Krankenhäuser sind schon seit jeher ein gern genutzter Ort für Horrorfilme. Gerade in der Dunkelheit wirken die langen und sterilen Gänge besonders gruselig. The Power verbindet das Krankenhaussetting mit einem Stromausfall in einer besonders dunklen Nacht. Ob der britische Film nur eine Geisterbahn ist, doch ein bisschen mehr im Dunkeln steckt, lest ihr in unserer Review.
Titel | The Power |
Jahr | 2021 |
Land | Vereinigtes Königreich |
Regie | Corinna Faith |
Drehbuch | Corinna Faith |
Genre | Horror |
Darsteller | Rose Williams, Emma Rigby, Charlie Carrick, Gbemisola Ikumelo, Nuala McGowan, Theo Barklem-Biggs |
Länge | 92 Minuten |
FSK | Freigegeben ab 16 Jahren |
Verleih | Capelight Pictures |
Die Handlung von The Power
London im Jahr 1974. Aufgrund von Energiemangel wird in der Stadt nachts der Strom abgeschaltet. Das gilt auch für das Krankenhaus, in dem die junge Krankenschwester Val (Rose Williams) gerade neu angefangen hat. Zu ihrem Pech wurde sie direkt an ihrem ersten Arbeitstag in eine Nachtschicht auf der Intensivstation eingeteilt. Die Situation wäre kein Problem für Val, aber die junge Frau hat panische Angst vor der Dunkelheit.
Keine besonders gute Ausgangslage für die angehende Krankenschwester, aber sie braucht den Job. Also nimmt sie ihren Mut zusammen und eine Lampe in die Hand und schreitet durch die dunklen Gänge der Klinik, die noch mehr Geheimnisse in sich trägt, als es zuerst den Anschein macht. Außerdem wären da noch soziale Konflikte, die es zu bewältigen gibt. Ihre neuen Kolleginnen sind nämlich nicht sonderlich gut darauf zu sprechen, wenn es um Gruselgeschichten geht…
Die Angst vor der Dunkelheit
Audiovisuell macht The Power sehr viel richtig. Die langen, lichtlosen Gänge des Instituts wirken sehr bedrohlich und das Sounddesign unterstützt die klaustrophobische Atmosphäre umso mehr. Das Gefühl, dass unsere Protagonistin nicht allein durch die Dunkelheit geht und in den Schatten irgendetwas lauern könnte, kommt erstaunlich gut rüber. Mit dafür verantwortlich ist Hauptdarstellerin Rose Williams, die einen hervorragenden Job abliefert und den Film fast im Alleingang trägt. Ihre fast schon paranoiden Blicke über die Schulter wirken sehr authentisch und reißen mit. Val durchläuft während der Laufzeit merkliche Charakterveränderungen und Williams schafft es, diese ohne viel Overacting darstellen zu können.
Aber die Gefahren lauern nicht nur in den Schatten und sind nicht zwangsläufig übernatürlich. Im Krankenhaus trifft Val auf Saba, ein kleines Mädchen, dem anscheinend etwas schreckliches passiert ist. Allerdings verhindert eine Sprachbarriere, dass sie Val ihre Geschichte erzählen kann. Ein schönes Bild für eine Thematik, die der Film ebenfalls aufgreift: sich Gehör verschaffen zu wollen.
Eine klassische Gruselgeschichte
The Power versucht das Rad nicht neu zu erfinden, zeigt aber einige moderne Ansätze in der Erzählung. In Horror- und Geisterfilmen gehört es ja zur Normalität, dass den betroffenen Personen nicht geglaubt wird, bis es zu spät ist. Das ist auch hier im Film eine allgegenwärtige Thematik, welche zuerst im Subtext und im letzten Drittel dann sogar sehr offensiv noch auf einen anderen Sachverhalt angewendet wird. Diesen werde ich aber aus Spoilergründen an dieser Stelle nicht weiter besprechen. Interessanterweise greift der Film keine christliche Thematik und Symbolik auf, was sich bei einem Krankenhaus offensichtlich anbieten würde.
Die Namensgebende „Power“, also die Elektrizität, spielt leider abgesehen von der Tatsache, dass es das Setting ins dunkle zwingt, keine wirklich tragende Rolle. Es kommt zwar dazu, dass die Notstromgeneratoren ausfallen, aber trotzdem wird das Potential hier nicht wirklich genutzt. Viel mehr als den Grund, weshalb niemand das Licht anschaltet, wird man hier nicht finden. Dafür gibt es einen Haufen Jumpscares, die der Film uns leider nicht sonderlich clever ins Gesicht wirft. Diese funktionieren hauptsächlich durch den laut werdenden Score und nicht durch einen besonders spannenden Aufbau. Schade.
Unser Fazit zu The Power
The Power ist einer dieser Horrorfilme, die ihr großes Potential nicht vernünftig nutzen. Das Konzept mit dem fehlenden Strom ist schlicht eine Begründung dafür, dass es dunkel ist, und gerade im zweiten Akt verkommt der Film regelrecht zu einer Geisterbahnfahrt. Auf der anderen Seite gibt es eine starke weibliche Hauptrolle und eine sehr schaurige Atmosphäre, wenn Rose Williams allein durch die düsteren Gänge geht. Der letzte Akt macht dann nochmal eine andere Thematik auf, die zwar clever ist, aber leider etwas zu entmystifizierend. Bekennende Gruselfans und die, die es werden wollen, können mit dem Film jedenfalls eine gute Zeit haben.
The Power ist seit dem 07.10.21 als VOD und seit dem 15.10.21 als Blu-Ray und DVD verfügbar!
Unsere Wertung:
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© Capelight Pictures
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