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    Startseite » Nichts – Was im Leben wichtig ist
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    Nichts – Was im Leben wichtig ist

    Andreas Krasseltvon Andreas Krasselt27. Mai 2023Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Pierre Anthon, gespielt von Harald Kaiser Hermann, ist auf den Baun geklettert.
    Ausstieg: Pierre Anthon (Harald Kaiser Hermann) ist auf den Baun geklettert. © Eurovideo
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    Die Romanvorlage löste wegen ihre Nihilismus beim Erscheinen in Dänemark einen Skandal aus. Nichts – Was im Leben wichtig ist zeigt die gnadenlos-verzweifelte Suche von 14-Jährigen nach einem Sinn im Leben. Interessant auch für ein älteres Publikum? Das erfahrt ihr in unserer Rezension.

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    Das Cover der Blu-ray von Nichts - Was im Leben wichtig ist.
    Das Cover der Blu-ray von Nichts – Was im Leben wichtig ist. © Eurovideo

    Die Handlung von Nichts – Was in Leben wichtig ist

    Pierre Anthon (Harald Kaiser Hermann) reichts. Er ist überzeugt: Es gibt Nichts – Was im Leben wichtig ist. Und so will er sich auch nicht länger in der Schule von Lehrern und überhaupt von den Erwachsenen mit bedeutungsloser Sinnhaftigkeit manipulieren lassen. Der 14-Jährige steigt aus, oder eigentlich steigt er auf. Er klettert auf einen Baum und bleibt dort. Seine Mitschülerinnen und Mitschüler sind irritiert, stellt Anthons Verhalten doch ihr gesamtes bisheriges Weltbild in Frage. Sie wollen ihn vom Baum herunterholen.

    Verbale Appelle nutzen genau so wenig wie die Versuche, ihn mit mehr oder weniger gut gezielten Steinwürfen auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen. Doch dann will die Klasse ihm mit guten Beispielen beweisen, dass er falsch liegt. Jeder soll sich von einem Ding, das für ihn oder sie von Bedeutung ist, trennen. Doch die so zusammengewürfelten Sachen sind beliebig und banal. Agnes (Vivelill Søgaard Holm) erkennt, dass wohl nur solche Dinge Bedeutung haben, deren Gabe auch ein Opfer ist. Was mit ihren geliebten Sandalen beginnt, entwickelt eine bedrohliche Eigendynamik. Die Opfer werden größer, schmerzhafter. Aber sind sie auch von Bedeutung? Die Form jugendlicher Sinnsuche abseits jeden erwachsenen Verständnisses eskaliert und endet in einem Fiasko. Und mit dem Fazit: „Mit Bedeutung sollte man nicht herumspielen.“

    Vieles hat eine Bedeutung – oder?

    In den ersten Bildern von Nichts – Was im Leben wichtig ist liegen Agnes und ihre beste Freundin Sofie (Maya Louise Skipper Gonzales) auf einer Wiese und beobachten die Wolken. „Glaubst Du, das hat eine Bedeutung?“ fragt Agnes. „Vieles hat eine Bedeutung“, antwortet Sofie, und zu einem Beispiel aufgefordert sagt sie: „Wir!“ Schnitt auf Pierre Anthon, der in einem Gleisbett hockt, einen toten Vogel in der Hand. Dann sieht man das Gesicht von Agnes, sich mehrfach spiegelnd wohl in einer Fensterscheibe. Ihr Ich in mehrere Facetten zerbrochen.

    Der Lehrer, gespielt von Peter Gantzler, verteilt in Nichts - Was im Leben wichtig ist den Schülern einen Fragebogen über ihre Zukunftswünsche.
    Was wollt Ihr mal werden? Der Lehrer (Peter Gantzler) verteilt den Schülern einen Fragebogen über ihre Zukunftswünsche. © Eurovideo

    Mit wenigen Einstellungen und Sätzen gibt Nichts – Was im Leben wichtig ist das Thema vor. Die Welt der 14-Jährigen wird auf den Kopf gestellt, vermeintliche Sicherheiten geraten ins Wanken. Anthons Revolte ist auch ein Aufstand gegen das System der Erwachsenen, die ihren Kindern mit Unverständnis oder sogar Desinteresse begegnen. „Meine Mutter hat nicht einmal gefragt, was ich gegeben habe“, erzählt Agnes an einer Stelle. Während die Jugendlichen auf der Suche nach der eigenen Identität sind, wollen die Erwachsenen sie zu funktionierenden Rädchen im Getriebe der Gesellschaft heranbilden. „Wir wussten, dass wir es zu etwas bringen mussten“, sinniert Agnes aus dem Off rückblickend, „denn es war von Bedeutung.“ Wirklich?

    „13. 14. Erwachsen. Tot.““

    Die Frage, die ihr Lehrer ihnen stellt, lautet: „Was will ich mal werden?“ Anthons Antwort darauf ist deutlich: jedenfalls nicht Teil des Systems. Und auch bei den anderen gibt es ein unterschwelliges Unbehagen. „13. 14. Erwachsen. Tot“, denkt Agnes während einer Autofahrt mit ihrer Mutter. Doch gerade diese in der Pubertät allgegenwärtigen Zweifel sind der Nährboden für die eben verzweifelten Anstrengungen, den bedrohlichen Nihilismus Anthons mit allen Mitteln abzuwehren.

    Sechs der Schülerinen und Schüler auf dem Weg zu einem Mitschüler, von dem sie ein Opfer fordern
    Auf Sinnsuche: Die 14-Jährigen wollen Dinge von Bedeutung sammeln. © Eurovideo

    Das Verhältnis zu den Erwachsenen ist in Nichts – Was im Leben wichtig ist vielleicht ein wenig plakativ zugespitzt. Schließlich gibt es auch Erwachsene, welche die Lebenswirklichkeit pubertierender Jugendlicher durchaus nachvollziehen und verstehen können. Sonst hätte dieser Film ebenso wenig entstehen können wie der ihm zu Grunde liegende Roman von Janne Teller (Jahrgang 1964). Aber auch die Eskalation der Ereignisse ist schließlich symbolisch überhöht und kein purer Realismus – obwohl auch nicht völlig undenkbar.

    Nichts – Was im Leben wichtig ist mit Dogma-Touch

    Der ständige Einsatz der Handkamera sowie sprunghafte Schnitte erinnern ein Stück weit an den Dogma-Stil und suggerieren einen dokumentarischen Touch. Wozu auch das natürliche und authentisch wirkende Spiel der jungen Darsteller beiträgt. Inhaltlich bewegt sich der Film mit dem sich verselbstständigen Experiment der Suche nach Dingen von Bedeutung in ähnlichen Schienen wie etwa Der Rausch von Thomas Vinterberg. Hinsichtlich der Dynamik sozialer Prozesse in Jugendgruppen mag Nichts – Was im Leben wichtig ist an den Klassiker Herr der Fliegen erinnern. Auch wenn sich die Jugendlichen hier nicht in der Abgeschiedenheit einer einsamen Insel ohne Erwachsene entwickeln müssen, leben sie doch in ihrem eigenen Mikrokosmos, der nur oberflächliche Berührungen mit der Welt der Eltern zulässt.

    Agnes, gespielt von Vivelill Søgaard Holm, wil Modedesignerin werden und blättert in Nichts - Was im Leben wichtig ist in ihrem Skizzenheft auf die Seite mit den von ihr entworfenen grünen Sandalen.
    Was ihr wichtig ist: Agnes (Vivelill Søgaard Holm) will Modedesignerin werden und blättert in ihrem Skizzenheft. © Eurovideo

    Schon der Roman war wegen seines Nihilismus seit seinem Erscheinen im Jahr 2000 stark angegriffen worden. In Dänemark war er zeitweise an den Schulen verboten. Der Film zieht die Handlung in die Gegenwart, ist doch das Jahr 2000 für heute 14-Jährige fernste Vergangenheit. Eine sinnvolle Aktualisierung, die inhaltlich wenig ändert. Doch die Fragen, die der Film stellt, sind wichtig. Gerade auch für die jugendliche Primärzielgruppe. Konkrete Antworten gibt Nichts – Was im Leben wichtig ist nicht. Das würde seiner Logik zuwider laufen. Denn einen Sinn im Leben kann man nicht vorgeben, den muss jeder für sich selbst finden. Doch dazu muss man erstmal auf die Suche gehen. Und wenn ein Film wie dieser die vermeintliche Selbstgewissheit der Tik-Tok-Generation ein wenig aufweichen könnte, wäre das ein guter Anfang.

    Agnes, gespielt von Vivelill Søgaard Holm, rechts im Bild, und Sofie, gespielt von Maya Louise Skipper Gonzales, verstecken sich im Schuppen mit ihren gesammelten Opfergaben, nachdem der Haufen entdeckt wurde, vor den Erwachsenen.
    Sind die Opfer es wert? Agnes (Vivelill Søgaard Holm, rechts) und Sofie (Maya Louise Skipper Gonzales) verstecken sich im Schuppen mit ihren gesammelten Opfergaben, nachdem der Haufen entdeckt wurde. © Eurovideo

    Unser Fazit zu Nichts – Was im Leben wichtig ist

    Nichts – Was im Leben wichtig ist ist ein wichtiger Film. Er stellt elementare Fragen zur Sinnhaftigkeit des Lebens, gespiegelt in der Perspektive von Jugendlichen. Denn gerade die Pubertät ist die Zeit, in der die Suche nach Bedeutung evident wird. Und durch die Versuchungen der normierten Gesellschaft schnell irregeleitet werden kann. Der Film gibt keine Antworten, aber er stellt die richtigen Fragen. Mit denen sich nicht nur Jugendliche beschäftigen sollten. Empfehlung für alle Altersklassen.

    Nichts – Was im Leben wichtig ist ist seit dem 25. Mai 2023 als DVD und Blu-ray erhältlich. Digital gibt es den Film bereits seit dem 16. Mai.


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    © Eurovideo

    Andreas Krasselt

    Andreas lebt im Raum Hannover. Er ist Journalist und fest angestellter Redakteur bei einer Tageszeitung – und nebenbei Musiker in einer Bluesrock-Band. Bei Filmtoast schreibt er seit 2019 Rezensionen. Filmfan ist er, seit er im zarten Alten von sechs Jahren von seiner Mutter jeden Sonntag in die Kindervorstellung des Stadtteilkinos abgeschoben wurde (so was gab es damals noch). Lieblingsgenre: Western, insbesondere die italienische Variante. Daher ganz klar der Lieblingsfilm: Spiel mir das Lied vom Tod, den er mit 12 schon dreimal im Kino gesehen hatte. Aber es gibt kaum ein Genre, dem er nichts abgewinnen kann. Weitere Favorites: Der Tod in Venedig, Im Zeichen des Bösen, 2001 sowie Leichen pflastern seinen Weg. Tja, und sein Guilty-Pleasure-Favorite ist Predator 2 von dem total unterschätzen Stephen Hopkins. Filme guckt er zwar gerne im Kino, ist aus Zeitmangel aber auf das Heimkino gewechselt, weshalb seine private Filmsammlung auch mehr als 1000 Titel umfasst.

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