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Rings

Fast jeder kennt das legendäre Video von Samara. Es brachte vielen Menschen den Tod und hat die Horror-Szene so stark geprägt, wie kaum ein anderer Film. Jetzt ist das Band erneut aufgetaucht. Samara ist zurück!

TitelRings
Jahr2017
ProduktionslandUSA
RegieF. Javier Gutiérrez
DrehbuchDavid Loucka, Jacob Estes, Akiva Goldsman
GenreHorror
DarstellerMatilda Lutz, Alex Roe, Johnny Galecki, Aimee Teegarden, Bonnie Morgan, Vincent D’Onofrio, Kati Akins, Laura Wiggins, Zach Roerig, Surley Alvelo
Länge102 Minuten
FSKAb 16 Jahren freigegeben
VerleihParamount Pictures Germany

Eines vorab: „The Ring“ ist für mich nach wie vor einer der besten Horrorfilme, die ich bisher gesehen habe. Daher bin ich mit viel Spannung und Neugier in die 13 Jahre später erschienene Fortsetzung von „Ring 2“ gegangen.

Julia (Matilda Lutz) führt eine Fernbeziehung mit ihrem Freund Holt (Alex Roe), der aufs College geht. Sie kann ihn seit Tagen nicht erreichen und so beschließt sie, ihn zu suchen. Vor Ort findet sie heraus, dass er sich für ein Projekt seines Biologie-Professors Gabriel (Johnny Galecki) eingeschrieben hat. Dieser hat eine Videokassette erstanden, auf der die verheißungsvollen Worte „Play me“ stehen. Man sieht darauf das Mädchen Samara. Hat man das Video gesehen, hat man noch 7 Tage zu leben. Außer Samara sieht man noch einige rätselhafte Standbilder. Da Holt das Video, im Rahmen des geheimnisvollen Projektes, gesehen hat, haben er und seine Freundin nun 7 Tage Zeit um das Band zu entschlüsseln und einen Weg zu finden, Samara aufzuhalten.

Matilda Lutz as Julia in RINGS by Paramount Pictures

Anfänglich kann der Film durchaus die Stimmung aus dem Original erzeugen und er baut auch auf dem selben Prinzip auf. Ein altes Videoband mit seltsamen Standbildern, die unverwechselbare Musik im Hintergrund und die Bedingung von „Samara“. Sie gibt demjenigen, der sich ihr Video ansieht 7 Tage, dann tötet sie ihn.

Der Brunnen und das Mädchen in Rings von 2017
Bonnie Morgan as Samara in the film RINGS by ©Paramount Pictures

Matilda Lutz und Alex Roe haben als Julia und Holt die meiste Screentime. Sie liefern eine solide Leistung hab, jedoch wären beide auch leicht auszutauschen gewesen. Vincent D’Onofrio als Burke, der in einem kleinen Dorf lebt und die Geschichte von Samara kennt. Er spielt da schon eine überzeugendere Rolle und ich würde ihn wohl als Lichtblick im Cast betrachten. Johnny Galecki als Professor Gabriel wirkt total aufgesetzt. Ich konnte ihm seine Rolle als zwielichtigen Professor zu keiner Zeit abnehmen. Nicht mal als normaler Professor hätte er das geschafft. Der Rest der Crew ist nicht schlecht, aber man kann jetzt nicht sagen, dass jemandem die Rolle auf den Leib geschneidert wurde.

Johnny Galecki as Gabriel in RINGS by Paramount Pictures

Die Story spielt sich unter anderem in einem Flugzeug, der Wohnung, in welcher der Fernseher steht, die Welt von Samara rund um den Brunnen und einem kleinen, beklemmenden Dorf. Das besagte Dorf dient als gruselige Kulisse und bedient dabei jegliches Klischee eines Horrorstreifens. Die Welt von Samara kennen wir bereits, hier wurden noch 2-3 Szenen hinzugefügt, alles in dem legendären „TV-Grünstich“ gehalten. Der Rest spielt überwiegend im dunklen Zimmer oder an anderen dunklen Orten.

Vincent D’Onofrio as Burke in the film RINGS by Paramount Pictures

Die Kameraarbeit kommt zum Teil bekannt vor aus dem Original, hier wurde nichts großartig verändert und auch auf irgendwelche Neuerungen warten wir vergebens. Der eben schon genannte Grünstich ist das Markenzeichen der „Ring“ Saga und damit spielt der Film auch. So kommt hier und da einmal kurz das alte Feeling auf. Der Sound ist ebenfalls bereits bekannt, nichts besonderes. Kulisse und Optik zusammen bedienen einfach jedes Klischee, aus allen möglichen Horrorfilmen zusammen gesucht. So ist es nichts Halbes und nichts Ganzes und man vergisst nach einer Weile sogar, dass man sich gerade einen „Ring“ Teil ansieht. Haben die beiden ersten Teile Anfang der 2000er noch mit tollen Schock- und Optikelementen überzeugen können, muss man leider sagen:“ 2017 holt das niemanden mehr in die Kinos“.

„Rings“ wurde mehrfach verschoben und das ist ja meistens kein sonderlich gutes Zeichen, mir persönlich war es egal, denn ich war vom Original damals so fasziniert, dass ich dachte, dass kann nur ein guter Streifen werden. Leider wurde ich hier eines besseren belehrt.

Ein ernstes Gespräch zwischen Alex Rose und Matilda Lutz
Matilda Lutz as Julia and Alex Roe as Holt in the film RINGS by ©Paramount Pictures

„Rings“ bedient sich den Elementen, die „The Ring“ zu einem sehr erfolgreichen Streifen gemacht haben. Das legendäre Video, die ebenso legendäre Fernseh-Sequenzen, wenn das Bild beginnt zu rauschen, der Geschichte von Samara und der damit verbundenen, mitreißenden Spurensuche.

Doch genau hier liegt das Problem, haben all diese Faktoren 2002 noch bestens funktioniert, weil neu, wirkt hier alles sehr altbacken, langweilig, schon mal gesehen und auf Biegen und Brechen aufgesetzt. Man kennt es eben schon und das durchaus besser in Szene gesetzt. Das Original-Video wird ein wenig erweitert und die Spurensuche beginnt erneut. Leider finden die Protagonisten alle Orte viel zu schnell und lösen jedes „Rätsel“ nach wenigen Sekunden. Dazu gesellen sich haufenweise Logikfehler.

„Rings“ wollte zu viel und baut etwa einen berühmten Schauspieler als Professer ein, der jedoch nicht wirklich positiv zum Film beitragen kann, unter anderem weil die Screentime viel zu kurz ist. Der Schritt von den 2002er Video Kassetten zur Gegenwart mit Smartphones und Macs gelingt auch nur halbwegs. Hauptsächlich stört aber, dass von der durchgängigen Horrorstimmung von damals nun allenfalls Bruchstücke übrig sind. Hier und da kommt Nostalgie hoch, die Szenen drum herum wirken meiner Meinung nach viel zu präsent. Hier hätte man sich mit weit weniger zufrieden geben müssen um den Fokus darauf zu legen, was diese Reihe ursprünglich so groß gemacht hat.

Echt schade, ich habe mir viel erhofft, mir war aber natürlich klar, dass das Original nicht zu erreichen sein wird. Dass hier so ein halbgares Machwerk präsentiert wird, das auf einem großen Namen aufbaut, enttäuscht mich dann doch sehr. Vor allem war auch die ganze Werbestrategie vorab darauf ausgelegt.  Hier wäre weit mehr möglich gewesen.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© Paramount Pictures

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