Mit Monster Hunter versucht sich Filmemacher Paul W.S. Anderson erneut an der Adaption eines Videospiels und bringt wie so häufig seine Frau Milla Jovovich mit. Ob es ihm gelungen ist, einen tollen Actionfilm zu inszenieren, der Lust auf mehr macht, oder Monster Hunter nur eine weitere Videospielverfilmung zum Vergessen ist, lest ihr hier.
Titel | Monster Hunter |
Jahr | 2020 |
Land | USA |
Regie | Paul W.S. Anderson |
Drehbuch | Paul W.S. Anderson |
Genre | Abenteuer, Action, Sci-Fi/Fantasy |
Darsteller | Milla Jovovich, Tony Jaa, Ron Perlman, Tip „T.I.“ Harris, Diego Boneta, Meagan Good, Josh Helman |
Länge | 103 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Constantin Film |
Die Handlung von Monster Hunter
Captain Artemis (Milla Jovovich) und ihre Einheit werden auf der Suche nach ihren Kameraden von einem Sandsturm unerwartet heimgesucht. Kaum ist dieser überstanden, finden sich die Soldaten in einer unbekannten anderen Welt wieder, welche ihnen nicht freundlich gesonnen ist. Gigantische und äußerst gefährliche Monster machen plötzlich Jagd auf sie. Bei ihrem Überlebenskampf trifft Artemis auf einen Hunter (Tony Jaa), mit dem sie fortan gemeinsam kämpft und sich den Monstern stellt.
Paul W.S. Anderson nimmt sich das nächste Videospiel zur Brust
Ein Blick auf die Filmografie von Filmemacher Paul W.S. Anderson verrät, dass Monster Hunter nach Mortal Kombat (1995) und Resident Evil sowie Alien vs. Predator bereits die vierte Computerspielverfilmung ist, die dieser in Angriff nimmt. Wie in so vielen seiner Werke darf natürlich Ehefrau Milla Jovovich nicht fehlen, die einmal mehr die Hauptrolle in einem Film ihres Gatten einnimmt. Kennt man die Filme des Regisseurs und Drehbuchautors und die gemeinsamen Arbeiten mit Milla Jovovich, kann man bereits erahnen, ob man an Monster Hunter Gefallen finden wird oder eben nicht. Es sollte klar sein, dass man hier nicht sein Glück finden wird, wenn es nach einem Film mit tiefgehender Story dürstet. Wer einfach abschalten und einen unterhaltsamen Actionfilm genießen möchte, könnte allerdings ebenfalls etwas enttäuscht werden, ebenso wie Fans der Spielereihe.
Simple Handlung und unterirdische Dialoge
Sicherlich lässt sich argumentieren, dass einige der bekanntesten Action-Klassiker sich nicht über eine besonders intelligente Handlung definieren. Jedoch ist die Handlung von Monster Hunter so simpel gestrickt, dass diese auf einen Spickzettel passt. Eine Gruppe von Menschen/Soldaten sieht sich in einer neuen Welt großen Gefahren ausgesetzt. Diese werden nicht lange vorgestellt, denn ob der teils kurzen Screentime lohnt eine ausgiebige Darstellung dieser kaum. Und so egal wie diese dem Autor scheinbar waren, so egal werden sie dann für die Zuschauer*innen. Anschließend trifft man einen Einheimischen, der die Welt erklärt und später das größere Ziel. Begleitet wird dies von Dialogen (wenn man diese so nennen kann), die regelrecht unterirdisch sind. Wie bereits erwähnt, sollte man keine tiefgründige Handlung erwarten, aber ganz für dumm muss man die Zuschauer*innen dann doch nicht verkaufen. Aber kann Monster Hunter denn mit seiner Actioninszenierung glänzen?
Monster kommen in 4K richtig zur Geltung
An Action mangelt es bei Monster Hunter erstmal nicht. Die Zeit, die man für die Vorstellung von Figuren oder deren Entwicklung einspart, setzt man unmittelbar für das Aufeinandertreffen mit den Monstern ein. Diesbezüglich enttäuscht Monster Hunter sein Publikum wenig bis gar nicht. So nimmt der Film direkt Fahrt auf und wirft die Zuschauer*innen in das lebensbedrohende Abenteuer. Die Wüstenlandschaft und insbesondere die Effekte sind mehr als ansehnlich und sehen wertig aus, sofern man etwas in dem Schnittgewitter erkennen kann.
Darüber hinaus sind die Monsterchen das erhoffte Highlight des Films und ein großartiger Faktor, sowohl in Bezug auf den Spaß als auch visuell. Speziell bei der 4K UHD kommt dies nochmal mehr zur Geltung. Die Bildqualität sieht dabei absolut top aus und der sehr gute Kontrast unterstützt die plastische Darstellung der Monster und der Umgebung. Speziell bei der Behausung der spinnenähnlichen Monster kommt eine ungeahnt starke Atmosphäre auf, die in Teilen an Pitch Black erinnert.
Vertanes Potenzial
Doch so schnell wie der Film zu Beginn Tempo aufnimmt, so abrupt wird es auch ruhiger bzw. wiederholend. Diese Drosselung des Pacings zeigt unter anderem auf, dass vor allem eine Menge Potenzial liegen gelassen wurde, sowohl in Bezug auf die namenhafte Besetzung als auch des Videosspielcontents. Mit Tony Jaa hat man beispielsweise einen tollen Martial Arts-Kämpfer im Cast, der allerdings nichts von dem zeigen kann, was ihn einst so berühmt gemacht hat. Und wenn doch, dann innerhalb eines Schnittgewitters, bei dem man von den Kampfkünsten nicht viel erkennen kann.
Erst im letzten Drittel steigert sich Monster Hunter dann wieder und liefert auch mal mehr als nur die karge anfängliche Ödnis. Dann wird in Ansätzen gezeigt, was die Welt des Open World Games sonst zu bieten hat und es folgen in Form von Easter Eggs weitere Anleihen auf die Spielereihe. Sei es durch die verschiedenen Monster, abfallende Körperteile dieser oder bekannte Gefährten wie Palico. Jedoch wird dabei auch deutlich, dass sich Anderson zu keinem Zeitpunkt mit dem Spiel beschäftigt zu haben scheint, die Verweise werden wie bei einer Checkliste abgehakt und weiter geht’s mit dem Nächsten. Und dennoch kann man mit wenig Erwartungen durchaus eine Menge Spaß haben mit Monster Hunter. Letztlich wirkt der Film jedoch wie der Startschuss einer Reihe, die es wohl eher nicht geben wird.
Unser Fazit zu Monster Hunter
Obwohl sich Filmemacher Paul W.S. Anderson mit der Materie offenkundig nicht gründlich genug beschäftigt hat, besitzt Monster Hunter trotz vieler Schwächen auch ein paar Stärken. Gerade im Enddrittel fährt der Film das Tempo nochmal hoch und lässt nach unterhaltsamem Start und atmosphärischen Momentaufnahmen die highlightlose Phase in der öden Wüste enden. Es folgen mehr Eindrücke von der Welt, die die Videospielreihe so großartig macht, mehr Monster und vor allem mehr titelgebende Monsterjagd. Mit wenig Erwartungen ist Monster Hunter ein größtenteils kurzweilig inszeniertes Action-Spektakel mit mehr als ordentlich aussehenden Monstern und Monsterschlachten. Diejenigen, die simple Action aus dem Hause Anderson/Jovovich mögen, bekommen mit Monster Hunter genau das, wonach es beliebt.
Monster Hunter erscheint am 14. Oktober 2021 auf DVD, Blu-ray sowie als limitiertes Blu-ray Steelbook (Blu-ray und Blu-ray Steelbook sind jeweils auch in 3D abspielbar) und als 4K UHD.
Unsere Wertung:
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