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    Startseite » The Whale
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    The Whale

    Luca Mattysvon Luca Mattys29. März 2023Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Charlie in seinem Apartment
    In seiner Wohnung lebt Charlie allein. © PLAION Pictures
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    Mehrere renommierte Filmpreise, darunter den Oscar für den besten Hauptdarsteller, gab es für Brendan Frasers Darbietung in The Whale bereits. Kann der Film auch als Gesamtwerk überzeugen?

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    Charlie in seinem Apartment
    In seiner Wohnung lebt Charlie allein. © PLAION Pictures

    Die Handlung von The Whale

    Der adipöse Englisch-Dozent Charlie (Brendan Fraser) erleidet in seiner Wohnung einen Herzinfakt. Seine beste Freundin Liz (Hong Chau), die als Krankenschwester arbeitet, prophezeit ihm, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben wird. Da er nicht versichert ist und sich darum nicht behandeln lassen möchte, beschließt Charlie, seine letzten Tage zu nutzen, um mit seiner Vergangenheit aufzuräumen. Infolgedessen bestellt er seine Tochter Ellie (Sadie Sink) für eine Versöhnung zu sich. Doch die störrische Teenagerin möchte von ihrem Vater nichts wissen. Zu groß ist ihre Wut darüber, dass er ihre Mutter (Samantha Morton) und sie vor Jahren für seinen Ex-Partner Alan verlassen hat. Charlie versucht alles, um seine Tochter in sein Leben zu integrieren – all das, während sein Körper ihm immer stärker signalisiert, dass es mit ihm zu Ende geht.

    Eine Naturgewalt von Performance

    Seit Erstankündigung dieses Films lagen alle Augen auf Brendan Fraser. Sein Comeback war heißerwartet, die Konversation um seine Darstellung laut, die Erwartung kaum erfüllbar. Das immense Vertrauen, das US-Verleiher A24 in ihn gesteckt hat, zeigt sich darin, dass das erste Poster für The Whale lediglich Frasers Gesicht präsentierte. Und es stimmt, die Qualität seines Schauspiels wird all diesen Vorschusslorbeeren gerecht. Das ist nach diversen Auszeichnungen und Belobigungen wahrlich kein Geheimnis mehr. Vielmehr gilt es inzwischen als eine Art universelle Wahrheit oder Naturgesetz: Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung, Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel, Brendan Fraser in The Whale ist gleich unnachahmlich gut.

    Was aus den vielen Trailern und viralen Oscarclips aber nicht hervorgeht, ist die Art und Weise, auf die er in diesem Film glänzt. Zyniker:innen mögen eine kitschige Seifenoper erwartet haben, die lediglich den Zweck erfüllt, Preise zu gewinnen. Rotz, Schweiß, Tränen, das volle Programm. Doch anders als Schauspieler:innen, die sich jedes Jahr unter Tonnen von Makeup einglasieren lassen, um die Unzulänglichkeiten hinter ihrer mittelmäßigen Rockstar-Karaokeshow zu verstecken, spielt sich Fraser unter den Prothesen hervor. Er imitiert nicht, er ist. Sein Charlie wird zu einer formvollendeten Figur. Der Detailreichtum der Darstellung steckt nicht im Körperbau, vielmehr spricht er aus Frasers Augen. Natürlich dürfen diese während der emotionalen Höhepunkte auch blutunterlaufen tränen. Aber kein Tropfen wirkt einstudiert oder unauthentisch.

    Charlie blickt aus seinem dreckigen Fenster nach draußen
    Das Fenster ist Charlies einzige Verbindung nach draußen. © PLAION Pictures

    Etwas Ehrliches

    Genau wie Frasers Performance hätte The Whale auch insgesamt jede Möglichkeit gehabt, plakativ oder gar manipulativ zu scheinen. Er wäre gewiss nicht die erste Mitleidsshow, die einzig und allein kreiert wurde, um Academy-Mitglieder zum Weinen zu bringen. Und tatsächlich häufen sich Momente, die auf dem Papier eigentlich nicht funktionieren dürfen. Bereits die Eröffnungseinstellung zeigt uns Charlie, der so heftig masturbiert, dass er einen Herzinfarkt erleidet. Später brechen Tische zusammen, auf die er sich lehnt, sein Röcheln wird lauter, seine Binge-Eating-Attacken heftiger. Es werden Pizzen mit Belag verspeist, der unter keinen Umständen dieser Welt kombiniert werden sollte. Vieles davon klingt absurd, und doch lässt Aronofsky es funktionieren.

    Charlie verlangt von seinen Studierenden nur eines. Ihre Essays müssen nicht wortgewaltig, intellektuell oder fordernd sein. Alles, was er fordert, ist Ehrlichkeit. An The Whale hätte er vermutlich seine wahre Freude gehabt. Denn auch dieser überzeugt nicht durch poetische Ideen, philosophische Konzepte oder anspruchsvolle Schreibkunst. Es handelt sich schlicht um eine simple Charakterstudie, eine Übung in Empathie, bei der die Vorurteile des Publikums adressiert und gebrochen werden. Hält man zunächst noch einiges für unfreiwillig komisch, so fragt man sich bald schon, weshalb eigentlich. Darren Aronofsky konfrontiert geschickt die Zuschauenden mit ihren eigenen Vorurteilen und haucht seiner Hauptfigur durch subtile Regieentscheidungen überwältigende Authentizität ein.

    Ellie steht mit verschränkten Armen im Türrahmen.
    Ellie will nichts mit ihrem Vater zu tun haben. © PLAION Pictures

    Lediglich gegen Ende der Laufzeit gelingt die tonale weiche Landung nicht. Fünf Minuten vor Beginn des Abspanns blökt die bis dahin interessant genutzte Musik übergriffig aus den Boxen. Diverse Einstellungen schlagen wieder in die Kerbe des unfreiwillig Komischen. Diesmal geschieht dies allerdings nicht bewusst, sondern versehentlich, denn das Ungleichgewicht wird nie aufgelöst. Frasers buchstäblich letzter Schauspielmoment ist auch sein lächerlichster. So verlässt man den Kinosaal leider potenziell eher Tränen lachend als weinend.

    (Zu) wörtlich gemeint

    Für ein Projekt von Darren Aronofsky ist The Whale beinahe überraschend stilistisch reduziert. Die entsättigten Farben und das klaustrophobische Seitenverhältnis, das den Protagonisten in seiner Wohnung einengt, könnten nicht weiter entfernt sein vom irren Tempospiel eines Black Swan oder der pulsierenden Symbolorgie von mother!. Dennoch ist der Stil effektiv, um uns in Charlies Perspektive einzufinden. Herauszuheben ist besonders das erstklassige Sounddesign mit subtil eingesetzten Spitzfindigkeiten. Aronofskys Regiearbeit drängt sich selten auf, garantiert aber ein emotionales Gesamtpaket mit wirkungsvoller audiovisueller Präsentation.

    Erneut sticht die Abschlussszene allerdings negativ hervor. Hier verabschiedet sich der Regisseur von seiner bis dato wörtlich zu verstehenden Bildsprache und wechselt auf surrealistische Darstellung. Diese hebt sich deutlich als Stilbruch heraus und schadet der Durchschlagskraft des Moments. Wären bereits zuvor im Film realitätsfremdere Konzepte in die Bilder eingeflochten worden, wäre auch die unfreiwillige Komik weniger stark ausgeprägt. Zehn Sekunden vor Beginn des Abspanns die komplette Metaphorik des Films neu zu erfinden ist definitiv eine mutige Idee. Allerdings nur deshalb, weil die Chance, dass dies gelingt, lächerlich gering ist.

    Unser Fazit zu The Whale

    Brendan Fraser trägt Aronofksys Neuling auf seinen prothesenbebauten Schultern. Diese wuchtige Performance, zurecht von Kritik und Publikum gelobt, bietet einen herausragenden Anker für ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel. Auch der Nebencast, insbesondere Hong Chau als Liz, überzeugt und trägt Samuel D. Hunters starkes Drehbuch außergewöhnlich vor. Wacklig sind allerhöchstens einige nicht konsequent durchgeführte Regieentscheidungen und wenige Momente, in denen The Whale sich nicht sicher ist, welchen Nerv er treffen möchte. Etwas mehr Zurückhaltung wäre eine geeignete Devise gewesen. Doch auch so kann der Film vollends überzeugen und ist einen Kinobesuch allemal wert, und sei es nur für die Schluchzer im Saal, die den Abspann begleiten werden.

    The Whale erscheint am 27. April 2023 in den deutschen Kinos!

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    © Plaion Pictures

    Luca Mattys

    Filmverrückter aus Leidenschaft, Oscar-Trivia-Lexikon auf zwei Beinen und vermutlich der Hauptgeldgeber aller Düsseldorfer Kinos. Jeden Dienstagmittag bastelt Luca sich gewissenhaft sein Wochenprogramm zusammen und gibt renommierten Klassikern dabei dieselbe Chance wie hoffnungslosem Müll. Für ihn gibt es keinen schöneren Ort auf der Erde als das Innere eines Kinosaals. Seit inzwischen zwei Jahren schreibt er Kritiken für Filmtoast und schaut auch ab und zu mal frech im Podcast vorbei, wenn niemand ihn aufhält. Wenn er nicht gerade über die diversen Gründe philosophiert, warum "Brügge sehen … und sterben?" der beste Film aller Zeiten ist, oder sich über die Sieger:innen der vergangenen Preissaison echauffiert, versucht er, seine DVD-Sammlung abzugrasen, von der noch immer ein schockierender Anteil originalverpackt ist.

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