Mit Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. folgte bereits ein Jahr nach seinem Kinodebüt der zweite Film des patenten Zeit- und Raumreisenden für die große Leinwand. Ob zumindest dieser heutigen Erwartungen standhalten kann, erfahrt ihr in unserer Review!

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Die Handlung von Dr. Who: Die Invasion der Daleks
Dr. Who (Peter Cushing) reist mit der Tardis ins Jahr 2150, wo er London zerstört und die Erde von den Daleks erobert vorfindet. Zusammen mit seinen Enkelinnen Barbara (Jill Curzon) und Susan (Roberta Tovey) schließt er sich dem Widerstand an. Mit dabei ist auch Polizist Tom (Bernard Cribbins), der aus Versehen in den Start der Tardis gestolpert ist. Nachdem ein Angriff auf das Raumschiff der Daleks fehlgeschlagen, flüchten sie auf das Land. Hier kommt Dr. Who hinter einen perfiden Plan der Außerirdischen, die menschliche Sklaven in Minenstollen weit ins innere der Erde graben lassen…
Kriegsabenteuer statt Familienausflug
Nachdem der Vorgänger Dr. Who und die Daleks (1965) noch als harmloses Familienabenteuer angelegt war, gibt sich Dr. Who: Die Invasion der Daleks weitaus martialischer. Die Ruinen von London erweckten auch zwanzig Jahre nach Kriegsende sicherlich noch Erinnerungen an die verheerenden Bombenangriffe der Deutschen im zweiten Weltkrieg. Der Doktor nimmt hier auch gleich eine weitaus aktivere Rolle ein, es geht schließlich darum, die Erde zu retten. Die Handlung ist dabei grob in zwei Parts gegliedert. Zuerst schlagen sich unsere vier Zeitreisenden durch das zerstörte London und schließen sich dem Widerstand an. Nach einer verlorenen Schlacht fliehen sie voneinander getrennt aufs Land. Hier bietet sich ein ähnlich trostloses Bild: Die Menschen wurden versklavt, einige kollaborieren sogar mit den Dalek und verbleiben dadurch in relativer Freiheit.
Zwar gibt es dieses Mal keine außerirdische Welt zu bestaunen, dennoch macht Dr. Who: Die Invasion der Daleks optisch einiges mehr her als der erste Film. Die verschiedenen Sets in London, im Raumschiff und auf dem Land, einige Matte Paintings und Modelle sorgen für Abwechslung, auch wenn speziell letztere heute nicht mehr sehr überzeugen können. Die Dramaturgie wird flott vorangetrieben, die Zweiteilung der Handlung treibt dies noch weiter voran. Man setzt zudem auf einen Spannungsbogen, der zur Hälfte einen vorläufigen Höhepunkt bietet und im Finale dann den Helden gegen die Uhr antreten lässt. Auch mit humorigen Stellen hält man sich zurück, da David, im Gegensatz zu Comic Relief Ian im ersten Film, die zweite Heldenrolle zukommt.
Mehr von Allem für das Sequel
Dr. Who: Die Invasion der Dalek zeigt den Doktor endlich mehr als einen Mann der Tat. Das kommt auch der Darstellung von Peter Cushing zugute, der sich nun ein wenig austoben darf. Er wirkt damit nicht mehr wie der geistreiche, nette Opa, der nur gerne Geschichten erzählt und Reden schwingt. Auch Roberta Tovey kehrt in ihrer Rolle als neunmalkluge Susan zurück, tritt aber etwas in den Hintergrund. Dagegen wurde die Darstellerin der Barbara, zuvor Jennie Linden, durch Jill Curzon ersetzt. Das spielt im Endeffekt aber keine große Rolle. Bernard Cribbins darf sich als heldenhafter Polizist erweisen, der nur an ein-zwei Stellen den Hampelmann geben muss. Doch ist das dann sogar recht witzig. Des Weiteren tun sich noch Andrew Keir, der kurz darauf für Hammer Films in Das grüne Blut der Dämonen (1967) auch die Kultfigur “Quatermass” gab, und Philip Madoc als fieser Kriegsgewinnler in den Nebenrollen hervor.
Für das Drehbuch zeichnete sich abermals Milton Subotsky verantwortlich, der hier den Maximen einer Fortsetzung – mehr Action, mehr Drama, mehr Spannung – folgt. Die Alien Invasion-Thematik bietet sich schließlich auch dafür an. Das innerstädtische Set-Design der ersten Hälfte erinnert sehr an Kriegsfilme, bietet Ruinen, enge Seitengassen und auch etwas vom Londoner Untergrund. Dazu gesellen sich Szenen im Raumschiff der Daleks, die an deren Basis aus dem ersten Film erinnern. Das Setting auf dem Land erweist sich danach als etwas karger, wird aber durch Modelle und Matte Paintings aufgehübscht. Vieles davon wirkt zwar etwas angestaubt und künstlich, bringt aber ordentlich Abwechslung in Sachen Optik. Das Design der Daleks blieb identisch, aber durch ihre große Anzahl und ihr aggressives Vorgehen wirken sie hier zumindest einigermaßen bedrohlich.
Unser Fazit zu Dr. Who: Die Invasion der Daleks
Im Vergleich zum ein Jahr zuvor entstandenen Dr. Who und die Daleks ist der kurzweilige Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. eindeutig ein Schritt nach vorne. Er ist zwar sicherlich keine große Neuentdeckung für das große Publikum, öffnet sich, dank seiner ernsthafteren Ausrichtung, aber einem größeren Kreis von Interessenten:innen. Primär werden natürlich Fans des Doktors und Nostalgiker angesprochen, doch die Alien Invasion-Thematik dürfte für Neueinsteiger definitiv reizvoller sein als ein seichtes Familienabenteuer. Bild und Ton befinden sich auf dem Niveau des Vorgängers, reichlich Bonus-Material ist genauso vorhanden. Zumal ist das Steelbook, das den Film auf UHD und Blu-ray enthält, wieder sehr schnieke anzusehen. Für Fans definitiv eine Empfehlunge!
Blu-ray, DVD und UHD Steelbook sind seit dem 21. Juli 2022 im Handel erhältlich!
Unsere Wertung:
© StudioCanal/Arthaus