The Toybox ist ein böser Camper mit blutiger Vergangenheit. Mit einem ahnungslosen Rentner am Steuer und seiner entzürnten Familie im Gepäck, geht es auf die verlassenen Highways entlang der Wüste. Ob das diabolische Gefährt auch der süßen Mischa Barton und der hysterischen Denise Richards das Fürchten lehren kann?No data available.
The Toybox – Fahrt in den Tod
Das Verhältnis zwischen Charles und seinen Söhnen Steven und Jay ist nicht das beste. Er hatte vor Jahren ihre Mutter, inzwischen verstorben, verlassen, was ihm gerade der junge Jay nicht verziehen hat. Um wieder etwas Zeit mit ihnen zu verbringen und die Wogen zu glätten, hat Charles einen alten Camper gekauft. Was er nicht weiß: die alte Kiste gehörte einmal einen fiesen Serienmörder. Und so macht er sich, nichts Böses ahnend, mit den beiden, sowie Stevens Frau Jennifer und Enkelin Olivia auf, ein paar Tage über die Highways zu brettern. Ihr Road Trip hat gerade erst begonnen, da lesen sie das Pärchen Mark und Samantha auf, die mit ihrem Auto liegen geblieben sind.
Als sie eine Ausfahrt verpassen und sich in der Wüste verfransen, klemmt plötzlich das Gaspedal. Charles brettert darauf in einen Baumstumpf und das alte Gefährt bleibt liegen. Mark bricht sich bei diesem Manöver das Genick. Doch während nun in der Hitze der Wüste sich Trauer und Wut ihren Weg bahnen, und alte Wunden wieder aufbrechen, kommt es zu weiteren tragischen wie unerklärlichen Zwischenfällen. In ihnen keimt langsam der Gedanke, dass der Camper ein mörderisches Eigenleben entwickelt…
Jeder fängt mal klein an, aber…
The Toybox ist ein kleines, unabhängig produziertes Projekt der Brüder Tom und Brian Nagel sowie des Schauspielers Jeff Denton. Sie verfassten zusammen das Script, und während Tom Nagel auf dem Regiestuhl Platz nahm, verdingten sich seine beiden Mitstreiter als Brüder vor der Kamera. Dabei sollte man immer im Auge behalten, am Ende einen brauchbaren Film abzuliefern und sich nicht an den eigenen Ambitionen zu überheben. Man wählte hierfür eine kleine Geschichte, die eigentlich auf engstem Raum ohne viel Aufwand zu realisieren war. Denn die meiste Zeit spielt sich alles in und um den Camper ab, der in der Wüste gestrandet ist. Tom Nagel scheint den Dreh damit immerhin gut im Griff gehabt zu haben. Die Kamera nimmt das Geschehen aus ständig wechselnden Perspektiven auf, so dass zumindest optisch keine Langeweile aufkommt. Die Probleme des Films tun sich dahingegen auf einer anderen Ebene auf.
Es ist ja schön, dass man hier versucht, die Geschichte einfach zu halten, um sich nicht zu verzetteln. Doch leider offenbart sich schnell, dass die Prämisse leider nicht die Substanz hat, um einen ganzen Spielfilm zu satteln. Als Folge einer Serie wie Twilight Zone würde The Toybox dann vielleicht noch durchgehen, jedoch innerhalb der gesetzten anderthalb Studen ergeht sich der Film immer wieder darin, Zeit zu schinden. Das ist schon deshalb eine schlechte Idee, da man merkt, dass das Script sich an den “Unfällen”, die ab der Halbstunden-Marke regelmäßig unsere Protagonisten heimsuchen, mehr schlecht als recht entlang hangelt. Denton und die Nagel-Brüder haben keine Ahnung, wie sie darüber hinaus eine solide Grundspannung etablieren sollen. Noch düsterer sieht es dann aus, wenn es daran geht, mit der Gegebenheit zu arbeiten, dass der Camper besessen ist.
Die Mädchen waren mal Stars…
Immer wieder hängt die Geschichte quasi in der Luft, weil sie im Grunde genommen von den eingestreuten Schocks abhängig ist. Auch die Dialoge halten nicht bei Laune, obwohl eigentlich genug Konfliktpotential gegeben ist, um wenigstens hier zu punkten. Das ist alles viel zu hölzern geschrieben, weitab lebendiger Konversation. Im englischen O-Ton gestaltet sich das sogar noch schlimmer als in der deutschen Synchronfassung. Gute Schauspieler hätten hier vielleicht noch etwas retten können, aber an solchen mangelt es der Produktion eh.
Als Aushängeschilder konnte man sich immerhin die Dienste von Mischa Barton (O.C., California) und Denise Richards (Starship Troopers, Wild Things) sichern. Jedoch reißen sich die beiden kein Bein aus, um den Film noch zu retten. Wobei die Barton zumindest bemüht erscheint, eine halbwegs anständige Performance zum Besten zu geben. Dagegen stellt Denise Richards ihre Tätigkeit als Schauspielerin immer wieder demonstrativ ein. Ihre darstellerische Bandbreite ergeht sich hier in Schluchzen und Schreien, so dass man froh sein kann, sie nicht bis zum Ende ertragen zu müssen. Ups…
The Toybox – Deckel drauf und weg damit…
In der Teaser-Sequenz zeigt The Toybox den Camper, der anfänglich irgendwo am Stadtrand steht. Ein Junge kommt auf dem BMX angeradelt und nähert sich neugierig. Die Tür ist nur angelehnt, also schnuppert er einmal kurz rein. Ein großer Fehler, denn irgendetwas zieht ihn hinein, die Tür knallt zu. Als es im Camper anfängt zu rumpeln, hat es den Anschein, als würde das Fahrzeug den armen Kerl verspeisen. Bis hierhin, wir sind da bei Minute Drei, ist der Film noch interessant. Danach fährt er zielsicher und mit einschläferndem Tempo, das an Verkehrsbehinderung grenzt, sein Thema an die Wand. Er hat ferner noch nicht einmal den Anstand, einen Blick hinter die Kulisse seiner Geschichte zu erlauben. Wie kam der Mörder in seinen Camper? Warum wurde dieser nicht verbrannt, sondern taucht Jahre später wieder auf? Es ist nicht so, dass es keine Gelegenheit gebe, dies zu vertiefen.
Somit ist The Toybox leider ein ziemlich schlechter Horrorfilm, dem es an so ziemlich allem fehlt. Er bietet kaum mal Spannung, der Geschichte fehlt es genauso an Tiefe. Die Dialoge wirken verkrampft, die Schauspieler sind schlecht, wodurch auch ihre Konflikte aufgesetzt wirken. Und blutig wird der Film überdies erst gegen Ende. Aber dann ist es ja eh schon zu spät. Was bleibt, ist die große Langeweile.
The Toybox erschien am 7. Februar 2019 von Tiberius Film auf Blu-ray und ebenfalls auf DVD. Rein technisch kann man dabei nichts Schlechtes über die Veröffentlichung sagen.
Unsere Wertung:
© Tiberius Films