Veronica – Spiel mit dem Teufel wird derzeit als gruseligster Film aller Zeiten beworben. Das ist er bei weitem nicht, aber einen Blick kann man trotzdem riskieren.
Titel | Veronica – Spiel mit dem Teufel |
Jahr | 2017 |
Produktionsland | Spanien |
Regie | Paco Plaza |
Drehbuch | Fernando Navarro |
Genre | Horror, Drama |
Darsteller | Sandra Escacena, Bruna González, Claudia Placer, Iván Chavero, Ana Torrent, Consuela Trujillo, Leticia Dolera |
Länge | 101 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Koch Media |
Die Handlung von Veronica – Spiel mit dem Teufel
Paco Plazas ([REC]) neuer Film Veronica spielt in Spanien, genauer gesagt im Madrid der 1990er-Jahre. Die 15-jährige Veronica muss sich seit dem Tod ihres Vaters permanent um ihre drei kleinen Geschwister kümmern, da die Mutter im Restaurant arbeitet und so gut wie nie zu Hause ist. Veronica vermisst ihren Vater sehr, deshalb möchte sie mithilfe eines Ouija-Bretts Kontakt mit ihm aufnehmen.
Als an einem Schultag eine Sonnenfinsternis stattfindet und sich alle Schüler und Lehrer auf dem Dach der Schule versammeln um das Naturschauspiel zu verfolgen, nutzt Veronica die Gelegenheit. Mit zwei Freundinnen und dem Ouija-Brett versteckt sie sich im Keller der Schule und die Geisterbeschwörung beginnt.
Die Kontaktaufnahme gelingt auch, jedoch leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. Jemand – oder etwas reagiert, es ist aber nicht Veronicas Vater…
Meine Bewertung
Allem Anschein nach ist das größte Problem von Veronica – Spiel mit dem Teufel das komplett falsche Marketing. Er wird beworben als der unheimlichste Film aller Zeiten, anscheinend schaffen es selbst hartgesottene Horrorfans nicht, den Streifen zu Ende anzusehen. Solche Parolen lassen meist auf sehr schlechte Filme schließen, Freunde harter Horrorkost werden hier eher aus Langeweile abschalten denn aus Furcht.
Ein ähnliches Schicksal irreführender PR erlitt im letzten Jahr der französische Film „Raw„, wobei jener um einiges hochwertiger ist als Veronica.
Die Pluspunkte von Veronica – Spiel mit dem Teufel sind zum einen die sympathische Hauptfigur, sehr gut verkörpert von Sandra Escacena. Dass die Geschichte in Spanien spielt, macht die Sache ebenfalls recht interessant, überhaupt ist die Stimmung überwiegend gut. Wenn sich Veronica abends mit ihren Geschwistern allein in der Stadtwohnung befindet und sich mysteriöse Vorfälle ereignen, kommt durchaus eine unheimliche Atmosphäre zustande. Der Soundtrack hat mir auch gut gefallen, hört man doch immer wieder Klänge der spanischen Rockband „Heroes del Silencio„.
Nun zu den Minuspunkten: Leider ist das Ganze doch sehr vorhersehbar, Veronica – Spiel mit dem Teufel bedient sich einer ganzen Reihe mittlerweile stark abgenutzter Klischees. Dass es keine sonderlich gute Idee ist, wenn junge Mädels mit einem Ouija-Brett loslegen und dass meistens nicht der gewünschte Gesprächspartner zutage tritt, sondern ein selten wohlgesonnener Dämon, dürfte jedem Zuschauer ab der ersten Filmminute klar sein.
Es geschieht in diesem Film wirklich nichts überraschendes, alles hat der geneigte Gruselfreund so oder so ähnlich schon mal gesehen. Beim Finale wird dann nochmal tief in die allgemeine Trickkiste gegriffen, weshalb es zwar spannend und unterhaltsam ist, aber eben leider nichts besonderes.
Fazit
Veronica – Spiel mit dem Teufel ist bei weitem nicht so schlecht wie man in Anbetracht der Werbung vermuten könnte. Solange man keinen richtig guten Dämonen- oder Besessenheitsfilm erwartet, sondern sich einfach nach Feierabend etwas berieseln lassen möchte, kann Veronica sicherlich die richtige Wahl sein.
Potential wäre vorhanden gewesen etwas gutes daraus zu machen. Die Hauptdarstellerin macht ihre Sache sehr gut, die restlichen Figuren bleiben blass, sind aber auch nicht sonderlich wichtig. Die Atmosphäre ist über große Strecken wirklich ordentlich, Setting und Score gehen auch in Ordnung, trotzdem bleibt’s im Gesamten Mittelmaß.
Unsere Wertung:
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Ich erinnere mich an derartige PR auch bei „Paranormal Activity“ damals…und dort bin ich buchstäblich im Kino eingeschlafen. Kaum zu glauben, dass die Studios weiterhin mit so einer Marketing versuchen zu punkten. Nimmt es noch irgendjemand ernst, wenn es heißt „Der gruseligste/blutigste/wasauchimmerste Film aller Zeiten“?
Das nehmen wohl leider immer noch mehr als genug ernst offenbar…
Schön zu sehen, dass es einen weiteren „gruseligsten Film aller Zeiten“ gibt.^^
Aber gruselige Nonnen gehen spätestens seit Conjuring 2 doch immer gut klar. 😀 Apropos: Bin mal gespannt, wie James Wans „The Nun“ sich so schlagen wird.
Uuah Paranormal Activity fand ich auch recht lahm, aber der Schluss ist mir ganz schön nachgegangen..
Solche Werbung schürt sehr oft vollkommen falsche Erwartungen und dann sind die Leute enttäuscht, logischerweise.
Ist ja hier genau das Problem, Verónica ist gar nicht so schlecht, aber kann natürlich diese Versprechungen nicht halten.