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Badland Hunters

Nach einem Ausflug ins Marvel-Universum (Eternals) hat sich Don Lee längst wieder auf seinen Heimatmarkt konzentriert. Neben dem vierten Teil der Roundup-Reihe wirkt er auch in Netflix Badland Hunters mit. Postapokalyptischer Action-Spaß oder überflüßiger Quatsch?

Badland Hunters | Official Trailer | Netflix

TitelBadland Hunters (OT: Hwang-ya)
Jahr2024
LandSüdkorea
RegieHeo Myeong-haeng
DrehbuchKim Bo-tong, Kwak Jae-min
GenreAction
DarstellerDon Lee, Lee Hee-joon, Lee Jun-young, Roh Jeong-eui
Länge107 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren freigegeben
StreamingdienstNetflix
Poster zu Badland Hunters
Poster zu Badland Hunters © Netflix

Badland Hunters – Offizielle Handlungsangabe

Jahre nachdem sich Seoul in ein apokalyptisches Ödland verwandelt hat, nimmt ein knallharter Jäger die Dinge selbst in die Hand, als eine Teenagerin, die ihm nahesteht, von einem verrückten Arzt entführt wird, der Experimente an Menschen durchführt.

Gaga-Apokalypse-Action mit hollywoodreifem Aufwand

Etwas unglücklich ist die Tatsache, dass es sich bei Badland Hunters um den zweiten Teil einer lose miteinander verbundenen neuen Post-Apokalypse-Reihe aus Korea handelt, von der der erster Teil Concrete Utopia in Deutschland noch gar nicht gesehen werden konnte. Zwar soll es inhaltlich keine Verbindung geben, aber wenn man zumindest auf dem World Building eines anderen Films aufbaut, dann fehlt dieses Hintergrundwissen eventuell doch bei der Sichtung von diesem neuen Netflix-Film. Dass es sich nicht um einen für sich allein gedachten Film, sondern um einen Teil von einem größeren Kosmos, unterstreicht man durch große, umfassend ausstaffierte Sets. Endzeit-Geschichte erleben in den letzten Jahre Hochkultur und dementsprechend wundert es nicht, dass auch die Koreaner dieses Thema breit bespielen wollen.

Und auch wenn sich ein stimmiges World Building durch die detailreichen Sets und die große Zahl an Statisten ergibt, so hat man sich beim Design von Fahrzeugen und auch beim Look und Color Grading merklich bei Genre-Meilensteinen bedient. Ein bisschen Mad Max steckt doch in jeder Endzeit… Während aber viele Hollywood-Titel im Endzeit-Subgenre – man denke an Children of Men oder Book of Eli – tonal bierernste Töne anschlagen, ist Badland Hunters eindeutig eher etwas für diejenigen, die auch nach dem Ende der Zivilisation noch Spaß haben wollen. Der Actionfilm hat fast ausschließlich übertrieben agierende Akteure, die Geschichte ist im Prinzip ein 08/15-Western mit einem Haudrauf-Helden, der das Ganze zur einigermaßen unterhaltsamen One-Man-Show macht.

Don Lee doing Don Lee Things

Auch wenn der Südkoreaner diesmal eine andere Synchronstimme auf deutsch bekommen hat, überzeugt er doch in erster Linie wieder auf der physischen Ebene und durch seinen Bud-Spencer-Gedächtnis-Charme. Aktuell gibt es wohl weltweit nur wenige, die ähnlich die Balance zwischen sympathischem Knuddelbär und in Wort und Tat schlagfertigem Verteidiger der Unterdrückten hinbekommen wie Don Lee. Grundsympathisch, aber für alle, die sich trauen, ihm querzukommen, eine Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit. Auch hier gibt er in den Kämpfen wieder Vollgas, wird fast schon heroisiert. Die Macher wissen um das Image, dass sich der Exportschlager über Jahre hinweg erarbeitet hat und spielen dies voll aus – leider fast zu stark, da darunter sowohl die anderen Cast-Mitglieder aber auch die Geschichte als solche ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Spaß macht dann natürlich das Gekloppe wieder sehr, Fans des Action-Helden kommen auf ihre Kosten. Doch der Film soll eben auch eine emotionale Reise vermitteln, Mitgefühl für die Schicksale der Figuren abseits des Protagonisten aufbauen – und daran krankt Badland Hunters durch die insgesamt unausgewogene Tonalität. Zusammengestückelt aus bekannten Versatzstücken (The Last of Us, I am Legend, World War Z,…) funktioniert der Plot nur mäßig. Ohne die Starpower Don Lees würde die Produktion komplett in sich zusammenfallen. Der austauschbare Antagonist fällt dabei negativ besonders auf.

Don Lee als Nam San in Badland Hunters
Don Lee als Nam San © Netflix

Hart und typisch koreanisch

Neben einem Faible für den Don-Lee-Charme muss man auch mit dem Hang zum Over Acting, der unter westlichen Gesichtspunkten koreanischen Produktionen oftmals unterstellt wird, leben. Die Bösewichte sind allesamt Karikaturen, die Wortgefechte triefen vor Theatralik, weit aufgerissene Augen, viel Gebrüll. Doch genauso wie man eben die Emotionen auf Höchststufe eingestellt hat, hat man auch die Action in Sachen Wucht und Brutalität heraufgeschraubt. Die Hiebe des Protagonisten wirken dadurch gleich doppelt heftig, auch an Kunstblut wurde nicht gespart. Die Sozialkritik, die in Badland Hunters angelegt ist, verpufft durch die dramaturgische Zuspitzung und auch die Wissenschaftler sind allesamt zu klischeeüberladen geschrieben und gespielt, um noch einen Rest von Glaubwürdigkeit zu vermitteln.

Unser Fazit zu Badland Hunters

Ein paar Szenen, in denen Don Lee wieder auf die Kacke hauen darf, kaschieren nur bedingt, dass Badland Hunters ein ziemlich generischer Endzeit-Film ohne eigene Identität ist. Comic-artige Figuren und Sozialkritik mit dem Brecheisen stehen in einem zu krassen Kontrast, um trotz kurzweiliger Lauflänge noch pausenlos zu unterhalten. Nur für Fans des Hauptdarstellers noch eine sanfte Empfehlung.

Badland Hunters ist ab dem 26. Januar 2024 bei Netflix im Streaming-Katalog.

Unsere Wertung:

 

 

 

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