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Das Rotkäppchen blickt in die Weite.

Es war einmal ein Verbrechen

In der japanischen Netflix-Produktion Es war einmal ein Verbrechen nehmen zwei bekannte Märchenfiguren die Ermittlungen in einem Mordfall auf. Ob die Neuinterpretation der altbekannten Märchen funktioniert, erfahrt ihr in unserer Kritik!

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TitelEs war einmal ein Verbrechen
Jahr2023
LandJapan
RegieYûichi Fukuda
DrehbuchAito Aoyagi, Yûichi Fukuda, Tetsurô Kamata
GenreKrimi, Komödie, Fantasy
DarstellerKanna Hashimoto, Yûko Araki, Takanori Iwata, Natsuna
Länge107 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Das internationale Plakat zu Es war einmal ein Verbrechen zeigt die fantastische Märchenwelt mit ihren Protagonist:innen - u. a. das Rotkäppchen.
Das internationale Plakat zu Es war einmal ein Verbrechen © Netflix

Die Handlung von Es war einmal ein Verbrechen

Der neu erscheinende japanische Netflix-Film Es war einmal ein Verbrechen handelt von der Geschichte von Rotkäppchen, die in die Rolle einer Detektivin schlüpft, um den interessanten Fall von Aschenputtel zu lösen. Dieser fesselnde Krimiroman wurde von der Kritik gepriesen und für den renommierten Japan Booksellers‘ Award nominiert. Rotkäppchen ist in dieser herausfordernden und fantasievollen Geschichte die kühne Protagonistin auf der Mission, den Schuldigen einer im verzauberten Wald eines beliebten Märchens begangenen Tat zu überführen.

Once upon a time…

Adaptionen oder vielmehr Neuinterpretation von Märchen sind seit vielen Jahren nicht mehr von unseren Bildschirmen wegzudenken. Sowohl aus Hollywood kommen Filme, wie z. B. Hänsel und Gretel: Hexenjäger (2013) oder auch Into the Woods (2014), doch auch international – oder wie hier sogar in Fernost – sind die bekannten Märchen aus unserer Kindheit immer noch gutes Ausgangsmaterial für Filme und Serien. Bei Es war einmal ein Verbrechen gibt es Drehbuch von Aito Aoyagi sogar noch einige Besonderheiten. Aoyagi hat nämlich das Ausgangsmaterial des Films bereits selber niedergeschrieben. In seinem Roman Akazukin, Tabi no Tochu de Shitai to Deau, welcher auch als Manga erschienen ist, begibt sich das junge Rotkäppchen auf die Suche nach der Mörderin bzw. dem Mörder – und das sogar sehr erfolgreich. Sein Roman wurde von vielen Kritiker:innen sehr gelobt und erhielt einige nationale Nominierungen und Auszeichnungen.

Verschenktes Potential

Dass der Roman von Aoyagi so große Lorbeeren einheimsen konnte, vermag man nach der Sichtung des Films nicht unbedingt glauben. Zwar bietet Es war einmal ein Verbrechen eine durchaus interessante Umsetzung und Verknüpfung der Märchenwelten, doch insgesamt ist die Geschichte dann doch zu schematisch und wenig unterhaltsam – und das trotz des Regisseurs Yûichi Fukuda (u. a. Hentai Kamen – Forbidden Super Hero), der eigentlich für seinen speziellen Humor bekannt ist.

Es war einmal ein Verbrechen bedient vom Aufbau her mehrere Genres und kann diese auch durchaus gekonnt füllen und bietet sogar noch einige Wendungen auf. Doch harmonieren will das Gezeigte nicht. So kommen die märchenhaften Szenen oft einer Parodie gleich, während der Whodunit-Part sehr konventionell erzählt wird und wenig Platz für Humor lässt bzw. es deutlich cleverer hätte lösen müssen. Wie es besser geht hat z. B. die deutsche Parodie Der Wixxer aus dem Jahr 2004 gezeigt. Der Film mit Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka führte die beiden Genre-Elemente gekonnt zusammen. Gerade im Hinblick auf die im Kern doch interessante Prämisse, sind die getroffenen Entscheidungen von Aoyagi und Fukuda dann doch sehr ärgerlich. Mit etwas mehr Gespür für Humor, Struktur und Inszenierung hätte Es war einmal ein Verbrechen ein deutlich besseres Seherlebnis sein können.

Leere Blicke

Und dann sind da noch die Schauspielerinnen Kanna Hashimoto und Yûko Araki… die beiden Schauspielerinnen sind in Japan durchaus beliebt und konnten ihr Talent auch schon in einigen größeren Produktionen unter Beweis stellen. Leider war hier nicht viel davon zu sehen, denn die beiden blieben, wie der Großteil der anderen Schauspieler:innen, weit hinter den Möglichkeiten zurück. Fast schon lieblos verkörpern sie ihre Rollen und zeigen wenig bis kaum Facettenreichtum. Und auch wenn die Kostüme und das Setting zum Look des Films passen, können die Schauspieler:innen die Märchenwelt nicht wirklich mit Leben füllen. Das mag auch an der Ambivalenz des gesamten Filmes liegen, der wie eine Parodie seiner selbst wirkt und auch technisch nicht wirklich überzeugt: Sei es die Verwandlung der Maus in den Fahrer der Kürbis-Kutsche oder den Effekten, wenn Rotkäppchen hellseherische Vorahnungen hat.

Der Prinz sucht mittels des gläsernen Schuhs seine Auserwählte.
Der Prinz in Es war einmal ein Verbrechen © Netflix

Unser Fazit zu Es war einmal ein Verbrechen:

Es war einmal ein Verbrechen von Aito Aoyagi und Yûichi Fukuda zeigt einmal mehr, dass viele Netflix-Produktionen weit hinter ihren Möglichkeiten liegen. Der Film wird mit Sicherheit seine Fanbase bedienen können, doch liegt diese vermutlich nicht in der DACH-Region, sondern in Japan, so dass man sich hierzulande fragen muss: Warum wurde sowas überhaupt produziert?

Es war einmal ein Verbrechen ist seit dem 14. September 2023 auf Netflix verfügbar!

Unsere Wertung:

 

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