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    Startseite » Das Wunder von Marseille
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    Das Wunder von Marseille

    Andreas Krasseltvon Andreas Krasselt9. März 2020Keine Kommentare5 min Lesezeit
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    Fahim, gespielt von Assad Ahmed, und seine Klubfreundin Luna, gespielt von Sarah Touffic Othman-Schmitt, sitzen mit den Rücken zum Schachbrett. Sie trainieren, Schach blind zu spielen.
    Schach ist Krieg: Fahim (Assad Ahmed) und seine Klubfreundin Luna (Sarah Touffic Othman-Schmitt ) trainieren Blind-Schach. © Tobis Film
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    Ein Junge flieht mit seinem Vater aus Bangladesch nach Frankreich, wo er zu einem Schachmeister wird. Das Wunder von Marseille verbindet nach einer wahren Begebenheit die Tragik eines Flüchtlingsschicksals mit einer launig-humorigen Erfolgsgeschichte. Ob dieser Spagat gelungen ist, erfahrt ihr in unserer Rezension.

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    Das Filmplakat zu Das Wunder von Marseille zeigt Gérard Depardieu als Schachlehrer Sylvain Charpentier und Assad Ahmed als dessen Schüler Fahim.
    Das Filmplakat zu Das Wunder von Marseille. © Tobis Film

    Eine Geschichte, die das Leben schrieb

    Bangladesch im Jahr 2008. Das Land ist gebeutelt von politischen Unruhen. Es herrscht Ausnahmezustand. Seit zwei Jahren ist eine von den Streitkräften unterstützte Interimsregierung an der Macht. Mittendrin der achtjährige Fahim Mohammad (Ahmed Assad). Der Junge ist ein bekannter Schachmeister. Sein Vater Nura (Mizanur Rahaman), der an den Straßenprotesten teilnimmt, hat Angst, Fahim könne entführt und als Druckmittel missbraucht werden.

    Er flieht mit ihm nach Frankreich. Als ihre Spargroschen aufgebraucht sind, landen die beiden nach einer Nacht auf der Straße in einem Pariser Flüchtlingsheim. Dort erfahren sie von einem Schachklub, den Sylvain Charpentier (Gérard Depardieu) leitet, einer der besten Schachtrainer Frankreichs. Der erkennt schnell die ungewöhnliche Begabung Fahims und lässt den Jungen bei Wettkämpfen antreten. Während es für Nura, dessen Asylantrag abgelehnt wird, um die Abschiebung geht, kämpft Fahim um den Titel des französischen Schachmeisters in seiner Altersklasse.


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    Schach ist Krieg

    „Spiel um dein Leben, Fahim“, heißt das Buch, in dem Fahim und sein Co-Autor Xavier Parmentier diese wahre Geschichte aufgeschrieben haben. Doch Schach ist kein Spiel, auch kein Sport, Schach ist Krieg, wird der Junge von Sylvain lernen. Und die Schlachten am Spielbrett sind, obwohl weniger blutig, so doch entscheidend für seinen weiteren Lebensweg.

    Fahim (Assad Ahmed) sitzt Sylvain (Gérard Depardieu) am Schachbrett gegenüber. Der Trainer reicht ihm die Hand. Im Hintergrund steht Fahims Vater Nura
    Beim Spiel gegen Sylvain (Gérard Depardieu) gewinnt Fahim (Assad Ahmed) die Achtung des Schachtrainers. © Tobis Film

    Mit dem Flüchtlingsschicksal berührt Das Wunder von Marseille ein ebenso wichtiges wie aktuelles Thema. Der Film bewegt sich dabei auf dem schmalen Grad zwischen Tragik und Komik. Er verweigert sich nicht den Bildern von Verzweiflung und Angst, nimmt ihnen aber ihren Stachel mit leichtfüßigem Humor. Man könnte bei den engen Fluren im Pariser Flüchtlingsheim klaustrophobische Beklemmung entwickeln, wären da nicht die bunten Kinder, die laut lachend und spielend eben dort ihren Spaß haben.

    In Bangladesch laufen die Uhren anders

    Mit pointierten Dialogen und gefeiltem Wortwitz wird Das Wunder von Marseille trotz des ernsten Themas zu einem Vergnügen. Dabei wird natürlich der Culture Clash reichlich bedient, was aber kein Schaden ist. Dass in Bangladesch die Uhren anders laufen als in Paris, zeigt sich bei den regelmäßigen Verspätungen im Schachklub, mit denen Fahim und Nura sich anfangs Sylvains Ärger zuziehen. Wenn Vater und Sohn in einem Restaurant essen, stopft sich Nura alles wie von zu Hause gewohnt mit der rechten Hand in den Mund. Fahim dagegen nimmt tapfer, wenn auch ungelenk, den Kampf mit Messer und Gabel auf.

    Als Kind kann er sich eben viel schneller an die neue Umgebung gewöhnen, an die Sitten und an die Sprache, die er inklusive etlicher Schimpfwörter von anderen Kindern lernt. Nura tut sich damit schwer. Aber er hat eben auch andere Sorgen. Von denen erfährt der Zuschauer zunächst nur indirekt. Das Wunder von Marseille nimmt vor allem in seiner ersten Hälfte konsequent die Perspektive des Kindes ein, das von den Ängsten des Vaters, von dessen Suche nach Arbeit und Anerkennung als Asylant nur wenig mitbekommt. Für Fahim ist in erster Linie das Schachspiel von Bedeutung.

    Nura und Fahim schauen nach ihrer Ankunft in Paris am Ufer der Seine ins Wasser.
    Als Flüchtlinge sind Nura (Mizanur Rahaman) und Fahim (Ahmed Assad) in Das Wunder von Marseille verloren in Paris. © Tobis Film

    Manchmal kommt Das Wunder von Marseille wie ein Märchen daher. Der Film erfüllt die Konventionen eines Sportfilms – von erster Niederlage bis zum Erfolg. Er zeigt aber auch unverblümt das Drama des Flüchtlings, wenn der einst stolze Feuerwehrmann Nura, früher ein Lebensretter, nun in ständiger Angst vor der Polizei Rosen vorm Eifelturm verkauft und die Nächte auf der Straße verbringt. Die Verzweiflung, als man ihm Fahim wegnehmen will, wirft ein realistisches Bild auf echtes Flüchtlingselend.

    Typisch französische Leichtigkeit

    Doch die typisch französische Leichtigkeit und der humorige Touch lassen einen nicht in Zorn und Hoffnungslosigkeit versinken. Der Film spendet Mut, lässt einen aber auch nicht vergessen, dass Das Wunder von Marseille den Einzelfall eines Jungen mit einer besonderen Begabung zeigt. Eben ein Wunder! Anderen in ähnlichen Lagen bleibt ein Happy End verwehrt.

    Regisseur Pierre-François Martin-Laval war bisher eher als Schauspieler und Autor von lustigen Theaterstücken in Erscheinung getreten. Mit Das Wunder von Marseille zeigt er, dass er auch das Regiehandwerk versteht. Er findet genau die richtige Tonlage, um die Zuschauer entspannt zu unterhalten, aber ganz nebenbei auch zum Nachdenken zu bringen. Das Wunder von Marseille ist ansprechend bebildertes Wohlfühlkino (Kamera: Régis Blondeau) mit erwünschten Nebeneffekten. Da stören ein paar Klischees nur unwesentlich.

    Gérard Depardieu als Sylvain und Assad Ahmed als Fahim Schulter an Schulter in Das Wunder von Marseille
    Großartig: Gérard Depardieu als Sylvain und Assad Ahmed als Fahim tragen den Film. © Tobis Film

    Die Schauspieler sind eine Wucht

    Die hervorragenden Leistungen der Darsteller tragen das ihre dazu bei. Allen voran der junge Ahmed Assad, der die Hauptfigur mit einer verschmitzten Lebendigkeit spielt. Altstar Gérard Depardieu gibt den manchmal ruppigen Schachtrainer Sylvain gewohnt souverän, ein wuchtiger Klotz mit Herz, mal polternd, mal, vor allem in Liebesdingen, tollpatschig. Nicht zu vergessen die Kinder des Schachklubs, die in ihrer Erscheinung und ihrem Spiel zutiefst menschlich erscheinen. Übrigens: Bösewichte gibt es in Das Wunder von Marseille kaum, von einem fiesen Übersetzer und einem schlechten Verlierer einmal abgesehen. Auch dies fast märchenhaft, auch dies ein Grund zur Hoffnung.

    Mein Fazit zu Das Wunder von Marseille

    Das Wunder von Marseille ist ein wundervoll einfühlsamer Film, der geschickt zwischen Drama und Komödie wandelt. Er spricht das Flüchtlingselend auf eine Weise an, die nachdenklich stimmt aber nicht abschreckt. So vermittelt er auf unterhaltsame Weise eine gerade auch heute wichtige Botschaft der Hoffnung: Wir können das schaffen.

    Das Wunder von Marseille ist ab dem 13. März 2020 auf DVD und Blu-ray zu erhalten, digital bereits ab 6. März.


    © Tobis Home Entertainment GmbH

    Andreas Krasselt

    Andreas lebt im Raum Hannover. Er ist Journalist und fest angestellter Redakteur bei einer Tageszeitung – und nebenbei Musiker in einer Bluesrock-Band. Bei Filmtoast schreibt er seit 2019 Rezensionen. Filmfan ist er, seit er im zarten Alten von sechs Jahren von seiner Mutter jeden Sonntag in die Kindervorstellung des Stadtteilkinos abgeschoben wurde (so was gab es damals noch). Lieblingsgenre: Western, insbesondere die italienische Variante. Daher ganz klar der Lieblingsfilm: Spiel mir das Lied vom Tod, den er mit 12 schon dreimal im Kino gesehen hatte. Aber es gibt kaum ein Genre, dem er nichts abgewinnen kann. Weitere Favorites: Der Tod in Venedig, Im Zeichen des Bösen, 2001 sowie Leichen pflastern seinen Weg. Tja, und sein Guilty-Pleasure-Favorite ist Predator 2 von dem total unterschätzen Stephen Hopkins. Filme guckt er zwar gerne im Kino, ist aus Zeitmangel aber auf das Heimkino gewechselt, weshalb seine private Filmsammlung auch mehr als 1000 Titel umfasst.

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