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Maximus als Gladiator im Kolosseum, Gladiator

Gladiator

Gladiator ist ein Monumentalfilm des Regisseurs und Visionärs Ridley Scott. Er erzählt die Geschichte von Maximus Decimus Meridius, laut dem Filmmagazin Empire, eine der 100 wichtigsten Filmfiguren der Geschichte. Erfahrt im Folgenden, ob und warum der Film auch heute noch vielfach rezipiert wird!

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TitelGladiator
Jahr2000
LandGroßbritannien, USA
RegieRidley Scott
DrehbuchDavid Franzoni, John Logan, William Nicholson
GenreHistorienfilm, Drama
DarstellerRussell Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen, Oliver Reed, Richard Harris, Derek Jacobi, Djimon Hounsou, David Schofield, John Shrapnel, Tomas Arana, Ralf Moeller, Spencer Treat Clark, David Hemmings, Tommy Flanagan, Sven-Ole Thorsen, Omid Djalili
Länge171 Minuten (Extended Edition)/ 155 Minuten (Kinofassung)
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures
DVD-Cover, Gladiator
Das DVD-Cover zu Gladiator © Universal Pictures

Von Verrat, Verlust und Vatermord – Die Handlung von Gladiator

Feldherr Maximus Decimus Meridius (Russell Crowe) ist ein bewährter Offizier der römischen Legionen und ein geschätzter Gefolgsmann Kaisers Marc Aurel (Richard Harris). Dieser beschließt, nach seinem Tod das Kaisertum abschaffen zu lassen und aus Rom wieder eine Republik zu machen. Als er seinem Sohn Commodus (Joaquin Phoenix) von diesem Plan erzählt, ist der machtbesessene „Thronprinz“ dermaßen enttäuscht, dass er seinen Vater ermordet. Die Kaiserwürde bleibt somit erhalten, und die Anhänger Marc Aurels schwören entweder Gefolgschaft oder werden liquidiert. Maximus bleibt Commodus‘ Vater auch nach dessen Tod treu und verliert alles, was ihm lieb ist.

Nachdem er an der Nordgrenze Germaniens die Ideale Roms verteidigt hat, findet sich der ehemalige Offizier Maximus nun als Sklave in einer Gladiatorenschule wieder. Hier wird er zum „Profisportler“ für die beliebten Brot-und-Spiele-Ereignisse im Kolosseum ausgebildet. Kaiser Commodus lässt Festivitäten zu Ehren seines verstorbenen Vaters ausrichten. In diesem Moment schwört Maximus, die Chance zu nutzen und nicht zu sterben, ehe er sich gerächt hat. Commodus soll für das, was er ihm und Rom angetan hat, bezahlen…

Maximus im Kampf in Germanien, Gladiator
Russell Crowe als Maximus Decimus Meridius © Universal Pictures

Fakt oder Fiktion – Das Römische Reich in Gladiator

Ein Bruchteil dessen, was wir gemeinhin als Geschichte der Menschheit bezeichnen, besteht aus Fakten. Daten, Statistiken und numerische Ereignisse können zweifelsohne als solche dargestellt werden. Dass das Römische Reich existiert hat, ist ein archäologischer und von Quellen gesicherter Fakt. Doch die Handlung der Menschen, der Gesichter des Römischen Reiches und all seiner Zeitgenossen sind es nicht. Selbst wenn Taten in Quellen beschrieben stehen, handelt es sich dabei eher um historische Näherungswerte, denn um Tatsachen. Denn jede Quelle stellt einen Versuch dar, uns etwas näherzubringen, was längst Vergangenheit ist.

Die Sache mit der Kunst

Ein Film ist Kunst und diese ist in ihrer Darstellung frei. Auch Gladiator ist ein Werk, das in seiner ihm eigenen Weise eine Geschichte erzählt. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer historischen Epoche und versteht sich selbst als Historiendrama. Dieses Genre bedient der Film par excellence: Er versucht nicht, Charaktere zu präsentieren, die in ihrer historischen Determination eingesperrt sind und deren Handeln durch die Vorgaben einer vermeintlichen Realität beschränkt ist. Stattdessen zeigt uns Gladiator ein wunderbares Drama, welches in jeder Epoche, vor jedwedem Hintergrund funktionieren kann. Es ist das Drama an sich, welches in dieser Form beeindruckt. Es ist nicht der Versuch einer Lektion, keine Geschichtsstunde der Populärwissenschaften. Gladiator ist Kunst in Leinwandform und der Beweis, welche simple, aber beeindruckende Genialität ein Drehbuchschreiber an den Tag legen kann.

Maximus kämpft im Kolosseum, Gladiator
Unter dem Namen „Der Spanier“ kämpft Maximus (Russell Crowe, rechts) im Kolosseum in Rom © Universal Pictures

Die Länge der Einfachheit

Gladiator ist mit 155 beziehungsweise 171 Minuten ein eher langer Film. Diese Werke laufen schnell Gefahr, langatmig zu werden und zu einem zähen Seherlebnis zu verkommen. Doch Gladiator ist ein Beweis dafür, dass lange Filme wie im sprichwörtlichen Fluge vergehen können. Das Rezept des Drehbuchs ist dabei denkbar einfach. Warum etwas kompliziert machen, wenn es auch simpel und dennoch ergreifend sein kann?

Die Geschichte von Gladiator lässt sich mit wenigen Sätzen beschreiben: Ein ehemaliger römischer Offizier verliert seinen Posten und seine Familie, woraufhin er versklavt und zum Dasein eines Gladiators gezwungen wird. Dies ist eine Rahmenhandlung, die die Grundlage eines Groschenromans bilden könnte; doch dies ist nichts Verwerfliches. Viele gut gemachte Filme bestechen durch ihre Einfachheit, da ein zu großer Umfang auch leicht in die falsche Richtung wirken und den Zuschauer verwirren kann. Das Drehbuch von Gladiator bleibt stets übersichtlich und lässt sich mit jeder Sekunde genießen. Da den Zuschauer die Handlung ohne Umschweife auf einem Silbertablett präsentiert wird, kann sich dieser voll und ganz der Emotionalität des Dramas hingeben und mit den Protagonisten mitleiden.

Schauspielerische Erstklassigkeit

Gladiator besticht auf schauspielerischer Ebene insbesondere durch das Vorzeige-Duo Russell Crowe und Joaquin Phoenix. Als Protagonist und Antagonist überzeugen die beiden in ihrem Spiel zwischen Gut und Böse auf ganzer Länge des Films. Das facettenreiche Spiel von Crowe und Phoenix ist in ihren Extremen genial. Der gutmütige Soldat und Familienmensch gegen den bösen und eigennützigen Herrscher. Es macht Spaß, diesem moralischen Ringen zu folgen.

Hinzu kommt ein Co-Cast, der die Lücken zwischen diesem zweiköpfigem Ringen füllt. Djimon Hounsou als Maximus‘ Freund und Mitstreiter Juba ist die Loyalität in Person und Ralf Moeller als Gladiator Hagen spielt ebenfalls einen überzeugenden Kämpfer, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hat und gedenkt, der beste zu werden. Gladiator ist durchzogen von schauspielerischem Talent und erfreut den Zuschauer mit der Rollenvielfalt sowie den moralisch belehrenden Charakterzügen.

Kaiser und Commodus steht dem gefangenen Maximus im Kerker gegenüber, Gladiator
Kaiser Commodus (Joaquin Phoenix, links) und Maximus Decimus Meridius (Russell Crowe, rechts) stehen sich gegenüber © Universal Pictures

Historische Bildgewalt

Gladiator ist zugleich ein Film des Szenenbilds. Die Bildgewalt, die das Werk an den Tag legt, ist ein visuelles Vergnügen. Nicht ohne Grund gilt Gladiator als Monumentalfilm; einer der letzten großen Filme dieses Genres im 21. Jahrhundert. Der „natürliche“ Monumentalfilm gehört zu einer aussterbenden Art. Zwar gelten auch Filme, in denen CGI-Technik verwendet wird, als monumental, aber diese sind in ihrer Wirksamkeit anders. Es entfaltet sich nicht das selbe Gefühl, das man als Zuschauer bei den großen des Genres aus dem 20. Jahrhundert empfindet. Der Monumentalfilm als solcher ist in den 2000er seinen Zenit schon lange hinter sich gelassen, und Gladiator ist einer der letzten großen, die noch durch Authentizität und Liebe zum realen Detail beeindrucken.

Ein Soundtrack fürs Gedächtnis

Die musikalische Unterhaltung des Films stammt von Komponist Hans Zimmer und dessen Kollegen Klaus Badelt, der die zimmersche Schule durchlaufen hat. Das Duo sollte sich vor allem durch die Zusammenarbeit in Fluch der Karibik in die Analen der Filmgeschichte einschreiben. Bereits in Gladiator haben sie die Welt von ihrer Genialität überzeugt und einen stimmigen Soundtrack kreiert, der auch ohne Bild gefühlsbetont und emotional erscheint. Die Musik geht in den Kopf und bleibt in Form von Gänsehaut in Erinnerung. Zu guter Letzt hat die australische Sängerin Lisa Gerrard mit dem Titelsong Now We Are Free für das sprichwörtliche i-Tüpfelchen gesorgt.

Ehre, wem Ehre gebührt

Nicht umsonst hat Gladiator fünf Oscars erhalten und war für weitere sieben nominiert. Das Werk wurde unter anderem als „Bester Film“ ausgezeichnet und hat sowohl die „normalen“ Zuschauer als auch die Jury der Academy beeindruckt hat. Ebenso die Nominierungen für den Nebendarsteller, das Drehbuch, die Filmmusik und die Regie waren wohlverdient und haben Ridley Scotts Monumentalfilm am Film-Firmament Hollywoods verewigt.

Maximus als Gladiator im Kolosseum, Gladiator
Maximus (Russell Crowe) unterhält als Gladiator die Massen © Universal Pictures

Das Ende als Beginn – Mein Fazit zu Gladiator

Gladiator hat sich als Film in die Memoiren der Filmgeschichte eingeschrieben. Als einer der letzten großen Monumentalfilme kann Scotts Meisterwerk von Anfang bis Ende überzeugen. Schauspielerisch liefern sich Russell Crowe und Joaquin Phoenix einen professionellen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Szenenbilder, Kostüme und Musik machen Gladiator zu einem emotionalen Historiendrama, welches als große Filmkunst in Erinnerung bleibt.

Gladiator stellt den Traum von einem idealen Rom dar. Beflügelt durch historische Fantasie beschreibt der Film ein faktisches Ideal, wie es die Geschichtsschreibung nur allzu häufig zu vermitteln versucht. Moralische Codices und edle Ansichten treffen auf Egoismus, Starrsinn und Machtgier. Das Ende von Gladiator ist zugleich der Beginn einer Filmgeschichte. Sowohl filmisch als auch idealistisch gesehen, ist der Film eine Lehrstunde und darüber hinaus ein Vergnügen, welches auch nach fast 20 Jahren die Bildschirme heimischer Fernseher ziert. Maximus Decimus Meridius unterhält uns eben doch…

Unsere Wertung:

 

 

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