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Waschbär Richie und Eichhörnchen Hammy © Universal Pictures

Ab durch die Hecke

Am 07.02.2019 feiert Ab durch die Hecke seine Premiere auf Blu-ray. Für uns Grund genug dem Animationsfilm aus dem Jahr 2006 einen erneuten Besuch abzustatten. Ist die Geschichte rund um den gewitzten Waschbären Richie gut gealtert? Oder sollte man heutzutage lieber zu aktuelleren Vertretern des Genres greifen? Lest mehr dazu in unserer Rezension.

TitelAb durch die Hecke (OT: Over the Hedge)
Jahr2006
ProduktionslandUSA
RegieTim Johnson, Karey Kirkpatrick
DrehbuchLen Blum, Lorne Cameron, David Hoselton, Karey Kirkpatrick
GenreAnimationsfilm, Kinderfilm, Komödie
DarstellerBruce Willis,  Steve Carell, William Shatner, Nick NolteWanda Sykes, Thomas Haden Church, Allison Janney, Eugene Levy, Garry Shandling, Avril Lavigne
Länge83 Minuten
FSKab 0 Jahren
VerleihUniversal Pictures
Das Blu-ray-Cover zu "Ab durch die Hecke" © Universal Pictures
Das Blu-ray-Cover zu „Ab durch die Hecke“ © Universal Pictures

Worum geht’s in Ab durch die Hecke?

Der Waschbär Richie, in der deutschen Version des Films vertont von Götz Otto, macht einen verhängnisvollen Fehler. Magenknurrend vor Hunger stiehlt er dem Grizzlybären Vincent, gewohnt sonor gesprochen von Ben Becker, seine Vorräte. Dummerweise wacht dieser bei der Aktion verfrüht aus seinem Winterschlaf auf und erwischt den diebischen Waschbären auf frischer Tat. Dabei fallen die Vorräte, zusammengeschnürt auf einem Handwagen, einem heranfahrenden LKW zum Opfer. Vincent gibt Richie genau eine Woche Zeit um ihm die Vorräte zu ersetzen. Passenderweise lernt Richie im gleichen Atemzug eine Gruppe von Tieren kennen, die gerade aus ihrem Winterschlaf erwacht sind und sich auf Futtersuche begeben wollen. Gestoppt werden diese von einer riesigen Hecke, die über den Winter angelegt wurde. Hinter der Hecke eine frisch hochgezogene Wohnsiedlung.

Seine Chance witternd schließt sich Richie der Gruppe an. Mit nicht ganz ehrbaren und uneigennützigen Motiven.

Die bunte Truppe von "Ab durch die Hecke" rund um Waschbär Richie © Universal Pictures
Die bunte Truppe von „Ab durch die Hecke“ rund um Waschbär Richie © Universal Pictures

Das Personal

Auch neben Waschbär Richie und Grizzlybär Vincent sind die Sprecherrollen wohlklingend besetzt. Der Schildkröte Verne, seines Zeichens Anführer der Gruppe und immer auf Vorsicht bedacht, leiht Bernhard Hoëcker seine Stimme. Das hyperaktive Eichhörnchen Hammy, welches stets alle um sich herum auf Trab hält, wird von Comedian Ralf Schmitz gesprochen. Auch die Nebenrollen sind passend besetzt und alle Sprecher machen ihre Sache durchgehend gut.




Im amerikanischen Original stehen ebenso bekannte Namen auf der Synchronliste. Dort übernehmen beispielsweise Bruce Willis, Steve Carell und William Shatner die Rollen der putzigen Waldbewohner.

Die Waldbewohner inspizieren die neue Wohnsiedlung in "Ab durch die Hecke" © Universal Pictures
Die Waldbewohner inspizieren die neue Wohnsiedlung in „Ab durch die Hecke“ © Universal Pictures

Tiefsinnig oder flach?

Bei Animationsfilmen die primär auf ein jüngeres Publikum abzielen stellt sich oft die Frage, ob man sie auch als Erwachsener bedenkenlos genießen kann. Oder ob man alternativ bei jeder zweiten Szene beherzt in die Tischkante beißen will. Häufig ist dafür die Tief- oder auch Hintersinnigkeit der Story ausschlaggebend. Das beste Beispiel hierfür, und einer meiner persönlichen Lieblingsfilme, ist Alles steht Kopf aus dem Hause Pixar. Hier bekommt der Nachwuchs putzige Charaktere und eine mit Abenteuern gespickte Geschichte präsentiert, während für ältere Zuschauer genug Anspruch und hintergründige Fragen enthalten sind um nicht zu langweilen. So muss Animationskino für Jung und Alt aussehen.

An diese nahezu perfekte Balance reicht Ab durch die Hecke leider nicht heran. Die Geschichte behandelt zwar wichtige Themen wie Familie und Freundschaft, verpasst es aber an den richtigen Stellen etwas tiefer zu bohren. Da helfen auch keine Querverweise auf Citizen Kane, Endstation Sehnsucht oder Das Schweigen der Lämmer. Die sorgen zwar allesamt für wissendes Grinsen, haben aber im Plot keinerlei Relevanz und existieren daher nur zum Selbstzweck. Da ist definitiv Potential auf der Strecke geblieben. Denn gerade bei dem Culture-Clash zwischen den Waldbewohnern und den neu zugezogenen Menschen, die mit ihren Häusern den Lebensraum der Tiere bedrohen, macht es sich Ab durch die Hecke ein wenig zu einfach.

Und bitte, liebe Autoren von Kinderfilmen. Es ist schön und gut wenn ihr putzige kleine Schildkröten in Eure Filme einbaut. Aber suggeriert den Kindern doch bitte nicht, dass man den kleinen Reptilien den Panzer abnehmen kann! Diese Verfehlung hat zwar Super Mario seinerzeit prominent in der Popkultur etabliert. Stoisch daran festhalten, nur um für den ein oder anderen Lacher zu sorgen, muss man aber keineswegs.

Allerlei Gefahren lauern auf die putzige Truppe © Universal Pictures
Allerlei Gefahren lauern auf die putzige Truppe © Universal Pictures

Sinn und Unsinn der Neuveröffentlichung

Über die inhaltliche Qualität des Films sei damit genug gesagt. Aus dieser Warte macht eine Wiederveröffentlichung auf Blu-ray durchaus Sinn, damit auch das aktuelle Publikum erreicht wird. Rein technisch fehlt der große Mehrwert allerdings. Die Animationen und der Detailgrad sind nunmal auf dem technischen Niveau von 2006. Obwohl der Film auch heute noch hübsch anzusehen ist und einen technisch sauberen Eindruck macht, profitiert das Bild im Gegensatz zu den aktuell im Umlauf befindlichen DVD- oder Streaming-Versionen nicht signifikant von der höheren Blu-ray-Auflösung.

Auf Beutezug in "Ab durch die Hecke" © Universal Pictures
Auf Beutezug in „Ab durch die Hecke“ © Universal Pictures

Überzeugend oder generisch? Unser Fazit zu Ab durch die Hecke

Bietet der Film nun inhaltlich genug Fleisch, damit er Groß und Klein begeistern kann? Funktioniert er auch nach 13 Jahren noch besser als viele aktuelle Vertreter seiner Zunft?

Die Antwort an dieser Stelle ist ein ganz klares Jein! Die Geschichte wird liebevoll und rasant erzählt, bietet aber keine allzu großen Überraschungen. Auch das Pacing ist über die knackige Spielzeit von 83 Minuten durchweg gut, es kommt also keine Minute Langeweile auf. An manchen Ecken traut man sich allerdings zu wenig und wählt zu oft den sicheren Weg. Somit ist Ab durch die Hecke kein zeitloser Klassiker des Kinderfilms und auch nicht der beste Familienfilm aller Zeiten. Dennoch geht von ihm eine Wohlfühlaura aus, der man sich schlecht entziehen kann und der Film macht schlicht und einfach eine Menge Spaß. Manchmal ist das ja auch vollkommen ausreichend.

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 22:49 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 21:09 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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