Bereits einige Jahre bevor Hayao Miyazaki mit Studio Ghibli eines der berühmtesten Animationsstudios der Welt gründete, verzauberte er mit Lupin III: Das Schloss des Cagliostro die Kinoleinwände. Jetzt kehrt sein Spielfilmdebüt einmalig am 9. April zurück in die deutschen Kinos. Lohnt sich die Wiederentdeckung?
Titel | Lupin III: Das Schloss des Cagliostro |
Jahr | 1979 |
Land | Japan |
Regie | Hayao Miyazaki |
Drehbuch | Hayao Miyazaki, Tadashi Yamazaki |
Genre | Animationsfilm, Action, Komödie |
Länge | 99 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren freigegeben |
Verleih | Pictures of Magic Entertainment |
Die Handlung von Lupin III: Das Schloss des Cagliostro
Lupin der Dritte ist ein gerissener Meisterdieb, der mit seinem revolverschwingenden Partner Jigen auf Raubzüge rund um den Globus geht. Doch bei seinem letzten Coup in einem Casino erbeutet er Säcke voller Falschgeld.
Lupin glaubt zu wissen, woher dieses Falschgeld stammt und reist in das winzige europäische Fürstentum Cagliostro. Vor Ort werden die beiden jedoch auf eine ganz andere Probe gestellt. Denn die Prinzessin Clarisse wird gegen ihren Willen vom skrupellosen Grafen Cagliostro in seinem Schloss festgehalten.
Bald soll die Heirat erfolgen, mit der beide Häuser zusammengeführt werden. Zusammen mit dem Samurai Goemon und seiner alten Weggefährtin Fujiko macht sich Lupin an die Rettung des jungen Mädchens.
Doch das gestaltet sich alles andere als einfach, denn das Schloss steckt voller Fallen und Abwehrmechanismen, um Eindringlinge nicht nur zu vertreiben, sondern direkt unschädlich zu machen.
Lupin, wer? Der Dritte!
Lupin III ist eine renommierte Manga-Reihe aus der Feder des japanischen Zeichners Monkey Punch, die sich in Japan großer Beliebtheit erfreut. Der gleichnamige Protagonist Lupin III stellt dabei den Enkel des legendären Meisterdiebes Arsène Lupin dar, der aus den Geschichten Maurice Leblancs bekannt ist.
Anfang der 70er erfolgte erstmalig die Umsetzung als Animeserie, für die bereits Hayao Miyazaki ins Boot geholt wurde. So war es auch wenig verwunderlich, dass im Zuge einiger Lupin-Kinofilme Ende der 70er-Jahre wieder Miyazaki für Das Schloss des Cagliostro angeheuert wurde. Wer mit der Animeserie aufgewachsen ist, könnte mit der Filmversion von Lupin III allerdings etwas fremdeln.
Denn die Figur, die aus dem Seinen-Genre entstammt, was sich an junge, vornehmlich männliche, Erwachsene richtet, ist hier wesentlich gesetzter, nachdenklicher und gentlemanhafter.
Miyazaki nimmt also Abstand von dem Typus Frauenheld und kompromisslosem Kriminellen, wie er in der Serie rüberkommt. Erklärt wird das im Film relativ spät durch eine Rückblende, in der gezeigt wird, wie Lupin III bereits vor 10 Jahren das Königreich Cagliostro besucht hat. Damals waren schöne Frauen und Reichtümer noch sein oberstes Interesse.
Das Schloss von Cagliostro vermittelt zudem leichte James-Bond-Vibes, weil Lupin unterschiedliche Gadgets sowie Maskeraden auf seiner selbsternannten Mission verwendet. Und dass er vollkommen uneigennützig eine Jungfrau in Nöten befreien möchte, ist wesentlich ehrenhafter als gewohnt.
Rasant, lustig, actionreich
Es ist einfach faszinierend, wie gut Das Schloss des Cagliostro nach über 40 Jahren immer noch funktioniert. Wer Lupin III nicht kennt, bekommt bei der kurzen Exposition, dem Casinoraub, das nötigste an die Hand. Dann folgt auch schon der Ausflug nach Cagliostro, wo Miyazaki mit einer lustigen wie actionreichen Autoverfolgungsjagd auf ganzer Linie überzeugt und die Prämisse des Films entfaltet.
Erst mit der Etablierung des namensgebenden Schlosses, in dem der Graf mit skrupelloser Hand reagiert, geht Miyazaki spürbar vom Gas, um der Infiltrierung und Erkundung des überbordenden Schlosses Zeit zu geben. Doch verliert sich hierbei nie der rote Faden des Films, die Rettung von Clarisse, die durch die Nebenhandlung um die falschen Geldnoten ergänzt wird.
So arbeitet Miyazaki mit einfacher Gut-gegen-Böse-Zeichnung, wobei Cagliostro zwar eindimensional aber faszinierend böse dargestellt wird. Lupin bekommt dagegen den erwähnten Schubser ins rechte Licht, sodass er sogar zeitweise mit Zenigata, dem Interpol-Agenten, der Lupin immer erfolglos jagt, gemeinsame Sache macht.
Unser Fazit zu Lupin III: Das Schloss des Cagliostro
Lupin III: Das Schloss des Cagliostro ist ein wunderschön gezeichneter, actionreicher wie lustiger Abenteuerritt, der auch heute noch mehr als gut unterhält. Das liegt vor allem an dem titelgebenden Meisterdieb, der hier sehr gentlemanlike im Stile eines James Bonds auf eine Rettungsmission geht.
Piece of Magic Entertainment bringt Lupin III: Das Schloss des Cagliostro am 9. April bundesweit einmalig in die deutschen Kinos.
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