarbeitet, als er auf Wunsch von Ryan Gosling mit der Regie von Drive (2011) betraut wurde. Ein Glücksgriff, denn das Werk überzeugte Kritiker wie Filmfans und gilt schon heute als Kult. Die Erwartungen an den nächsten Film des Regisseurs waren hoch. Als bekannt wurde, dass Ryan Gosling in Only God Forgives erneut die Hauptrolle übernehmen würde, waren die Fans aus dem Häuschen. Und auch die ersten Trailer schienen die Hoffnungen auf nichts weiter als ein Meisterwerk zu befeuern. Sie kündigten von einem audio-visuellen Overkill, bei dem Refn wieder auf einen Score von Cliff Martinez setzte. Genauso erregte die Besetzung von Kristin Scott Thomas, die hier gegen ihr Image anspielt, nur noch mehr Aufsehen. Der Hype war da, der Film musste nun liefern.

    Style is Substance

    Rot und Blau sind zwei Farben, die Refn u. a. noch erkennt. Sie bilden das Grundgerüst in seiner visuellen Arbeit. Schnell wird der dänische Regisseur mit der Phrase „style over substance“ in Verbindung gebracht. Doch ist sein sehr eigenwilliger Stil nicht die Substanz, der Baustoff in seinen Werken? Die Visualität trägt oftmals die Handlung oder ist elementarer Bestandteil der Geschichte oder der reinen Interpretation. Only God Forgives schafft es nicht zu jedem Zeitpunkt, dieses Grundgerüst aufrecht zu halten. Vielmehr vollführt Refn hier einen Drahtseilakt und lässt scheinbar willentlich Leerlauf in die Handlung einfließen. Dies macht nicht nur ihn als Regisseur angreifbar, sondern auch seinen Film. Dennoch sollte man Nicolas Winding Refn als Person und auch als Marke NWR verstanden haben, um Only God Forgives wirklich genießen zu können.

    Ryan Gosling betrachtet verdutzt das Kleid, dass die ihm gegenüber an der Wand stehende Frau ihn herüber reicht - Only God Forgives
    Weibliche Gesellschaft ist in Bangkok immer verfügbar © Tiberius Film

    Das Drehbuch zu Only God Forgives hat Nicolas Winding Refn bereits vor dem Dreh von Drive (2011) fertiggestellt. In seiner Filmographie wäre dieser Film durchaus ein gutes Pendant zum Wikingerfilm Walhalla Rising (2009) mit Mads Mikkelsen gewesen. Sowohl im Rhythmus der Erzählung und der inhaltlichen Metaphern sind sich beide Filme doch sehr ähnlich. In Only God Forgives fordert Ryan Gosling als Julian, auf Wunsch seiner Mutter, quasi einen Gott seiner Welt heraus, der in der Rolle des Lt. Chang als Antagonist eingeführt wird. Julian als unser Protagonist ist kein Held auf einer Reise. Er ist lediglich loyal gegenüber seiner Mutter. Weitere inhaltliche Merkmale sucht man leider vergebens. Chang hingegen wird als gottgleicher Racheengel dargestellt, der gefühlt über Allem steht.

    Über die Hintergründe oder Vorgeschichten unserer Figuren erfahren wir leider so gut wie nichts. Insgesamt kann man die Handlung, die Motive und Entwicklungen relativ schnell abhandeln. Die Handlung bietet allerdings auf der Oberfläche viel Interpretationsspielraum an. In die gewünschte Tiefe geht Nicolas Winding Refn nicht, spiegelt die oberflächliche Betrachtung der Handlung doch seine eigenwillige Art der Erzählung wunderbar wider.

    Nur Gott kann vergeben

    Nicolas Winding Refn lässt im Zusammenspiel mit dem hervorragenden Soundtrack von Cliff Martinez, der auch später den Soundtrack The Neon Demon (2016) lieferte, die Audiovisualität sprechen. Refn rahmt die Menschen in einer rot-schwarzen oder auch blau-schwarzen Kulisse. Vergleiche zwischen Himmel und Hölle kommen auf. Die Anrede des Teufels und Metaphern auf Gott tun ihr übriges. Denn nur Gott kann verzeihen, wenn Menschen etwas Unrechtes tun und der hiesige, Lt. Chang, fordert einen Tribut in Form der Hände. Darüber hinaus reißt Nicolas Winding Refn noch weitere Themen an, bietet Spielraum für Interpretation – Vom Ödipuskomplex, über die Visualisierung von Geburtskanälen und der plakativen Darstellung der Überheblichkeit des westlichen Kulturkreises.

    Kristin Scott Thomas sitzt rauchend auf einer Ledercouch im rot-blau strahlendem Neonlicht der Bar - Only God Forgives
    Crystal weiß genau, was sie will © Tiberius Film

    Platz für Kritik ist natürlich geboten und auch gerechtfertigt. Einen tieferen Sinn findet man in der sehr überschaubaren und, wie schon erwähnt, durch Leerlauf künstlich in die Länge gezogenen Handlung sicherlich nicht. Ebenso der Umgang mit einigen Figuren, die unnötig übertriebene Gewalt und auch die Darstellung Thailands sollten hierbei angesprochen werden. Genauso bietet Ryan Gosling in der Rolle des Julian viel Angriffsfläche für Kritik, wenngleich sein Schauspiel gut zur Figur des naiven und loyalen Sohnes passt. Das Drehbuch hatte allerdings kaum das inhaltliche Potenzial, um ihm als Schauspieler die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Das ist schade, denn Gosling hat in den vergangen Jahren gezeigt, dass er zu den großen Namen in Hollywood zählt.

    Fazit zu Only God Forgives

    Only God Forgives ist ein Film für Fans. Den Rucksack, den Drive (2011) mit sich brachte, kann Refn nicht hier nicht schultern. Trotzdem stellt Only God Forgives ein ganz eigenwilliges und auch unangenehmes Werk dar. Er bringt fast alles mit, was man an einem Film lieben und hassen kann und natürlich auch darf. Sei es die langsame Erzählweise, das sehr von Männern dominierte Weltbild von Nicolas Winding Refn oder auch die ausgespielte Gewalt. Und doch spiegelt gerade Only God Forgives sein Schaffen und auch die Marke NWR wider, wie kaum ein anderer Film davor oder danach.


    © Tiberius Film

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