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Beitragsbild zu Brotherhoods of Blades II

Brotherhood of Blades II

Historisch akkurat und stilvoll fotografiert erweist sich Brotherhood of Blades II als Vorgänger seines Vorgängers. Denn hier erfahren wir mehr über den Hintergrund des zukünftigen Assassinen Shen Lian, der schon vor der Krönung des jungen Kaisers Tanqi in eine ausufernde Verschwörung gerät.

TitelBrotherhood of Blades II
Jahr2017
ProduktionslandChina
RegieLu Yang
DrehbuchLu Yang, Yu Yang, Chen Su
GenreAction, Krimi, Historienfilm
DarstellerChang Chen, Yang Mi, Zhang Yi
Länge120 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihPandastorm Pictures
BD Cover Brotherhood of Blades II © Pandastorm Pictures
Cover zu Brotherhood of Blades © Pandastorm Pictures

Ein Held wider Willen

1627 hält sich die Ming-Dynastie mit Gewalt an der Macht. Kommissar Lieutenant Shen Lian besitzt als Kriegsheld in den Schlachten mit der Jin-Dynastie von 1619 ein großes Ansehen. Als er an einem Tatort, einem Massaker in einem Gasthaus, mit seinem Gefolge ermittelt, entdeckt er einen alten Weggefährten unter den Toten. Kurz darauf taucht der Emporkömmling Lieutenant Ling auf, um ihn den Fall abspenstig zu machen. Doch Shen Lian lässt sich nicht einschüchtern. Infolgedessen lässt Ling einen betrunkenen Soldaten Shens wegen Lästereien verhaften, worauf dieser sich umbringt.

Chang Chen steht dem Ermittler gegenüber, sie tauschen böse Blicke aus in Brotherhood of Blades II
Sind sich spinnefeind: Ling und Shen Lian © Pandastorm Pictures

Später werden Shen Lian und Ling ausgeschickt, um die Malerin Zhai Bei zu exekutieren. Allerdings sinnt es Ling dabei nach fleischlichen Gelüsten und will die junge Frau vorher noch vergewaltigen. Dahingegen will Shen Lian dies nicht zulassen und geht dazwischen. Dadurch wandert er in Lings schwarzes Buch, der gewillt ist, ihn als Sympathisant der Rebellen zu denunzieren. Schließlich kommt es zu einer Auseinandersetzung, bei der Ling stirbt. Als er den Zwischenfall vertuscht, gerät Shen in das Visier eines hinzugezogenen Ermittlers. Außerdem wird er nun von Freunden der Malerin erpresst und gerät so in eine Intrige um den Sturz des Kaisers…

Die Lady mit Bambus-Regenschirm schaut erwartungsvoll gen Himmel in Brotherhood of Blades II
Ziel eines Mordauftrags: die zierliche Malerin Bei Zhai © Pandastorm Pictures

Die Entstehung der Brotherhood of Blades

Auch wenn es sich dem Titel nach um eine Fortsetzung von Brotherhood of Blades von 2014 handelt, spielt sich die ganze Geschichte vor den Geschehnissen dort ab. Also handelt es sich genauer gesagt um ein Prequel, das die Geschichte Shen Lians, der im Vorgänger zu den kaiserlichen Assassinen gehört, erzählt. Dabei sind Vorkenntnisse aus dem ersten Teil nicht zwingend erforderlich, denn den Bogen zu dessen Geschichte spannt der Film erst am Ende. Nebenher spielen auch nur zwei Charaktere aus dem Vorgänger hier wirklich eine Rolle. Allerdings sind die auch nicht so gewichtig, als dass man sie vorher kennen müsste.

Wer denn den ersten Film auch kennt, wird vielleicht genau wie ich freudig feststellen, dass diverse Kritikpunkte daran in Brotherhood of Blades II tatsächlich ausgemerzt wurden. Trotz des komplexen Plots wird die Geschichte nicht zu kompliziert vorgetragen. Das Netz aus Ereignissen und handelnden Charakteren ist weit engmaschiger und leichter zu verfolgen. Auch die Kampfszenen gestalten sich weit übersichtlicher, wobei der Einsatz von Wire-Fu sich immer noch in Maßen hält. Nur ab und zu fliegen Kämpfer oder Waffen meterweit durch die Gegend. Dies verleiht den Kämpfen aber auch ein wenig mehr Dynamik. Zudem sind sie wieder einmal optisch schön bebildert. Als illustre Hintergründe gibt es anfangs etwa ein vernebeltes Schlachtfeld mit Bergen an Leichen zu sehen. Im abendlichen Bambus-Wald bekommt es Shen Lian mit einer Schwertmeisterin und ihren beiden Schülern zu tun. Besonders schön stellt sich der Kampf mit einem Sonder-Ermittler im Archiv der kaiserlichen Garde und dem dazugehörigen Innenhof dar.

Chang Chen hält mit seinen Schwertern gleich zwei Gegner in Schach in Brotherhood of Blades II
Es wird durchaus auch gekämpft © Pandastorm Pictures

Historische Einordnung – Eine kleine Geschichtsstunde

Als Action-Krimi im historischen Kontext nehmen sich ähnlich gelagerte gerne mal einige Freiheiten. Brotherhood of Blades II ist, soweit ich das als Laie sagen kann, recht akkurat, was die Rahmenhandlung angeht. Entgegen zur Dramaturgie ist der geschichtliche Hintergrund nicht handlungstragend, trägt aber viel zur transportierten Atmosphäre bei. Hierzu mal ein kleiner Exkurs…

Der böse Strippenzieher im opulenten Dress mit großem, schwarzem Hut schaut griesgrämig drein in Brotherhood of Blades II
Historisch verbürgter Strippenzieher: Wei Zhongxian © Pandastorm Pictures

Der Film beginnt am Ende der Wanli-Herrschaft, die die letzte Blütezeit der seit 1368 andauernden Ming-Dynastie darstellt. Überdies endet er mit der Machtübernahme von Tianqi, der sich des mächtigen Eunuchen Wei Zhongxian entledigt. Jedoch war dieser in Wirklichkeit ein erst 16-jähriger Knabe. Die im Film gezeigten Schlachten mit der Jin-Dynastie sollen sich tatsächlich 1619 zugetragen haben. Der Fürst Nurhaci hatte 1618 die Qing-Dynastie begründet, die ab 1644 die Ming-Dynastie als Herrscherfamilie ablöste. Sie sollte den chinesischen Kaiser bis zur Ausrufung der Republik China im Jahre 1911 stellen.

Chang Chen nimmt vor der Tür sitzend ein Mahl zu sich, neben sich eine schwarze Katze in Brotherhood of Blades II
EIn Moment der Ruhe für unseren Helden Shen Lian © Pandastorm Pictures

Unser Fazit zu Brotherhood of Blades II

Letztendlich bietet Brotherhood of Blades II eine gute Mischung aus spannendem Krimi und Martial Arts vor historisch verbürgtem Ambiente dar. Die Tatsache, dass die Geschichte weniger verworren als im Vorgänger dargebracht wird, stellt ein großes Plus dar. Auch die flott und übersichtlich choreographierten Kämpfe tragen zum positiven Gesamteindruck bei. Zudem sind die Charaktere weit weniger klischeebeladen. Genauso wird die Pathos-Keule hier erst am Schluss hervorgekramt, wenn das große Finale in den Bergen ansteht. Die Regie von Yang Lu erweist sich als ausgewogener und zielgerichteter. Der chinesische Star Chang Chen kann wieder als harter, aber gerechter Offizier unter einem gnadenlosen Herrscher überzeugen. Ihm zur Seite steht dieses Mal der chinesische Fernsehstar Yangmi als Malerin Zhai Bei.

Chang Chen steht halb ohnmächtig einer Übermacht, die ihn umringt gegenüber in Brotherhood of Blades II
Im Finale geht es nochmal gut zur Sache © Pandastorm Pictures

Wer den Vorgänger mochte, wird auch hier gewiss gut unterhalten. Aber auch wem die verworrene Handlung des ersten Teils etwas abschreckte, sollte vielleicht einen Blick riskieren, der Film ist es wert. Mir persönlich sagt die moderne, eher farbentsättigte Optik nicht wirklich zu, aber das sind persönliche Präferenzen. Jedoch mutet die Rückkehr zu Studiobauten wie zu den alten Zeiten der Shaw Brothers Studios sehr heimelnd an. Die Blu-ray von Pandastorm Pictures, die seit dem 9. November 2018 erhältlich ist, bietet den Film in gestochen scharfen Bild in Superbreitbild auf. Die deutsche Tonspur ist wuchtig, dazu ist auch der O-Ton in Mandarin enthalten. Dabei hielt man sich mit Extras mal wieder ein wenig zurück, es ist nur der Trailer enthalten.

Unsere Wertung:

 

 

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© Pandastorm Pictures

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