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    Die Glaskuppel

    Jan Wernervon Jan Werner12. April 2025Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    Glaskupan. Cr. Courtesy of Netflix © 2024
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    Lust auf etwas kalten Thrill aus Nordeuropa bevor es hierzulande zu warm wird, um sich noch auf das Setting einzulassen. Dann schaut am besten direkt zum Start in die Nordic-Noir-Serie Die Glaskuppel bei Netflix rein. Warum? Das erfahrt ihr im Text!

    Die Glaskuppel – Die offizielle Handlung

    Lejla kehrt in das schwedische Dorf zurück, in dem sie aufgewachsen ist, ein Ort zwischen Tradition und Moderne, was für Spannungen unter den Bewohner*innen sorgt. Allerdings wird Lejlas Rückkehr von etwas überschattet, das noch düsterer und bedrohlicher ist, als sie es sich jemals hätte träumen lassen. Als Kind wurde Lejla in der Gegend von einem Unbekannten unter einer Glaskuppel gefangen gehalten. Und wieder verschwindet ein Mädchen spurlos. Als Lejla dem Vermisstenfall nachgeht, muss sie sich auch der Dunkelheit in ihrem Inneren stellen – einem Teil von ihr, den sie bisher verdrängt hat. Sind die Parallelen zwischen Lejlas Vergangenheit und dem Verschwinden des Mädchens nur ein unheimlicher Zufall? Oder ist die Geschichte dabei, sich zu wiederholen?

    Neues Futter für Nordic-Noir-Fans

    Sowohl in der literarischen Form als auch in Film und Serie sind Krimis aus Skandinavien einerseits enorm erfolgreich und andererseits inzwischen quasi eine eigenes Subgenre geworden. Wer sich dafür entscheidet, ein Format aus dem hohen Norden Europas zu lesen – oder eben auch zu schauen, der hat eine gewisse Vorstellung, die maßgeblich davon abweicht, was man beispielsweise von deutschen Thrillern oder auch von Kriminalstoffen von der britischen Insel gewohnt ist. Das Spiel mit der Kälte, den langen Tagen oder Nächten, die Naturbelassenheit, die Idylle, die schon immer auch an der Einsamkeitsschwelle kratzt. Dazu kommt dann ein doch eher morbider Anstrich, eine charmant einengende Trostlosigkeit – es geht in der Regel deutlich düsterer zu als in Formaten, die weiter weg vom Polarkreis entstehen. Und nicht selten spielen hier dann auch Elemente eine Rolle, die ein Stück weit ihre Wurzeln in der nordischen Mythologie haben.

    All das ist eine Checkliste, die Fans mehr oder weniger unterbewusst abhaken, wenn sie sich auf einen Neustart aus Nordeuropa einlassen. All das erfüllt nun auch Die Glaskuppel wieder – aber entsprechend routiniert und mit wenigen Aha-Momenten kommt das Netflix-Original dann auch daher. Ja, die Miniserie ist einmal mehr ein spannender Binge, aber man sieht hier wirklich überhaupt nichts, was nicht schon irgendwie in den letzten Jahren in ähnlichen Formate verwurstet wurde. Überraschungen erwarten, sollte man nicht.

    Dorfleben, Außenseitertum, ach ja und: Thriller

    Eine Heimkehrerin wirbelt das leben in einer Kleinstadt durcheinander, alte Wunden werden aufgerissen und die eh schon vorhandenen Risse innerhalb der Dorfgemeinschaft treten vollends zutage. Das was Die Glaskuppel als Setting und Ausgangslage wählt, ist wirklich komplett aus dem Nordic-Noir-Baukasten entliehen. Das ist, wie schon geschrieben, qualitativ jetzt erstmal kein Kritikpunkt, aber in Sachen Innovation dann doch ein Dämpfer. Es gilt hier fast die Formel, die man auf die Harlan-Coben-Thriller bei Netflix anwenden kann: Kennst du einen, kennst du alle. Glücklicherweise sind die alltäglichen Konflikte dadurch aber interessanterweise fast packender, da sie tatsächlich eher aus dem Leben gegriffen wirken. Dazu kommen dann allesamt solide Darstellerleistungen, wobei man hier auch den nordischen Charakter mögen muss. Denn einen Hang zum Unterkühlten kann man dem gesamten Ensemble attestieren – in vorderster Front dabei der Hauptdarstellerin, mit der es vielen schwerfallen wird, mitzufiebern.

    Wenn es bislang vielleicht noch eher so klang, als fiele das Fazit zur Serie am Ende negativ aus, muss ich nun doch noch deutlich ein Aber zur Gewichtung anführen. Denn ja, Setting und auch Figurenkonstellation sind vielleicht nicht die Neuerfindung des Rads, aber die eigentlich Krimistory ist alles in allem ungemein dicht, packend und sogar wendungsreich, sodass in seiner Kerndisziplin der Thriller sehr viel Punkte machen kann. Ohne natürlich hier ins Detail zu gehen, kann man doch sagen, dass es sich hierbei um ein ähnliches Projekt wie beispielsweise Liebes Kind oder Der Kastanienmann handelt, die ebenfalls trotz der erstmal standardmäßigen Verpackung doch mit ihrer Atmosphäre zu Publikumsmagneten von Netflix werden konnten.

    Seraphine Krystek als junge Lejla © Netflix

    © Netflix

    Unser Fazit zu Die Glaskuppel

    3.0 Okay

    Kindesentführungen, die Geister der Vergangenheit, eine Wiederholung der Ereignisse - und das alles dicht und packend genau so verpackt, wie es die Nordic-Noir-Fans mögen. Die Glaskuppel reißt keine Bäume der Innovation aus, macht aber vieles richtig, um über das Publikum an der Auflösung interessiert zu halten. Entsprechend ist hier mal wieder ein potentieller Geheimtipp bei Netflix angekommen, der entweder die globalen Charts stürmen oder komplett untergehen wird. Meinen Segen für ersteres hat die Thrillerserie jedenfalls.

    Die Glaskuppel startet am 15. April 2025 bei Netflix.

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    Jan Werner

    Daheim in Oberfranken und in nahezu allen Film- und Serienfranchises, schaut Jan mehr als noch als gesund bezeichnet werden kann. Gäbe es nicht schon den Begriff Serienjunkie, er hätte bei über 200 Staffeln im Jahr für ihn erfunden werden müssen. Doch nicht nur das reine Konsumieren macht ihm Spaß, das Schreiben und Sprechen über das Gesehene ist mindestens eine genauso große Passion. Und so ist er inzwischen knapp fünf Jahre bei Filmtoast an Bord und darf hier seine Sucht, ähm Leidenschaft, ausleben. Die wird insbesondere von hochwertigen HBO- und Apple-Serien immer wieder aufs Neue angefacht und jeder Kinobesuch hält die Flamme am Lodern. Es fällt Jan, wie ihr euch bestimmt wegen der Masse an Geschautem vorstellen könnt, schwer, Lieblingsfilme, -serien oder auch nur Genres einzugrenzen. Er ist und bleibt offen für alles, von A wie Anime bis Z wie Zack Snyder.

    • Jan Werner
      https://www.filmtoast.de/author/jan-werner/
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