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Abigail Breslin liegt auf dem Boden, ein Mann nagt über ihr liegend an ihrem Bauch - Slayers

Slayers

Die selbstironische Kombination aus Social Media und Horror erfreut sich derzeit großer Beliebtheit, und mit dem Vampirfilm Slayers gibt es nun Nachschub. Ob der Film für frisches Blut sorgt oder selbst eine Transfusion gebrauchen könnte, erfahrt ihr in unserer Review!

SLAYERS Trailer German Deutsch (2023)

TitelSlayers
Jahr2022
LandUSA
RegieK. Asher Levin
DrehbuchZack Inbrogno, K. Asher Levin
GenreHorror, Komödie
DarstellerThomas Jane, Kara Hayward, Jack Donnelly, Lydia Hearst, Malin Akerman, Abigail Breslin, Adam Ambruso, C.G. Lewis
Länge88 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihSquareOne Entertainment
Im mittleren Bildausschnitt, der die Form eines Sarges hat, sieht man Thomas Jane, Malin Akerman und Abigail Breslin, darunter den Titelschriftzug Slayers
Das Blu-ray Cover von Slayers © SquareOne Entertainment

Die Handlung von Slayers

Eine Gruppe von hippen Influencern (u.a. Kara Hayward, Abigail Breslin & Jack Donnelly) wird in die Villa des zurückgezogen lebenden Medienmoguls und Milliardärs Steven Rektor (Adam Ambruso) eingeladen. Hier soll seine Schwester Beverly (Malin Akerman) den erfolgreichen Social Media Stars ein verlockendes Angebot zur Kooperation unterbreiten. Doch die Rektors entpuppen sich als eine Sippe von Vampiren, die ganz eigene Pläne verfolgt. Doch zum Glück ist der heruntergekommene Vampirjäger Elliot Jones (Thomas Jane) zur Stelle. Er sieht nun seine Chance gekommen, mit der Vampirbrut abzurechnen. Denn deren jüngster Spross Harry (C.G. Lewis) hat seine Tochter, eine aufstrebende junge Musikern, auf dem Gewissen…

Eine hippe Mischung

Der Mix aus Social Media und Horror/Thriller, wie etwa bei Unknown User (2014) und Searching (2018), zieht ja seit einiger Zeit gut beim Publikum. Auch satirische Elemente, siehe bspw. Spree (2021), sind da gerne gesehen. Regisseur und Ko-Autor K. Asher Levin müht sich mit Slayers nach Kräften, eben jenen Markt zu bedienen. Leider versteht er es überhaupt nicht, Geschichte, Charaktere und gewählte Stilmittel sinnstiftend unter einen Hut zu bringen.

Lydia Hearst, Jack Donnelly und Sara Hayward sitzen auf einer großen, grauen Couch - Slayers
Social Media Stars in großer Erwartung © SquareOne Entertainment

Dass die bewusst oberflächlich und unsympathisch gezeichneten Influencer eher eindimensional rüberkommen, ist ja noch zu verkraften. Sie sollen halt das Spektrum an Plattformen und Themengebieten abdecken. Die meisten davon enden ehedem als Vampirfutter, da braucht es keine tiefergehende Charakterisierung. Allerdings beweist auch Kara Hayward als Gamerin Flynn, die sich als zweite Hauptfigur herauskristallisiert, wenig Charisma, auch wenn sie sich sichtlich müht. Da hilft auch der Verweis an den Cyber-Klassiker Tron (1982), wo Hauptdarsteller Jeff Bridges den selben Namen hatte, nicht weiter. Auch der Vampirclan der Rektors um Malin Akerman als Beverly bleibt über weite Strecken erschreckend blass. Ihr ganzes Vorhaben, der Grund für den vorgeblichen Schulterschluss mit den jungen Influencern, ist letztlich auch erstaunlich profan.

Den einzigen Lichtblick im Ensemble bietet Thomas Jane als abgeranzter Vampirjäger. Er scheint zumindest anfangs halbwegs interessant zu sein. Allerdings weist diese Figur dermaßen viele Ecken und Kanten auf, dass man sie keinesfalls mehr ernst nehmen kann. Etwas bitter ist auch zu schlucken, dass der von Rache getriebene Elliott als großer Verschwörungstheoretiker präsentiert wird, der letztendlich dann sogar recht behält. Dennoch erweist sich Elliot als das kleine Highlight dieses unterwältigenden Filmgenusses.

Fade und abgestanden

Slayers scheitert aber auch kläglich, weil das Skript Quantität mit Qualität verwechselt. Die über den Film verstreut eingebrachten YouTube-Videos sind lahm, genauso die Reels. Einige Stilmittel, wie etwa der animierte Stammbaum der Vampirfamilie, sind abgelutscht, und andere wollen einfach nicht zünden. Bestes Beispiel ist hier ein eingefügter Counter „Vampire vs. Humans“, der beginnt, als Elliotts Tochter und ihre Freundin Opfer der Vampire werden. Dieser springt dann auf „2:0“. Später bringt Elliott dann am Landhaus einen Vampir zur Strecke, und der Counter springt auf „2:1“. Das ist natürlich widersinning, denn es würde bedeuten, dass er in seinen Jahren als Vampirjäger im Untergrund keinen einzigen der Blutsauger erlegen konnte. Das liegt sicherlich nicht vollkommen außerhalb der Vorstellungskraft des Publikums, als Experte könnte man den guten Mann dann aber auch mal nonchalant abschreiben.

Thomas Jane und Sara Hayward stehen in einem weißen Raum mit medizinischen Gerätschaften und halten Armbrüste im Anschlag - Slayers
Elliot und Flynn gehen auf Vampirjagd © SquareOne Entertainment

Auch das Spionageprogramm der Vampire, dessen Nutzung sie zum Schein den Influencern anbieten, entpuppt sich als beinahe irrelevant. Genau wie die Einladung der Influencern zu dem Wochenende, dient dieses nämlich nur einen Zweck, was die ganze Sache profan und aufgebauscht wirken lässt. Sowieso nutzt der Film multimedialen Einsprengsel fast immer nur für fade Gags, anstatt sie vernünftig in die Handlung einzuweben. Die Verbindung zwischen den einzelnen Story-Elementen, zwischen Elliott und den Vampiren, den Influencern und den Vampiren, der Beherrschung des Internet und der Weltherrschaft, bleibt einzig behauptet, existiert nebeneinander, anstatt Teile eines großen Ganzen abzubilden. Hier hätte definitiv mehr drin sein müssen. Wie es sich darstellt, wurden aber nur einzelne Ideen und Ansätze in den Pott geworfen und einmal kräftig umgerührt. Das reicht im Falle von Slayers eben nicht für einen guten oder nur unterhaltsamen Film.

Unser Fazit zu Slayers

Das war leider nichts. Das ganze Unterfangen Slayers besticht besonders dadurch, visuell überladen, unwitzig und zu allem Überfluss auch relativ zahm und blutleer zu sein. Mit den Karrieren von Abigail Breslin, Thomas Jane und Malin Akerman ist es derzeit wohl nicht mehr weit her. Anders lässt sich ihre Beteiligung in solch einem durchweg schlecht geskripteten und inszenierten B-Movie kaum erklären. Zumal sie auch noch in die Produktion involviert waren. Wer einen guten Film mit Horror, Social Media und satirischen Spitzen sucht, wird schon irgendwo fündig, nur nicht hier.

Slayers erscheint am 30. Juni 2023 von SquareOne Entertainment auf DVD & Blu-ray!

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 14. Juni 2023 um 11:56 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 14. Juni 2023 um 11:58 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

© SquareOne Entertainment

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