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Sanctuary [Erster Eindruck]

Schon viele asiatische Serien haben es geschafft, Aspekte fernöstlicher Kulturen dem Westen auf unterhaltsame Weise näherzubringen. Gelingt dies in Sanctuary bei Netflix nun auch im Hinblick auf den traditionsreichen Sumo-Sport aus Japan?

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TitelSanctuary
Jahr2023
LandJapan
RegieKan Eguchi
DrehbuchTomoki Kanazawa
GenreSerien
DarstellerWataru Ichinose, Shota Sometani, Shiori Kutsuna, Pierre Taki, Koyuki
Länge8 Folgen mit je ca. 50 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
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Sanctuary – Die offizielle Handlungsangabe

Die Geschichte von Sanctuary beginnt ohne Umschweife und bricht ein Tabu, das seit der Antike existiert. Sie illustriert den Ehrgeiz und den Kampfgeist ungehobelter, aber so ehrenhafter Sumoringer und zeigt ihr atemberaubendes Training und Können. Um dies zu erreichen, absolvierten alle Schauspieler, die die Sumoringer spielen, etwa ein Jahr lang ein intensives körperliches Training unter der Anleitung von Hollywood-Experten und einem Trainer und Ernährungsberater für olympische Athleten. Mehr als sechs Monate lang praktizierten sie Sumoringen. Wataru Ichinose wird in die Hauptrolle schlüpfen. Er spielt Saruzakura, der seinen beeindruckenden Körperbau und seine Begabung für Kampfkünste nutzt, um als junger Schüler einem Sumo-Stall beizutreten, obwohl sein Auge nur auf Geld und nicht auf den Sport selbst gerichtet ist.

Zu den Nebendarstellern gehört Pierre Taki, der den Sumo-Stallmeister spielt, der Saruzakura als seinen Schüler akzeptiert und ihn im Glauben an sein Potenzial erzieht, während Saruzakura aus Mangel an Angst grob handelt. Und Koyuki spielt die Frau des Stallmeisters, die ihren Ehemann immer unterstützt und von den Sumo-Ringern wegen ihrer freundlichen Art und Schönheit geliebt wird. Shota Sometani spielt Shimizu, einen jungen Wrestler und Saruzakuras einzigen Freund, der, obwohl er Sumo leidenschaftlich liebt, Probleme hat, weil ihm der Körperbau dafür fehlt.

Die Serie wird von Kan Eguchi inszeniert, der dafür bekannt ist, lebensechte Welten zu erschaffen (Riding Uphill, The Fable). Das Drehbuch stammt von Tomoki Kanazawa, dem Kopf von Gekidan K-Suke und Autor des Drehbuchs für die erfolgreiche TV-Dramaserie Hanzawa Naoki. Diese Schöpfer werden uns eine Geschichte von beispielloser Kraft bringen, die die Ambitionen, den Kampfgeist, die Kämpfe, die Entschlossenheit und die Freude der Sumoringer sowie die Schönheit des Sumo darstellt.

Erster Eindruck zu Sanctuary

Der Beitrag befasst sich mit der Pilotfolge der japanischen Netflix-Serie und soll Anhaltspunkte liefern, ob der Auftakt genug bietet, um Zuschauer zum Dranbleiben zu motivieren.

Sumo-Tradition modern inszeniert…

Sushi hat es längst in jede deutsche Innenstadt geschafft, Animes und Mangas boomen seit Jahren und auch weitere japanische Kulturgüter sind im westlichen Mainstream angekommen. Eine Sache, die viele eindeutig mit Japan assoziieren würden, hat es jedoch nicht wirklich aus dem fernöstlichen Land hinaus geschafft zu expandieren: Das Sumoringen ist mit extrem viel Tradition behaftet, hat gar etwas mystisches an sich und strahlt unweigerlich Faszination aus – doch es scheint so speziell japanisch zu sein, dass es auch tatsächlich nur dort aktiv funktioniert. Doch nun schickt sich die Serie Sanctuary an die Popularität nochmal anzuschieben, indem man das altehrwürdige Sumo-Geschehen in einer Weise erzählerisch aufbereitet, die analog quasi in jeder anderen Sportart schon funktioniert hat: Das Format ist im Prinzip eine Underdog-Story mit Fish-out-of-Water-Elementen.

That’s the world of sumo.

Zur Zugänglichkeit hat man auch einen relativ austauschbaren Rock-Score gewählt, der nichtsdestotrotz den „Punk“ des Sumo immer wieder gut hervorhebt. Die Serie spielt nicht ausschließlich mit westlichen Genre-Tropen, sondern setzt auch gekonnt auf Anime-eske Dramaturgien und inszenatorische Überhöhungen. Etwas comicartig kommt das alles schon rüber, teils sogar unfreiwillig komisch, was aber oftmals aus der westlich geprägten Perspektive asiatischen Produktionen unterstellt wird. Leichter Hang zur Theatralik gehört eben zu Asien, wie Sumo zu Japan.

… doch immer noch sehr nischig vermittelt

Bei allem Bemühen um eine konventionelle Erzählform und eine Zugänglichkeit für Zuschauende, die komplett ohne Hintergrundwissen zum Traditionssport an die Serie herangehen, bleibt dieses Setting eines, das schon sehr speziell ist. Allein die Sumo-Kolosse könnten kaum weiter von den Norm-Protagonisten solcher Sportserien entfernt sein. Dazu sind die Kämpfe quasi die Anti-These zu den dynamischen Fights aktueller Hollywood-Produktionen, wenngleich man versucht sie kameratechnisch in vergleichbarer Weise zu bebildern. Der Sumo-Sport ist vielleicht wirklich nicht auf weltweite Massentauglichkeit ausgelegt. Trotzdem muss man Sanctuary für den Versuch Respekt zollen.

Darüber hinaus sind auch die außergewöhnlichen Darsteller durch die Bank weg loben. Man merkt zwar die fehlende Erfahrung vor der Kamera immer mal wieder, aber noch mehr merkt man, dass sie für ihre Sumo-Leidenschaft brennen. Nach einer gewissen Zeit springt diese Passion bestimmt auf den ein oder anderen im Publikum über und man beginnt die Faszination doch zu verstehen.

Unser vorläufiges Fazit zu Sanctuary

Für japanophile Netflix-Abonnenten ist die neue Serie rund ums Sumoringen eindeutig eine Empfehlung, allein weil es schlicht keine andere bislang gab, die sich dieser außergewöhnlichen Sporttradition angenommen hat. Wer beispielsweise im vergangenen Jahr Tokyo Vice mochte und noch weitere Aspekte des faszinierenden Fernost-Lands kennenlernen möchte, bekommt hier in bewusst provokanten Bildern einen Deep Dive in eine Subkultur mit über tausendjähriger Vergangenheit. Sanctuary ist ein Geheimtipp, aber ein mutiger und wenn man sich drauf einlässt alles andere als Zeitverschwendung. Mit der melodramatischen Dramaturgie und der eigenwilligen Musikwahl wird man nach etwas Anlaufzeit auch warm werden.

Sanctuary läuft ab dem 4. Mai 2023 bei Netflix! 

Achtung!!! Die Serie gibt es nur untertitelt, eine deutsche Synchronisation fehlt!

 

Unsere Wertung:

 

 

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© Netflix

3 Kommentare

  • Obwohl ich ein absoluter Fan asiatischer Kulturen bin war ich bei der Pilotfolge kurz davor abzuschalten doch hatte mich wohl unterbewusst die Faszination gepackt und ich tat es zum Glück nicht. Es hat sich absolut gelohnt und jetzt kann ich gar nicht genug bekommen. Sehr, sehr gut gemacht!

  • Mich hat es sofort gepackt! Es ist eine Aushandlung zwischen den teils sehr starren Traditionen Japans und modernen Bewegungen jüngerer Generationen. Die Figuren sind alle sehr spannend angelegt und haben meist Tiefgang (nur ganz selten driftet die Serie mal ab und zu in Klischees ab).
    Insgesamt ist es auch eine spannende Auseinandersetzung damit, wie man diese massigen Männerkörper ästhetisch inszeniert. Von mir 4.5/5 Sternen!

    • Kann mich nur anschliessen. Ich hatte keine Ahnung von Sumo und der Sport war mir sehr fremd. Trotzdem klasse inszeniert und dargestellt. Was für ein Schwachsinn die obige Bewertung mit nur 3,5 Sternen. Meistens verbringt man bei Netflix zu suchen anstatt zu schauen und das war die erste Serie seit Jahren die von Anfang an einfach gut gemacht ist!