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Ad Astra – Zu den Sternen

Zuletzt wurde Charlie Hunman in Die versunkene Stadt Z von James Gray auf eine Reise durch den Dschungel geschickt. Nun schickt der Regisseur Brad Pitt in Ad Astra – Zu den Sternen ins Weltall auf einen einzigartigen Trip zu den Sternen. 

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TitelAd Astra – Zu den Sternen
Jahr2019
LandUSA
RegieJames Gray
DrehbuchJames Gray, Ethan Gross
GenreScience-Fiction, Drama
DarstellerBrad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Donald Sutherland, Greg Bryk, John Finn, Loren Dean, John Ortiz, Kimberly Elise, Ravi Kapoor, Anne McDaniels, Alyson Reed, LisaGay Hamilton, Jamie Kennedy, Sean Biakemore
Länge124 Minuten
FSKtba
Verleih20th Century Fox
Kinoposter zu Ad Astra - Zu den Sternen mit Brad Pitt
Kinoplakat zu Ad Astra – Zu den Sternen © 2019 Twentieth Century Fox

Gefahr in Wellen 

In der nahen Zukunft: Bei einer Routine-Untersuchung auf einer Raumstation wird der Astronaut Roy McBride (Brad Pitt) von einer elektromagnetischen Welle überrascht und kann nur knapp überleben. Diese Wellen breiten sich auf das Sonnensystem aus, könnten dies ins Wanken bringen und damit alles Leben auslöschen. Der Ursprung dieser Gefahr lässt sich auf die Region um den Neptun herum lokalisieren. Dort vermutet man eine als vermisst geltende Wissenschaftsstation des Lima-Projektes. Dieses startete vor 20 Jahren mit der Mission, Anzeichen von außerirdischen Leben nahe dem Neptun zu untersuchen. Seit Jahren gilt die Crew und Wissenschaftsstation als verschollen, was mit Auftauchen der Wellen und Nachrichten von der Station widerlegt werden konnte. Man vermutet, dass der Weltraum-Pionier Clifford McBride (Tommy Lee Jones) hinter der Gefahr für das Sonnensystem steckt. Dem Vater von Roy McBride. Dieser macht sich nun auf dem Weg, seinen Vater zur Vernunft zu bewegen. 

Packender Auftakt für eine beschauliche Reise 

Wow, einfach wow. Das dürften ungefähr die Gedanken in den ersten Minuten von Ad Astra – Zu den Sternen beim Zuschauer sein. Mit phänomenalen Bildern begleitet man Roy McBride bei einer Routineuntersuchung im Weltraum und erlebt hautnah die Attacke einer elektromagnetischen Welle. Der anschließende Kampf ums Überleben lässt sich an Intensivität und authentischer Inszenierung kaum steigern. Perfekt abgestimmte Perspektivwechsel und eindrucksvolle Weltraumaufnahmen läuten den Auftakt für einen durchaus anderen Science-Fiction-Film ein. Gemächlich ist der Einstieg in den Film damit nicht und lässt den Adrenalinspiegel gleich merklich in die Höhe schnellen. Nur nicht den des Titelhelden. Denn dieser ist ein speziell ausgebildeter Astronaut, dessen Puls sich selbst in solch prekären Situationen nicht jenseits der 80 bewegt. Dieses Niveau erreicht man alsbald auch als Zuschauer, denn zügig konzentriert sich Ad Astra – Zu den Sternen auf seine eigentliche Mission und fährt fortan einen deutlich ruhigeren Ton.

Roy McBride (Brad Pitt) als Astronaut ohne Emotionen in Ad Astra - Zu den Sternen
Roy McBride (Brad Pitt) ist ein abgeklärter Astronaut © 2019 Twentieth Century Fox

Das Auftauchen der elektromagnetischen Wellen und die Tatsache, dass mit Clifford McBride ein NASA-Astronaut dahintersteckt, wecken den dringenden Bedarf einer speziellen Geheimmission. Für diese ist eben Roy McBride als Sohn des Verdächtigen und selbst Astronaut bestmöglich geeignet. So tritt er eine Reise an, die seine unterdrückten Emotionen herausfordern und das Sonnensystem retten soll. Schritt für Schritt nähert er sich nicht nur seinem Vater, sondern auch seiner Vergangenheit und sich selbst. Denn die Reise, die ihn unter anderem auf die besiedelten Mond und Mars schickt, entwickelt sich auch zu einer einsamen Auseinandersetzung mit der Beziehung zu seinem Vater, der ihn vor 20 Jahren verließ. Entsprechend ruhig, gar melancholisch ist die Tonalität von Ad Astra – Zu den Sternen und setzt mit den im Off erzählten Gedanken von Roy McBride dessen Innenleben in den Fokus. 

Groß träumen, klein denken 

Mit Ad Astra – Zu den Sternen orientiert sich James Gray an Genre-Größen wie 2001: Odyssee im Weltraum oder auch Solaris und kann damit durchaus optisch gelungene Hommagen landen. Inhaltlich kann man dagegen zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise mit der Komplexität und Tiefe der Vorbilder mithalten. Dafür bietet man abseits der Ausgangslage und der Vater-Sohn-Geschichte zu wenig Substanz. Das ist schade, erwecken die angeschnittenen Themen durchaus Neugier, werden aber nicht befriedigend behandelt. So lässt sich die Handlung allein auf die Beziehung zwischen Sohn und Vater runterbrechen, die damit den sonst so emotionslosen Astronauten genauer beleuchtet. Das ist alles auch durchaus interessant, kann im Laufe des Films aber zusammen mit der monoton melancholischen Off-Stimme auch ermüdend wirken.

Roy McBride (Brad Pitt) trifft in Ad Astra - Zu den Sternen immer wieder auf Weggefährten wie Colonel Pruitt (Donal Sutherland)
Weggefährten auf der Reise © 2019 Twentieth Century Fox

Vollkommen alleine und ereignislos beschreitet Roy McBride die Reise durch das Weltall aber auch nicht.  Ehemalige Weggefährten seines Vaters wie Colonel Pruitt (Donald Sutherland) begleiten ihn stückweise und komplett rund läuft die Unternehmung auch nicht. Feindliche Attacken auf dem Mond lassen an Mad Max: Fury Road erinnern und Auseinandersetzungen mit Primaten sind auch nicht wirklich gefahrlos. Doch so brenzlig die Situationen auch werden, wirklich Spannung kommt nicht auf. Zu geradlinig und souverän geht Brad Pitt als Roy seinen Weg, wodurch der Gedanke des Scheiterns nie konkreter wird. Wie kleine, leicht zu bezwingende Hürden auf seiner vorbestimmten Reise wirken diese Hindernisse. 

Das Streben nach Realismus in Ad Astra

Die Handlung ist klein und intim, die Auswirkungen groß und existentiell, und die Vision des Films orientiert sich an Meisterwerken des Genres. Letzteren begegnet man zumindest audiovisuell auf Augenhöhe. Denn nicht nur die bereits erläuterte Eingangssequenz ist phänomenal, sondern auch die authentische Reise durch das Weltall. James Gray hatte die Vision, die bis dato realistischste Weltraumreise der Filmgeschichte zu inszenieren. Dieses ambitionierte Vorhaben spürt man in Ad Astra – Zu den Sternen beinahe jede Sekunde. Mit detailverliebten Ideen hat man ein glaubhaftes Szenario der näheren Zukunft erschaffen, welches vor allem mit den nachvollziehbaren Besiedelungen von Mond und Mars punktet. Atmosphärisch und optisch unterscheiden sich die einzelnen Stopps vehement und bieten dadurch reichlich Abwechslung auf der Reise.

Roy McBride (Brat Pitt) bei der Arbeit in Ad Astra - Zu den Sternen
Roy McBride (Brad Pitt) ist ein gewissenhafter Astronaut © 2019 Twentieth Century Fox

Nicht nur die Ideen sind kreativ und realistisch, auch die Inszenierung bewegt sich auf höchstem Niveau und liefert eindrucksvolle Bilder, die mit einem unheimlich stimmigen und kosmischen Soundtrack untermalt werden. Die Kamera spiegelt auch wunderbar die angestrebte Tonalität wider und wechselt immer zwischen Close-Ups in den intimen Momenten und beeindruckenden Aufnahmen in der Totalen, wenn es um die Aktionen auf den Planeten geht. Was sich aber durch den Großteil des Films zieht, ist die melancholische Stimmung, welche bis zum Schluss nicht abgelegt wird. Das muss man mögen und sich gegebenenfalls darauf einstellen. 

Mein Fazit zu Ad Astra – Zu den Sternen 

Mit seiner existenziellen Grundprämisse zieht Ad Astra – Zu den Sternen die ganz großen Register, um sich letztlich dann doch auf eine unheimlich intime Geschichte zu stürzen und zu stützen. James Gray eifert den ganz großen Genre-Klassikern nach und schafft das auch auf audiovisueller Ebene, zieht inhaltlich aber eindeutig den Kürzeren. Der Fokus auf den einen inhaltlichen Aspekt lässt andere interessante Themen des Films in den Hintergrund rücken. Das hält den Film kleiner und intimer als man denkt, denn die Inszenierung ist ganz großes Kino. Von Anfang bis Ende bekommt man atemberaubende Bilder und Szenen serviert, die mit einem unheimlich stimmungsvollen Soundtrack unterlegt sind. Dabei durchzieht den gesamten Film ein melancholischer Ton, den man durchaus mögen muss und der mitunter ermüdend wirken kann.

Ad Astra – Zu den Sternen startet ab dem 19. September auf deutschen Leinwänden seine Reise ins All!

Unsere Wertung:

 

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