Patient Zero ist seit dem 25.10.2018 auf Blu-ray und als Video on Demand erhältlich. Ob der mittlerweile gefühlt tausendste Infizierten-Streifen auch etwas taugt, erfahrt ihr im Folgenden!
No data available.Die Story von Patient Zero:
Die Welt ist untergegangen. Eine große Pandemie hat einen Großteil der Gesellschaft in Infizierte verwandelt. Diese mutierte Form der Tollwut treibt die Wut bis ins schier Unerträgliche und lässt die Infizierten zu gnadenlosen Killern werden. Schlecht für die Überlebenden: Von ihrer Intelligenz haben diese Infizierten nichts eingebüßt und schon bald sind sie eine Bedrohung für die abgeschotteten Basen der letzten Menschen. Diese versuchen indes verzweifelt ein Heilmittel zu finden und sind auf der Suche nach dem Patient Null: Dem ersten Infizierten. Doch dafür benötigen sie Zeit. Zeit, die sie nicht mehr haben, denn es ist fraglich, wie lange sie ihre geheime Basis noch geheim halten können.
Die Darsteller und Figuren in Patient Zero:
„Ich riss meiner Frau die Gliedmaßen ab, wie einem Schmetterling die Flügel.“
Die Darstellerriege in Patient Zero klingt auf dem Papier schon einmal ziemlich vielversprechend. Diese liefert auch im Film absolut solide ab. Zumindest in dem begrenzten Rahmen, denen ihnen das durchwachsene Drehbuch lässt.
Matt Smith hat ja schon mit seiner Rolle als Der Doctor in Doctor Who bewiesen, dass er ein begnadeter und talentierter Schauspieler ist. Auch in Patient Zero macht er eine gute Figur und sein ganz eigener Charme schimmert oftmals durch. Jedoch bleibt er dabei weit hinter seinen Möglichkeiten. Selbiges gilt für den Charakter der bezaubernden Natalie Dormer (Game of Thrones, The Forest). Auch ihre schnippische Rolle macht Spaß.
Wer von den Hauptdarstellern allerdings am ehesten überzeugt, ist Stanley Tucci (Tribute von Panem). Dieser gibt hier eine ziemlich coole, wortgewandte, lässige und bedrohliche Performance als durchtriebener Infizierter. Ebenso wie Matt Smiths Charakter hat er nicht komplett seine Menschlichkeit verloren und behielt seine Fähigkeit, zu sprechen. Aber im Gegensatz zu diesem kann er seinen Blutdurst nicht annähernd so gut kontrollieren. Des Weiteren ist er ungemein überzeugt von seiner Infizierung und betitelt sie als nächste Stufe der menschlichen Evolution. Ein Leben frei von Emotionen und Moral sei die pure Überlegenheit.
Die Infizierten in Patient Zero wären beinahe interessant
„Die Menschen sind die Krankheit, wir sind das Heilmittel.“
Im Film stellt sich immer wieder die Frage: Wer steht nun oben auf der Evolutionsskala? Die Antwort darauf würde wohl zugunsten der Infizierten ausfallen. Diese wirken von ihrer Physis und Geschwindigkeit her wie die Infizierten aus 28 Days Later. Nur, dass ihnen komplett die Bedrohlichkeit fehlt. Ebenso ganz interessant ist, dass sie mit Musik gefoltert werden, da sie keine Harmonie vertragen und Hauptcharakter Morgan sich mit den Infizierten verständigen kann. Dabei erfährt er, dass sie teilweise ihr Bewusstsein behalten haben und aufgrund von Mutation fähig sind, dazu zu lernen und sich in größeren Gruppen zu bewegen und organisieren. Letztlich wird dies zu einer nicht unerheblichen Gefahr für die unterirdische Basis. Leider verspielt Patient Zero bei dem bloßen Anreißen der Thematik rund um die etwas anderen und sich ihrer Selbst bewussten Infizierten jede Menge Potenzial.
Für Filme wie Patient Zero ist die Konkurrenz mittlerweile einfach zu stark
Filme wie The Returned oder The Girl with all The Gifts haben gezeigt, wie viel man aus diesem Genre auch heute, nach all den Beiträgen, noch herausholen kann. Patient Zero kratzt diesbezüglich leider nicht einmal an der Oberfläche. Aber das will er anscheinend auch gar nicht. Man scheint sich mit Konventionen und einem soliden Unterhaltungsfaktor zu begnügen. Letzteren kann man dem Film auch keineswegs absprechen. Dennoch ist es bedauerlich, dass man aus der halbwegs interessanten Grundsituation nicht mehr gemacht hat. Wer bereit ist, sich mit der Kurzweiligkeit von Patient Zero zu arrangieren, der kann dennoch gerne einen Blick riskieren. Nun ist der Film zwar durch und durch konventionell, verschwendet aber zu seinem Glück keine Zeit mit großartigen Erläuterungen und konzentriert sich direkt auf die altbekannte Leier. Dazu ist er für sein Budget gut genug produziert und auch die Geschichte verspricht im Rahmen ihrer Möglichkeiten solide Unterhaltung.
Mein Fazit zu Patient Zero:
Patient Zero ist überraschungsarm, dafür aber überraschend unterhaltsam und angenehm leichtfüßig inszeniert. Die Action- und Horrorsequenzen sind dabei zwar nie wirklich einnehmend, aber so kurzweilig präsentiert, dass sich die 1 1/2 Stunden Laufzeit nie zu zäh anfühlen. Letztlich ist der Streifen aber wirklich nicht mehr als ein nur brauchbarer Genrebeitrag, der wohl ziemlich bald in der gedanklichen Versenkung verschwindet.
Unsere Wertung:
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