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Sex Education – Staffel 4

Die britische Erfolgsserie Sex Education geht in ihre letzte Runde. Eine neue Schule, eine Handvoll neuer Figuren und viele persönliche Veränderungen erwarten die Fans. Findet die emotionale Achterbahnfahrt zwischen Otis und Maeve ein würdiges Ende?

Sex Education: Staffel 4 | Offizieller Trailer | Netflix

TitelSex Education
Jahr2023
LandGroßbritannien
RegieAlyssa McClelland, Krishna Istha, Dominic Leclerc, Laurie Nunn
DrehbuchLaurie Nunn
GenreSerie (Drama, Komödie)
DarstellerAsa Butterfield, Emma Mackey, Ncuti Gatwa, Gillian Anderson, Aimee Lou Wood, Mimi Keene, Connor Swindells
Länge8 Folgen je zwischen 50-85 Minuten
AltersempfehlungAb 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Die zwei Hauptfiguren von Sex Education: Ncuti Gatwa als Eric und Asa Butterfield als Otis schlendern zusammen.
Die zwei Hauptfiguren von Sex Education: Ncuti Gatwa als Eric und Asa Butterfield als Otis © Netflix

Sex Education Staffel 4 – Die Handlung

Nach der Schließung des Moordale Gymnasiums stehen Otis (Asa Butterfield) und Eric (Ncuti Gatwa) nun vor einer neuen Herausforderung – ihrem ersten Tag am Cavendish College. Otis ist nervös wegen des Aufbaus seiner neuen Klinik, während Eric schlicht darum betet, dass sie nicht wieder zu den Losern zählen.

Cavendish ist jedoch ein Kulturschock für alle Moordale-Ankömmlinge – sie dachten, sie wären auf der Höhe der Zeit, doch das neue College ist auf einem ganz anderen Level. Es wird täglich Yoga im Gemeinschaftsgarten angeboten, es gibt einen ausgeprägten Nachhaltigkeitstrend und eine Gruppe von Jugendlichen, die beliebt sind, weil sie … nett sind?! Viv (Chinenye Ezeudu) ist vom weniger wettbewerbsorientierten Ansatz des Colleges total begeistert, während Jackson (Kedar Williams-Stirling) immer noch Schwierigkeiten hat, über Cal (Duo Saleh) hinwegzukommen. Aimee (Aimee Lou Wood) probiert etwas Neues aus, indem sie ihren Schwerpunkt auf Kunst legt, während sich Adam mit der Frage auseinandersetzt, ob das normale Bildungswesen das Richtige für ihn ist.

In den USA lebt Maeve (Emma Mackey) ihren Traum an der renommierten Wallace University und wird vom Kultautor Thomas Molloy (Dan Levy) unterrichtet. Otis sehnt sich nach ihr, während er sich daran gewöhnt, nicht mehr das einzige Kind zu Hause oder der einzige Therapeut auf dem Campus zu sein …

Staffelkritik zu Sex Education – Staffel 4 

!!! Kleine Spoilerwarnung!!!

Es wird in diesem Artikel allerdings auf Handlungen der bisherigen Staffeln eingegangen. Wer diesen Beitrag also liest bevor er die Episoden bis Staffel drei gesehen hat, der sei an dieser Stelle vor Spoilern hierzu gewarnt!!! 

Ausgangslage zum Start der Staffel

Am Ende der dritten Staffel von Sex Education haben sich Otis und Maeve ihre Gefühle füreinander gestanden, aber die Liebe zwischen den beiden bleibt auf wackeligen Beinen, da Maeve kurz darauf in die USA zog, um ihren Traum, eine Autorin zu werden, zu verfolgen. Otis bleibt in der Heimat, unterstützt seine Mutter Jean (Gillian Anderson) bei der Erziehung seiner kleinen Halbschwester und versucht, den Kontakt zu Maeve aufrechtzuerhalten.

Eric und Adam haben sich derweil ebenfalls getrennt und suchen nach neuen Wegen. Eric lernt auf dem College neue queere Freund:innen kennen, während Adam die Trennung noch verarbeiten muss. Er bleibt dem College fern und verbringt Zeit auf einer Farm, um neue Gedanken zu sammeln. Maeve stellt sich den Herausforderungen an der amerikanische Universität. Sie verarbeitet ihren Schmerz, insbesondere in Bezug auf die Beziehung zu ihrer Mutter, in ihren fiktionalen Texten. Ihr Ziel ist es, sich nicht nur mental vorwärts zu bewegen, sondern auch ihren Professor zu beeindrucken, um von ihm gefördert zu werden.

Größte Stärke: Die Probleme der Jugend werden erhört

Wie in den drei Staffeln zuvor bleibt neben dem Humor die Darstellung der heutigen Jugendprobleme das zentrale Element der Serie. Showrunnerin Laurie Nunn gibt sich große Mühe dabei, sehr inklusiv und repräsentativ zu sein. Es werden Probleme der sexuellen Identität, Rasse, Geschlechtsidentität, sexueller Missbrauch, Klassenkonflikte, Ableismus, Homo- und Transphobie, Drogenmissbrauch und Traumata behandelt. Viele Serien machen das zwar auch, aber nur wenige davon schaffen es, so viele Themen unter einen Hut zu bringen und ihnen dabei den Freiraum zur Entfaltung zu geben. Zwar steht auch hier eine heterosexuelle Liebesgeschichte im Vordergrund, verkörpert durch Otis und Maeve, aber andere Beziehungen wie die von Eric und Adam oder Jackson und Cal bekommen genügend Raum, um sich zu entwickeln.

Emma Mackey als Maeve, Dan Levy als Thomas in einem Büro. Sie steht, er sitzt auf einer Armlehne.
Emma Mackey als Maeve, Dan Levy als Thomas © Netflix

Aber all diese vielen Themen würden nicht so kraftvoll wirken, wenn die Serie keine einnehmenden Figuren hätte. Auch in dieser Staffel glänzen Asa Butterfield, Emma Mackey und Co. in ihren Rollen. Schauspielerisch ist besonders Episode sechs herausragend. Emma Mackey stiehlt dabei allen die Show und zeigt abermals, dass sie nicht umsonst in den letzten zwei Jahren immer größere Rollen in der Filmindustrie erhalten hat (Barbie). Aber auch Asa Butterfield als Otis erreicht als ängstlicher Romantiker die Gefühle des Publikums oder bringt sie in Wallung, aufgrund seiner Sturheit und Ignoranz gegenüber allem, was um ihn herum passiert. Seine Fehde mit O bleibt dabei am meisten in Erinnerung, da sie nuanciert und abwechslungsreich gestaltet ist. O ist dabei keine eindimensionale Antagonistin, sondern wird sehr menschlich mit Problemen dargestellt, die es uns erlauben, mit ihr zu sympathisieren.

Größte Schwäche: Eine Achterbahnfahrt des „Zu-viel-des-Guten“

Die beiden Hauptdarsteller sind jedoch auch ein Problem in der letzten Staffel. Das Hin und Her zwischen Otis und Maeve gleicht einer Geduldsprobe, die nur mit Frustration enden kann. Schon im Finale von Staffel drei war diese gefühlte Redundanz nicht unter den Teppich zu kehren. Die Häufigkeit der Hürden in dieser Beziehung sorgten dafür, dass die Zuschauer mehr an anderen Beziehungskonstellationen  interessiert waren. Die Beziehungen zwischen Isaac und Maeve sowie Otis und Ruby wirkten frischer und spannender als der Status quo, für den man sich letztendlich entschieden hat. Dadurch erreichte die Serie nicht nur den Punkt, an dem sie sich im Kreis zu drehen schien, sondern raubte auch anderen Charakteren spannende Charakterentwicklungen. Darunter leiden Charaktere wie Ruby und Isaac. Ruby kriegt vereinzelt noch ihre Momente, die von Mimi Keene ausgezeichnet rübergebracht werden und ein Beweis für die grandiose Entwicklung ihrer Ruby sind.

Isaacs Handlungsstrang und seine Beziehung zu Aimee zünden kaum, da beide sich nie als wichtig in der Story anfühlen, sondern eher wie Charaktere im Hintergrund, die in eine Beziehung reingeworfen werden; klassisches Füllmaterial und damit schade um die interessanten Figuren. Generell versucht Sex Education allen Charakteren gerecht zu werden. Dadurch schwankt nicht nur die Qualität einzelner Episoden, denn nicht alle Handlungsstränge und Charakterentwicklungen bleiben gleich mitreißend. Manche Charaktere und ihre Probleme bleiben durchweg uninteressant, wie zum Beispiel Jacksons Probleme mit seiner Intimregion, die dann sehr lieblos abgeschlossen werden. Die Geschichte ist am Ende ihrer Reise zu ambitioniert, und im Endspurt hinterlässt sie Ermüdungserscheinungen, die zur falschen Zeit auftreten.

Vater und Sohn mit Problemen: Alistair Petrie als Michael Groff und Conor Swindells als Adam Groff auf der Motorhaube eines alten Autos sitzend. Sex Education
Vater und Sohn mit Problemen: Alistair Petrie als Michael Groff und Conor Swindells als Adam Groff © Netflix

Unser Fazit zur finalen Staffel von Sex Education

Am Ende hinterlässt die Serie ein gemischtes Gefühl. Sobald sie sich auf die Charaktere konzentriert, gelingen große emotionale Momente, die die Zuschauer:innen in ihren Bann ziehen. Doch aufgrund der Unausgewogenheit der einzelnen Handlungsstränge und einer Laufzeit von knapp einer Stunde pro Folge machen sich zwischendurch Längen breit. Otis und Maeve entfachen zusammen nur selten das Feuer der ersten beiden Staffeln.

Zu viele Spielereien im Drehbuch haben dazu geführt, dass viele eher enttäuscht und ambivalent zurückbleiben. Ambivalenz ist auch das Stichwort für das Finale, wo die Stärken und Schwächen der Serie perfekt aufgezeigt werden, in die sich Sex Education selbst manövriert hat. Nach den starken ersten zwei Staffeln schaffte es die Serie leider nicht mehr, zu ihrer alten Stärke zurückzukehren. Trotzdem bleibt es bis zur letzten Minute eine „Feel-Good-Serie“, die trotz ihrer Längen sehr schnell durchgeschaut ist und dem Publikum eine wohlige Atmosphäre bietet.

Sex Education Staffel 4 ist seit dem 21. September 2023 bei Netflix abrufbar!

Unsere Wertung:

 

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© Netflix

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