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Paprika

Kommt man auf moderne, abendfüllende Anime-Filme zu sprechen, fallen meist Namen wie Hayao Miyazaki, Makoto Shinkai und Satoshi Kon. Letzterer hat Ende der 1990er Jahre mit dem Psycho-Thriller Perfect Blue einen modernen Klassiker geschaffen und somit auch im Westen deutlich gemacht, dass Animationsfilme nicht unbedingt nur etwas für Kinder sein müssen. Mit Paprika erscheint nun Kons letzter Spielfilm auf Ultra HD Blu-ray, was wir für eine erneute Sichtung nutzten.

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TitelPaprika
Jahr2006
LandJapan
RegieSatoshi Kon
DrehbuchSatoshi Kon, Yasutaka Tsutsui, Seishi Minakami
GenreAnime, Thriller
DarstellerMegumi Hayashibara, Tori Emori, Katsunosuke Hori, Toru Furuya, Akio Otsuka
Länge90 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihPlaion Pictures
Das Steelbook zum Film Paprika
Das Steelbook-Motiv zu Paprika ©Plaion Pictures

Die Handlung von Paprika

Dank eines Geräts namens DC Mini hat es ein Forscherteam geschafft, Träume zu visualisieren und so auch eine neue Behandlungsmöglichkeit für diverse psychische Erkrankungen zu ermöglichen. Zwar darf das Gerät noch nicht offiziell eingesetzt werden, dennoch nutzt es Dr. Atsuko Chiba – eine der Forscherinnen – bereits, um privat einige Behandlungen vorzunehmen.

Als eines Tages jedoch einer der Prototypen des DC Mini gestohlen wird, vermischen sich plötzlich Traum und Realität und schon bald kann niemand mehr sagen, welche Ereignisse tatsächlich passieren und was der Welt der Träume entspringt. Denn der Dieb beeinflusst das Unterbewusstsein der betroffenen Personen und kann im schlechtesten Fall sogar deren Persönlichkeit komplett löschen.

Doch glücklicherweise hat Dr. Chiba schon einiges an Erfahrungen aus ihren persönlichen Behandlungen ziehen können und stellt sich so dem Dieb in Form ihres Alter Egos Paprika entgegen. 

Die Hauptfigur spiegelt sich in einem Fenster, welches ihr Alter Ego zeigt
Dr. Chiba und ihr Alter Ego Paprika ©Plaion Pictures

Kon versteht sein Werk

Paprika macht von der ersten Minute an kein Geheimnis daraus, dass dieser Film ein Fest für Augen und Ohren sein wird. Schon frühere Werke von Satoshi Kon machten durch ihre Optik auf sich aufmerksam, doch was das Produktionsstudio Madhouse – neben den Kon-Filmen auch durch Ninja Scroll oder Wicked City sicherlich recht bekannt – hier nochmal für ein audiovisuelles Feuerwerk abbrennt, such seinesgleichen.   

Die sehr detailreiche Grafik des Anime gefällt mit den Designs und den vielen, zu entdeckenden Kleinigkeiten. Egal ob dies Filmplakate im Hintergrund des Geschehens oder die vielen Figuren und Teilnehmer der Parade aus dem Traum des Chefs sind, hier kann man sich wirklich kaum satt sehen. Auch die Animationen der Figuren sind toll gemacht und glücklicherweise verzichtete man im Jahr 2006 noch auf den all zu aufdringlichen Einsatz von CGI. Hier und da fällt diese zwar mal ins Auge, ist aber im Gegensatz zu anderen Anime aus dieser Zeit auch heute noch anschaubar und somit verschmerzbar.

Untermalt wird die tolle Gestaltung von Paprika dann auch noch durch einen hörenswerten Soundtrack von Susumu Hirasawa. Die elektronischen Klänge befeuern die traumhafte Szenerie und bringen eine gewisse Energie mit sich. Wer schon einmal die Kon’sche Serie Paranoia Agent oder die Anime-Umsetzung von Berserk gesehen hat, weiß was einen da erwartet. 

Ein ernst blickender Mann im Anzug steht vor einem Clown mit Luftballons
Ermittler Konakawa ist einer der ersten Patienten für das DC Mini. ©Plaion Pictures

Von Träumen und Film-Hommagen

Dass Satoshi Kon ein echter Liebhaber von Filmen ist, hat er schon früh deutlich gemacht und immer wieder die unterschiedlichsten Referenzen in seine Werke eingebaut. So auch bei Paprika, das in manchen der Träume recht deutlich auf andere Filme anspielt, so zum Beispiel in den Sequenzen mit dem Detective. Darin sind unter anderem nachgestellte Szenen aus Liebesgrüße aus Moskau, Tarzan oder Ein Herz und eine Krone zu finden. Auch Kons eigene Werke finden ihren Weg in Paprika und sind auf einigen Filmplakaten zu sehen. 

Hinzu kommen zahlreiche andere Verbeugungen vor älteren Werken, die Paprika dank ihrer Fähigkeit in Träume zu springen, besuchen darf. Peter Pan, Saiyuki und Pinocchio – das sind nur einige der zu findenden Figuren und Referenzen.

Generell kommt hier der Film-Connaisseur Satoshi Kon zu Tage, denn auch vor dem Erklären einiger Filmtechniken macht er in seinem Anime von 2006 keinen Halt. Dass dabei eine der Hauptfiguren häufiger betont, dass er doch Filme eigentlich gar nicht ausstehen könne, setzt das Ganze noch einmal in ein interessanteres Licht.  

Müsste man die Grundstimmung und die Erzählweise von Paprika mit einem westlichen Regisseure vergleichen, fällt mir hier vor allem David Lynch ein. Hätte dieser vor rund zwanzig Jahren die Möglichkeit gehabt, einen Animationsfilm zu machen, hätte er wohl Paprika gedreht. Sicherlich wäre es spannend gewesen zu sehen, was Satoshi Kon danach noch gemacht hätte. Leider ist der Filmemacher aber im Jahr 2010 verstorben und konnte seinen nächsten Film nicht mehr vollenden.

Hauptfigur Paprika als Fee verkleidet
Paprika muss sich durch zahlreiche Träume kämpfen und nimmt dabei viele Formen an ©Plaion Pictures

Unser Fazit zu Paprika

Satoshi Kons letzter abendfüllender Spielfilm ist ein Fest für Augen und Ohren. So viele Details, die mitreißende Musik, die gelungenen Anspielungen und die visuellen Effekte sind echt ein Genuss und stellen erneut die Einzigartigkeit des Regisseurs heraus. Wenn man an Paprika etwas bemängeln muss, ist es die Story. Diese schafft es nicht ganz, den Film über die kompletten 90 Minuten zu tragen und hat einige Längen. Die skurrile Stimmung macht es sicherlich auch nicht ganz so einfach, den Geschehnissen zu folgen und so ist Paprika eher etwas für Kon-Profis als für die Neulinge. 

Paprika erscheint am 28-März im Verleih von Plaion im Steelbook. Dieses beinhaltet den Film auf Ultra HD Blu-ray und Blu-ray. 

Unsere Wertung:

 

 

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© Plaion Pictures

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