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Future World

Nach Fury Road ist vor Future World? – Tausendsassa James Franco verfilmt seine selbst geschriebene postapokalyptische Geschichte rund um Wüste, Motorräder und einen furchtlosen Prinzen. Dabei führt er auch gleich Regie, spielt den Antagonisten und produziert das Ganze. Gelingt ihm die Mammutaufgabe besser als seinem Alter Ego Tommy Wiseau aus The Disaster Artist?

TitelFuture World
Jahr2018
ProduktionslandUSA
RegieJames Franco, Bruce Thierry Cheung
DrehbuchBruce Thierry Cheung, Jeremy Cheung, Jay Davis
GenreAction, Science-Fiction
DarstellerJames Franco, Suki Waterhouse, Lucy Liu, Milla Jovovich, Jeffrey Wahlberg, Margarita Levieva, Snoop Dogg
Länge88 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihTiberius Film
Das Cover zu Future Land © Tiberius Film
Das Blu-ray-Cover zu Future Land © Tiberius Film

Prinzenrolle in der Wüste

Die Welt steht nach einer Apokalypse am Abgrund, gleicht einer unendlichen Wüste und beherbergt finstere Gestalten. Ja, auch Future World bietet das altbekannte postapokalyptische Setting im Mad-Max-Stil und schickt einen jungen Prinzen (Jeffrey Wahlberg) auf eine Reise quer durch das gefährliche Wüstenland, auf der Suche nach einem Gegenmittel für seine totkranke Mutter (Lucy Liu). Ein durchgeknallter Warlord (James Franco) mit tödlicher Androidin (Suki Waterhouse), ein selbsternannter Lovelord (Snoop Dog) und eine gnadenlose Drogenbaronin (Milla Jovovich) kreuzen seinen Weg. 

Einmal Postapokalypse zum Mitnehmen bitte

Der böse Warlord (James Franco) mit seiner Gefolgschaft © Tiberius Film
Der Warlord (James Franco) mit seiner Androidin (Suki Waterhouse) © Tiberius Film

Ein epochales Abenteuer in einer stimmigen Welt, ein charismatischer Held, ikonische Bösewichte, mitreißende Action und fein pointierte Botschaften über das Leben. Nein, davon trifft nichts auf Future World zu, auch wenn es einem die stete Stimme aus dem Off suggerieren möchte. Nach den ersten Minuten muss man sich schon die Augen reiben, denn ein so schlechtes World-Building habe ich selten gesehen. Eine leerstehende Fabrikanlage, lieblos aufgebaute Stände neben ein paar Sträuchern und lustlos herumrennende Statisten erzeugen nicht wirklich das Gefühl einer lebendigen Welt. Das zieht sich dann leider durch den ganzen Film und man hat das Gefühl ein Hobby-Projekt von Studenten zu sehen statt einer hochwertigen Produktion mit internationalen Stars. Dazu kommen absolut klischeehafte Kostüme, die bis auf die Maske des Warlords keinerlei Eigenständigkeit haben. Da bietet jeder Besucher des Burning-Man-Festivals authentischeres Postapokalypse-Flair.

Ordentlich Sand im Darsteller-Getriebe

Der Prinz (Jeffrey Wahlberg) und die Androidin (Suki Waterhouse) © Tiberius Film
Der Prinz (Jeffrey Wahlberg) und die Androidin (Suki Waterhouse) auf der Flucht © Tiberius Film

Eine Heldenreise steht und fällt mit dem Helden, er trägt den Film auf seinen Schultern. Auch wenn der Film nicht wirklich ein Schwergewicht ist, gelingt das Jeffrey Wahlberg, dem Neffen von Mark Wahlberg, zu keiner Sekunde. Zu belanglos, schauspielerisch limitiert und erinnerungsunwürdig ist sein Auftritt als Hauptdarsteller, weshalb er wohl bei der Aufzählung der Darsteller im deutschen Wikipedia-Eintrag zu Future World gar vergessen wurde. Ihm zur Seite springt glücklicherweise Suki Waterhouse, eine mit ihrer Existenz hadernde Killer-Androidin und eines der seltenen Nicht-Low-Lights des Films. Aus Versehen über das Set gestolpert sind dann wohl die großen Namen Lucy Liu, Milla Jovovich und James Franco, denn anders kann ich mir deren unterirdische Leistung und Auftreten in diesem Projekt nicht erklären. Zumindest Letzterer war als Regisseur und Produzent des Projektes wohl absichtlich am Set.

Warte einen Moment, ich habe Sand im Auge

Der Prinz (Jeffrey Wahlberg) und die Androidin (Suki Waterhouse) © Tiberius Film
Der Prinz (Jeffrey Wahlberg), sein einziger Gesichtsausdruck und die Androidin (Suki Waterhouse) © Tiberius Film

Sand im Auge hatten wohl auch die Drehbuchautoren von Future World, so ermüdend langweilig wie die Geschichte ist und sämtliche Plotholes verschlafen wurden. Einzig zwei frühe Kills sorgen für etwas Überraschung, ansonsten bekommt man Story-Elemente geboten, die man schon zigfach und besser gesehen hat. Eine Exposition der Charaktere findet gar nicht statt und Nebencharaktere werden lachhaft ein- und ausgeführt. Dazu gesellen sich unnötige, aber für das Marketing hilfreiche Auftritte bekannter Hip-Hop-Künstler. Eingefangen wird dieses Potpourri an Langeweile und Vorhersehbarkeit mit einer unterirdischen Kameraarbeit, die mit zu nahen Zooms und ständigen Schwenks in die Sonne nervt. Ach ja, unspektakuläre Action- und Verfolgungssequenzen gibt es auch.

Mein Fazit zu Future World

Mit The Disaster Artist hatte James Franco Tommy Wiseau ein Denkmal gesetzt, mit Future World folgt er seinem Beispiel. Was der hochtalentierte James Franco hier in Personalunion fabriziert, ist ein apokalyptischer Reinfall. Handwerk, Schauspiel und Geschichte, in allen Disziplinen der Filmkunst bewegt man sich auf absolutem Trash-Niveau. Dazu nimmt sich der Film dermaßen ernst und möchte eine epochale Heldenreise inszenieren, obwohl man nichts Neues zu zeigen und erzählen hat. Future World ist letztlich ein bedeutungsloser Genre-Beitrag, nach dem keiner gefragt hat. – Future World erscheint am 22.11.2018 auf DVD, Blu-ray und Video on Demand sowie als limitiertes Steelbook.

Warlord (James Franco) in Future World © Tiberius Film
Der Warlord (James Franco) auf der Jagd. © Tiberius Film
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Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion: [yasr_multiset setid=0] Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten: [yasr_visitor_multiset setid=0]

© Tiberius Film

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