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    Mein Jahr in New York

    Stefan Jankevon Stefan Janke20. Februar 2020Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Joanna hat einen neuen Stapel Fanpost zu lesen in My Salinger Year @ Margaret (Sigourney Weaver) muss nachdenken, während Joanna als ihre Assistentin arbeitet in My Salinger Year @ micro_scope
    Joanna hat einen neuen Stapel Fanpost zu lesen in My Salinger Year @ micro_scope
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    Die 70. Ausgabe der Berlinale wird feierlich von Mein Jahr in New York des oscarnominierten und mehrfach ausgezeichneten Regisseurs Philippe Falardeau eröffnet. Wie gelungen die auf ihren Begebenheiten basierende Geschichte einer aufstrebenden Schriftstellerin in New York in Szene gesetzt worden ist, könnt ihr im Folgenden lesen.

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    Regisseur Phillipe Falardeau @ Julie Artacho
    Regisseur Phillipe Falardeau @ Julie Artacho

    Worum geht es in Mein Jahr in New York?

    Joanna (Margaret Qualley) wünscht sich nichts sehnlicher als Schriftstellerin zu werden. Zu diesem Zweck lässt sie ihren Freund zurück und zieht zu einer Bekannten nach New York. Dort angekommen kann sie einen Job bei der angesehenen Literaturagentin Margaret (Sigourney Weaver) ergattern. Ihre Aufgabe ist es, die Fanpost eines Klienten (der gefeierte, aber äußerst zurückgezogen lebende Autor J. D. Salinger) aus Sicherheitsgründen zu lesen und anschließend zu schreddern. Da sie doch eigentlich lieber Inspiration für ihr eigenes künstlerisches Schaffen sammeln möchte, hatte sie gehofft, neue Manuskript lesen zu dürfen. Ihre etwas altmodische Chefin lehnt dies allerdings strikt ab, weshalb sie sich notgedrungen mit der ihr aufgetragenen Aufgabe arrangieren muss. Je mehr Briefe sie jedoch ließt, die vergeblich auf eine Antwort warten, umso mehr verliert sie sich in diesen. Kann sie etwa unter den Äußerungen der Fans ihre Inspiration finden?

    Joanna (Margaret Qualley) muss auch lernen auf einer Schreibmaschine zu tippen in My Salinger Year @ micro_scope
    Joanna (Margaret Qualley) muss auch lernen, auf einer Schreibmaschine zu tippen in My Salinger Year @ micro_scope

    Die Gesellschaft schafft die Kunst

    Überraschend seicht kommt der Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale daher. Mit Mein Jahr in New York inszenierte der preisgekrönte Regisseur Philippe Falardeau (Monsieur Lazhar, Chuck – Der wahre Rocky) eine Selbstfindungsgeschichte, die große Themen leicht vermitteln soll – angesichts des sonst so ernst wirkenden Programms eine erste kleine Überraschung. Kommt der Streifen zunächst wie die Erzählung der klassischen Aufstiegsgeschichte einer jungen Nachwuchsautorin daher, so entpuppt sich mit zunehmender Laufzeit eine genauere Darstellung des Verhältnisses von Gesellschaft und Kunst. Was interessiert die Menschen an Kunst? Falardeau nimmt dazu einen interessanten Standpunkt ein. Es sei nicht das Werk selbst, das die eigentliche Faszination auslöst, sondern viel mehr das, was die Betrachtenden daraus machen. Mysteriös und beinahe einem Phantom ähnlich wird mehrfach über den weltbekannten Autoren J. D. Salinger gesprochen, doch gelesen hat ihn die Protagonistin noch nicht. Der Status zählt und nicht das Werk.

    Hamza Haq und Margaret Qualley in My Salinger Year © micro_scope
    Hamza Haq und Margaret Qualley in My Salinger Year © micro_scope

    Eine neue Perspektive

    In diesem Sinne versteht Drehbuchautor und Regisseur Falardeau Kunst als Form der Kommunikation. Viel wichtiger als das, was gesagt wird, sei wie der Rezipient oder die Rezipientin darauf reagiert. Und das sei wiederum nicht zuletzt davon abhängig, wem die Nachricht vermittelt wird. Joanna erhält die Aufgabe, einen passenden Verleger für ein Manuskript zu finden und soll dabei insbesondere auf ihre Menschenkenntnis vertrauen. Die Qualität spielt dabei keine Rolle, wie es ihre (von Sigourney Weaver genüsslich gespielte) Chefin Margaret treffend auf den Punkt bringt. So vermittelt der Streifen im Endeffekt eine äußerst liberale Position. Für jede Äußerung eines Künstlers oder einer Künstlerin gäbe es einen passenden Adressaten oder eine Adressantin, die glaubt darin etwas zu sehen, das ihn oder sie bewegt, verzaubert, zum Nachdenken anregt und schließlich zu einer Form der Antwort verleitet.

    An diesem Punkt vollzieht Mein Jahr in New York einen durchaus raffinierten und spannenden Perspektivwechsel. Die Antwort der Rezipienten wird durch die Leserbriefe selbst zu einem künstlerischen Niveau erhoben, das in seiner Eigenständigkeit anerkannt werden will und genauso nach einer Antwort verlangt. Dafür stehen insbesondere die Briefe eines depressiven Fans von Salinger, in denen sich Joanna nach und nach selbst wiederzuentdecken glaubt. Die Reaktion wird zur neuen Aktion und setzt dadurch einen Kreislauf in Gang, den man schließlich als Kommunikation bezeichnen könnte. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn das Lesen der „fremden“ Briefe und der Wunsch der Protagonistin stets mit ihren eigenen privaten Situationen, Wünschen und Begehren vermischt wird. So will beispielsweise auch sie, wie der ominöse Salinger, gewisse Briefe nicht lesen.

    Margaret (Sigourney Weaver) muss nachdenken, während Joanna als ihre Assistentin arbeitet in My Salinger Year @ micro_scope
    Margaret (Sigourney Weaver) muss nachdenken, während Joanna als ihre Assistentin arbeitet in My Salinger Year @ micro_scope

    Naivität und Romantik

    Wenn demzufolge die Form der Nachrichtenvermittlung über die Rezeption entscheidet und nicht die Qualität der Nachricht, so vermittelt Falardeau den Eindruck als wenn jede Kunst und Kunstform einen Platz in der Gesellschaft finden könnten. In diesen Momenten weicht die sonst so faszinierende Darstellung künstlerischer Kommunikation jedoch leider einer naiven Erzählung, die sich im Endeffekt um bestehende Probleme drückt. Der Regisseur stilisiert und romantisiert die Entwicklung einer Künstlerin in zugegebenermaßen schönen und gut konzipierten Bildern, ohne letztendlich die alles entscheidende Frage zu stellen: Wie findet ein Kunstwerk denn sein Publikum? Auch wenn es zutreffen mag, dass jeder Mensch in einem Werk etwas anderes sehen und es anders erleben kann, so führt eine solche Herangehensweise in ihrer umkommentierten Form zu einer plakativen Vereinfachung tatsächlicher Gegebenheiten und Zusammenhänge.

    Dadurch wird Mein Jahr in New York letzten Endes leider doch zu harmlos und zu sehr Wohlfühlkino. Der Streifen besticht mit einem gekonnten Blocking und Staging der Szenen, vereinzelte humorvolle Ideen im Schnitt können in den ein oder anderen Momenten für humorvolle Beiträge sorgen und selbst der verspielte und wohlig anmutende Score von Martin Léon trägt seinen Teil dazu bei, dass der Streifen doch weniger wirklichkeitsnah daherkommt als er es vermutlich bezwecken möchte. Gerade die privaten Hintergrundgeschichten der Figuren wollen nur mäßig funktionieren. Zu aufdringlich verklärt und gefühlsbetont kommen sie in manchen Momenten daher und werden außerdem nicht immer nachvollziehbar genug aufgebaut. Schade, dass das Drehbuch besonders in der letztendlichen Auflösung keinen mutigeren Weg gegangen ist. Hinzukommt, dass Newcomerin Margaret Qualley (Once Upon a Time… in Hollywood) zwar charmant aufspielt, den Film aber letztendlich nicht immer auf ihren Schultern tragen kann. 

    Joanna hat einen neuen Stapel Fanpost zu lesen in My Salinger Year @ Margaret (Sigourney Weaver) muss nachdenken, während Joanna als ihre Assistentin arbeitet in My Salinger Year @ micro_scope
    Joanna hat einen neuen Stapel Fanpost zu lesen in My Salinger Year @ micro_scope

    Unser Fazit zu Mein Jahr in New York

    Alles in Allem kommt Mein Jahr in New York überaus versöhnlich daher. Wie in einer leicht verklärten Traumvorstellung wird der Individualismus des Künstlertums romantisiert, ohne dabei zu ernste Themen anzuschneiden. Kann man sich mit einer solchen seichten Herangehensweise arrangieren, so dürfte man viel Spaß mit dem Streifen haben. Besonders Sigourney Weaver stellt erneut ihr schauspielerisches Talent zur Schau und durch den verspielten Score in Verbindung mit kreativen inszenatorischen Elementen vergeht die Laufzeit von 101 Minuten wie im Fluge. Zusätzlich vollzieht Regisseur und Drehbuchautor Philippe Falardeau einen selten gesehen Perspektivwechsel, indem er einen Kommunikationskreislauf der etwas anderen Art skizziert. 

    Besonders in dieser Hinsicht ist die Wahl des Streifens als Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale durchaus verständlich. Auch wenn schon noch Luft nach oben bleibt und mehr Potential vorhanden gewesen wäre, so stimmt der Streifen positiv auf das Festival ein und streut den Wunsch nach ernsteren Themen, von denen es in Zukunft noch genügend geben wird. Gelungener als der letztjährige Eröffnungsstreifen The Kindness Of Strangers ist er allemal. Große Themen in seichtem Gewand – das funktioniert zwar nicht in allen Augenblicken, sorgt aber allemal für ein gelungenes Kinoerlebnis, denn letztendlich liegt es an uns selbst, dem Werk Bedeutung beizumessen.

    Mein Jahr in New York ist ab dem 09. September 2021 Digital und ab dem 23. September 2021 auf Blu-ray und DVD erhältlich.


    @ Julie Artacho

    @ micro_scope

    © Koch Films

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